Ist es im Weltraum chaotisch oder geordnet?

  • Zitat

    Original geschrieben von tkjever
    - Die Unordnung wird deshalb mit der Zeit immer mehr anwachsen (Legt man ein "geordnetes" Puzzle in eine Schachtel und schüttelt sie, wächst die Unordnung mit der Zeit immer weiter an; anfangs hängen Puzzleteile noch zusammen, dann immer weniger...)


    Ohne das Buch gelesen zu haben, aber das Beispiel halte ich in diesem Zusammenhang für an den Haaren herbei gezogen. Genauso kann ich behaupten, wenn ich ein Puzzle durch die Luft schmeiße, was meinste wie lange du brauchst bis es das richtige Bild ergibt? Rein mathematisch kann man das sagen, aber stell dir das mal vor. Ich schmeiße ein Puzzle mit 1000 Teilen in die Luft. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass es ein Bild ergibt?
    Und jetzt, nehmen wir mal ne ganz einfache Tulpe, sie besteht aus abermillionen Atomen und soll von selbst entstanden sein?
    Irgendwie seh ich als Mensch darin keine Logik! Und nur weil ich es nicht verstehe ist für mich ein Urknall keine Erklärung, weil der Urknall selber erstmal erklärt werden muss.


    Zitat

    Original geschrieben von tkjever
    - Es muss im Universum anfangs (Urknall) kleinste Nichteinheitlichkeiten gegeben haben, die sich während der bis jetzt andauernden Expansionsphase immer weiter verstärken


    Eben auch nur ne Theorie. Ich habe schon so viele gelesen, das ich selbst den Überblick verloren habe.


    Naja, irgendwie bin ich auch noch nicht weiter. Ich denke schon, dass es alles eine gewisse Ordnung hat - weil alles was wir sehen und messen können ein "innerliches Gesetz" hat. z.B. die Erdrotation, der perfekte Abstand zur Sonne u.s.w. ! Ich weiß nicht wie ihr das seht, aber darin steckt für mich irgendeine Logik!


    Was meint ihr? Was ist in der Natur oder auf der Erde nicht nach einem gewissen Prinzip gemacht?
    Ich glaub ich werd mich jetzt meinem Buch wieder widmen, "Die Milchstraße" von Johannes Viktor Feizinger. Ist zwar sehr mathematisch, hoffe aber daraus noch etwas zu schöpfen.

  • Zitat

    Original geschrieben von ibmtec
    Ist aber doch schon irgendwie seltsam, das mit der gleichen Ebene, scheint sich bei den Galaxien zu wiederholen.


    Daß die Planeten in einer Ebene kreisen liegt in der Entstehung des Sonnensystems.
    Bein der Entstehung der Sonne hat sich um diese eine Scheibenförmige "Wolke" aus "Restmaterial" (Gas, Staub etc.) gebildet. Diese Reste zogen sich dann in Laufe der Zeit zu den Planeten zusammen.
    Da die Staubscheibe natürlich überall in der gleichen Ebene war (durch die Fliehkraft der Drehung wurde die so gebildet) sind natürlich auch alle Planeten in einer Ebene entstanden. Und da es keinen Grund gibt aus dieser Ebene auszubrechen, befinden sich die Planeten eben immer noch in dieser Ebene.


    Pluto ist ja an sich nicht wirklich ein Planet, sondern hat seinen "Planetenstatus" eher durch Zufall bekommen. Er befindet sich im sogenannten kuiper Gürtel, in dem millionen Gesteinsbrocken Ihre Bahnen ziehen. Als planet gilt er nur deswegen, weil bei seiner Entdeckung der Kuiper Gürtel noch nicht bekannt war. Würde Pluto heute entdeckt werden, würde er vermutlich als KPO (Kuiper Gürtel Objekt) eingestuft, und nicht mehr als Planet.

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  • Es hängt von dem Standpunkt des Betrachters ab ob das Universum geordnet oder chaotisch ist. Betrachtet man das Multiversum als ganzes dann sieht man eine Ordung. Der Zustand Alpha, die Gruppen Symmetrie und der Zustand Omega, die Flächensymmetrie sind geordnet. Nimmt man jedoch auf der Raumachse t selektiv einen Zustand heraus, erkennt man einen Zustand der Unordnung. Eine Zeitachse gibt es nicht, wir sind eben in einen Universum mit 11 Dimensionen, von denen 4 große und siebnen kleine sind. Es gibt ja die, x,y,z,t Raum-Achse, t ist keine Zeit sondern Raum.


    Quintessence meiner Antwort ist, als Ganzes gesehen ist es eine Ordnung.



    worm

  • worm: Ah ja!


