Sharp - Japan & Europa

  • Habe mich mal durch den Shop von Vodafone Japan geklickt.
    Dass die Japaner Technikgeiler sind als die Deutschen ist bekannt nur bei einigen Dingen habe ich mich fragen müssen "wozu" und "warum wir nicht".


    Barcode-Scanner: Wofür brauchen den die Japaner? Scannen die ihre Kaufwünsche ein um diese irgendwann nicht zu vergessen oder mit Freunden zu sharen?
    TV im Handy: und das alles integriert mit süßer kleiner Knubbelantenne.
    TV-Out: Handy am TV und alá XBox spielen, SMSn oder Bilder und Videos anschauen...hmmm.
    Wettersymbol: Man erkennt an einem Symbol im Handy wie das Wetter ist - gehen und schauen die nur nach draußen wenn ein spezielles Wetter vorherrscht? ;)
    Bow-Lingual: Hundegebell in Menschensprache übersetzen und umgekehrt - hrhr, bald mit Beep-Lingual damit man den eigenen Roboter versteht :P
    Desktop-Holder: Damit das Handy nicht schnöde-flach auf dem Tisch liegen muss, ja auch die Technik braucht es bequem. :D
    Anrufbeantworter: wie bei uns gewohnt oder mit einfacher Nachricht "bin nicht da" und anschließender Abweisung des Anrufs - keine Kosten für Mailboxabfrage.
    IrDA: nicht verstümmelt wie bei uns sondern voll funktionsfähig (Bilder, Sounds, etc.)
    Freisprechfunktion (ohne Headset): auch recht nett
    optionales Zubehör: LCD Audio Remote Control with Microphone - Handy = MultimediaCenter?


    Warum haben die Japaner so viele - teilweise auch unsinnige - geniale Funktionen und Features und wir Europäer dürfen uns mit verstümmelten IrDA's, Bluetooth's, etc. abstrampeln? Wissen die etwa was ein richtiger Boykott bedeutet oder wie nun?
    Für Europa muss man es in jedem Fall Umprogrammieren und Übersetzen, also wäre es doch sinnvoller lieber ein paar geniale Funktionen einzubauen als IrDA, BT, etc. zu verstümmeln. Und warum bekommen die Japaner "Worldwide Roaming" Handys (3G + Tri-, bzw. Quad-Band) und wir nicht? Ok, Quad-Band ist 99% der Welt aber eben ohne Japan. Ín Japan wird 3G genutzt, in Deutschland und einigen anderen Ländern wird 3G ebenfalls angeboten aber kaufen können wir keines solcher Handys die 3G unterstützen.


    Was haltet ihr davon?



    Ich zumindest spiele nun mit dem Gedanken mir eins dieser Handys zuzulegen, sofern dies akzeptabel kompatibel ist.


    Gibt es da irgendwelche größeren Einschränkungen?

  • hi!


    1) Barcode-Reader
    Niemand scannt damit irgendwelche Waren.
    Meist koennen quadratische QR-Codes (Quck Response) gelesen werden. Diese enthalten Informationen wie Internet-Adressen, Kontaktdaten oder sogar Bilder.
    So kann man z.B. seine Visitenkarte auch mit einem QR-code versehen, damit andere nur noch zilen und abspeichern ,uessen, ohne die Kontakt daten muehevoll einzutippen.
    Eine Klingeltonseite, die in Printmedien Werbungen schaltet, kann einen QR-Code mit der Adresse der Seite abdrucken so dass Interessenten nur noch zielen und die Seite absurfen koennen, ohne eine kompliziete URL einzugeben.


