Modemacher Rudolph Moshammer ist tot

  • Zitat

    Original geschrieben von pedropendoko
    (...)
    Wenn der junge Stricher welcher interviewt wurde aussagt, daß er es mit ihm "getrieben" hat
    ist dies mittlerweile fundiert.


    Einer solchen Person, die für Geld ziemlich viel macht, traue ich nicht wirklich über den Weg. Geld von Reportern lässt da sehr viele Leute eine lockere Zunge bekommen.


    Normalerweise sollte es vor einer Behauptung zwei unabhängige Quellen geben, die eine Nachricht bestätigen. So habe ich es mal über Journalismus gelesen...


    Zitat


    Das Interview, welches Mosi gegeben hat , in welchem er selbst ganz entrüstet getan hat als man ihn zu dem Thema "käufliche Liebe befragte, zeigt seine Abgründe.


    ist also auch fundiert.


    Da ich das Interview nicht kenne, kann ich das nicht beurteilen. Aber warum sind das Abgründe, wenn jemand käufliche Liebe in Anspruch nimmt? Oder ging es darum, dass er sagte, er mache das nicht?


    Zitat

    Aber was soll's ... unsere konträren Meinungen können und werden wir auch weiterhin in Foren äußern dürfen . :p :)


    Dafür ist ein Forum da ;)


    greetz
    cm

  • tja, das mit dem genetischen Fingerabdruck ist so ne Sache. Opferschutz vs. Datenschutz? Wer will das Aufwiegen? Simpel gesagt könnte man sagen, dass das Opfer natürlich immer wichtiger / schützenswerter ist als die persönlichen Daten. Genauso wie man sagen kann, wer sich nix vorzuwerfen hat, für den sollte das alles kein Problem sein.


    Prinzipiell sehe ich das ähnlich - wenn denn gesichert wäre, dass die Daten auch wirklich nur für diesen Zweck gespeichert würden und sonst damit nichts angefangen würde.


    Ich habe zu dem Thema heute morgen auf SWR3 einen nachdenkenswerten Kommentar gehört. Vielleicht hat den noch jemand gehört? Sinngemäß ging es dabei auch im wesentlichen um den Datenschutz und die Verwendung erhobener Daten. Letztlich liefert man sich durch Einsatz von ec-Karte, Kreditkarte, Kundenkarte aus, man kann ein prima Profil erstellen, was man so einkauft, verbraucht etc pp. Durch sein Handy ist man letztlich jederzeit überall zu orten. Auch hieraus ließe sich ein Bewegungsprofil o.ä. erstellen. Von den Mautbrücken aus werden wohl alle Pkw zunächst auch einmal fotografiert, gem. Betreiber werden die Fotos aber gelöscht. Solcherlei Beispiele waren da noch mehrere genannt. Die entscheidende Frage letztlich bei allem: was kann man man mit den Daten anfangen. Werden die wirklich nur gem. Verwendungszweck genutzt oder nutzt man die Dinge auch für andere als die ursprünglichen Zwecke?


    Und das ist imho letztlich auch die entscheidende Frage für den genetischen Fingerabdruck. Wenn es nur in der Straftäterkartei bliebe, dann fänd ich das nicht verkehrt, den bei angemessenen Delikten (sexuelle Nötigung, Vergewaltigung u.ä., Raub, Mord, Totschlag etc. pp.) zu erheben. Die Frage ist: bleiben die Daten dan nur in der Kartei oder erstellt man weitere Profile daraus? Z.B. Erbkrankheiten o.ä. und bietet die Daten dann Arbeitgebern oder so zum Verkauf an? Letzteres klingt zwar eher wie SF, aber wer weiß das schon so genau. Angst habe ich persönlich zwar vor all dem keine, weil ich für mich immer sage, mir isses egal, ich hab nix zu verbergen. Aber ich kann die Bedenkenträger durchaus verstehen.

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

  • Zitat

    Original geschrieben von Erik Meijer
    Simpel gesagt könnte man sagen, dass das Opfer natürlich immer wichtiger / schützenswerter ist als die persönlichen Daten. Genauso wie man sagen kann, wer sich nix vorzuwerfen hat, für den sollte das alles kein Problem sein.