    Kapier ich momentan zwar nicht im Detail (und morgen wahrscheinlich auch nicht), aber ausgeschlafen versuche ich es nochmal.


    Verzeih meine Unwissenheit, aber was sind die 11 Dimensionen? Mit drei oder vier komme ich noch klar, aber was ist der Rest?


    Ohne es wirklich verstehen zu können, bín ich aber der Meinung, dass da eine gewisse Ordnung geben könnte/muss. Der Mensch hat aber wahrscheinlich nur seine Schwierigkeiten damit, es zu begreifen.


    (Warum erinnert mich dies irgendwie an meinen Religionsuntericht?) ;)

    Irren ist menschlich; aber wenn man richtigen Mist bauen will, braucht man einen Computer!!!

  • Um die Dimensionen etwas zuverdeutlichen, muß du dir erst einmal einen aufgeklappten 3-dimensionalen Würfel vorstellen.


    Kannst du dir jetzt einen aufgeklappten 3-dimensonalen Würfel vorstellen?
    Ok!


    weißt du was ein Tesseract ist?
    Es ist ein aufgeklappter 4-dimensonaler Würfel.
    Kannst dir vorstellen wie ein 4-dimensionaler Würfel aussieht?



    usw...





    Glauben heißt, nicht wissen. Aber Religion heißt, nichts wissen wollen.
    (Erhard Blanck) ;-)

  • Mehr als 3 räumliche Dimensionen sind für uns nicht vorstellbar, ähnlich wie die Farben Blau und Grün für einen Blindgeborenen nicht vorstellbar sind. Es gibt einige Gedankenspiele die einem dies vermitteln sollen (bspw. in dem man sich in 2 Dimensionale Wesen in einer 3D Welt reinversetzt), aber letztlich kann es sich niemand vorstellen, auch nicht die Wissenschaftler die damit rechnen und arbeiten.


    Die Stringtheorie welche besagt, dass es rechnerisch 10 Dimensionen gibt ist laut einem Buch aus '94 was ich hier habe nicht gelöst: "Obwohl die Theorie mathematisch eindeutig definiert ist, ist bisland niemand in der Lage, die Theorie zu lösen. Niemand."


    Weiter heißt es:

    Zitat

    Warum zehn Dimensionen?
    Eines der größten Geheimnisse der Stringtheorie und uns immer nicht recht begreiflich, ist die Frage, warum die Theorie nur in zehn und in 26 Dimensionen definiert ist. Wäre die Theorie dreidimensional, so wäre sie nicht in der Lage, die bekannten physikalischen Gesetze in irgendeiner vernünftigen Weise zu vereinheitlichen. Deshalb ist die Geometrie der höheren Dimensionen das wichtigste Merkmal der Theorie.
    [...]
    Leider können die Stringtheoretiker gegenwärtig nicht erklären, warum es ausgerechnet 10 Dimensionen sind. Die Antwort liegt tief in der Mathematik verborgen, auf einem Gebiet, das wir Modulfunktionen nennen. ...


    Ich würde aber jedem empfehlen der das interessant findet sich über dieses Thema in einem der vielen populärwissenschaftlichen Werke einzulesen, da so brockenhaft und minimal wie man das in einem Forum von Laien erzählt bekommt klingt es vermutlich nicht mal ansatzweise so aufregend.



    Zitat

    AdmistratorDr
    Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass es ein Bild ergibt?
    Und jetzt, nehmen wir mal ne ganz einfache Tulpe, sie besteht aus abermillionen Atomen und soll von selbst entstanden sein?
    Irgendwie seh ich als Mensch darin keine Logik! Und nur weil ich es nicht verstehe ist für mich ein Urknall keine Erklärung, weil der Urknall selber erstmal erklärt werden muss.


    Das Beispiel ist eine Veranschaulichung, es ist kein Beweis, du kannst auch keine Rückschlüsse vom Beispiel auf die Theorie ziehen. Aber um mal beim Beispiel zu bleiben:
    Wenn du ein Puzzle über mehrere Milliarden Jahre schütteln würdest, dann besteht ebenfalls eine stochastische Wahrscheinlichkeit, dass sich das Bild richtig zusammenfügt.


    Die Entstehung einer Tulpe wird übrigens auch nicht durch den Urknall erklärt. Sondern durch die Evolution. Dazu gibt es im aktuellen National Geographics einen sehr schönen Artikel. Kann ich nur empfehlen:
    "Was Darwin wrong?"
    http://magma.nationalgeographi…/0411/feature1/index.html
    (Die Antwort ist natürlich wenig überraschend. Aber die Frage ist natürlich genial gestellt, und spricht genau die Leute an, die es lesen sollten... *G*)

    "That's not a hair question. I'm sorry." - 01/31/07 - Never forget!

