Trinkgeld: Wieviel? | und | Trinkgeld gegenüber Freunden?

  • tja ja,
    die alte diskussion.


    Die bösen Gastronomiebetriebe sind es schuld, dass es Deutschland schlecht geht...


    Bsp. aus dem Restaurant, in dem ich jobbe:


    Kölsch vorher: 2,60DM jetzt 1,30 Euro
    Milchkaffee/Latte vorher 4,40 jetzt 2,20
    etc. etc.


    Und das wohlgemerkt für Köln.


    Klar gibt es auch genug andere Beispiele, aber leider berücksichtigen die meisten in ihrer Kalkulation zum einen den falschen Wechselkurs (2,50, ey, das sind ja 5DM!) und zum anderen liegen den Gastropreisen ja auch dezente Erhöhungen bei den EK´s ggü (Obst, Gemüse etc.).


    Aber es ist ja einfach, andere verantwortlich zu machen...


    Trinkgeld muß man sich als Kellner verdienen, und das sollte auch den Unterschied ausmachen! Eine schlechte Bedienung hat kein Trinkgeld verdient, jedoch um so mehr ein guter Kellner, der unsichtbar im Hintergrund ist und doch ein nettes Wort für mich als Gast übrig hat.


    So gebe ich dann zwischen 0-10% Trinkgeld, freue mich auch über mehr, aber 10% im Schnitt ist das Ziel für jeden Abend, um zu sehen, ob man gut war.


    Das bei Kleinbeträgen mehr rumkommt als bei größeren ist halt so, das muß dann jeder nach seiner Fasson entscheiden.


    Bei Freunden will ich kein Tip, lasse ggf. aber die anderen kassieren, da es auch deren Trinkgeld ist.


    Etwas günstiger geben ist schwierig, schließlich ist das nicht mein Laden, sondern der meines Chefs. Und der hat genug zu knappsen und wenn man diese "Gefälligkeiten" eines jeden Kellners mal hochrechnet, dann weiß man schnell, dass da einiges zusammenkommt.


    Zu Trauma und BB007 fällt mir leider nur ein:


    Es gibt in D nicht nur eine Servicewüste, sondern auch eine Gästewüste :flop:


    Gott sei Dank erkennt man gute Leute auch (!, nicht nur) an der Gabe, Trinkgeld angemessen zu geben.


    Die anderen, die nach außen hin dicke Hose machen, ganz gönnerhaft sagen: "Lasst mal, ich lade euch ein", lassen einen einfach nach gewisser Zeit nur noch lächeln... :cool:


    Aber jedem das seine...


    greetz
    cm

  • Als Student und Schwabe bin ich eher zurückhaltend mit Trinkgeld. So sehr ich die Euroeinführung befürworte, so sehr regt es mich auf, wie die Gastronomie teilweise fast 1:1 umgerechnet hat!
    Kürzlich hab ich mal gehört, dass es der Gastronomie schlecht geht, weil immer weniger Leute essen gehen. Mich wundert das nicht.
    Wenn es z.B. 19,40 € kostet, geb ich 20 €, wenn es 21,10 € kostet kommt es darauf an. Wenn der Service gut war, gibt's 22 €, wenn nicht 21,50 €. Ich hab wirklich kein Problem damit, mal kein Trinkgeld oder nur ein "paar Cent" zu geben. Vor allem schäme ich mich nicht, auf €,50 zu runden.
    Wenn ich mal mehr Geld hab, seh ich das wahrscheinlich nicht mehr so eng, aber im Moment halte ich mich schon zurück.



    @ muellix: Wenn ihr wirklich so umgerechnet habt, seid ihr ein löbliches Beispiel! Ich hätte auch nichts dagegen, wenn ihr von vormals 4,40 DM auf 2,50 € gerundet hättet und dafür den Preis für ein paar Jahre stabil gehalten hättet. Aber wenn hier ein Bier früher 3,80 DM gekostet hat und jetzt 2,90 €, ist das Wucher und leider keine Ausnahme in der Gastronomie!

    Bye bye barring o2 - hello Vodafone D2!
    Das hervorragende Netz und der gute Service sind mir 5€ im Monat mehr wert!

  • Ich sehe das ähnlich muellix. Das alles teurer geworden ist, ist schlicht und ergreifend Schmarn, das typische "1 zu 1" ist Blödsinn. Ein Weizen kostest nach wir vor fast durchweg 3 bis 3,50 € zu 6 bis 7 DM, der Viertel-Döner z.T. 1,99 €, vorher mindestens 4 eher 5 DM, usw. ...