    Wirklich sehr simpel. Dann könnte man ja alle Bürger freiwillig aufnehmen, ohne das man was angestellt hat, oder?

    Zitat

    Original geschrieben von Erik Meijer
    Prinzipiell sehe ich das ähnlich - wenn denn gesichert wäre, dass die Daten auch wirklich nur für diesen Zweck gespeichert würden und sonst damit nichts angefangen würde.


    Eben genau das ist nicht der Fall. Woher will man wissen, ob es wirklich "zweckgebundene" Auswertungen gibt?
    Spätestens wenn der erste flüchtende Bankräuber per Mautbrücke gefunden wird, ist auch hier die Hölle los.

    Zitat


    Und das ist imho letztlich auch die entscheidende Frage für den genetischen Fingerabdruck. Wenn es nur in der Straftäterkartei bliebe, dann fänd ich das nicht verkehrt, den bei angemessenen Delikten (sexuelle Nötigung, Vergewaltigung u.ä., Raub, Mord, Totschlag etc. pp.) zu erheben.


    Wenn das wirklich so wäre, aber was hat man dadurch gewonnen? Einen Opferschutz hat man in dem Fall ja noch nicht mal erreicht, da das Opfer dann tot ist und der Täter gefasst wird.

    Zitat


    Angst habe ich persönlich zwar vor all dem keine, weil ich für mich immer sage, mir isses egal, ich hab nix zu verbergen. Aber ich kann die Bedenkenträger durchaus verstehen.


    Genau das sagt sich die Mehrheit auch. Ich hab nix zu verbergen, aber wir sind nun mal Menschen. Wir machen alle mal irgendwo Fehler.
    Was wäre es für eine Welt, in der Maschinen, jeden Fehler registrieren und uns darüber informieren (Knöllchen, zu schnell gefahren, zu dicht aufgefahren ...)


    Was hier diskutiert wird ist eindeutig ne klasse höher als die alltäglichen kleinen "Delikte" die wir alle begehen, trotz alledem ist die Entwicklung dahin höchst bedenklich.

  • Zitat

    Original geschrieben von AdministratorDr
    Spätestens wenn der erste flüchtende Bankräuber per Mautbrücke gefunden wird, ist auch hier die Hölle los.


    Was wäre daran denn schlimm? Bankräuber oder Entführer werden auch heute schon über Handys geortet - soll man das gleich auch wieder verbieten? :confused:


    Zitat

    Einen Opferschutz hat man in dem Fall ja noch nicht mal erreicht, da das Opfer dann tot ist und der Täter gefasst wird.


    Schon mal daran gedacht, dass Opferschutz auch bedeutet zu verhindern, dass es überhaupt zukünftige Opfer gibt? :confused: Das geschieht i.a. dadurch, dass der Täter festgenommen wird. Gerade im Bereich der Sexualdelikte sind es ja i.d.R. Wiederholungstäter.

    Chuck Norris liest keine Bücher: Er starrt sie so lange an, bis sie ihm freiwillig sagen, was er wissen will.

  • Zitat

    Original geschrieben von Erik Meijer Die Frage ist: bleiben die Daten dan nur in der Kartei oder erstellt man weitere Profile daraus? Z.B. Erbkrankheiten o.ä. und bietet die Daten dann Arbeitgebern oder so zum Verkauf an?


    Das ist (jetzt bitte nicht persönlich nehmen) BILD-Zeitungs und Stammtischniveau. Wer sich mal mit dieser DNS-Datenbank befasst hat, wird schnell merken, dass damit nur Abstände zwischen den einzelnen DNS-Bausteinen gemessen und gespeichert wird. Somit kann eine weiterführende Analyse als das korrekte Wiedererkennen gar nicht stattfinden.


    Zu den anderen Paranoias kann man bei gesundem Menschenverstand nur sagen: theoretisch ist alles möglich. Aber wie bitte soll das in der Praxis von Statten gehen? Die Polizei bekommt mit Millardenaufwand kein bundeseinheitliches System gebacken und dann sollen "die" so eine Menge auf einmal verarbeiten, zuordnen, speichern und auswerten können? IMHO derzeit nicht möglich oder kennt einer einen ausgehölten Berg von der Größe des Matterhorns, der die notwendige Technik beherbergen könnte?


