Nun auch Mobilcom - das Aus?

  • Jups, eben auch im Radio gehört. Mobilcom wird definitiv fallengelassen. Wirklích schade. Auch wenn die Kieler Nachrichten diese neue NAchricht noch nicht auf ihrer Internet Seite haben....böse Sache



    Aus der FTD vom 13.9.2002
    Franzosen lassen Mobilcom fallen
    Von Andreas Krosta, Hamburg und Daniela Schwarzer, Paris


    France Telecom hat am Donnerstag den Rückzug aus seiner deutschen Beteiligung Mobilcom beschlossen. Der Chef des französischen Telekom-Konzerns, Michel Bon, ist am Abend zurückgetreten.


    Bon hat am Donnerstag "der französischen Regierung seinen Rücktritt vorgeschlagen, die ihn angenommen hat". Das geht aus dem Redetext von Bon zur Bekanntgabe der Halbjahresergebnisse hervor. Das Unternehmen hat den Rücktritt bestätigt. Weitere vier Verwaltungsratsmitglieder haben aus Solidarität mit Bon ebenfalls ihren Hut genommen. Das Unternehmen hat im ersten Halbjahr einen Verlust von 12,2 Mrd. Euro eingefahren. Wie das Unternehmen am Donnerstagabend mitteilte, belief sich der Schuldenstand zu Ende Juni auf 69,7 Mrd. Euro.





    Mobilcom-Mitarbeiter kämpfen um ihre Arbeitsplätze


    Ein Mitglied des Verwaltungsrats sagte der Financial Times Deutschland, es gebe keine positive Lösung für Mobilcom. "Sie werden Bankrott gehen." Verwaltungsratsmitglied René Dupuy sagte im Anschluss an die Sitzung, dass alle zehn Vertreter der französischen Regierung für den Rückzug aus Mobilcom gestimmt hätten. Die Vertreter der Gewerkschaften hätten dies abgelehnt, waren aber in der Unterzahl. Frankreich besitzt 55 Prozent der Anteile an France Telecom.



    Damit ist ein monatelanger Streit zwischen dem französischen Konzern und Mobilcom zu Ende gegangen. Nun könnte France Telecom eine Klagewelle treffen. Mobilcom-Chef Thorsten Grenz hatte bereits angekündigt, im Falle eines Rückzugs von France Telecom auf Schadensersatz zu klagen.



    Mobilcom lehnte am Abend eine Stellungnahme ab. Das Unternehmen warte auf eine offizielle erklärung. Mobilcom-Chef Grenz sagte am Donnerstag, er müsse bei einem Rückzug in den nächsten Tagen Insolvenz anmelden. Zuvor hatten rund 1000 Beschäftigte vor der Konzernzentrale für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze demonstriert.




    5000 Arbeitsplätze in Gefahr



    Rund 5000 Mitarbeiter müssen um ihren Job bangen. Das Unternehmen lebte in den vergangenen Monaten nur noch von dem Geld von France Telecom. Der französische Staatskonzern hatte ursprünglich zugesagt, die Finanzierung des Aufbaus der Technik der nächsten Mobilfunkgeneration UMTS von Mobilcom zu übernehmen. France Telecom-Chef Bon war bei Mobilcom eingestiegen, um ein Standbein im wichtigen deutschen Mobilfunkmarkt zu haben. Dazu hatte France Telecom 28,5 Prozent von Mobilcom übernommen.



    Bon und der Gründer, Hauptaktionär und Ex-Chef von Mobilcom, Gerhard Schmid, hatten sich aber seit November vergangenen Jahres um die weitere UMTS-Finanzierung gestritten. Bon wollte weniger Geld für die Technik ausgeben, Schmid dagegen bei seinem hohen Ausbautempo bleiben. Der Verwaltungsrat habe am Donnerstag nicht über eine Kapitalerhöhung in Höhe von 15 Mrd. Euro zur Reduzierung der rund 67 Mrd. Euro Schulden von France Telecom abgestimmt. "Wir haben keine Entscheidung darüber gefällt", sagte Verwaltungsrätin Michelle Brisson-Autret. Es seien Vorschläge gemacht worden, der Staat habe sich noch nicht festgelegt.

    iPhone X 256GB

  • Moin,


    oder in zusammengefasster Form:


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    France Télécom hat Ausstieg aus MobilCom beschlossen (Update)


    Der Mobilfunk-Anbieter MobilCom steht vor dem unmittelbaren Aus. Nach Angaben des Chefs von France Télécom, Michel Bon, hat der hoch verschuldete französische Telefonriese am Donnerstagabend den finanziellen Ausstieg bei der deutschen Beteiligung beschlossen. France Télécom ist mit 28,5 Prozent an MobilCom beteiligt und der einzige Kreditgeber für das angeschlagene deutsche Unternehmen mit mehr als 5000 Beschäftigten.


