Nun auch Mobilcom - das Aus?

  • Heftig finde ich den Bericht von der Jahreshauptversammlung der MC-Aktionäre, verfasst von Harald Gustyn, seines zeichens ehem. Geschäftführer der MC-Tochter TelePassport:


    "Ich war schon auf vielen HV's, aber was gestern von der MC-Verwaltung
    geboten wurde, war peinlich und von schlechtem Stil geprägt.


    Der neue Vorstand hat keine 3 Sätze gesprochen - zumindest solange
    ich da war und das war immerhin bis 19:00 Uhr - und was er dann
    gesagt hat, war - mir schon seit seinem Beginn bei MobilCom bekanntes
    - nichtssagendes bla-bla von erfolgreichem Vertrieb. Die Zahlen im
    Dezember wären sehr gut gewesen, sagte Herr Grodd ganz stolz. Ja mein
    Gott, in welchem Unternehmen dieser Branche sind die Zahlen im
    Dezember denn nicht die besten ?? Viel mehr hätte uns alle
    interessiert, wie sie denn im Vergleich zum Vorjahr gewesen sind. Das
    hat man aber - wohlweislich - nicht erwähnt.


    Herr Grodd ist seit vielen Jahren für den Vertrieb bei Cellway
    (gehört zu MC)zuständig und hat es dort in der Regel überwiegend mit
    mittleren und großen Telekommunikationshändlern zu tun gehabt. Dieser
    Vertriebsweg ist aber heute nicht mehr der Umsatzbringer, denn die
    Kunden kaufen längst im Internet und nicht mehr so sehr in
    Mobilfunkshops. Das große Shopsterben hat ja nicht erst gestern
    begonnen und auch MobilCom hat nur noch einen Bruchteil seiner einst
    380 Shops.


    Jetzt frage ich mich, wie man also darauf kommt, einen Mann zum
    Vorstand für Vertrieb zu machen, der schon seit Jahren im gleichen
    Unternehmen die selbe Aufgabe wahrnimmt, für die er nun gerade zum
    Vorstand berufen wurde und man aber auf der gestern stattfindenden HV
    den Aktionären erzählt, man würde im abgelaufenen Geschäftsjahr einen
    dreistelligen Millionenbetrag Verlust beim Serviceprovider einfahren.


    Jetzt frage ich mich und viele andere werden dies wohl auch tun, ob
    denn über Nacht bei Herrn Grodd eine Gehirnwäsche stattgefunden hat
    und er nun auf einmal - seit der Vorstand ist - andere Vertriebsideen
    hat, als die Jahre vorher und vor allem seit Juli 2002, als er ja zum
    Chef des gesamten MC-Vertriebes berufen wurde ? Denn wie sonst sollte
    es sonst möglich sein, das gerade er uns - ich bin ja auch noch mit
    ein paar tausend Aktien an dieser Firma beteiligt - aus der
    derzeitigen Krise bringen will ? Gute Frage denke ich.


    Aber dies nur am Rande, denn es gab sehr viel peinlichere Auftritte
    des Gespanns Vogel/Grenz.


    Da wurde zum Beispiel von Herrn Vogel behauptet, die Bundesregierung
    würde es gern sehen, wenn im Aufsichtsrat nur Vertreter sitzen
    würden, die die zwischen der Bundesregierung/France Telekom unter
    Vermittlung von Herrn Vogel ausgehandelten Vereinbarungen auch
    unterstützen. Kurz vorher verlas Herr Vogel aber eine
    handschriftliche Aufzeichnung, die er - angeblich - während eines
    Telefongesprächs mit Herrn Schmid angefertigt hatte, aus der
    hervorgehen sollte, dass Herr Schmid Herrn Vogel mitgeteilt hätte, er
    könnte einzelne Mitglieder des Aufsichtsrates dazu überreden, Vogel
    zum Aufsichtsratvorsitzenden zu wählen. Wir lassen jetzt mal
    dahingestellt, was an dieser Behauptung wahr ist, denn das kann ja
    Herr Vogel nicht beweisen, aber er hat öffentlich zugegeben, das man
    den Mitgliedern des Aufsichtsrates deutlich zu verstehen gegeben hat,
    was man von ihnen von Seiten der Regierung erwartet.