    BTW: Paranoia bedeutet übrigens nicht, nicht verfolgt zu werden.


    P.S.: Kommen wir nicht mittlerweile etwas vom ursprünglichen Thema ab?


    Aber um eine Verquickung herzustellen: Bin mal auf die erste Verschwörungstheorie gespannt, die besagt dass Moshammer von der Bundesregierung (alternativ einer anderen deutschen Geheimdienststelle) durch einen Killer ermordet wurde. Dieser Killer hat irgendwann mal eine DNS-Analyse anfertigen lassen (wohl freiwillig), die nach Abschluss jenes Verfahrens nicht gelöscht wurde. Somit konnte durch Zufall ein solch prominenter Mord in Windeseile geklärt werden und gibt den DNA-Datenbank-Befürwortern mehr als nur wenig Wasser auf ihre Mühlen...

    Bunt ist das Dasein und granatenstark! Volle Kanne, Hoschi.


    PS: CLK sind meine Initialen, haben auch nichts mit dem Auto zu tun. Gruß, Christian!

  • Zitat

    Original geschrieben von CLK
    Das ist (jetzt bitte nicht persönlich nehmen) BILD-Zeitungs und Stammtischniveau. Wer sich mal mit dieser DNS-Datenbank befasst hat, wird schnell merken, dass damit nur Abstände zwischen den einzelnen DNS-Bausteinen gemessen und gespeichert wird. Somit kann eine weiterführende Analyse als das korrekte Wiedererkennen gar nicht stattfinden.


    Auch wenn es Bild-Niveau ist, dennoch ist es auch wichtig diese Leute zu erreichen und in einer Sprache zu sprechen, die auch von dieser Gruppierung verstanden wird. Und die Sorgen dieser Leute sollte man zumindest ernst nehmen.


    Habe in der RP eben auch einen Artikel gelesen, dass ohnehin nur 5 % der genetischen Masse theoretisch in Richtung Erbgut etc. ausgewertet werden können und die Auswertung genau dieser 5 % aber wohl gesetzlich untersagt ist. Wenn dem so ist, dann spricht für mich nicht mehr viel dagegen, auch wenn man (s.o.) die Sorgen und Bedenken ernst nehmen muss.


    @ AdminDr: natürlich würde kein Opfer dadurch wieder lebendig, aber möglicherweise könnten weitere Verbrechen verhindert werden, wenn man die Täter schneller fassen kann.

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

  • Zitat

    Original geschrieben von Erik Meijer
    Auch wenn es Bild-Niveau ist, dennoch ist es auch wichtig diese Leute zu erreichen und in einer Sprache zu sprechen, die auch von dieser Gruppierung verstanden wird. Und die Sorgen dieser Leute sollte man zumindest ernst nehmen.


    Genau das meinte ich ja damit: Durch absichtliches Weglassen dieses speziellen Details wird von DNS-Datenbankablehnern dem Otto-Normal-Bild-Leser vermittelt, dass dadurch ein gläserner Mnesch entsteht. In meinem Bekanntenkreis habe ich schon die Aussage gehört, dass mit dieser Gendatenbank irgendwann einmal Menschen geklont werden könnten.


    @Mods: Könnte dieses Thema nicht mal gesplittet werden? Einmal Moshammers Tod und zum anderen die Diskussion über die Gendatenbank?

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    PS: CLK sind meine Initialen, haben auch nichts mit dem Auto zu tun. Gruß, Christian!

  • Es geht leider etwas arg durcheinander und drunter und drüber.
    Schwer, da eine Trennung zu ziehen.
    Ich kann mal gucken, aber verspreche mir nicht viel davon...
    Hat sich halt so entwickelt und gehört somit auch irgendwie zusammen.

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Folgenden Aspekt sollte man bei dem DNA-Hype auch nicht vergessen, den ich bei einer verstärkten Einsatz dieses Verfahrens und einer bundesweiten Gendatenbank auch befürchte:


    http://v.hdm-stuttgart.de/seminare/ie2003/W_MarcHerb.pdf


    Punkt 1.3. Falsche DNA-Spuren

    23.05.2009, 17:18 Uhr...VfB Stuttgart nach 3:1 in München Deutscher Meister 2009, Diego beendet in seinem letzten Spiel für Werder Wolfsburger Titelträume...