    2)Zum "Boykott":
    Nein, in Japan boykottiert man gar nichts. Im Gegenteil in Japan benutzt man das mobile Internet wie in keinem anderen Land.
    Aber der (Mobilfunk)markt sieht dort etwas anders aus. Wenn Du nicht permanent neue interessante Features bietest, tut es ein anderer und greift Dir alle Kunden ab.
    Dies fuehrt natuerlich dazu, dass immer neuere Featureres angeboten werden, um nicht gegenueber der Konkurrenz zurueckzufallen. (Sonst: "Heute hui, morgen pfui")
    Das Motto scheint hier eher "Wenn der andere nix macht, dann bruach ich ja auch nix machen" zu sein. Alle (bis auf Vodafone evtl.) lassen sich doch sehr viel Zeit beim 3G-Rollout z.B..
    Auf der anderen Seite uebernehmen wir hier nur sehr widerwillig das mobile Internet (VodafoneLive, i-mode, o2active, t-zones), was die Anbieter natuerlich vorsichtiger agieren laesst. Das liegt aber wiederum daran, dass z.T. IMHO falsch geworben wird und man versucht den Kunden "auszuschlachten" ohne ihm viel Mehrwert zu bieten.
    Die sich nur zoegerlich entwickelnde Akzeptanz von mobilen Diensten, fuehrt natuerlich auch dazu, dass sich Anbieter nur sehr vorsichtig auf diesen neuen Markt trauen, und es somit noch an Service Angeboten/Qualitaet mangelt.
    Um es nochmal kurz zusammenzufassen, liegt es an sehr vielen Faktoren: Nutzer(wir), Netzbetreiber, Geraeteherrsteller und Service-Anbieter, aber es liegt nicht an einem Faktor alleine. (das macht die Sache ja so kompliziert)


    3) Alle 3G-Gerate, die hier angeboten werden bieten GSM und WCDMA (UMTS) an.
    Also kann man sie auch in Japan (eingeschraenkt) benutzen.
    Ich habe gehoert, dass z.B. das Nokia 7600 in Japan im Vodafone-Netz funktioniert.
    In Japan ist es fast ein Nachteil noch GSM zu unterstuetzen, da die doritge 3G-Netzabdeckung schon ueber 99% erreicht hat, somit dual-mode-Geraete unnoetig macht und so die GSM-Technik nur Strom, Platz und Gewicht bedeutet und in Japan absolut unnoetig ist.
    Hier dagegen ist es absolut notwendig, da die Netzabdeckung bei 3G noch relativ gering ist. Also ist es eine Standard-Eigenschaft und kein herausragendes Feature.


    Ist wohl wieder was alng geworden ;)
    Gruss,
    Noriyasu

  • Danke schonmal für deine Antwort.


    Na wäre so ein Barcode-Scanner denn nichts für - zumindest - Deutschland? Auch Printwerbung (kleine, dicke und teure Heftchen) von Klingeltonanbietern habe ich auch schon gesehen und ich denke es würden mehr Leute mehr Klingeltöne kaufen wenn man kein Internet (PC oder Handy) benötigt - spart Kosten.
    Zu deinem Beispiel dass nur etwas verbessert wird wenn es auch andere anbieten muss ich sagen dass das vielleicht bei den großen Anbietern (Nokia, Siemens, ...) so sein mag aber besonders bei Sharp zögert sich das ewig hin. Man denke an GX10 und GX10i - reine Abzocke. Zur selben Zeit hatten die in Japan schon Handys im Stil vom GX20 / GX30. Selbst das GX30i besitzt keinen eMail-Client wobei das Nokia und SonyEricsson seit längerem anbieten.
    Und dass die Kunden nicht ewig im GPRS eingeloggt bleiben oder per Handy surfen liegt wohl einfach daran dass die Preise viel zu hoch sind und es immer so gedreht wird dass der Kunde zahlen muss.
    Von mir aus könnte 3G volle Netzabdeckung in DE bieten und GSM nur Ballungszentren, ich würde bei GSM bleiben da dort die Preise einfach günstiger sind und es natürlich keine wirklichen Inhalte für Mini-240x320-Displays gibt.
    Als Beispiel bietet CineMaXx ein Kartenbestellsystem auch per WAP an, aber bis ich mich da durchgeklickt habe rufe ich lieber die 01805-Nummer an, geht schneller und kostet weniger!
    Ich würde sagen dass weitaus mehr Kunden mobile Dienste nutzen würden wenn - wie gesagt - die Preise nicht so unverschähmt hoch wären. DauerOnline und immer über eMails, etc. benachrichtig werden; Syncronisation mit PC/Server für Termine, eMails, etc.
    Weiterhin sind die bisherigen mobilen Dienste nicht gerade ausgereift, entweder werden einige Handys nicht unterstützt weil der webmaster zu faul ist diese im System freizuschalten oder die Gestaltung ist miserabel was natürlich daran liegt dass man alle Handys unterstützten möchte (S/W-WAP, 120x160, 240x320, xHTML, HTML, etc.)