    Weiß denn Herr Dr. Vogel nicht, dass ein Aufsichtsrat völlig
    unabhängig von jeglichen Weisungen von außen zu handeln hat und dies
    natürlich in unserem Rechtsstaat eindeutig geregelt ist ? Das würde
    mich schon sehr wundern. Dummerweise ging es aber auch noch um völlig
    über jeden Zweifel erhabene Personen, wie Dr. Dreyer (ehemals Debitel
    Vorstand), Prof. Dr. Picot(sehr bekannter und seit 25 Jahren tätiger
    Wirtschaftsanwalt) und Herr Carsten Meyer (Gründungsmitglied von
    MobilCom und ehemaliger Finanzvorstand von MC), die man hier
    diffamieren und an den Pranger stellen wollte. Natürlich haben sich
    diese Leute - die auch ein ganz anderes Format besitzen, als die
    beiden anderen Herren - sich dagegen mit Erfolg zur Wehr gesetzt und
    den Aktionären erst einmal die Wahrheit über diesen Sumpf im
    Aufsichtsrat geschildert und was da so hinter den Kulissen abgeht.


    Es wurde auch behauptet, Die 800.000 Kunden, die ich in meiner Zeit -
    als ich zuständig war für die MC-Tochter TelePassport - akquiriert
    habe, hätten dem Konzern hohe Verluste eingebracht und man müsste
    sich jetzt teuer von ihnen trennen. Dabei hat man natürlich
    vergessen, das mein damaliger Auftrag lautete, TelePassport solle die
    "Kundenschaufel" des Konzerns sein und der Ertrag, den diese Kunden
    einbringen würden, wäre nur sekundär. Immerhin haben meine Kunden dem
    Konzern überhaupt ermöglicht, die Netzbetreiber Boni in 2-3 stelliger
    Millionenhöhe einzustreichen, die man mit den Akquisitionen von
    Cellway und MobilCom nie erreicht hätte. Dies hat man natürlich in
    die Rechnung nicht mit einfließen lassen und man hat auch
    verschwiegen, das ein Kunde des jetzigen Vorstands Grodd um ein
    Vielfaches höhere Akquisitionskosten hatte, als ein TPP Kunde. Auch
    hat man verschwiegen, als man diese unverschämte Behauptung tätigte,
    das unsere Kunden sogar zum großen Teil noch Liquidität in die Kasse
    brachten, da die Akquisitionskosten niedriger waren, als die
    Netzbetreiber Provision, die TPP von den Netzbetreibern bekam. Aber
    es zieht sich wie ein roter Faden durch die jetzige Führung, die
    wesentlichen Informationen - im Besonderen wenn sie negativ sind -
    wegzulassen und nur die halbe Wahrheit zu verbreiten. Wenn man
    überhaupt von Wahrheit sprechen darf in diesem Zusammenhang.


