3. Oktober bald kein Feiertag mehr?

  • Zitat

    Original geschrieben von flo1982m
    Für mich ist das eine Abschaffung! Mit dem wechselnden Datum wird sich der Feiertag früher oder später aus dem Gedächtnis der meisten Leute verabschieden, da es letztlich ein ganz normaler Sonntag ist.


    Dann scheint der Tag der Einheit wohl den meisten Menschen nicht allzuviel zu bedeuten ;)

    Zitat

    durch die Abschaffung des Tages der Deutschen Einheit sind unsere Probleme weiß Gott nicht gelöst. Hab vorhin in SWR3 gehört, dass das 0,1 % zusätzliches Wachstum bringen soll...ich glaube, durch eine Reform unserer Sozialsysteme und Steuersysteme wäre mehr Wachstum drin.


    Es hat auch niemand behauptet, dadurch würden die Probleme gelöst. Aber mit irgendwas muss schließlich angefangen werden. Glaubst Du, gegen eine Reform der Sozialsysteme hätte niemand etwas?


    Übrigens rechnet das BMF mit 500.000.000 € Mehreinnahmen durch die Verlegung des Tages (Quelle: heute.de)

  • Zitat

    Dann scheint der Tag der Einheit wohl den meisten Menschen nicht allzuviel zu bedeuten


    Wenn mans ehrlich nimmt, dann tut er das auch nicht.


    Prinzipiell finde ich auch, dass wir Deutschen einen Nationalfeiertag bitter nötig haben, um uns ein Stück weit von unserer eignen Geschichte zu lösen (bitte nicht mit vergessen oder verdrängen gleichsetzen).
    Tatsache ist aber auch, dass in Ländern wie Frankreich oder Amerika der Nationalfeiertag ein rauschendes Fest ist und das selbst in noch so kleinen Orten richtig die Post abgeht. Wo wird denn außer in Berlin der 3.Oktober richtig groß mit Parade, Girlanden und Feuerwerk gefeiert?


    Leider ist es so, der 3. Oktober muss nicht wirklich arbeitsfrei sein.


    Aber warten wir mal ab. Von mir aus soll ruhig nächstes Jahr gearbeitet werden. Eine solche Regelung läßt sich nach zwei oder drei Jahre auch wieder ändern (und damit meine ich jetzt noch nicht mal durch einen eventuellen Regierungswechsel).


    Andreas

    Eine Smith & Wesson übertrumpft vier Asse

  • interessanterweise war heute ein bericht in den rtl news, die meine vermutung bestätigt hat.....


    deutschland liegt bei der anzahl der feiertage im EU vergleich auf dem vorletzten platz (hat also fast die wenigsten feiertage)


    die spanier waren mit 14 tagen spitzenreiter, mit einem tag weniger waren nur die holländer hinter uns


    also ist das dummgeschwätz der politiker widerlegt.......


    viel dreister als den feiertag zu streichen finde ich, dass die politiker jedesmal versuchen die bürger mit lügen für dumm zu verkaufen..... leider klappt es bei den meisten nachbetern , ohne dass diese sich selbst informieren

  • Ich habe zwar keinen Schimmer, in wieweit die Abschaffung des 3.10. als Feiertag was nutzen kann, aber wenn dem so ist, versteh ich die Aufregung nicht so ganz.


    Mir kann doch hier keiner erzählen, das es ihm eine Mehrbelastung ist, wenn man an diesem Tag Arbeiten muss.
    Es ist doch so, das wir 2XX Tage im Jahr arbeiten, im Normalfall 5 Tage die Woche, zwei Tage frei, zwischendurch 14 Tage frei usw usw... Klar, wenn der 3.10. grademal auf einen Mo oder Fr. fällt ist das ganz smooth, aber ansonsten spielt es für mich keine Rolle, während der Woche ein Tag nicht Arbeiten gehen fand ich schon immer was komisch und Sa/So ist's sowieso das gleiche.


    Also: Wenn es helfen sollte, die Verschuldung einzudämmen, dann Bitte schön weg mit dem 3.10. und den 26.12. direkt mit, den Heiligabendkater hat man doch Abends am 25. schon los.