    Zudem gibt es diverse Sonderaktionen (2 Essen 1 bezahlen, HappyDays usw.) die vor 3 Jahren eher die Ausnahme waren.


    Gruß,
    Martin

  • Zitat

    Original geschrieben von muellix
    Kölsch vorher: 2,60DM jetzt 1,30 Euro
    Milchkaffee/Latte vorher 4,40 jetzt 2,20
    etc. etc.


    Und das wohlgemerkt für Köln.


    Das ist schön, dass das in Köln so ist. Ich habe hier aber andere Erfahrungen gemacht. Die von mir genannten Beispiele sind nicht aus den Fingern gesaugt, sondern zumindest hier die Regel. BTW, nutellatoast: Döner für EUR 1,99? Da kannst Du hier bei uns aber lange nach suchen...


    Zitat

    Trinkgeld muß man sich als Kellner verdienen, und das sollte auch den Unterschied ausmachen! Eine schlechte Bedienung hat kein Trinkgeld verdient, jedoch um so mehr ein guter Kellner, der unsichtbar im Hintergrund ist und doch ein nettes Wort für mich als Gast übrig hat.


    Irgendwie denke ich, diese Trinkgeldgeschichte ist so eine Art heilige Kuh. Warum eigentlich haben gerade Kellner Trinkgeld verdient? Wenn ich in einem Laden irgendwas kaufe und ordentlich beraten werde, dann gebe ich dem Verkäufer auch kein Trinkgeld, und er käme auch nicht auf die Idee, es zu erwarten.

    Zitat

    So gebe ich dann zwischen 0-10% Trinkgeld, freue mich auch über mehr, aber 10% im Schnitt ist das Ziel für jeden Abend, um zu sehen, ob man gut war.


    Ist es das, worum es geht? Dass Kellner an der Höhe des Tinkgeldes ablesen, wie gut sie waren? Ist dann umgekehrt jemand ein schlechterer Mensch, oder sagen wir besser schwerer zufriedenzustellen, weil er weniger Geld hat und daher weniger Trinkgeld gibt als jemand anderes?


    Versteht mich nicht falsch; mir ist das eigentliche Problem schon klar, nämlich dass für viele Angestellte im Gastronomiebereich Trinkgelder eine einkalkulierte Größe des Einkommens sind. Allerdings ist dies das Problem dieses Wirtschaftszweiges und nicht meins. Mir persönlich wäre es lieber, wenn die Preise auf den Speisekarten 10% höher wären und man sich dafür dieses z.T. doch recht peinliche Getue bzgl. des Trinkgelds inkl. des ganzen damit verbundenen Anspruchdenkens sparen könnte. Wenn ich irgendwo etwas kaufe und vom Personal entsprechend betreut werde, dann gehe ich davon aus, dass der Kaufpreis so kalkuliert ist, dass das Ganze funktioniert. Dabei ist es egal, ob ich in einem Restaurant esse oder in einem Laden einen Anzug kaufe. Je nach Etablissement und Preisstruktur hat man natürlich auch unterschiedliche Erwartungshaltungen. In einem Media Markt erwarte ich halt nicht, dass sich ein Verkäufer eine Viertelstunde mit mir beschäftigt (wozu auch? :D ), dafür ist der Preis günstig. Wenn ich dagegen in einem Fachgeschäft irendwas Spezielleres kaufe und ein gewisser Beratungsbedarf besteht, dann bezahle ich ja normalerweise auch mehr.


    Meine Wertschätzung bringe ich dem Personal einfach dadurch entgegen, indem ich sie verbal zum Ausdruck bringe - insbesondere aber natürlich dadurch, dass ich halt letztlich im jeweiligen Geschäft einkaufe. Für ein Restaurant gilt dasselbe: Wenn ich mich gut betreut fühlte und es geschmeckt hat - dann komme ich halt wieder. Reicht das nicht? Für mich schon... :)


    Zitat

    Es gibt in D nicht nur eine Servicewüste, sondern auch eine Gästewüste :flop:


    Damit werde ich wohl leben müssen... ;)

    Zitat

    Gott sei Dank erkennt man gute Leute auch (!, nicht nur) an der Gabe, Trinkgeld angemessen zu geben.


    Wie ich sagte: Gib Geld, schon ist man Freund. Auch dazu :flop:

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Zitat

    Original geschrieben von nutellatoast
    Ich sehe das ähnlich muellix. Das alles teurer geworden ist, ist schlicht und ergreifend Schmarn, das typische "1 zu 1" ist Blödsinn. Ein Weizen kostest nach wir vor fast durchweg 3 bis 3,50 € zu 6 bis 7 DM, der Viertel-Döner z.T. 1,99 €, vorher mindestens 4 eher 5 DM, usw. ...