    Es wurde auch gesagt, man habe nun endlich begonnen, die Standorte
    Hallbergmoos (bei München) und Karlstein (bei Frankfurt) zu
    schließen. Wirklich gute Idee, dumm nur, das ich schon ab Mitte 2001
    und insbesondere zum Ende 2001 darauf gedrängt hatte, diese Standorte
    dringend zu schließen, weil sie erstens völlig überflüssig und
    zweitens viel zu teuer waren. In Büdelsdorf und Erfurt hätten
    genügend Mitarbeiter und Räumlichkeiten zur Verfügung gestanden. Aber
    gerade der heutige Vorstand Herr Grodd hat sich vehement dagegen
    gewehrt, weil er nämlich für diese beiden Standorte zuständig war und
    nur mit der Hilfe von Herrn Schmid, den ich dann, als wir mit den
    damaligen Restrukturierungsplänen nicht weiter kamen, weil Herr Grodd
    eben nicht bereit war, diese beiden Standorte zu schließen und noch
    mehr Mitarbeiter zu entlassen, als bereits geschehen, über diesen
    Sachverhalt informiert habe, hat Herr Grodd letztendlich eingelenkt
    und sich wenigstens zu einem weiteren Abbau bereit erklärt. Meines
    Wissens sind aber nach diesem Zeitpunkt trotzdem keine weiteren MA
    entlassen worden in diesen beiden Standorten. Im Gegenteil, in Erfurt
    musste ich dann sage und schreibe noch ca. 50 Mitarbeiter entlassen
    und ihnen Abfindungen bezahlen, bevor ich die Firma nach fast 10
    Jahren verließ. Ein völlig sinnloser Vorgang und völlig unmenschlich.
    In Erfurt war vorprogrammiert, dass die Leute lange arbeitslos sein
    werden, in München und Frankfurt hätte ein Großteil sofort wieder
    Arbeit bekommen und die Mitarbeiter dort waren auch erheblich teurer
    als die MA in Erfurt. Aber dies sind eben Entscheidungen, wie sie
    auch heute noch getroffen werden.


    Nun weiter zum Verlauf der Hauptversammlung.
    Es wurden auch regelmäßig die Aktionäre oder Aktionärsvertreter
    abgebügelt, die unbequeme Fragen stellten. Auf einmal gab es dann
    Redezeitbeschränkungen oder man ließ sie gar nicht erst aufs Podium,
    wie den Anwalt von Herrn Schmid, der für die Wortmeldung von Frau
    Schmid aufs Podium wollte, was ja nach den Statuten ohne weiteres
    möglich gewesen wäre. Andere Aktionärsvertreter, die sich diese
    Unverschämtheiten nicht gefallen ließen, wurden dann zwar nicht mehr
    unterbrochen, aber ihre Fragen wurden nicht sehr ausführlich und in
    wesentlichen Punkten gar nicht beantwortet.


    Während der ganzen Zeit lächelte Herr Dr. Vogel nur und tat so, als
    würde ihn diese ganze Veranstaltung nicht sonderlich zu
    interessieren. Während eines Vortrages einer Aktionärin, die den
    beiden Herren sehr unbequeme Fragen stellte, unterhielten sich Herr
    Grenz und Herr Vogel und nahmen von der Rednerin keinerlei Notiz,
    worauf diese Herrn Vogel aufforderte, er möge doch gehen, wenn ihn
    diese Veranstaltung so wenig interessieren würde.


    Anfänglich gab es auch noch einen kleinen Disput, den ich aber leider
    nicht ganz mitbekommen habe und mir berichten lassen musste. Herr Dr.
    Kalthoff, der Justiziar der MobilCom, der nach dem Weggang von Herrn
    Schmid als Vorstand von Herrn Kalthoff berufen wurde und damit seinen
    Posten als Stellvertretender Aufsichtsrat abgeben musste - vor ein
    paar Tagen trat er dann wieder als Vorstand zurück und nahm den
    Posten des stellvertretenden Aufsichtsrates wieder ein. Böse Zungen
    behaupten, dies wäre nur geschehen, damit die Mehrheit im
    Aufsichtsrat "optimiert" würde - hätte ja eigentlich auf der HV den
    Vorsitz übernehmen müssen, da ja nach dem Ausscheiden von Herrn
    Ripken der Posten des Vorsitzenden vakant war, aber er glänzte durch
    Abwesenheit und war angeblich wohl krank. Auch hier wird von "bösen"
    Zungen behauptet, er wäre absichtlich weggeblieben, damit Herr Dr.
    Vogel die HV leiten könne, denn er wäre den zu erwartenden Vorwürfen
    der Aktionäre besser gewachsen. Besser als Herr Kalthoff war er auf
    jeden Fall - das ist auch nicht schwierig - aber gewachsen war er
    dem, was da auf die Verwaltung an Kritik einhagelte bei weitem nicht.
    Ich konnte außer Arroganz und ständigem Lächeln keine besondere
    Stärke und Kompetenz erkennen.


