Vorteile der Umbrella - Zelle

  • Ich sprech das Thema an weil heute in der FAZ im Technik Teil ein Artikel über die E-Plus UHS steht.


    Im Artikel wurde angesprochen das man bei GSM von den Schirmzellen abgekommen sei, weil diese beim Handover mit Kleinzellen Probleme bereiten.


    Ich hab allerdings auch eine andere Aussage gehört, dass die Schirmzellen
    gerade deshalb verbaut werden/wurden, um Funklöcher aufzufangen.


    Kann es sein, dass dies nur dann zutrifft, wenn es im Schirmbereich noch genügend grosse Funklöcher gibt und dass diese beim kompletten Netzaufbau dann doch eher stören ? Haben denn GSM Betreiber (spez. D-Netze) tatsächlich alle Schirmzellen (München Olypmia Turm, Frankfurter Funkturm etc.) abgebaut ?


    Warum baut E-Plus dann welche in München und Hamburg auf ? Wenn die zuerst Schirmzellen aufgebaut hätten würde mir das ja noch einleuchten, aber die Städte sind doch schon ""relativ"" gut mit UMTS versorgt, oder ???

  • Hallo,


    Zitat

    Warum baut E-Plus dann welche in München und Hamburg auf ?


    Der Grund ist einfach, die wollen mit einem möglichst geringem Aufwand und damit niedrigeren Kosten das UMTS-Netz so schnell wie möglich flächendeckend aufbauen. Daher greift man auf die Umbrella-Zellen zurück. Die Technik ist nicht neu und bei UMTS auch vorgesehen, daher ist es keine technische Sensation, wie E+ die gerne verkaufen mag.


    Ob es sich in der Summe am Ende lohnt, wird sich zeigen. Ich bin eher der Ansicht, der Schuss geht nach hinten los. Die Ausleuchtung einer grossen Zellen kann lange nicht so gut sein, wie eine Reihe normaler Zellen, die auf die Aufbaugebiete abgestimmt werden.
    Die Zukunft wird es zeigen, E+ wird mit Sicherheit aber auch in naher Zukunft weiter Kleinzellen aufbauen (müssen), alleine schon aus Kapazitätsgründen.

  • Das war genau die Frage .. wieso baut E-Plus solche NodeBs überhaupt erst auf wenn sie doch von GSM her wissen, dass sie sich technisch Probleme einhandeln, wenn sich die Grosszellen und die Kleinzellen gegenseitig stören ?


    Dass man mit Grosszellen i. A. eine günstige Flächendeckung erreicht ist mir auch klar ..

  • E-Plus hatte teilweise schön früher einen Hang zu Grosszellen, hier in Ostbayern haben wir z.B. am Hohen Bogen, Gallner sowie den Funktürmen in Regen und Cham schon GSM Basissationen mit 6 Sektoren ... das gibts sonst bei keinen Netzbetreiber.


    Bei GSM sehe ich das eigentlich kein Problem, wenn man die Frequenzen ordentlich vergibt, stören sich ja die Zellen nicht. Und da dann E-Plus noch ordentlich normale Basisstationen nachgebaut hat, ist die Versorgung bei GSM recht vorbildlich.


    Bei UMTS ist so ein Netzaufbau aber schon etwas problematischer, da sich bei UMTS die Zellen nicht überlappen sollen, sonst kommts zu einer schlechteren Signalqualität und die Datenrate geht zurück. Ein Overlapping von mehr als drei Nodes ist bei UMTS unerwünscht.


    Zu den UHS bei E-Plus kann ich sagen, das die Versorgung wirklich gut ist, auch was Indoorempfang in Betonbauten angeht. Datenrate ist bis jetzt auch kein Problem, aber vermutlich war ich der einzige E-Plus UMTS Nutzer in der Stadt.


    Ein grosses Problem mit den UHS sehe ich allerdings wenn 2005 oder 2006 HSDPA kommen soll, ich glaub nicht das sowas mit UHS ordentlich funktioniert, weil sich bei HSDPA alle Mobiles einer Node die verfügbare Bandbreite teilen müssen. Aber wenns bis dahing genügend normale Nodes gibt, sollte das auch gehen.

