Oh, das ist richtig übel.
Ich habe mir eben mal ein paar der WAP-Konfigurationsanleitungen auf der Debitel-Homepage angesehen. Der Debitel-Proxy/Gateway ist weiter aktiv und besitzt immer noch die gleiche IP. Allerdings wird jetzt als APN nur "wap.debitel.de" genannt. Der Name des Netzes wird dabei meist gar nicht mehr erwähnt. Bisher war es so, daß dieser APN nur im Vodafone-Netz existierte und man bei T-Mobile und Eplus den jeweiligen Internet-APN verwenden sollte, um den Debitel-Proxy zu kontaktieren. Jetzt gibt es anscheinend auch in diesen Netzen einen GPRS-Zugangspunkt mit diesem Namen. Das erleichtert das Vorkonfigurieren der Debitel-Handys ein ganzes Stück. Der durchschnittliche Media Markt oder Saturn Kunde war vielleicht schon überfordert, nur das richtige Zugangsprofil auszuwählen. Jetzt gibt es ein voreingestelltes Profil, das für alle 3 Netze passt und die Startseite ist natürlich Jamba.
(Ich habe mich sowieso schon gefragt, wieviele der Jamba-Kunden in der Lage sind, die per SMS abonnierten Inhalte auch per WAP-(Push) abzurufen.
Und nur wer schon mal einen "Gegenwert" erhalten hat, bestellt dort fleissig weiter.)
Meine Vermutung ist, daß Debitel den Zugang zu ihrem Gateway/Proxy nur noch über ihren eigenen APN bzw. ihren eigenen Einwahlkonten (22212) erlaubt.
Ob Eplus hier wegen entgangener Einnahmen durch die von uns praktizierte Sparvariante interveniert hat, läßt sich schwer sagen.
Gibt es Abhilfe?
Möglicherweise ja!
Denn die oben erwähnten Media Markt Kunden und Jamba-Abonnenten sind hier unsere besten Verbündeten.
Auf den früher ausgelieferten bzw. per Debitel-SMS verkonfigurierten Handys ist ja noch der APN internet.eplus.de eingetragen. Wenn sich jetzt möglichst viele Leute bei Debitel und vor allem bei Jamba melden würden und sich darüber beschweren, daß sie ihre teuer erworbenen "Inhalte" nicht mehr aufrufen können, obwohl das Handy doch korrekt auf "Jamba Eplus GPRS" oder so ähnlich eingestellt ist. Daraufhin werden die Unternehmen vermutlich anbieten, eine neue passende Konfigurations-SMS zu senden. Schön wäre es dann, wenn darauf hin z.B. ein "entrüsteter Vater von 3 halbwüchsigen Töchtern" das dankend ablehnt und darauf verweist, daß es ein Unding ist, daß man mit Handys mit Original Jamba-Konfiguration keine Inhalte problemlos abrufen kann. Und wenn dieser besagte "Vater" die "Handys seiner Töchter" schon zum Konfigurieren in die Hand gedrückt bekommt, dann wird er auch gleich eine ihm genehme Zugangseinstellung wählen, an der weder Jamba noch die Netzbetreiber ihre Freude haben dürften.
Vielleicht setzt ja noch ein Nachdenkprozeß bei den beteiligten Unternehmen ein, den Zugang zum Gateway wieder freizugeben.
Seit wann ist er denn eigentlich nicht mehr zu erreichen? Könnte es sich auch einfach nur um technisches Problem handeln?
Mit Alternativen sieht es nicht so gut aus. Bei Geräten, die Port 9201 verwenden, könnte man auf Developer-Gateways ausweichen, die aber nicht für Endkunden und intensive Nutzung ausgelegt sind. Diese zuzustopfen ist keine gute Idee.
Wer bisher den Debitel-Proxy auf Port 8080 als Eplus-Sparvariante benutzt hat, kann auch weiterhin den preiswerteren internet-APN verwenden, ganz ohne Proxy. Das übertragene Datenvolumen erhöht sich dabei allerdings ein wenig.
i-mode Handys verlangen leider, daß man einen Proxy einträgt. Freie Proxys gibt es zwar, aber welche erfüllen die Anforderungen bzgl. beständiger Verfügbarkeit, Performance und Vertrauenswürdigkeit?