Trinkgeld: Wieviel? | und | Trinkgeld gegenüber Freunden?

  • Hi,


    ich bin heute Abend in eine etwas heftigere und durchaus nicht angenehme Diskussion geraten. Ich hoffe, das hier noch halbwegs systematisch aufbauen zu können:


    - Wieviel Trinkgeld gebt Ihr denn allgemein?
    Alles unter 10% empfinde ich als Gast gegenüber dem Bedienenden als Beleidigung. Zugegebenermaßen habe ich meine Trinkgeldsitten in den USA gelernt, wo diese 10% zum Standard gehören. Ich werde gleich mal nachsehen, was denn der Knigge empfiehlt.
    Für mich gilt: Aufrunden okay, aber nur auf halbe bzw. ganze Beträge (also x.- oder .50 - und nach Möglichkeit immer > 8 oder 9 %.). x.30 mache ich fast nie. Zumindest nicht, wenn ich das Lokal nochmal besuchen möchte.


    - Wie macht Ihr das unter Freunden?


    Ich persönlich sehe das so: Wenn ich irgendwo arbeite und Freunde von mir was bestellen, dann kriegen die das, wenn möglich, zum Einkaufspreis. [Freunde=Leute, mit denen Ihr etwas zu tun habt. Bekanntschaften zählen nicht.] Wenn mir ein Freund Trinkgeld geben will, empfinde ich das ehrlich gesagt fast als Beleidigung. Ich meine, zwei Wochen später sitzt er bei mir oder ich bei ihm und trinke sein Bier bzw. umgekehrt: Soll ich ihm dann Trinkgeld in die Hand drücken?
    Ich persönlich erwarte kein Trinkgeld von Freunden. Ich empfinde das als "Hier, nimm das, hast es ja nötig". Im Gegenteil; Ich versuche, ihnen das Gewünschte so billig wie möglich zu bringen. Letztendlich bin ich meinen Freunden (und damit meinem "Stand") mehr verpflichtet, als gegenüber meinem Arbeitsgeber.


    Da es hier aber durchaus Differenzen gibt: Wie sehr und handled Ihr das?

    Walking on water and developing software from a specification are easy if both are frozen.
    – Edward V Berard

  • Re: Trinkgeld: Wieviel? | und | Trinkgeld gegenüber Freunden?


    Zitat

    Original geschrieben von xoduz


    - Wie macht Ihr das unter Freunden?


    m.E. nach sollte man unter Freunden gar nicht erst anfangen, irgendwelche Dinge gegeneinander aufzurechnen. Wenn er Dir als Dank einen kleinen Aufschlag zum EK Preis gibt - ok. Aber umgekehrt musst Du Dir nicht den Kopf zerbrechen, wie und wann man diese Geste wieder "ausgleichen" könnte.

    Die Tastatur liegt einsam dort, weil father in der mother bohrt (Willy Astor)

  • Re: Re: Trinkgeld: Wieviel? | und | Trinkgeld gegenüber Freunden?


    Zitat

    Original geschrieben von Helge
    m.E. nach sollte man unter Freunden gar nicht erst anfangen, irgendwelche Dinge gegeneinander aufzurechnen. Wenn er Dir als Dank einen kleinen Aufschlag zum EK Preis gibt - ok. Aber umgekehrt musst Du Dir nicht den Kopf zerbrechen, wie und wann man diese Geste wieder "ausgleichen" könnte.


    Naja, so sehe ich das ja auch. Ich hab wirklich kein Problem damit, 50 Cent mehr auszugeben. Ich komme mir persönlich aber einfach blöd vor, gegenüber einer Freundin, die ich Montag früh in der S-Bahn wiedersehe, aus 4.- 4.50 zu machen.
    Hat für mich sowas von "Hier, hast ja sonst nix.".
    Ich rechen auch nie gegenüber Freunden auf, außer es war so abgemacht [bspw. im Urlaub: Einen Tag ich, einen Tag er/sie] oder es wird exzessiv [wobei die Freundschaft dann schnell endet].

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    – Edward V Berard

  • Re: Re: Re: Trinkgeld: Wieviel? | und | Trinkgeld gegenüber Freunden?


    Zitat

    Original geschrieben von xoduz
    Ich hab wirklich kein Problem damit, 50 Cent mehr auszugeben. Ich komme mir persönlich aber einfach blöd vor, gegenüber einer Freundin, die ich Montag früh in der S-Bahn wiedersehe, aus 4.- 4.50 zu machen.
    Hat für mich sowas von "Hier, hast ja sonst nix.".


    Ich würde ihr einfach einen 5€ Schein geben und fertig. ;) Ich würde mir kleinlich vorkommen, wenn sie mir wieder einen Euro rausgeben sollte.

    Die Tastatur liegt einsam dort, weil father in der mother bohrt (Willy Astor)

  • Re: Trinkgeld: Wieviel? | und | Trinkgeld gegenüber Freunden?


    Zitat

    Original geschrieben von xoduz

    - Wieviel Trinkgeld gebt Ihr denn allgemein?
    Alles unter 10% empfinde ich als Gast gegenüber dem Bedienenden als Beleidigung. Zugegebenermaßen habe ich meine Trinkgeldsitten in den USA gelernt, wo diese 10% zum Standard gehören.