    Herr Kalthoff erschien übrigens nach meinen Informationen heute
    morgen kerngesund in Büdelsdorf. Gratulation zur schnellen Genesung
    :o)


    Fazit:
    Auf dieser Veranstaltung hat sich eindeutig gezeigt, das es mit
    dieser Verwaltung für unsere Firma keine Zukunft geben kann, aber das
    habe ich ja hier schon mehr als einmal geschrieben. Diese Leute
    vernichten unser Geld, bzw. haben dies längst getan und die meisten
    Aktionäre folgen ihnen wie Lämmer auf die Schlachtbank. Kann man
    ihnen aber auch nicht verdenken, denn was sollen sie tun, wenn die
    Stimmenmehrheit bei Thoma und France Telecom liegt ?


    Harald Gustyn"



    Quelle: teltarif-Forum, siehe auch


    hier.

    "Sein glasklarer Verstand wurde von keinem Anflug von Wissen getrübt..."

  • Da ist wohl eine sehr große Schlammschlacht im Gange ...!
    Und da denkt man blauäugig, bei solch einer Konzerngröße wäre rationales Denken und Handeln im Vordergrund. Das Gegenteil ist wohl der Fall, Intrigenspiel und Seilschaften dirigieren das Wohl und Wehe von hunderter Angestellte !


    Wäre echt lustig, wäre es nicht so traurig .... :mad:

    Ich bin zu allem fähig, aber zu nichts zu gebrauchen!

  • Das klingt bald so, aus sollten sich Cellway-/Mobilcom-Kunden beizeiten Gedanken über eine kurzfristig realisierbare 'Auffanglösung' machen...

  • Auffangloesung fuer Cellway-Mobilcom-Kunden?


    Hallo Mavolta,


    die Auffangloesung liegt laengst in den Schubladen, ein modifiziertes Modell "NetzTel" :-)


    wenn Mobilcom/Cellway den Laden komplett still legen sollte (z.B. bei Konkurs) werden die Original-Netzbetreiber die Kunden automatisch übernehmen (müssen) (siehe Lizenz)


    Die schicken dann allen bekannten Rufnummern eine SMS und fordern die Leute auf sich bei einer Hotline zu melden (D1)
    oder stellen alle Kunden automatisch auf CallYa um (D2) und schreiben sie an, ob sie weiter einen Vertrag wollen


    Eine Übernahme der alten Konditionen durch die Original-Netzbetreiber ist nicht möglich, da Mobilcom & Co. eine Unmenge von Sondertarifen haben.


    Die Netzbetreiber werden den Kunden anbieten, sie samt vorhandener Rufnummer zu (vermutlich wenig spannenden) Standard-Konditionen zu übernehmen. Andernfalls kann der Kunde mitsamt seiner Nummer kündigen und wo anders hingehen, ihm bleibt die Wahl zwischen den Horror-Tarifen der Original Netzbetreiber und den Hara-Kiri-Schummel-Angebote für Handy-DVD-Schnäppchen-Jäger, die eh nie telefonieren.


    Denkbar wäre natürlich auch, daß ein anderer Provider (z.B. Debitel, Talkline) die Kunden von Mobilcom komplett übernimmt. Dann enstünde wohl ein außerordentliches Kündigungsrecht, es sei denn, der Käufer würde die Kunden zu 1:1 Original-konditionen übernehmen, das müßte man dann sehen, ob sich das lohnt :-)


    Aus Kundensicht mach ich mir wenig sorgen, übelstenfalls könnte einige Tage die Erreichbarkeit leiden, wenn die Umschaltung nicht sauber klappt. Dafür sollte man sich eine Reservekarte eines Original-Netzbetreibers zulegen und seinen wichtigen Kontakten dann rechtzeitig Bescheid geben, bevor es zum GAU kommt :-)


    Dumm ist es für die Mitarbeiter.


    Bei MC finden wohl "Machtspiele" statt. Hier die Truppen Gerhard Schmid, der gerne seinen UMTS-Tarum verwirklich will, aber keine richtig zahlungskräftigen Investoren findet.