    Bon kündigte in Paris seinen Rücktritt an, will den Konzern jedoch bis zur Ernennung eines Nachfolgers weiterführen. Bon, unter dessen Regie der Einstieg des Konzerns bei dem Unternehmen im schleswig-holsteinischen Büdelsdorf erfolgte, stand seit 1995 an der Vorstandsspitze.


    Vor der Sitzung hatte MobilCom-Vorstand Thorsten Grenz erklärt, im Fall eines Ausstiegs von France Télécom müsse das Unternehmen binnen weniger Tage Insolvenz anmelden, "weil uns einfach das Geld ausgeht".


    Vor der Entscheidung in Paris hatten die 21 Mitglieder des Verwaltungsrates mehr als vier Stunden über die Schulden des Konzerns und die Zukunft der MobilCom-Beteiligung beraten. France Télécom verbuchte im ersten Halbjahr einen Rekordverlust von 12,2 Milliarden Euro. Nach Konzernangaben erhöhte sich der Schuldenstand bis Ende Juni auf 69,7 Milliarden Euro.


    MobilCom wollte sich am Abend nicht äußern. Sprecher Matthias Quaritsch sagte der dpa, sein Unternehmen wolle erst die Pressekonferenz des Konzerns am Freitagmorgen in Paris abwarten.


    Damit haben sich die Hoffnungen des einstigen Stars am Neuen Markt der Frankfurter Börse nicht erfüllt. Grenz hatte bis zuletzt um weitere finanzielle Unterstützung der France Télécom geworben und dies als die "risikofreiere Lösung" für den französischen Großaktionär bezeichnet. "Ich rechne immer noch leicht optimistisch damit, dass es mit der MobilCom weitergeht", hatte er am Donnerstag in Büdelsdorf gesagt. Mit einem Blanko-Scheck der Franzosen hatte er allerdings auch nicht gerechnet. Weiteres Geld sei aber nötig, damit MobilCom das angeschobene UMTS-Projekt fortsetzen könne. Aus eigener Kraft könne MobilCom das UMTS-Vorhaben nicht bewältigen. Das ebenfalls angeschlagene Servicegeschäft der MobilCom könne hingegen aus eigener Kraft wieder angeschoben werden.


    Mehr als 1000 Mitarbeiter der MobilCom hatten am Donnerstag vor der Büdelsdorfer Zentrale für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze demonstriert. Mit Spruchbändern und beschrifteten T-Shirts machten sie ihren Zukunftsängsten Luft.


    Zur Entwicklung bei MobilCom siehe auch:


    Politiker wollen MobilCom retten
    Spekulationen über MobilCom-Ausstieg von France Telecom
    MobilCom vor der Entscheidung
    MobilCom-Aktionäre kämpfen an der Seite von Schmid
    MobilCom-Großaktionär Schmid verklagt France Telecom
    MobilCom auf hartem Sanierungskurs
    MobilCom-Aktie wird zum Spielball der Spekulanten
    (dpa) / (mw/ct) / (wst/c't)


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    Quelle: http://www.heise.de/newsticker/data/wst-12.09.02-004/


    Grüße,
    Guido

  • ...sie ist weg...


    moin,
    ich bin froh, das MogelCom (nicht ohne Grund so genannt) ggf. zusammen mit seinen Derivaten vom deutschen Markt verschwindet.


    Besonders ärgerlich empfinde ich jedoch die Tatsache, dass wiederum tausende Menschen arbeitslos werden und sich die jeweiligen Vorstände der Konzerne trotzdem noch die Taschen vollstecken. In meinen Augen hat Hr. Schmid diese ganze ärgerliche zu vertreten. Wieviele zig Millionen EUR sich wohl bei ihm (ähh Pardon, wohl eher bei seiner Frau ;-) befinden ?


    Sicher, die hochgesetzten Visionen und Ziele des Hr. Schmid waren verlockend, aber dann wohl doch etwas ZU hoch gesteckt... .


