Hallo folks,
heute habe ich einen besonderen Leckerbissen für euch - sozusagen ein 5-Gänge Menu.
Als erstes ein Dank an die Firma, die so freundlich war mir dieses seltene Gerät für einen Test zur Verfügung zu stellen. Genaueres hierzu leider nur per PN. Und jetzt viel Spaß bei der Lektüre!
Vorwort
Wer meine Postings ein wenig verfolgt hat, der weiß das ich nicht so ein Fan von Business-Geräten wie z.B. 6310 bin, sondern mich eher Smartphones oder besonders kleine aber feine Geraete wie die Samsungs interessieren. Für alle die ähnlich denken, die kleinste Ausmaße, edel verpackt mit guter Technik mögen, für die hab ich hier ein absolutes Highligt.!
Das Sabao hat mein Herz im Sturm erobert - und warum das so war, lässt sich im folgenden nachlesen.
Technische Daten/Preise
Es war leider sehr schwer, konkrete technische Daten über das Gerät zu bekommen. Deshalb hier kurz in der Aufzählung was ich gefunden hab (Ohne Anspruch auf Richtigkeit)
- Dualband GSM 900/1800MHz
- Volumen ??cc
- Gewicht 77 gr
- Länge ??mm
- Breite ??mm
- Dicke ca. 20mm
- Akku Typ (Li-Ion)
- Sprechzeit ca. 4 Std
- Standby-Zeit ca. 150 Std.
- Preis 549,00 Euro
Lieferumfang
Das Gerät hat einen sehr kompletten Lieferumfang, von dem sich einige Hersteller eine Scheibe abschneiden könnten:
- Grundgerät Sobao K880
- 2x Akku LiIon (gleiche Größe+Kapazität)
- Reiseladegerät 110/220V (kein deutscher Anschluß)
- Konverter für deutsche Steckdosen
- Trageriemen
- Mobile FSE (1x Ohrstöpsel) mit PTT-Taste
- Tischladegerät für das Telefon + zusätzlich 1x Akku
(können beide zur selben Zeit geladen werden)
- Sehr kleine und nette Gürteltasche aus Leder
- Bedienungsanleitung in englisch/koreanisch/asiatisch (?)
Funktionen/Leistungsumfang
- Dualdisplay (Außen + Innen blau beleuchtet)
- Auflösung ca. 120x120 Pixel (geschätzt) bei ca. 4 Graustufen
- 7 benutzerdefinierbare Profiles
- SMS-Messages / Cellbroadcast
- Anruferlisten (gehend, kommend, verpasst)
- Anruftimer (Gesprächszeit ankommen/abgehend)
- Gebühren (in D nicht unterstützt)
- Polyphone Klingeltöne mehrstimmig (ca. 30-40 verschiendene)
- Vibration
- Voicememo (Sprachnotizen aufzeichenen)
- Kalender (Monatsansicht) mit Termineingabe + Alarm
- Alle wichtigen Netzeinstellungen wie z.B.
Rufumleitungen (alle)
Anklopfen
- Wecker
- Einheiten-Umrechner
- Taschenrechner
- Weltzeituhr
- 3 verschiedene Spiele (stone axe, mahjong, othello)
- WAP-Browser mit Bookmarks (Version nicht erkennbar, schätze 1.1)
- 10 verschiene WAP-Profile
- SIM-Toolkit
- Telefonbuch mit 3 Rufnummern (Mobil, Home, Office) und Email pro Kontakt
- 200 Nummern im Gerätespeicher ablegbar
- Kopieren von Kontakten auf vom Gerät -> SIM und SIM -> Gerät
- Schnellwahltasten (0-9)
- Bildschirmschoner im Innendisplay (animiert)
(normaler Standby ist Datum, Wochentag + Uhrzeit)
Verarbeitung/Qualität
Nach dem Öffnen des Kartons zeigt sich das Gerät gleich von seiner Schokoladenseite, es liegt oben auf und wird in einem Samt-Formteil gehalten. Der erste Griff und das erste Fühlen sprechen gleich die Sinne an, es handelt sich um denselben wertigen Kunstoff, den auch Samsung bei seinen Geräten verwendet – kein Wunder, denn das Gerät wird ebenfalls in Korea gefertigt. Meiner Erfahrung nach, sind seine besonderen Eigenschaften die „sympatische“ Oberfläche und die gute Kartzfestigkeit. Das Saboa ist in seiner Form in etwa mit dem SGH-A300 vergleichbar, nur man hat das Gefühl einen Entwicklungsschritt weiter zu sein, was vor allem durch die Größe vermittelt wird. Dabei ist das Gehäuse selber perfekt verarbeitet, hier passt wirklich alles, wackelt nichts und selbst die Klappe hat nicht das kleinste Spiel. Der obere Teil des Gerätes lässt sich hochklappen und gibt den Blick auf das glänzend-schwarz umfasste Display und die Tastatur frei. Nach dem Einschalten erstrahlt das Display in einem schönen Blau, es wird von einer EL-Folie sehr gleichmäßig beleuchtet, ist extrem fein aufgelöst und kann ebenfalls Graustufen darstellen.Die Tastatur hat einen guten und vor allem fühlbaren Druckpunkt und ist an der Grenze dessen, was man mit normalen Fingern noch bedienen kann. Beides lässt sich aber auch bei Dunkelheit gut bedienen bzw. ablesen.