    Da die Aufräum-Fraktion um Herrn Vogel/Grenz, die das Unternehmen in schwarze Zahlen und aus den Schlagzeilen haben wollen, das deutsch-französische Verhältnis soll keinen größeren Schaden nehmen (Politik) und Big-T ist um jeden Mitbewerber froh, der aussteigt, weil ein Preiskrieg die UMTS-Schuldenrückzahlung auf lange Frist "verzögert"... :-)


    Wunschtraum der Netzbetreiber scheint zu sein, daß Mobilcom als Service-Provider am Leben bleibt, schwarze Zahlen schreibt und neue Kunden beibringt, die es eigentlich nicht mehr gibt oder die nur für Bruchteile der heutigen Preise wirklich mobil telefonieren würden.


    Ich sehe es gelassen (habe noch einen schönen DPlus-Vertrag :-)
    aber auch Original-Verträge bei allen Netzbetreibern und noch jeweils eine Prepaidkarte in allen Netzen (ok ok ist nicht der Normalfall klar :-) das sollte reichen :-)


    Und für die Erreichbarkeit hab ich ne 0700-Nummer (das Anrufen dort ist zwar ein wenig teuer, speziell vom Handy, aber man kann mich erreichen :-)

  • Das UMTS-Netz geht an,an,an,an,.... Eplus: ;)


    Mobilcom steht vor Verkauf des UMTS-Netzes


    Die angeschlagene Telefongesellschaft Mobilcom hat sich nach monatelangen Verhandlungen mit E-Plus über den Verkauf ihres Netzes für die neue Mobilfunkgeneration UMTS geeinigt. Mit dem Betriebsrat gibt es aber richtig Krach.


    Wie es in Verhandlungskreisen heißt, liege ein komplett ausgearbeiteter Vertrag zwischen der Büdelsdorfer Firma und dem drittgrößten deutschen Mobilfunkanbieter vor. Mobilcoms Großaktionär France Telecom habe den Vertrag bereits abgesegnet. Der Mobilcom-Aufsichtsrat werde am Montagnachmittag über den Verkauf des UMTS-Netzes für 20 Mio. Euro entscheiden, verlautete aus dem Gremium. "Wir bringen das jetzt unter Dach und Fach", sagte ein Aufsichtsratsmitglied. Das Netz werde sehr kurzfristig abgegeben.


    Allerdings drohen Mobilcom und E-Plus nun Klagen der 120 Mann starken Belegschaft der Firmentochter Mobilcom Multimedia (MCM), in der das UMTS-Netz samt Lizenz gebündelt sind. Diesen habe das Unternehmen zu Unrecht bereits gekündigt, kritisiert ein Betriebsrat. Mobilcom wolle das Netz als Vermögensteil der MCM verkaufen und so umgehen, den Vertrag als so genannten Betriebsübergang deklarieren zu müssen, heißt es aus der Firma.



    Ärger mit dem Betriebsrat


    Bei einem Betriebsübergang müsste Mobilcom die Gehälter der MCM-Mitarbeiter ein Jahr lang weiterzahlen. "Mit dem Verkauf des Netzes wird der Betriebszweck der MCM verkauft", empört sich der Mobilcom-Betriebsrat. Zudem führe E-Plus das Geschäft fort. "Das ist ein klassischer Betriebsübergang. Kündigungen sind damit ein Jahr lang nicht gestattet", sagte er. "Ab nächster Woche wird hier Blut fließen."



    Mit dem Verkauf des UMTS-Netzes trennt sich Mobilcom endgültig vom lang gehegten Traum, als eigenständiger UMTS-Anbieter arbeiten zu können. Die angedrohten Kündigungen bringen die Firma jedoch unter neuen Druck. "Wir rechnen mit einer 90-prozentigen Wahrscheinlichkeit, vor Gericht zu gewinnen", sagt ein Betriebsrat. Allerdings heißt es aus Firmenkreisen, France Telecom müsse dann die Kosten für die Gehälter übernehmen. Die Franzosen stehen laut dem Vertrag zur Rettung Mobilcoms vor der Insolvenz für sämtliche Kosten aus dem UMTS-Geschäft gerade.



