Dosenpfand ade!

  • [QUOTE]Original geschrieben von Michael Lindner
    [B]Das Problem mit den Dosenpfand wird schnell umgangen:
    Einweg PET Flaschen gibts ja jetzt mit Fanta, und der Coca-Cola Energy Müll kommt ja eh nur in Plastikflaschen.
    Und auf die gibts IMHO kein Pfand... :-(



    Das wird wohl nichts, mit dem umgehen:


    Auch auf Einweg-PET-Flaschen wird der Pfand fällig. :flop:
    Ausnahme: Fruchtsäfte, Wein und Milch


    bis 1,5 Liter 0,25 Cent und ab 1,5 Liter Füllmenge 0,50 Cent.

  • Sachte sachte...


    Laut der Führungsetage gilt dieses Urteil nur für das Bundesland aus dem die Entscheidung kommt...


    Ob und wie andere Bundesländer bzw. deren Gerichte das auch so sehen ist fraglich...3 Juristen 5 Meinungen und außerdem bleibt abzuwarten was die Bundesgerichte dazu sagen.


    An der Einführung des Pfandes zum 01.01.03 soll daher festgehalten werden


    Gruß
    CH


  • Für NRW ist dieser Zug aber wohl abgefahren. Die fehlende Verordnungsermächtigung ist nicht so einfach nachzuholen oder zu heilen.


    Der Termin 01.01.03 ist für alle "nicht ignoranten" in NRW oder Berlin erstmal extrem unrealistisch. Die Aussagen von Trittin sind wohl eher von fehlender Sachkenntnis oder einfach vom nicht sehen wollen geprägt.


    Das Gesetzt zeigt unabhängig davon, ob es sinnvoll ist, leider einige schwerwiegende handwerkliche Fehler.

  • Die trotzige Reaktion von Trittin ist mal wieder typisch...
    Wann lernt der mal, dass wir in einem Rechtsstaat leben? :flop:


    Zum Dosenpfand: Auch ich bezweifel den Sinn, denn es wird weder Müll reduziert, noch weniger Müll "in der Umweilt entsorgt", denn die Leute, die einfach wegwarfen werden dies weiter tun. Die "normalen" Leute wandern jetzt halt nicht nur zum Mülleimer, sondern zur Rückgabestelle. :confused:


    Ich frage mich, wie die Rückgabe im Handel ablaufen soll. Wären nur Dosen betroffen, gingen ja Automaten, doch bei der Verpackungsvielfalt, wird das sicherlich nicht für alles gehen. Muß ich damit dann immer zum tranigen Supermarktpersonal? :rolleyes:

  • In diesem ganzen Zusammenhang kann man auch noch sehen, dass eine handelsübliche Mehrweg-Bierflasche, wie sie Inhalt eines Bierkastens ist, 8 Cent Pfand kostet. Eine Bierdose gleichen Inhalts wird 25 Cent kosten. Ich folgere daraus, dass all die Leute, die zu irgendwelchen Grillpartys an irgendwelchen Grillplätzen in irgendwelchen Wäldern Bier mitnehmen und nicht vorhaben, ihr Leergut wieder mit nach Hause zu schleppen, ab nächstes Jahr dann die alt-ehrwürdigen Pfandflaschen mitnehmen, da sie hier inkl. Pfand Gesamtkosten von nur 60 bis 65 Cent haben, während es bei Dosen dann 75 bis 85 Cent sind. Da der Rücktransport inkl. Entsorgung wegfällt, liegen ab nächstes Jahr dann keine Dosen mehr in den Grillstellen und darum herum, die nur flachgetreten werden können, sondern Glasscherben, an denen sich spielende Kinder und nachts darüberlaufende Wildtiere verletzen.


    Andererseits werden vielleicht Leute, die mit dem Fahrrad zum Einkaufen gehen, dann auf Dosen umsteigen, da sie einfacher zu transportieren sind und das Mehr-Pfand keine Rolle spielt, da sie die leeren sowieso zurückbringen. Somit steigen wir, wie oben schon genannt, um von einem Mehrweg- auf ein Pfand-gestütztes Einweg-System.


    Beide Ergebnisse klingen nicht sonderlich sinnvoll und erhöhen nicht die Recycling-Quote - was sagt dazu eigentlich unser toller noch-Umweltminister und der ach so umweltorientierte Teil unserer noch-Bundesregierung?

  • Zitat

    Original geschrieben von Bash-T
    Da der Rücktransport inkl. Entsorgung wegfällt, liegen ab nächstes Jahr dann keine Dosen mehr in den Grillstellen und darum herum, die nur flachgetreten werden können, sondern Glasscherben, an denen sich spielende Kinder und nachts darüberlaufende Wildtiere verletzen.