  • Zitat

    Mir kann doch hier keiner erzählen, das es ihm eine Mehrbelastung ist, wenn man an diesem Tag Arbeiten mussEs ist doch so, das wir 2XX Tage im Jahr arbeiten, im Normalfall 5 Tage die Woche, zwei Tage frei, zwischendurch 14 Tage frei usw usw... Klar, wenn der 3.10. grademal auf einen Mo oder Fr. fällt ist das ganz smooth, aber ansonsten spielt es für mich keine Rolle, während der Woche ein Tag nicht Arbeiten gehen fand ich schon immer was komisch und Sa/So ist's sowieso das gleiche.


    Es geht auch nicht um die Mehrbelastung, sondern um ein "komisches" Gefühl. Ein Nationalfeiertag gehört einfach zu einem Land dazu, weil es mit einem historischen und somit für die Nation bedeutendem Datum verbunden ist.
    Das erinnert mich irgendwie an ein Hemd im Kleiderschrank, dass man zwar selten trägt, aber von dem man sich doch nicht trennen möchte ;)


    Zumindestens kommt es mir so vor. Ich feiere diesen Tag nicht, aber ein bischen bedeutet er mir schon etwas.. :(


    Andreas

    Eine Smith & Wesson übertrumpft vier Asse

  • Zitat

    Original geschrieben von flo1982m
    Ich als Wessi behaupte, dass das ostdeutsche Volk maßgeblich den Kalten Krieg und damit die Teilung in Europa beendet hat.

    Sicherlich hat Deutschland einen verdammt wichtigen Beitrag dazu geleistet, fairerweise sollte man aber auch Verdienste anderer Länder wie den baltischen Staaten oder Ungarn anmerken.


    Aber BTT, ich denke auch das der 3. Oktober als Nationalfeiertag erhalten bleiben soll, den er ist schon ein Stück Identität für Deutschland, das man nicht einfach verlgen sollte wie man will.


    Aber ich hab immer noch die Hoffnung, das sich diese "Bemühungen" der aktuellen Bundesregierung in Rauch auflösen. ;)

  • Zitat

    Prinzipiell finde ich auch, dass wir Deutschen einen Nationalfeiertag bitter nötig haben, um uns ein Stück weit von unserer eignen Geschichte zu lösen (bitte nicht mit vergessen oder verdrängen gleichsetzen).


    Zitat

    Dann scheint der Tag der Einheit wohl den meisten Menschen nicht allzuviel zu bedeuten


    Mal ehrlich, wer hat am 3. Oktober schonmal ernsthaft über die deutsche Einheit nachgedacht? Man assoziiert das mit dem 03.Oktober aber das war es dann auch.
    Ich sitze jedenfalls nicht zuhause und schwänke mein Fähnchen :rolleyes:


    Und genau das ist der Grund, weswegen er es abschaffen möchte. Es interessiert heute doch sowieso keinen und ob der "Erinnerungstag" nun immer auf einen Sonntag fällt oder nicht - who cares?


    Ich sehe das natürlich anders, weil ich gerne einen Tag frei hätte, da bin ich ganz ehrlich. Mich interessiert weniger, was an diesem Tag war, sondern viel mehr, dass ich dort einen Tag entspannen kann.

  • Alle Feiertage sind an einem festen Tag. Bei den religiösen ist das unterschiedlich - Weihnachten ist immer am 24./25.12., Ostern, Pfingsten etc. richten sich nach "erster Freitag nach blablabla".


    Staatliche Feiertage sollten deshalb an einem festen Tag sein, weil historisch etwas mit diesem Datum verbunden ist. Die Franzosen haben ihren Bastille Day am afair 14.7. Die Amis haben ihren Independence Day am 4.7. Die Westdeutschen hatten früher mal (lang ist's her) den 17.6., heute ist es nun mal der Tag, an dem die Verträge zur Deutschen Einheit unterzeichnet wurden - das war am 3. Oktober 1990. Entsprechend kann der Staat jetzt nicht hergehen und diesen Tag - soll ihm den irgendeine Bedeutung beigemessen werden - auf einen x-beliebigen Sonntag in einem x-beliebigen Monat verschieben :rolleyes: :flop:



    Dass von uns keiner Fähnchen schwenkend auf dem Sofa sitzt oder ehrfurchtsvoll unter dem Brandenburger Tor steht, iss nochmal ein ganz anderes Thema. Für mich hat das (u.a.) zwei Gründe: einmal tun wir Deutschen uns eh etwas schwer, sowas wie einen Nationalfeiertag zu begehen. Und dann kann halt im Volk niemand so recht was mit dem Verwaltungsakt des 3.10. anfangen - die Menschen waren wenn (und da bleib ich bei meiner Aussage ;)) am 9.11. involviert.