    Zudem gibt es diverse Sonderaktionen (2 Essen 1 bezahlen, HappyDays usw.) die vor 3 Jahren eher die Ausnahme waren.


    Gruß,
    Martin


    Moralisch gesehen, müßt ihr und eure Zunft doch froh sein, weniger Trinkgeld zu bekommen, da ihr nun somit vielleicht zum ersten Mal in eurem Leben NICHT das Finanzamt bescheißt!


    Nein, es ist wahrlich kein Kavaliersdelikt! So, dass mußte mal gesagt werden.

  • Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    ...Mir persönlich wäre es lieber, wenn die Preise auf den Speisekarten 10% höher wären und man sich dafür dieses z.T. doch recht peinliche Getue bzgl. des Trinkgelds inkl. des ganzen damit verbundenen Anspruchdenkens sparen könnte....


    Das würde aber bedeuten, dass der Service schlecht(er) wird. Prinzipiell finde ich das Trinkgeldgeben schon in Ordnung, aber das Anspruchsdenken der Kellner, das auch hier im Thread durchklingt, ist einfach daneben. Für gute Leistung gibt's gutes Geld. Und wenn jemand nur genau das macht , was er machen muss, gibt's eben knappes Geld. Die guten Servicekräfte werden schon nicht mit zu wenig Trinkgeld nach Hause gehen. Und trotzdem sollte man von ihnen erwarten können, alle Gäste (sofern diese sich "normal" verhalten und auch normaler Betrieb herrscht) annähernd gleich gut zu bedienen, egal wieviel Trinkgeld zu erwarten ist. Auch das macht einen guten Kellner aus.

  • Zitat

    Original geschrieben von bsonders3st
    Moralisch gesehen, müßt ihr und eure Zunft doch froh sein, weniger Trinkgeld zu bekommen, da ihr nun somit vielleicht zum ersten Mal in eurem Leben NICHT das Finanzamt bescheißt!


    Nein, es ist wahrlich kein Kavaliersdelikt! So, dass mußte mal gesagt werden.


    Alles fit im Schritt? :D


    Bin weder Restaurantbesitzer noch Kellner, aber schön, dass du deinem Ärger mal Luft gemacht hast. Schwere Kindheit? *tsst*

  • Zitat

    Original geschrieben von nutellatoast
    Alles fit im Schritt? :D


    Bin weder Restaurantbesitzer noch Kellner, aber schön, dass du deinem Ärger mal Luft gemacht hast. Schwere Kindheit? *tsst*


    Aber du verteidigst diese "Verbrecher"! :D
    Meine Kindheit war glücklich und erfüllt, deswegen stehe ich auch über derlei Feindlichkeiten! ;)


    Die Gastronomen haben uns nach der Umstellung zum größten Teil abgezogen, auch in Köln!


    Wake up, Neo

  • Zitat

    Original geschrieben von bsonders3st
    Moralisch gesehen, müßt ihr und eure Zunft doch froh sein, weniger Trinkgeld zu bekommen, da ihr nun somit vielleicht zum ersten Mal in eurem Leben NICHT das Finanzamt bescheißt!


    Nein, es ist wahrlich kein Kavaliersdelikt! So, dass mußte mal gesagt werden.


    Mal davon abgesehen, dass der Beitrag an sich daneben ist, sind Trinkgelder schon seit 01.01.2002 nicht mehr steuerpflichtig.
    Erst informieren, dann stänkern!
    :flop:

  • Zitat

    Original geschrieben von bsonders3st
    Aber du verteidigst diese "Verbrecher"! :D
    Meine Kindheit war glücklich und erfüllt, deswegen stehe ich auch über derlei Feindlichkeiten! ;)


    Die Gastronomen haben uns nach der Umstellung zum größten Teil abgezogen, auch in Köln!


    Wake up, Neo


    Hier gibt es nix und niemanden der verteidigt werden müßte. Mir geht nur das Getute in das "Die haben doch nur DM durch EUR ersetzt"-Horn auf den Trichter. Mein Eindruck ist, dass der Lebensunterhalt in den letzten Jahren (bis auf Energiekosten) mindestens unverändert geblieben ist. Ich habe bis vor 6 Monaten noch in Köln gewohnt und bin jetzt in Hamburg, flächendeckende Abzocke im Gastronomiebereich kann ich nicht feststellen.


    Hier noch ein Link für Döner-Fans.


    Gruß,
    Martin

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