    Ja und Nein. Es ist zwar Möglich, daß die die nicht vorhaben ihr Leergut zurückzubringen jetzt dadurch spahren, daß sie Flaschen kaufen. Aber ein ganzer Kasten, oder eine Palette Dosen, bringt doch einiges an Pfand. Wenn die Säufer selbst das nicht mitnehmen, dann eben der nächste Griller, der mit dem Auto kommt. Der finanziert sich mit dem vergessenen Kasten dann eben seinen Sprit. Ich persöhnlich hätte da kein Problem damit einen solchen herrenlosen Kasten einzusacken, und zu Geld zu machen. Und da bin ich sicher nicht der einzige. deswegen dürften die Kästen, oder Flaschen, sicher nicht in der Masse liegenbleiben, wie früher die Dosen. Und Kinder freuen sich immer, wenn sie mit sowas mal eben ein paar Kröten mehr für ihre Spardose haben.


    Zitat

    Original geschrieben von Bash-T
    Andererseits werden vielleicht Leute, die mit dem Fahrrad zum Einkaufen gehen, dann auf Dosen umsteigen, da sie einfacher zu transportieren sind und das Mehr-Pfand keine Rolle spielt, da sie die leeren sowieso zurückbringen. Somit steigen wir, wie oben schon genannt, um von einem Mehrweg- auf ein Pfand-gestütztes Einweg-System.


    Das verstehe ich noch weniger. Nach Deiner Argumentation haben die Fahhrad-Einkäufer bisher Flaschen gekauft, und wenn die Dosen teurer werden, steigen sie auf Dosen um, weil die Leichter sind.
    Einfacher zu transportieren waren die auch schon ohne Pfand. Wenn das ein Argument ist, würden die heute auch schon Dosen kaufen. Natürlich würde das mehr pfand da keine Rolle spielen, aber wieso kaufen die Deiner meinung nach erst mit der Pfand Einführung Dosen?
    Ein recht sinnloses Argument.
    Entweder haben die schon immer Dosen gekauft, weil eben einfach zu transportieren, und die Dosen einfach in den Müll, oder Umweltbewuster in die Blechsammeltonne gedrückt, und kassieren heute eben Pfand dafür. Dann währe das ein (wenn auch kleiner Gewinn) weil eben die Dosen nicht mehr im Müll, sondern beim Recycling landen.
    Die anderen, die bisher Flaschen gekauft haben, machen das auch in Zukunft. Wenn die einen Grund hätten Dosen zu kaufen, würden die es jetzt schon tun, wenn sie das jetzt nicht tun, haben sie durch das Pfand auch keinen Grund dazu.
    Folglich wird nicht von einem Mehrweg zu einem Einweg System umgestellt, sondern die Wiederverwertungsquote des schon vorhandenen Einwegsystems erhöht.
    Sogesehen durchaus sinnvoll.


    Und was die weiterhin weggeworfenen Dosen angeht: Das wird sich nicht ändern lassen, aber wenn die Dosen noch zurückgegeben werden können, dann ist es gut möglich, daß sich Kinder oder Obdachlose oder andere die gerade Geld brauchen, sich da drauf stürzen, und sich damit den nächsten Schnaps, oder Kaugummi finanzieren. Die Dosen bleiben nur deswegen bisher lange liegen, weil sie keiner will. Wieviele Pfandflaschen hast Du bisher rumliegen sehen? Genau, ganz wenige. Warum? Weil die entweder von den Käufern selbst, oder spätestens irgendjemand anders zurückgebracht werden. Warum sollte das bei Dosen anders sein.
    Ist sicher nicht die Königslösung, (die währe vielleicht 100% Mehrwegquote), aber immer noch das beste was wir mit der Dose machen können. Abschaffen können wir sie leider nicht. Die Dose.......

    **** Commodore 64 Basic V2 ****
    64K RAM System 38911 Basic Bytes Free
    READY.

  • Vielleicht habe ich mich ja etwas undeutlich ausgedrückt... ;)


    Ich bin natürlich nicht davon ausgegangen, dass ganze Bierkästen stehen gelassen werden und habe auch nicht an Grillplätze gedacht, die mit dem Auto erreichbar sind. Ich gehe hier eher von Gruppen (z.B. von Jugendlichen) aus, bei denen jeder seine Bierration im Rucksack mitschleppt und dann eben die leere Flasche fallen lässt. Bei 10 Jungs à 5 Flaschen Bier (Schätzung für einen Grillnachmittag, nicht empirisch bewiesen :D) sind das 50 Flaschen, von denen sicherlich 5 bis 10 kaputt gehen, womit sich die Sache mit dem Pfand dann eben erledigt hat - und die Scherben räumt wirklich kein anderer Griller weg.


    Das Beispiel mit dem Fahrradfahrer habe ich angeführt, da das Dosenpfand quasi ein Mehrweg-System mit Dosen suggeriert. Und wie sich heute (aus Umweltschutzgründen) keiner Gedanken darüber macht, ob die Mehrweg-Flasche, die er kauft, aus Glas oder PET ist, werden sich nächstes Jahr dann wohl genauso wenige Leute Gedanken machen, aus welchem Material das Getränke-Behältnis ist. Da nimmt man eben das praktischere weil leichtere und besser stapelbare Behältnis.