Das Einbuchen ins GSM-Netz geht einher mit einer mehrstimmigen Melodie, die aus einem für das Gerät sehr großen Lautsprecher auf der Rückseite tönt. Hier sehe ich einen klaren Vorteil zu manchen Samsung-Geräten, wo die Klingeltöne z.T. aus dem Hörer-Lautsprecher wiedergeben werden und beim Telefonieren schon mal recht heftig ins Ohr „klingeln“ können. Hier wie gesagt der Lautsprecher getrennt, was ihn auch in der lautesten Einstellung nicht zum Scheppern bringt, der die Melodien sehr sauber und wohlklingend rüberbringt und dabei aus beachtlicher Entfernung (oder der Hosentasche) noch deutlich vernommen werden kann. Wo wir gerade bei der Hosentasche sind, auch der Vibrationsalarm meldet sich derart kräftig zu Wort, das man es sogar in der Manteltasche noch spüren sollte. Als Nachteil sei erwähnt, das der Vibra natürlich auch auf der Tischplatte ganz schön Radau macht und das Sobao so bei Nichtbeachtung des Besitzers ziemlich schnell in Richtung Abgrund wandert. Kommen wir zum eigentlich wichtigsten Teil eines Handys, dem Telefonieren. Die Empfangsqualität ist nach meinen Erfahrungen durchaus mit den neuen Samsungs (T100/S100) vergleichbar und braucht deshalb auch nicht den Vergleich mit guten Business-Geräten scheuen. In der mir zur Verfügung stehenden Zeit habe ich an allen Orten zuverlässig Empfang gehabt und auch in meiner berüchtigten Tiefgarage stand es jederzeit zum Gespräch bereit. Sollte dann mal ein Anruf eingehen, freut sich das Ohr über einen glasklaren Klang und der Gesprächspartner über eine gute Verständlichkeit . Auch hier gibt es nichts auszusetzen, die Stimmen sind sehr deutlich zu verstehen – höchstens die Lautstärke könnte einen „Tick“ kräftiger zu stellen sein. Ebenfalls völlig vermisst habe ich das in Gesprächspausen bekannte Ruherauschen oder etwa ein GSM-Zirpen
(Nokia).
Bedienung
Das Menu des Sobao ist ähnlich dem von Sony bzw. Philips bekanntem aufgebaut, nach dem drücken der Menutaste erscheint ein aussagekräftiges Symbol, welches von einem Quadrat umfasst ist und drunter steht der entsprechende Punkt ebenfalls geschrieben. Oben links und rechts kann man den folgenden bzw. vorherigen Menupunkt erkennen und dieses „Karusell“ lässt sich dann mit dem zentralen Steuerkranz links bzw. rechts herum drehen. Das ganze geht animiert aber dennoch sehr flink vonstatten. Nach dieser oberen Ebene geht es in der zweiten Ebene Samsung-typisch weiter. Allerdings deutlich kleiner geschrieben und deswegen sieht es m.E. hübscher aus und vor allem sieht man jeden Punk auch komplett ausgeschrieben, ohne das man raten müsste. Während der gesamten Bedienung ist das Konzept eigentlich immer schlüssig, man hat die richtige Taste parat und bekommt den Eindruck, dass sich die Entwickler hier in Ruhe austoben konnten um den richtigen Weg zu finden. Man hat auf jeden Fall Einflüsse verschiedener Hersteller zusammen genommen und den besten Mix daraus verwirklicht. In diesem Zusammenhang sollten auch die Profile erwähnt werden, diese fehlen bekanntlich bei den Samsung’s und bieten hier eine schnelle Möglichkeit sich verschiedenen Gegebenheiten ohne großen Aufwand anzupassen. Sehr gut wurden auch die Möglichkeiten der Graustufendarstellung genutzt, um eine bessere Ablesbarkeit bzw. Erkennbarkeit der Symbole zu erreichen und das ganze hübsch zu gestallten. Man erfreut sich einfach an der Bedienung, weil es gerade an vielen kleinen Details zu spüren ist , dass sich die Leute damit richtig Mühe gegeben haben. RESPEKT ! Wie sieht es eigentlich mit der Online-Tauglichkeit des Sobao aus ? Hier stellt der Hersteller dem Gerät einen WAP-Browser zur Verfügung, in dem sich nicht weniger als 10 editierbare Profile befinden. Ich kann leider die Version nicht genau ausmachen, würde aber auf WAP 1.1 tippen. Als ich mich zum ersten mal mit den Einstellungen beschäftigt habe, gab es zunächst ein enttäuschtes Gesicht, weil die Profile den Eindruck machten als wenn sie fest in das Gerät integriert wären. Nach einigem Probieren fand ich aber heraus, das sie sich ändern lassen und nach kurzer Zeit funktionierte auch die Vodafone-Anwahl hervorragend. Einziger Nachteil hierbei: Die Namen der Profile lassen sich leider nicht anpassen und so habe ich dann mit einem „koreanischen“ Profil gesurft. Außerdem ist leider kein Datenbeschleuniger wie z.B. GPRS oder HSCSD an Board, so das die Fahrt durch den Cyberspace in gemütlicher Geschwindigkeit vonstatten geht. Schnelle Abwahl mit ISDN V.110 ist aber trotzdem möglich und tröstet vielleicht ein wenig über dien 9600 bzw 14.400 Bit/s hinweg.