  • Wenn ein Betreiber bei UMTS 2 FDD Frequenzpaare ersteigert hat kann er ja folgendes machen:


    Frequenz 1 für die Umbrellazelle und Frequenz 2 für die kleineren Zellen die sich innerhalb dieser Umbrellazelle befinden.


    Bei GSM ist es eine Möglichkeit mit 900 MHz die Umbrellazellen und die kleineren Zellen dann mit 1800 MHz zu realisieren.
    Bedingung ist halt dass man von beiden welche hat.


    Bei UMTS ist es ja normal dass benachbarte Zellen die selbe Frequenz benutzen, kann sogar zum Vorteil des Nutzers sein da alle Stationen die das Signal empfangen dieses weiterleiten und man damit quasi ein Antennendiversity hat.


    Schutti

  • Zitat

    Original geschrieben von Schuttwegraeumer
    Frequenz 1 für die Umbrellazelle und Frequenz 2 für die kleineren Zellen die sich innerhalb dieser Umbrellazelle befinden.

    Damit wäre das ganze relativ problemlos durchführbar, allerdings verwendet E-Plus bisher für alle UMTS-Sender nur einen Frequenzblock.
    Somit gibt es dann in Gegenden Probleme, wo weder die UHS-Sender noch die normalen UMTS-Sender optimal hinstrahlen, da ja jeder andere Sender zugleich auch Störer ist, weil er die gleiche Frequenz benutzt.


    Bei GSM gibt es mit vernüftiger Frequenzplanung eigentlich keine Probleme mit Umbrella-Zellen. Durch die große Reichweite kann man diese Kanäle aber erst in einer viel größeren Entfernung wiederverwenden. Deshalb hat Vodafone im Mai auch die GSM-Sender auf dem NH-Hotel (früher Astron-Hotel) am Münchner Hauptbahnhof abgebaut. Die ID war übrigens MXB001.


    Auf dem Olympiaturm gab es meines Wissens nach nie einen GSM-Sender. Nur das C-Netz war dort zu finden.

  • Moin,


    Zitat

    zum Vorteil des Nutzers sein da alle Stationen die das Signal empfangen dieses weiterleiten und man damit quasi ein Antennendiversity hat.


    Bei UMTS wird sowieso mit Diversity gearbeitet, da jedes Endgerät einen sog. RAKE-Receiver hat, dieser empfängt mit drei Empfangsstufe gleichzeitig bis zu drei NodeB´s und macht ggf. einen Softhandover zu ner anderen NodeB, wenn das Signal zu schlecht wird. Zudem wird über diesen Weg eine Mehrwegeempfang realisiert.


    Allerdings hat das überappen der Zellen ein Nachteil, das sind Interferenzen, die dadurch ausgebügelt werden müssen, das der NodeB seine Sendeleitsung reduziert, was wiederum eine Reichweitenreduzierung nach sich zieht. Somit wird ein Überlappen der Zellen weitesgehenst verhindert, wenn es zu Störungen kommt.
    Schlagwort: atmende Zellen

  • Auf dem Olypmpiaturm muss mindestens zu Anfang D1 Zellen aufgebaut worden sein, hab ich aus einem älteren FAZ Artikel.

  • Zitat

    Original geschrieben von jansen
    Auf dem Olypmpiaturm muss mindestens zu Anfang D1 Zellen aufgebaut worden sein, hab ich aus einem älteren FAZ Artikel.

    Hast du den Artikel vielleicht in elektronischer Form vorliegen oder kannst du zumindest den entsprechenden Satz hier zitieren?


    Ich habe nämlich Zweifel, daß es auf dem Olympiaturm jemeils D1-Sender gegeben hat.
    Es befand sich in nur wenigen hundert Meter Entfernung ein D1-Rundstrahler auf dem früheren Olympia-Radstation (siehe auch). Die Antenne ist heute immer noch da, aber nicht mehr in Betrieb.
    Außerdem gab es im Skript zum Praktikum Kommunikationsnetze an der TU München eine Karte mit allen D1-Standorten im Großraum München, die von ca. 1995 stammen muß. Dort ist auch ein Sender beim Radstadion aber nicht am Olympiaturm eingezeichnet.

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