    Die Sitten in USA kann man aber nicht so ohne weiteres auf Deutschland übertragen. Seit der Euroumstellung hat sich das mit dem Trinkgeld geben bei mir ziemlich erledigt.


    Bei einem Preis von 2,30€ für einen lumpigen Cappuccino denke ich, dass da mehr als genug "Trinkgeld" einkalkuliert wurde, entspricht dieser Preis ja stolzen 4,50DM. Passt allerdings Preis und Leistung, dann gibt es auch ein entsprechendes Trinkgeld.


    Im Freundeskreis wird kein Geld bezahlt. Da wird sich für Gefälligkeiten dann lieber mit einer Einladung bedankt. "Hardware" wird bezahlt und auf den nächsten glatten Betrag aufgerundet.

  • In den USA ist das mit dem Trinkgeld etwas anderst geregelt als hier in D. Dort sind 10% absolutes Minimum, normal sind wohl aus dem was ich mitbekommen habe 15% bis 25%.
    Hier in unseren Landen sind afaik 10% normal, wenn's besonderst gut war auch mal 15%. Bei kleinen Beträgen wird es natürlich etwas schwierig - wenn Du nen Betrag von z.B. 11,20E hast, macht das plus 1,12? - aber wer zahlt schon 12,32E? ;) Also entweder gibts 18 Cent mehr auf 12,50E oder gar 32 Cent weniger - je nach Laune.



    Bei Freunden kann ich wenig zu sagen - da arbeitet niemand im Gastronomiegewerbe :D Aber für so Sachen wie Kino oder mal ne Pizza - wenn da mal was zu viel oder zu wenig ist, ist uns wurscht. Das centgenau aufzurechnen find ich irgendwie albern.

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Trinkgeld ist eine freiwillige Sache und keine Verpflichtung und sollte sich zudem an dem Service orientieren.
    Wenn ich wirklich gut bedient worden bin, dann gebe ich auch gerne Trinkgeld. 10% sollten hierbei ein gutes Richtmaß sein.
    Umgekehrt gilt natürlich, dass es kein Trinkgeld gibt, wenn der/die Typ/in pampig wird.
    Wenn man irgendwo eine Kleinigkeit, also einen Kaffee oder soetwas zu sich genommen hat, dann würde ich (sofern es sich um einen glatten Betrag handelt) aufs Trinkgeld ebenfalls verzichten und ansonsten auf X,00 oder X,50 aufrunden.


    Kleiner Tipp am Rande:
    Manchmal kann es hilfreich sein, sich den Betrag erst komplett rausgeben zu lassen, um dann aus dem Wechselgeld das Trinkgeld zu geben.
    Bsp: Kaffe kostet 2,3 Euro, es wird mit einem 5 Euro schein bezahlt und am Ende gibt man dann einfach 50 Cent zurück. Das kommt dann u.U. besser als wenn man sagt rechnen sie 2,8 ab.

    Eine Smith & Wesson übertrumpft vier Asse

  • Nennt mich Geizhals oder sonst was, aber von mir gibt es kein Trinkgeld.Bei den heutigen Tarifen in Restaurants oder Kneipen ist das nicht mehr drin.

    "Ich bin wie ich will und ich rede wie ich will. Wer das nicht kapiert, kann mich mal am Arsch lecken."

  • Bin ganz der Meinung von Andreas24. Dieses System findet auch bei mir Anwendung...


    Als ergänzende Devise (meinerseits) darf ich noch folgendes anfügen:
    Unter Beachtung des Ambiente von Restaurants ist unterschiedlich zu verfahren!


    Zum Trinkgeld unter Freunden:
    Das gibt es nicht! Gute Freunde brauchen das nicht und wollen das auch nicht! Ich denke unter Freunden bieten sich zahlreiche Optionen sich für einen Gefallen zu revanchieren...


    Bei Bekannten kann man schon einmal die Geldbörse "zucken". Jedoch versuche ich das weitestgehend zu vermeiden! Eine gute Flasche Wein oder ein Kiste, (je nachdem...), eine Stange Zigaretten, einen Gutschein (für irgendwas...) eine Einladung, etc.


    So long...
    Wolf

    Bright light city gonna set my soul, gonna set my soul on fire

  • Zitat

    Original geschrieben von DUSA-2772
    In den USA ist das mit dem Trinkgeld etwas anderst geregelt als hier in D. Dort sind 10% absolutes Minimum, normal sind wohl aus dem was ich mitbekommen habe 15% bis 25%.

    Du kannst USA Trinkgeld überhaupt nicht mit Deutschland Trinkgeld vergleichen. In USA gibt es für die Gastronomie einen (sehr) geringen Basis-Lohn, und die Arbeiter sind dort (mehr oder weniger) auf das Trinkgeld angewiesen.
    Hier in D. ist es aber oft so, dass das Trinkgeld sowieso schon integriert im Preis ist, aber man gibt es manchmal trotzdem noch.

    "Irgendwie haben die Leute das mit der Meinungsfreiheit falsch verstanden, man darf eine Meinung haben, man muss nicht. Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    - Dieter Nuhr

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