    Ich bin absolut nicht gegen das Mehrweg-System, ich finde es sogar sehr angenehm, das Bier aus einer ordentlichen, stabilen Flasche zu trinken und die Flaschen in einem ordentlichen, stabilen Kasten transportieren zu können. Aber ich hätte das ganze Konzept anders umgesetzt. Zum Beispiel hätte ich, wenn es schon sein muss, die Mehrweg-Quote "gegen den Willen den Verbraucher" zu erhöhen, die Einweg-Verpackungen mit einer Abgabe belegt, die man nicht wie ein Pfand zurückbekommt, die aber dafür den Kommunen zur Sauber- und Instandhaltung ihrer Gemarkungen zugute kommt. Parallel dazu hätte ich das Pfand für die (heute schon erhältlichen) Pfandflaschen so erhöht, dass die Pfandflasche inkl. Pfand teurer als die Dose inkl. Abgabe würde. Dann würde die Gruppe von Grillern oben zu Dosen greifen und dafür zahlen, oder zu Flaschen und die zurück bringen. Der Einkäufer mit dem Fahrrad von oben würde auch zur Flasche greifen, da er ja vorhat, das Leergut zurückzubringen und das Bier möglichst günstig zu kaufen.


    Noch eine Anmerkung:
    Man muss die Misere allgemein vor dem Hintergrund sehen, dass - ohne Beachtung von Pfand - eine Dose (bzw. allg. Einweck-Verpackung) gleichen Inhalts meist billiger ist, als eine Flasche. Konkretes Beispiel sah ich neulich in einem Supermarkt in meiner Umgebung. Dort kostete die Flasche Schöfferhofer Weizen 66 Cent plus Pfand, während die Dose nur 49 Cent kostet. Und so ist das z.B. auch bei Säften, wo Tetrapacks immer billiger als Pfandflaschen sind.

  • Dosen pfand


    Guten Tag,


    @ haiko_fries @ hollebauer66


    ich schleppe meinen Dreck mit bis ich einen Mülleimer finde und werfe ihn nicht in die Natur oder auf die Strasse oder gehe in den nächsten Laden ! was näher ist !


    @ hollebauer66


    Pet finde ich auch besser wenn ich unterwegs Durst habe schau ich immer nach einer Pet-Flasche


    ich Denke da Umweltbewusst !


    Viele Grüsse Carmen

  • Auch wenn ich grundsätzlich Pfand und Recycling gut finde, stört mich am Dosenpfand einiges:


    Ich habe mich vor ein paar Wochen mit zwei Freunden darüber unterhalten, die beide einen Kiosk besitzen. Die würde ein Dosenpfand an den Rand eines Ruins treiben, schließlich wird dadurch erstens ein immens vergrößerter Lagerraum benötigt, zweitens vermehren sich Hygieneprobleme (schließlich kleben in den Dosen Reste von Bier, Zucker etc) und drittens war bzw ist ein Rückführungssystem im Gespräch, bei dem die Einzelhändler die Dosen selbst pressen sollen. So würde nach Gewicht abgerechnet - und da kann man als kleiner Händler mit Garantie davon ausgehen, daß man nicht das Geld zurückbekommt, das man ausgegeben hat. Zudem sind diese Pressen auch nicht gerade billig.


    Fazit ist, daß es gerade die kleinen Existenzen einen Riesenhaufen Geld kosten würde, und das kann nicht im Sinne der Erfinder sein.


    Was mich richtig stört, sind Läden wie Aldi, Norma usw, die sämtliche Pfandverpackungen nicht führen und demzufolge erstens die Belastungen auf Kleinere abwälzen und zweitens den Grundgedanken ad absurdum führen - schließlich macht nicht der kleine Getränkehändler um die Ecker den Riesenabsatz, sondern Lebensmitteldiscounter, die eben keine Pfandflaschen führen. Zwänge man diese Ketten, einen gewissen Pflichtprozentsatz an Pfandflaschen zu verkaufen und somit auch zurückzunehmen, wäre erheblich mehr gewonnen als mit dem Dosenpfand.


    Luposen

    Handys sind die einzigen Objekte, bei denen Männer sich streiten, wer das kleinere hat.

  • Dass es sich Deutschland umwelttechnisch zum Ziel gemacht hat, die Erde zu retten (komplizierteste Müllentsorgung, Atomausstieg, Ökösteuer) - damit habe ich mich ja schon abgefunden.
    Ok, einer muss ja anfangen und schließlich sollen ja irgendwann mal vielleicht auch noch meine Enkel hier glücklich sein.


    Das geplante Dosenpfand jedoch stößt bei mir auf keine Akzeptanz, denn der eigentliche Sinn & Zweck wird so verfehlt und es trifft, wie schon Luposen formuliert hat, die Falschen.


    Das ganze Rücknahmesystem ist mit für kleine Betriebe immensen Anfangsinvestitionen verbunden und auch die Fixkosten stehen in keinem Verhältnis zum Erlös. Die Folgen kann man sich ausmalen.


    FredAnna

    "Das 'Telefon' hat zu viele, ernsthaft zu bedenkende Mängel für ein Kommunikationmittel. Das Gerät ist von Natur aus von keinem Wert für uns".
    Western Union Interne Kurzinformation, 1876.

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