    France Telecom brächte der Verkauf des UMTS-Netzes eine Entlastung von 120 Mio. Euro. Dies hätten sie nach Informationen von Mobilcom entsprechend des Rettungsvertrages für den Abbau des Netzes ausgeben müssen. Der Verkaufserlös von 20 Mio. Euro spült kaum etwas in die Mobilcom-Kassen: 90 Prozent fließen laut früherer Abmachungen an France Telecom. Der Netzaufbau hatte dagegen 1,1 Mrd. Euro verschlungen.



    Bis jetzt deckt das Mobilcom-Netz rund 17 Prozent der deutschen Bevölkerung ab - insgesamt 25 Prozent muss jeder UMTS-Lizenznehmer bis Jahresende abdecken, damit ihm nicht die Lizenz entzogen wird. Bis zum Schluss hatte Mobilcom-Chef Thorsten Grenz versucht, auch für die UMTS-Lizenz einen Abnehmer zu finden - ohne Erfolg.



    © 2003 Financial Times Deutschland

    Wer viel Geld hat, kann spekulieren; wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren; wer kein Geld hat, muß spekulieren. Zitat:Andre Kostolany

    Gruss
    beugelbuddel

  • Bin auf jeden Fall mal gespannt. Ich muss ja sagen, ich finde die Mobilcom noch immer "cool". Noch nie gab es eine Firma, bei der ich die Meldungen mit mehr "Freude" verfolgt habe.
    Für mich ist G. Schmid noch immer der beste Self-Made-Man in Norddeutschland. Also trotz der Geschichte :top:

    iPhone X 256GB

  • Mobilcom-Lizenz futsch oder nicht?


    Hallo,


    ich habe Gerhard Schmid schon mehrmals live erlebt, das ist schon interessant, der steckt voller Ideen :-)


    Aber das Problem ist halt, daß 8 Mrd EUR für ne Lizenz sich irgendwo rechnen sollen und selbst auf 20 Jahre ist das immer noch verdammt viel Geld.


    Macht man UMTS so billich, daß die Massen "Spaß dran" haben, ihr Geld rauszuwerfen oder setzt man auf die "Superreichen", und macht es exklusiv oder ist das Geld für immer verloren?


    Bei Mobilcom dachten wir ja wohl, daß das Thema "gegessen" sei, EPlus (oder o2) bekommt die letzten Stationen / Standorte und "gut" ist. Nun spielen da (verständlicherweise) die Mitarbeiter der UMTS-Gesellschaft Mobilcom Multimedia nicht mit, aber da wird es wohl auch eine Lösung geben.


    Und auf einmal meldet die "Welt", daß zwei Interessenten für die Lizenz bereits stünden, einmal "Drei" (Hutchison 3G Hongkong) und "Hinduja" (Indien). Nur ist das realistisch? Die müßten bis Jahres Ende 25% Netz ausbauen und einen Vertrieb hochziehen, Werbung und und und...


    Das ist natürlich eine extrem spannende Sache, aber haben die noch ne Chance?


    Die sind verdammt spät. Die 0156 Vorwahl und die Vermittlungstechnik wurde bis 1.4.2003 online gehalten, falls doch noch jemand gekommen wäre. Wieso kommen die erst jetzt? Die Sendestationen sind eingemottet (teilweise schon zerlegt?) das muß alles erst wieder flottgemacht werden, einiges ist bereits "veraltet"...