    Also entweder bleibts bei nem festen Tag (3.10. / 9.11.) oder wir lassen die ganze Sache und bekennen uns offen dazu, dass wir weder mit einem Nationalfeiertag was anfangen können, noch einen brauchen oder gar einen verdient haben.



    Und einen Tag mehr oder weniger arbeiten... für mich alles dummes Geschwätz. Die Berechnung, dass irgendwas um 0,1% mehr wächst, möchte ich mal sehen. Vermutlich eine komplizierte Formel, wo über die Hälfte der Variablen auf Annahmen, Statistiken, Unabwägbarkeiten und Halbwahrheiten beruht... Und bei mehreren Millionen Überstunden im Jahr steht die ach so kurze Arbeitszeit der Deutschen doch eh nur auf dem Papier ;) :rolleyes: ;)

  • Was dazu kommt:
    Der Tag der Deutschen Einheit gibt es erst seit 14 Jahren. Die Nationalfeiertage der Franzosen, Amis usw. gibt es meistens seit Jahrhunderten. Vielleicht dauert es einfach noch eine bestimmte Zeit, bis wir fähig sind, den Tag würdig zu begehen.
    Mittlerweile sind wir doch schon soweit und feiern Helloween, warum kommt niemand auf die Idee, am 3. Oktober Feste und Partys zu veranstalten, keine Staatsakte usw., sondern die Leute, die z.B. vom 2. auf den 3. Feste und Partys veranstalten?


    Vor ein paar Jahren gab es bei uns in der Gegend eine Wiedervereinigungsparty, bei der es westdeutsches und ostdeutsches Bier, sowie thüringer Rostbratwürste gab. Dekoriert wurde mit allen möglichen west- und ostdeutschen Symbolen und Produkten. Das kam super an. Der Tag der Deutschen Einheit ist im Moment noch zu verklemmt und zu steif. Ich glaube aber, dass das nicht wegen unserer Vergangenheit so ist, sondern weil es halt nach wie vor wirtschaftliche Probleme mit der Wiedervereinigung gibt. Mit dem Feiertag wird dem deutschen Beitrag zur Beendigung des Kalten Krieges und der Teilung in Europa gedacht. Ich kann immer noch nicht verstehen, wie man darauf kommt, diesen Feiertag abzuschaffen.


    Wie gesagt, wenn Feiertag abschaffen, dann Pfingstmontag, den gibt's außer in Deutschland sowieso kaum noch in Europa. In Frankreich gibt es nicht mal den 2. Weihnachtsfeiertag mehr. Da sehe ich eher Potenzial, obwohl ich von einer positiven Wirkung für die Wirtschaft nach wie vor nicht überzeugt bin.

    Bye bye barring o2 - hello Vodafone D2!
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  • Ohne diesen Feiertag ist es IMHO so, dass der deutsche Nationalstolz mehr und mehr leidet.
    Wenn ich als Deutscher heutzutage zu einem Ausländer sage:
    "Ich bin stolz drauf, Deutscher zu sein!" , dann muss ich mir gleich immer anhören, dass ich ein sch*** Nazi bin! Toll :flop:


    Wenn irgendein Amerikaner oder Türke (welche unheimlich viel Nationalstolz haben) das sagen, ist das selbstverständlich... :rolleyes:


    Wenn uns jetzt noch "unser" Tag der deutschen Einheit, der Tag an dem sich das Land wieder "einte", genommen wird dann ist der deutsche Nationalstolz doch überhaupt "NICHTS" mehr wert.


    Und das wäre mehr als schade! :(


    MfG Patrick

    Ich habe eine Diät gemacht und fettem Essen und Alkohol abgeschworen - in zwei Wochen verlor ich 14 Tage!


    [small] - Joe E. Lewis - [/small]

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