    Also damit ich meine Datenbank auffrischen kann; 3G = WCDMA = UMTS und CDMA = GSM?
    Hier ist eine Liste sehr vieler Netze mit Netzabdeckung, Frequenz, etc. Leider findet sich für die Vodafone 3G-Netze keine Netzabdeckungskarte - soll das 100% bedeuten?
    Hier gibt es für japan die Netzabdeckung für PDC-Handys (was ist PDC nun schonwieder?) und hier die 3G-Netzabdeckung in Japan.

  • PDC Handys= Parc Distance Control Handys, bnötigt man speziell in Tokio um besser einparken zu können, weil dort kein Platz ist.


    Nein, das war ein Scherz.


    PDC= Personal Digital Cellular

    Apple iPhone 16 Pro Max 256GB schwarz mit Magenta Mobil XL.

  • Zu den Netzen:
    (Bin mir da aber auch nicht 100%ig sicher)
    Was wir hier als UMTS kennen ist eine besondere Spezifikation von WCDMA (WCDMA Release 99, oder so).
    Dann gibt es noch CDMA1X, welches z.B. von KDDI und einigen amerikanischen Netzbetreibern angeboten wird, aber leider absolut nicht kompatibel ist.
    In China wollte man etwas wie TDMA oder so verwenden.
    Das sind alles 3G-Netze (dritte Generation).


    CDMA, PDC, GSM sind alles 2G-Netze. GSM wird fast weltweit benutzt, CDMA vermehrt in USA und PDC in Japan.


    Zum Klingelton heftchen und BarCode:
    Naja, durch den Barcode wird man auf eine wap/i-mode-Seite gelotst und dann kann man dort bestellen. Der Barcode erleichtert nur das eintippen der URL (welches, um exakt zu sein, komplett wegfällt).


    Zu Sharp und Abzocke:
    Naja, so einfach ist das eben nicht.
    1) Sharp ist ein jap. Hersteller und hat IMHO bis dato (2002: GX10) nur jap. Handies hergestellt. Somit hatten sie z.B. noch nie was mit SIM-Karten zu tun etc.
    Also muss man ein paar Abstriche machen, damit man nicht eine 1-Kubikmeter-2kg-Telefonzelle-zum-Tragen bekommt. Das GX10 war damals ziemlich top (technisch). Dass sie in Japan, wo sie seit Jahren Handies bauen besser sind, ist doch klar, oder?
    Außerdem waren die Sharps eins der ersten - wenn nciht die ersten - hier mit 1Megapixel, 262.000 Farben, 320x240-(QVGA)-Display. Also das mit dem "ewig hinziehen" kann ich irgendwie nicht gelten lassen.


    In Japan sieht es so aus, dass es keine SMS gibt, dafür aber mobile mail. Die Kosten entstehen nur durch die Daten (wie bei GPRS). Jedes Handy hat - wie die i-mode-Handies z.B. - eine Mail-Adresse - wie eine Telefonnummer bei SMS - und kann sofort angeschrieben werden. Natürlich haben auch alle Sharps das Feature in Japan (Standard). Aber hier bestimmt u.a. auch Vodafone, was drauf kommt und was nicht. Ein "intergierter E-mail-client" à la i-mode führt meist dazu, dass weniger gesmst wird, also verdient man weniger, da eine SMS 20cent und eine gleich lange mobile mail ca. 4cent kostet.


    zum im GPRS eingeloggt bleiben:
    Naja, kostet doch nix. Also as ist so schlimm daran? Bei GPRS zahlst Du nur die übertragenen kb. Wenn Du nicht surfst, dann zahlst auch nix.


    Zu mobilen Diensten:
    IMHO ist der allgemeine Fehler mobile Dienste als Ersatz für bisherige Dienste zu sehen. Viel mehr sollte man sie als Ergänzung auffassen.
    Um in Deinem Beispiel zu bleiben:
    Wenn Du beim Cinemaxx anrufst, kostet Dich das ca. 20cent (mit einem durchschnittlichen Vertrag).
    Ich hab's grad mit wap.cinemaxx.de ausprobiert und das sind max. ca. 20kb (geschätzt), da es eigentlich gar keine Grafiken gibt. 20kb kosten höchstens 20cent.
    Also ist es nicht unbedingt teurer. Vielleicht etwas frikelig (die Seite war nicht unbedingt super-koomfortabel), aber durchaus akzeptabel.