    Was IMHO eine Chance hätte wäre ein Anbieter, der mit klaren fairen Tarifen ohne Hintergedanken und einer extrem aggressiven Werbung (Quam hatte den richtigen Ansatz es aber dann verpeilt) sich bemerkbar macht. Der neue Anbieter müßte aber *deutlich* unter den heutigen Tarifen liegen, etwa EPlus-Professional XL (alt) mit maximal 10 EUR GG üfr Jedermann oder so, plus die neuen GPRS-Preise von EPlus als Maximum. Und Werbung-Werbung und eine super-gute Hotline, die jedes Problem wirklich löst und nicht nur schwätzt, wäre machbar, wenn ich 3 wäre, würde ich die Hotline auf http://www.telefon-treff.de legen und alle Mitschreiber hier hätten im Gegenzug freie Testkarten (träum)


    Aber das wird wohl kaum passieren. (Seufz)

  • Quelle: teltarif.de


    mobilcoms UMTS-Deal: Schmids langer Schatten



    Kann Schmids vorläufiger Insolvenzverwalter den Verkauf an E-Plus verhindern?
    06.05.2003
    11:40


    Es wäre ja zu einfach gewesen: Der Vertrag über den Verkauf des UMTS-Netzes von mobilcom an E-Plus schien schon unter Dach und Fach, da fällt Gerhard Schmids langer Schatten auf die Szene: Eigentlich soll der Aufsichtsrat von mobilcom heute über den Verkauf entscheiden. Großaktionär France Telecom soll den Vertrag bereits abgesegnet haben. Aber Schmids vorläufigen Insolvenzverwalter Jan Wilhelm ist dagegen, das UMTS-Netz wie geplant für 20 Millionen Euro an E-Plus zu verkaufen. Das schreibt heute die Financial Times Deutschland (FTD). Schmid hatte sich in der Vergangenheit immer wieder gegen den Verkauf gestellt.
    Wie bereits gemeldet, hat das von Wilhelm beauftragte Unternehmen Freitag Gellert & Co. mit der indischen Hinduja-Gruppe einen neuen Interessenten für das mobilcom- Netz der dritten Mobilfunkgeneration UMTS aufgetan. Damit setzt Schmids Verwalter mobilcom unter Druck. Wie es in der Firma heißt, blieben nur noch rund 14 Tage, bis ein Verkauf des Netzes abgeschlossen sein müsse. "Wenn wir nicht bald alles verkauft haben, wird es teuer", sagt eine über die Verhandlungen informierte Person. Sollten die Interessenten noch abspringen, müsste das Netz abgebaut werden. Doch France Telecom komme nach dem Rettungsvertrag nur bis Jahresende für die Abbaukosten von 120 Millionen Euro auf. "Dauert es zu lange, schaffen wir das nicht. Dann muss mobilcom dazuzahlen", heißt es. Angeblich soll es noch weitere Interessenten geben.
    Schmid selbst hatte vor kurzem seine private Insolvenz beantragt. Wenn diese anerkannt würde, könnte sein Verwalter auch bestehende - für Schmid weniger günstige - Verträge im Zusammenhang mit der Rettung von mobilcoms vor der Insolvenz kündigen. "Herr Schmid scheint kurz vor dem Verkauf zu versuchen, das neue Management so darzustellen, als wenn es schlecht verhandelt hätte", zietiert die FTD das Unternehmen. Weiter hieß es, dass Wilhelm entsprechend seines Verwalterauftrags den Wert von Schmids Aktienpaket maximieren wolle. Dazu diene auch die Vorstellung neuer UMTS- Interessenten.
    mobilcom-Chef Grenz soll mehr als 40 Verkaufsprospekte an potenzielle Bieter verschickt haben, Hinduja war allerdings nicht darunter. Dabei hatte Schmids Nachfolger versucht, das UMTS-Netz samt dazugehöriger Lizenz zu verkaufen. Von diesen hätten Vier geantwortet aber niemand wollte die Lizenz wirklich haben. Das Angebot von E-Plus soll das Beste gewesen sein.

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  • Laut n-tv-Newsticker hat der Mobilcom-Aufsichtsrat dem Netzverkauf an E-Plus zugestimmt.

    "Sein glasklarer Verstand wurde von keinem Anflug von Wissen getrübt..."

  • Zitat

    Original geschrieben von TheDoc
    Laut n-tv-Newsticker hat der Mobilcom-Aufsichtsrat dem Netzverkauf an E-Plus zugestimmt.


    Würde mich nach den Meldungen auch verwundern, wenn sie anders entschieden hätten. :top:

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