Zum Schluß sei noch erwähnt, das der Prozessor des Sobao einen aufgeweckten und flinken Eindruck macht und so das schnelle stöbern im Menu spaß macht, wie auch das SMS-tippen leicht von der Hand geht. Wie es in der Natur der aistischen Geräte liegt, muss man allerdings auf das deutsche T9 verzichten.
Vielleicht fragen sich einige von euch gerade wann eigentlich die Nachteile auftauchen ? Das habe ich mich auch die ganze Zeit gefragt und nach etwa Suchen auch tatsächlich zwei davon gefunden: Zum ersten ist der Öffnungswinkel der Klappe leider nicht sehr groß, was beim telefonieren dazu führt, dass das Gerät ständig an der „Backe klebt“. Es wirkt sich zwar anscheinend nicht auf die Sprachqualität aus, ist aber zumindest mir persönlich etwas unangenehm. Und zum zweiten sind die Tasten vermutlich für einige Finger etwas klein geraten, was besonders am Anfang etwas Übung für das Steuerkreuz bedeutet. Positiv hier aber auch wieder, das man im Gegensatz zu den Samsung mit der mittleren Taste (Schnellstart WAP) auch die Menus bestätigen kann.
So, zum Schluß noch die Anmerkung: An vielen Ecken und Enden finden sich noch nützliche Features, die man erst nach einiger Zeit herausfindet. Ein Beispiel: Wird im geschlossenen zustand die Seitentaste runter gederückt, leuchtet das Aussendisplay kurz auf und es wir zwischen Uhrzeit und Datum gescrollt bzw. die verpassten Anrufe oder Sms angezeigt. Das komplette Öffnen kann man sich damit sparen.
Zubehör
Tja, aus Mangel an englishsprachigen Seiten rund um das Sobao, ist es mir leider nicht gelungen, betreffend des Zubehörs etwas rauszufinden. Allerdings braucht man auch nicht mehr viel davon, weil das meiste schon im Lieferumfang enthalten ist und fürs Auto ist es durch den fehlenden Antennenanschluß weniger geeignet.
Fazit
Tja folks, um es gleich vorweg zu nehmen: Ich bin weder vom Hersteller noch vom Lieferanten gesponsort worden. Das Sobao hat mich einfach nur – und das meine ich ehrlich – begeistert. Ich habe mich zwar bemüht objektiv zu bleiben, aber ich denke als Nicht-Profi-Tester oder Redakteur einer Zeitung muß man hier vermutlich mit einer kleinen Sympatie des Texters zu bestimmten Geräten leben. Es war fast schon ein Problem bei diesem Gerät überhaupt etwas zu finden das nicht passt. Immer wenn ich dachte eine Schwachstelle gefunden zu haben, hat es sich kurz danach als falsch erwiesen. Nach dem Motto: Das Problem sitzt davor und ist nicht dort drin
Meine Meinung ist: Ein rundum gelungenes Gerät mit den Features der „Life-Style-Klasse“, minimalster Größe bei höchster Qualität und dem ständig währenden Gefühl, dass die Entwickler sehr viel Zeit und Liebe zum Detail investiert haben – ein Schatz in der Hosentasche. Die Jungs haben ihre Arbeit vor allem aus dem Grund wirklich gut gemacht, weil es meinen Recherchen nach das erste Gerät des Herstellers ist und es auch nur dieses eine gibt.
Bleiben am Schluß nur zwei wünsche von meiner Seite:
1. Baut weiter solche Telefone
2. Verkauft diese dann ebenfalls in Deutschland
In diesem Sinne
Gruß,
Max