    Mobile Datendienste sind in gewisserweise schon reiner Luxus/Komfort, der einem das Leben noch etwas komfortabler macht (Geld-Aspekt mal ausgenommen).
    Es ist für alldiejenigen, die sich in einer Vorlesung tierisch langweilen und mal kurz Nachrichten lesen wollen.
    Und für alldie, die bequem sitzen bleiben wollen und trotzdem die nächste Zugverbindung nach Hause wissen wollen.
    Und für alle, denen an der Bushaltestelle langweilig ist und es keine 2Minuten aushalten und deshalb das neueste Java-Game spielen müssen.
    Und natürlich auch für alle, die es machen wollen, weil sie es machen können.


    Aber! Mobile Datendienste sind nicht die Lösung für alles und wir können natürlich auch ohne sie leben (genau wie viele andere Sachen, für die man Geld ausgibt - Kino, Bier, Filme, Computerspiele, ...)


    Gruss,
    Noriyasu

  • ah, nun bin ich wenigstens ein bisschen weiter. Danke :) Da drängt sich nun allerdings die Frage auf warum die weltweit nicht einfach die sinnvollste Netztechnologie benutzen. Warum brauchen wir UMTS wenn es auch mit dem System von z.B. Japan klappen würde? Die Sendemasten müssen so oder so umgebaut/neu aufgebaut werden; würde wahrscheinlich dem Anbieter nichts bringen höchstens dem Kunden und Handyherstellern dass man keine Tri- oder Quad-Band Handys braucht.


    Zum Barcode:
    Wenn man das ganze am sinnvollsten anbietet könnte man dem Kunden nur die Download-Gebühren zahlen lassen. Barcode führt direkt zum Download, Gebühr wird berechnet und Download startet ohne dass der Kunde noch irgendetwas anklicken oder bestätigen muss.
    Würden dass nicht viele - vorallem Jungendliche - für gut heissen wenn sie nur kurz scannen müssen und ohne weiteres zutun den z.B. Klingelton haben?


    Sharp-Abzocke:
    Na zum einen hatte Sharp bis zum GX10 sehr wohl SIM-Karten-Handys hergestellt zum anderen denke ich dass dies nichts damit zu tun hat ob man fähig ist ordentliche Firmware herzustellen.
    Also das GX10 war - abgesehen vom Display - alles andere als Top. Die Alarmfunktion konnte man nur maximal 23:59 in die Zukunft benutzen, IrDA bis auf Modem unnütz, Kalendar unbrauchbar, java-Anwendungen konnten keine CSD/GPRS-Verbindung aufbauen somit war selbst ein eMail-Client als java-Anwendung nicht verwendbar - um nur ein paar zu nennen. Dafür hat Sharp das beste Display, schaue ich mir z.B. SonyEriccson an krieg ichs *****; auch die Kamera ist ganz nett.
    Im GX10i waren übrigends die selben Fehler enthalten obwohl Vodafone und Sharp von diesen wussten. Im GX20 wurden dann einige ausgebessert. Erst das GX30 hat diese zu 99% verschwinden lassen um dafür neue hervorzubringen.
    Dies waren alles Softwarebedingte Fehler sodass es keine zwei Handy-Versionen benötigt um diese auszubessern ausser man will für die nächste Version "Features" anbieten nur damit das Handy besser gekauft wird.
    Zum Beispiel einen Barcode-Reader kann man unabhängig ob USIM oder SIM oder Japan-Dings einbauen. Das scannen, erkennen und weitergeben der Informationen an das richtige Programm funktioniert ohne Nutzung der Karte.
    Das selbe spielt sich auch bei einer integrierten Mailbox, Bow-Lingual, Wettersymbol, etc. ab. Das eine ist die Verbindung zwischen Funknetz und Handy das andere sind die darauf laufenden Anwendungen.
    Ich finde es ja nicht so schlimm dass wir nicht die Technik haben wie in z.B. Japan; was mich massiv stört ist dass wir nicht annähernd die Technik wie in Japan haben aber dafür noch viele Dummheitsfehler. Denn ob erstes SIM-Handy oder nicht, z.B. eine Alarmfunktion bei der ein Alarm maximal 24 Stunden in der Zukunft liegen kann ist wirklich dumm.
    Das wäre so als würde Vodafone seinen ersten Taschenrechner mit SMS rausbringen und man kann nur bis 80% rechnen.


