ZitatOriginal geschrieben von BigBlue007
Was Demonstranten angeht: Wenn ein Demonstrant mit einem Stein oder einem Molotovcocktail wirft, dann ist das Leben der Polizisten durchaus in Gefahr. Oder nehmen wir den Hooligan damals in Frankreich, der den Polizisten zusammengeschlagen hat. Gegen solche Subjekte muß Waffengewalt erlaubt sein, natürlich mit der Maßgabe, die betreffenden Personen möglichst nicht zu er-, sondern nur anzuschießen. So, wie es heute ist, muß jedoch ein Polizist, der einen Menschen auch nur ins Bein schießt, von dem er mit Steinen und brennenden Flaschen angegriffen wird, befürchten, selbst bestraft zu werden. Und das kanns nicht sein. Ich denke allerdings auch hier weiter: Wären Polizisten ermächtigt, öfters von ihrer Waffe Gebrauch zu machen, würden es sich die Chaoten wohl zwei Mal überlegen, ehe sie einen Stein werfen.
Was einen Molotov-Cocktail oder die Hooligan-Situation damals in Frankreich angeht, fände ich den Einsatz der Schußwaffe durchaus gerechtfertigt. Mollies sind sehr gefährliche Waffen und die Hooligans damals waren in der Überzahl, da kann man eine Notwehr-Situation durchaus gelten lassen. Bei Steinen sieht es wieder anders aus. Wenn ein Steinewerfer einem bewaffneten Polizisten gegenübersteht, halte ich das Ziehen der Waffe und vielleicht - wenn das nicht hilft - einen Warnschuss in die Luft noch für vertretbar; bei einem gezielten (möglicherweise tödlichen) Schuß wird's aber ziemlich kritisch; natürlich kommt es aber auch hier zu Situationen, in denen ein Polizist seine Waffe gerechtfertigterweise ziehen muß.
Kurz und bündig: Durch die momentane Gesetzgebung sind Polizisten gezungen, mit dem Einsatz der Waffe bis zum allerletzten Moment zu warten, wodurch sicher eine Menge Blutvergießen vermieden wird - stell Dir mal eine Situation wie Wackersdorf ohne eine solche "Hemmschwelle" vor; das würde in einer entsprechend aufgeheizten Atmosphäre in einer ausgiebigen Schießerei enden.
Dazu kommt noch ein sekundäres Problem - nämlich die schlechte Schießausbildung bei der Polizei (natürlich ließe sich das regeln, aber momentan sieht es eben so aus). Ich bin eigentlich ganz froh, wenn Polizisten, die im Jahr durchschnittlich 100 Schuß auf dem Schießstand abgeben, ihre Waffen so lange wie möglich stecken lassen - denn wenn sie das nicht tun, werden nicht selten auch Unbeteiligte verletzt, weil die Beamten insbesondere auf größere Entfernungen oft nicht richtig treffen.
Das ist zwar alles eigentlich Mega-OT, ich halte es aber trotzdem für wichtig.