    Nun denn, es gibt ja noch einige "solvente" Serviceprovider in D.
    Da kommt doch die Einführung der MNP wie gerufen. Weg von MC, tpp, cellway, pp. und hin zum Wunschbetreiber mit fairen Tarife ;-))


    Grüsse
    ErnstE

  • Kann man denn jetzt noch Verträge abschließen?


    Das sind ja die Einzigen, die Handys auf Leasing anbieten und eigentlich wollte ich am Samstag da hin.

    Handys: SonyEricsson W890i, K750i, Samsung SM-G920F Galaxy S6, SM-T805 Galaxy Tab S 10.5 LTE, P300, D880, E1080i, B100, Nokia 2610, Motorola V3i Dolce & Gabbana, C121, W156, Siemens SL55, SL45i, C55, Sagem My230x, LG KB770, KP100, GB102, Huawei U8600 (Telekom Move)

  • Pressemitteilung vom 13.09.2002 10:44

  • Ist zwar nichts Neues, aber für einige Mobilcom-Kunden doch interessant, welche Möglichkeiten bei einer Insolvenz bestehen.


    Klick


    FredAnna

    "Das 'Telefon' hat zu viele, ernsthaft zu bedenkende Mängel für ein Kommunikationmittel. Das Gerät ist von Natur aus von keinem Wert für uns".
    Western Union Interne Kurzinformation, 1876.

  • Die Klage gegen FT hilft nicht viel. Bis bei solchen Länderübergreifenden Verfahren ein endgültiges Ergebnis vorliegt sind die heute beteiligen schon lange in Rente und noch weiter.


    Die Arbeitsplätze sind weg. Der Markt bekommt weniger Wettbewerb und was das für die Preise bedeutet brauche ich nicht zu kommentieren.

  • Zitat

    Original geschrieben von T-bold47
    Die Arbeitsplätze sind weg.


    Wobei ja nicht nur die direkten Arbeitsplätze bei MobilCom in Erfurt bedroht sind, sondern auch die ganzen Franchise-MobilCom-Shops in DE auf dem Spiel stehen.

  • Tja, wer hoch fliegt ... [bzw. I had a dream]


    Für die Mitarbeiter zwar bitter, aber an sich ganz ok. So ne Marktbereinigung kann auch nützlich sein, und es wird nicht der erste und nicht der letzte Provider gewesen sein, der die Hufe hoch macht - und vielleicht gilt die s auch für den ein oder anderen weiteren "Netzbetreiber".


    Dass sich dadurch weniger Konkurrenz ergibt und sich DIES negativ auf die Preise auswirken soll, halte ich allerdings für ein Gerücht. Wie hoch war denn der Anteil der Provider an der Preisgestaltung?! Etwa gleich Null, die haben bestenfalls NACH der Einführung neuer Preismodelle bei den Netzbetreibern in ähnlichem Stil nachgezogen. Für die breite Masse wird sich nur eins ändern: die Kunden der untergegangenen Unternehmen werden mehrheitlich gleich zu den Netzbetreibern gehen und somit deren Profitabilität erhöhen. Also auf längere Sicht eher ein Vorteil für die Mehrheit der Kunden...


    Bin jedenfalls gespann, wer der nächste Kandidat ist.

  • Re: ...sie ist weg...


    Zitat

    Original geschrieben von ErnstEiswürfel
    moin,
    ich bin froh, das MogelCom (nicht ohne Grund so genannt) ggf. zusammen mit seinen Derivaten vom deutschen Markt verschwindet.


    Besonders ärgerlich empfinde ich jedoch die Tatsache, dass wiederum tausende Menschen arbeitslos werden ...


    Bist Du nicht der Meinung, daß sich diese beiden Äußerungen widersprechen? Wie sollte es denn möglich sein, daß ein Anbieter vom Markt verschwindet, ohne daß dies für die dort Beschäftigten Konsequenzen hat?


    Für MobilCom als Provider habe ich - ganz im Gegensatz zu den Tochtergesellschaften Cellway und -ehemals- D-Plus - gewiß keine übertriebenen Sympathien, aber die Angestellten tun mir wirklich leid.


    Und wir wollen mal nicht vergessen, daß es nicht nur G. Schmid war, dem in Sachen UMTS in Champagnerlaune die Pferde durchgegangen sind.


    Für das Marktgeschehen in D hat die MobilCom-Insolvenz m. E. keine günstigen Auswirkungen, und ob Eichel sich angesichts von Tausenden neuen Arbeitslosen mit dem UMTS-Poker unterm Strich wirklich einen Gefallen getan hat, darf ebenfalls bezweifelt werden...

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