    Nun, wenn Vodafone so Geldgeil ist können die doch pro gesendeter eMail ebenfalls 19Cent berechnen aber wenigstens einen richtig guten eMail-Client integrieren.


    GPRS:
    Pro Einwahl werden - imho - 0,09 Euro berechnet und dann jede weitere Stunde ebenfalls ein bestimmter Betrag. Das war bei D2-Tarifen ebenso wie bei Vodafone-Tarifen oder CallYa.


    mobile Dienste:
    Dass diese nicht das normale Internet/Telefonie ersetzen ist mir klar, nur sind einfach die Preise viel zu hoch. Besonders bei PrePaid oder Kleinstverträgen dauert es nicht lange und du bist viel Geld los.
    Auf der einen Seite wird gemeckert weil der Euro eigentlich DM heisst, jeder kein Geld hat und Arbeit Mangelware ist aber auf der anderen Seite kann man sich - weil man will, zu faul oder gelangweilt ist - über mobile Dienste die Zeit vertreiben. DAS könnte einer der Gründe sein warum jeder kein Geld hat :D


    Gebührenzähler:
    PrePaid ist doch nur eine massive Geldeinnahmequelle denn "nur damit hat man eine Kostenkontrolle". Bei Verträgen kann man nicht festlegen wie viel Geld man ausgeben will also braucht man Wucher-PrePaid.
    Wozu hat dann so gut wie jedes Handy einen Gebührenzähler? Damit man ein Limit festlegen kann und sieht wie viel das letzte Gesrpäch gekostet hat. Würde auch wunderbar funktionieren wenn die Mobilfunkanbieter ein Taktsignal senden würden - aber dann wäre ja der einzigste Vorteil bei der Geldeinnahmequelle weg, also wird es - obwohl es für den Kunden besser wäre - nicht umgesetzt.
    Besonders in diesem Szenario fiinde ich "Kunde - Sklave" passender als "Kunde - König".

  • Ein Unterschied ist vielleicht, dass in es Japan eher möglich ist kostenpflichtige Dienste anzubieten, die die neue Technik nutzen. Alle drei Carrier haben i-mode-artige Menüs, die ein einfaches bezahlen von Angeboten über die Telefonrechnung erlauben. Das Verfahren ist sowohl für Anbieter als auch für Nutzer bequem und überschaubar. Auch der technische Support ist besser: Auf den Seiten der Carrier finden sich Dokumentationen zu allen Funktionen und Tools, mit denen man Dienste entwickeln kann.
    So entstehen für neue Handys mit neuen Features auch sofort neue Angebote, die das Gerät für Nutzer attraktiv machen. Für den Carrier lohnt es sich, weil er am Umsatz der Dienstanbieter beteiligt ist.
    Ich nehme an, dass es in Japan beispielsweise möglich ist, für ein paar Yen ein ausgefeiltes Organizer-Programm mit richtigem Kalender, Alarmen, etc auf sein Sharp Handy herunterzuladen. Vielleicht sind Sharp & Co deshalb so spartanisch ausgestattet, weil man alle Funktionen nachrüsten kann.


    In Deutschland dagegen ist diese Art des bezahlens den Portalen der Carrier vorbehalten (ausser bei i-mode), Drittanbieter müssen sich mit 0190 oder Premium-SMS behelfen. Das wiederum lohnt sich nur für den Klingelton- und Spiele-Massenmarkt.
    Ausserdem gibt es verschiedene Standards, die das Entwickeln schwer machen und oft werden die notwendigen technischen Informationen nicht veröffentlicht (z.B für die Sharps).


    Dementsprechend liegen neue Features oft brach und der Marktforscher denkt "die Kunden in Europa wollen das nicht".



    Ein anderer Unterschied liegt vielleicht in der Gründlichkeit und Sorgafalt, mit der in Japan Produkte entwickelt werden. Bestes Beispiel dafür war der Anfang von i-mode: Ähnlich wie bei iPod und iTunes wurde nicht besonders viel geboten (anfangs nur text und sound), das aber perfekt funktionierend, einigermassen günstig und mit durchdachtem, standardisiertem Interface. So etwas wie unser WAP-Gewurstel, die Jambamonatsabotaschengeldabzocke oder auch die lausigen, überteuerten Portale von Vodafone und T-Mobile hätten in Japan einfach keine Chance.
    Ähnlich ist es wohl mit den meisten Telefonen die es hier so gibt.

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