Zwischenbilanz:
1. Christiansen hatte die Veranstaltung souverän abgespult. Illner wirkte mit ihren überlangen Fragen und holprigen Sätzen wie eine Volontärin aus einer Verbandszeitung.
2. Über 90 Prozent der Antworten beider Kanditaten standen schon in den Medien. Der Stoff wurde wie auf Knopfdruck abgespult.
3. Schröder wirkte durchgehend hochnäsig, gewollt staatsmännisch. Stoiber von Minuten zu Minute agressiver, dabei polterig.
4. Schröders Antwort auf die Arbeitslosigkeit auf die Weltwirtschaftslage und dem 11. September abzuwälzen, wirkte wässrig. Das klassische 1x1-Scheinargument großer Unternehmen für deren schlechten Quartalszahlen. Das die Rezession längst vor dem Anschlag eingeläutet wurde, dürfte der Allgemeinheit bekannt sein. Auch hat mir nicht gefallen, dass er in der gestrigen Veranstaltung selbstgefällig sicher schien, dass er wiedergewählt wird.
5. Würde das Team um Stoiber in einem Seniorenheim hausen, würde es beim täglichen Auslauf sicherlich nicht auffallen. So hatte Stoiber auf die Altersfrage kein rechtes Rezept parat. Auch beim Thema Irak drückste Stoiber herum und enthielt sich einer glasklaren Aussage. Bei anderen Inhalten punktete Stoiber allerdings mit klaren Zahlen überzeugend.