  • Hallo,


    hier noch ein paar Fakten von Dr. Thilo Weichert (Leiter des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein)


    "Richtig ist, dass aus dem normalen Fingerabdruck praktisch keine weiteren Rückschlüsse auf die Person des Trägers gezogen werden können. Schön an ihm ist, dass sich jeder Mensch mit einer Lupe der Übereinstimmung der Muster vergewissern kann. Dass dies beim DNA-Profil nicht so möglich ist, ist zunächst unseren schlechten Augen zuzuschreiben. Aber nicht nur: Wenn von genetischem Fingerabdruck die Rede ist, wird unterschiedliches gemeint:
    Die elektronische Speicherung des DNA-Profils beim Bundeskriminalamt (BKA) mit den "sechzehn Ziffern" ist tatsächlich nicht viel sensibler als der Fingerabdruck, werden dadurch doch nur Aussagen zu acht spezifischen Genorten gemacht und verglichen. Anders als beim Fingerabdruck ist aber das DNA-Profil bei Zwillingen identisch. Bei Brüdern und sonstigen nahen Verwandten kann eine hohe Übereinstimmung gegeben sein. Angesichts der unzureichenden Standardisierung der gängigen Messmethoden können sich fälschlich Identitäten ergeben. Zusätzlich wird immer auch das Geschlecht als "Merkmal" bestimmt. Dieses Merkmal ist kriminalistisch wichtig und persönlichkeitsrechtlich nicht besonders sensibel.
    DNA-Profiling nach § 81e Strafprozessordnung (StPO) beschränkt sich aber nicht auf die Analyse der 8 Genorte. Die Beschränkung auf acht Genorte ist nur eine Konvention, zwecks effektivem Ressourceneinsatz. § 81e StPO erlaubt praktisch den Vergleich sämtlicher nichtcodierender Gensequenzen . Dies hat zur Folge, dass auch präzise Aussagen über Verwandtschaftswahrscheinlichkeiten möglich sind, wie auch Ableitungen in Bezug auf die Ethnie, insbesondere bei Abweichungen vom mitteleuropäischen Standard, und gar - nach derzeitigem Wissensstand - auf einige Krankheiten. Diese Informationen ergeben sich nicht unbedingt direkt aus dem DNA-Profil, sondern erst aus dessen Vergleich mit sonstigen wissenschaftlichen DNA-Studien.
    Damit nicht genug: Wegen des eventuellen Bedarfs einer Nachuntersuchung im Rahmen von § 81e StPO wird nicht nur der digitale Code aufbewahrt, sondern immer auch die Gewebeprobe . Diese gilt ohnehin bei Tatortspuren als Asservat. Dies gilt auch für Referenzproben von Zeugen und Beschuldigten während des Strafverfahrens. Das genetische Material der Gewebeprobe lässt sich im Nachhinein nicht nur im nichtcodierenden Teil, sondern auch hinsichtlich der Gene auf Merkmale hin analysieren. In Holland wurden solche kriminalistischen Untersuchungen inzwischen grundsätzlich erlaubt...
    Schließlich: Wissenschaftsgläubigkeit ist ebenso irrational wie Wissenschaftsverteufelung: Die Analyse eines normalen Fingerdrucks ist banal im Vergleich zur Erstellung eines DNA-Profils. Daher stellt § 81f StPO Anforderungen an den Gutachter . Die Analyse manch privaten Labors im Auftrag der Kriminalämter mag billig sein. Fehlerrisiken bei DNA-Analysen sollten aber ausgeschlossen werden. Wenn Politiker den Eindruck vermitteln, für wenige Euro eine sichere Identifizierung zu
    bekommen, dann irren bzw. täuschen sie. Ein verlässliches Profil für eine Speicherung beim BKA ist unter 50 Euro nicht zu haben. "
    (Weitere Infos: http://www.datenschutzzentrum.de )


    Die 50 Euro kann man ja direkt auf die Kosten für den neuen RFID-Ausweis (ca. 130-300 Euro)draufpacken, den die EU gerade beschlossen hat.


    Herzliche Grüsse


    Rainer

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