  • also es hat mich schon etwas überrascht was nationalgeographic da schreibt, aber wenn man bedenkt, daß Darwin erst 1844 seine Theorie niederschreib und Galileo Galilei erst vor 400 Jahren lebte dann wundert mich das nicht mehr.
    Der Mensch ist von Natur aus ein fauler "Sack" der wie Strom den einfachsten Weg zugehen versucht. ;-)
    Man bringt einem kleinem Kind seine Religion bei und später wundert man sich darüber, dass dieser Mensch >nur< in der Religion sein Ziel zu suchen versucht.


    Ich habe mal mit meiner Mutter versucht über den Kosmos und den ganzen Kram zu sprechen, was glaubt ihr wie Sie bei einem etwas schwierigeren und Ihr nicht näherliegendem Thema zu blocken versucht.





    ein katholischer "worm"




    p.s.
    catholic heisst übrigens übersetzt katholisch; vielseitig; aufgeschlossen; vielseitig interessiert; tolerant; großzügig; allumfassend ;)

  • Ich hab ja mal gelernt, dass die Entropie in einem abgeschlossenen System nicht abnehmen kann (entsprechend dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik).


    Ich weiss jetzt natürlich nicht, wie weit man das auch auf das gesamte Universum übertragen kann, aber das würde bedeuten, dass die Unordnung im Universum nur gleich bleiben oder größer werden kann. Da die Abläufe im Universum offensichtlich irreversibel sind, könnte man auf eine ständige Zunahme der Entropie, also der Unordnung, schließen.


    Zumindest wir als Menschen haben aber auf jeden Fall Methoden, die Entropie zumindest lokal zu senken und insofern geordnetere Verhältnisse herzustellen.


    Kann aber auch sein, dass meine Aussagen aus anderen Gründen nicht ganz richtig sind... wenn also jemand Einsprüche erheben möchte, dann möge er es bitte jetzt tun! :p

  • Man kann die Entropie in einem geschlossenen System verringern, man muß dazu aber von >außen< Energie zufügen.


    Im Universum wird die Entropie immer größer und größer.

  • Zitat

    der perfekte Abstand zur Sonne


    das lässt sich mit dem schwachen anthropischen prinzip erklären.


    das mit dem puzzle war vielleicht etwas kompliziert. aber wie ist es mit dem beispiel (auch von hawking): wenn man zwei verschiedene gase in einem behälter aufbewahrt, in dem sie getrennt sind, und dann die trennung aufhebt, werden die gase sich vermischen. rein theoretisch könnten sie irgendwann wieder den anfangszustand annehmen, also dass die Atome von Gas1 auf der linken Seite sind und die von Gas2 auf der rechten Seite. Dieser Zustand der völligen Ordnung kann zwar eintreten, ist aber einfach viel zu unwahrscheinlich. es ist am wahrscheinlichsten, dass alle gasatome sich zu völliger unordnung vermischen.


    klar ist die sache mit den uneinheiten am anfang der zeit nur eine theorie. aber ist nicht alles, was hier vorgebracht wird, nur eine theorie?


    die sache mit den 11 dimensionen ist übrigens auch eine theorie. andere theorien sprechen von einer anderen anzahl von dimensionen. man geht davon aus, dass sich die höheren dimensionen alle auf so engem raum krümmen, dass sie von uns nicht wahrgenommen werden können.


    beispiel aus "eine kurze geschichte der zeit": das ist wie die oberfläche eines strohhalms. von nah erkennt man, dass sie zweidimensional ist (die position eines punktes wird durch zwei zahlen angegeben - eine für die länge und eine für die distanz auf dem umkreis). doch aus der ferne ist die dicke des strohhalms nicht mehr wahrzunehmen, sodass er eindimensional aussieht (die position eines punktes wird durch die länge auf dem strohhalm festgelegt).
    analog dazu die raumzeit: bei sehr kleinen abständen ist sie vielleicht 10-dimensional und stark gekrümmt, doch bei größerem abstand ist dies und die anderen dimensionen nicht mehr zu erkennen.


    ich kann jedem nur empfehlen, stephen hawking (eine kurze geschichte der zeit, das universum in der nußschale) selber zu lesen. man versteht zwar längst nicht alles, bekommt aber etwas mehr ahnung von der materie und eine vorstellung der ungeheuren komplexität. mit logischem, menschlichen verstand kann man oft nicht an die sache rangehen (wer kann sich vorstellen, dass die zeit am mount everest anders läuft als bei uns zu hause?).


    >>> tkjever

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