Vorgehen der NB bei Aufrüstung GSM BTS mit UMTS

  • Hi Forum,


    mir ist gerade mal folgende Frage eingefallen:


    Zum Aufbau der UMTS-Netze sind ja viele GSM BTS der Netzbetreiber zusätzlich mit UMTS-Antennen ausgerüstet worden. Vorausgesetzt eine nennenswerte Anzahl der User verfügt über ein UMTS-Fähiges Telefon, bedeutet das ja auch eine Kapazitätserweiterung in Bezug auf die von der nun erweiterten BTS gleichzeitig abwickelbaren Telefonate. (GSM und UMTS gleichzeitig eben)


    Nun ist ja neben der Anzahl der Frequenzen, die jede BTS zur Verfügung hat, als ein weiterer Engpassfaktor die Anzahl der Leitungen/Kapazität der Richtfunkverbindungen zum nächsten MSC darüber entscheidend, wieviele Gespräche gleichzeitig über eine BTS laufen können.


    Weiss hier jemand, wie die einzelnen Netzbetreiber hier vorgehen, d.h., werden bei einer Erweiterung einer GSM BTS um UMTS parallel die Anbindungskapazitäten zum nächsten MSC erweitert?


    Ich denke hier als Szenario an eine Großveranstaltung, bei der die Kapazität sämtlicher GSM Kanäle einer BTS ausgelastet ist, über UMTS aufgrund freier Kapazität an derselben BTS noch Gespräche abgewickelt werden könnten, dies aber nicht möglich ist, da die Lastgrenze der BTS in ihrer Anbindung an das MSC erreicht ist.



    Gruß



    Markus Meißner

  • Hallo,


    Zitat

    werden bei einer Erweiterung einer GSM BTS um UMTS parallel die Anbindungskapazitäten zum nächsten MSC erweitert?


    Die müssen im Zuge von UMTS sowieso massive erweitert werden, daher ist dies keine Thema. Zudem sind GSM und UMTS nicht über das selber Netz geführt.
    UMTS nutzt ATM-Ringe mit hoher Banddbreite bis zum Node-B geführt und GSM über normale 2 MBit PCM30-Strecken direkt zu jeder BTS. Dabei reicht eine 2 MBit-Strecke locker für den Vollausbau einer komplette BTS aus.

  • Re: Vorgehen der NB bei Aufrüstung GSM BTS mit UMTS


    Wenn ein bestehender GSM-Standort mit einer NodeB aufgerüstet wird, erfordert dies grundsätzlich auch eine neue Leitungsanbindung für die NodeB.
    Wie Thomas4711 richtig erwähnt, werden die NodeB über ATM zum nächsten RNC angebunden, die bestehende 2 Mbit-Leitung für GSM bleibt davon unberührt. Teilweise wird jedoch die 2 Mbit-GSM auf Grund der großen Bandbreite der ATM-Anbindung in diese praktisch "hineinverlegt", da die vorhandene Bandbreite momentan bei weitem noch nicht von UMTS benötigt wird.


    Zitat

    Original geschrieben von MarkusMeissner


    Ich denke hier als Szenario an eine Großveranstaltung, bei der die Kapazität sämtlicher GSM Kanäle einer BTS ausgelastet ist, über UMTS aufgrund freier Kapazität an derselben BTS noch Gespräche abgewickelt werden könnten, dies aber nicht möglich ist, da die Lastgrenze der BTS in ihrer Anbindung an das MSC erreicht ist.


    Wenn die GSM-BTS ausgelastet ist, ist Schicht, auch wenn UMTS theoretisch noch freie Kapazitäten hätte. Beide Netzelemente sind über eine unterschiedliche Netzarchitektur angebunden und haben daher auch unterschiedliche Anbindungen an das nächsthöhere Netzelement (BTS - BSC und NodeB - RNC). Daher können sie auch untereinander keine freien Kapazitäten zur Verfügung stellen.

    Wenn die Sonne tief steht, werfen auch Zwerge lange Schatten

  • Re: Re: Vorgehen der NB bei Aufrüstung GSM BTS mit UMTS


    Zitat

    Wenn die GSM-BTS ausgelastet ist, ist Schicht, auch wenn UMTS theoretisch noch freie Kapazitäten hätte. Beide Netzelemente sind über eine unterschiedliche Netzarchitektur angebunden und haben daher auch unterschiedliche Anbindungen an das nächsthöhere Netzelement (BTS - BSC und NodeB - RNC). Daher können sie auch untereinander keine freien Kapazitäten zur Verfügung stellen.


    MMh,


    vielleicht habe ich mich etwas undeutlich ausgedrückt: Wenn ich als User ein UMTS-fähiges Gerät besitze und in die UMTS Zelle einer BTS eingebucht bin, kann ich doch wohl telefonieren, obwohl parallel dazu alle GSM-Kanäle der BTS besetzt sind?


    Das ist doch im Moment so ziemlich der einzige Grund, sich ein UMTS-Gerät zu holen (Stichwort nächstes Silvester) :)



    Gruß



    Markus

  • Re: Re: Re: Vorgehen der NB bei Aufrüstung GSM BTS mit UMTS


    Zitat

    Original geschrieben von MarkusMeissner


    vielleicht habe ich mich etwas undeutlich ausgedrückt: Wenn ich als User ein UMTS-fähiges Gerät besitze und in die UMTS Zelle einer BTS eingebucht bin, kann ich doch wohl telefonieren, obwohl parallel dazu alle GSM-Kanäle der BTS besetzt sind?


    ja.


    um Jahreswechsel dürfte UMTS ein Geheimtipp sein. Du musst allerdings berücksichtigen dass auch der Empfänger ein freies Netz haben muss.


    Außerdem habe ich festgestellt, dass es zu Sylvester nicht mehr so schlimm ist, wie es schon einmal war.

    Nicht Wünschelruten, nicht Alraune, die beste Zauberei liegt in der guten Laune. (Goethe)

  • Ich würde sagen, bei eplus wird nichts an der Richtfunkstrecke geändert, wie ich das bis jetzt beobachtet habe.
    Meine Frage ist auch, was man hier so für ne Anbindung hat?
    Denn ich denke hier passen genug Daten rein um sie weiter zu schicke. Die BTSen werden ja auch immer sternförmig angeschlossen. So das am Anfang ja immer viele BTS über eine Richtfunkstrecke laufen. Das erklärt auch schon das die Richtfunkstrecken, von der Datenmenge her, reichen müßten (auf jeden Fall Anfangs).

    Gruß
    Christian -

  • Tag,


    Zitat

    Ich würde sagen, bei eplus wird nichts an der Richtfunkstrecke geändert, wie ich das bis jetzt beobachtet habe.


    Was veranlast dich zu diese Äusserung, oder kurz gesagt, wie willst du das sehen.
    Die Richtfunkstrecke ist nur das Transportmedium, was am Ende darüber läuft, ist uninteressant und man sieht es von aussen auch nicht.
    Es ist durch aus möglich, über ein un die selbe Strecke anfangs eine 2MBit-Leitung fürs die BTS zu leiten und später mit geringen Aufwand diese aufzurüsten und dort eine 34 MBit ATM-Strecke oder endsprechend viele PCM30-Strecken drauf zu packen. Von aussen macht das optisch gesehen keinen Unterschied und ich denke, wird nicht in die Schaltschränke der BTS reingeschaut haben um zu sehen, welche RiFu Technik da drin ist. Zumal das für einen Laien sowieso nicht erkennbar ist.


    Zitat

    Meine Frage ist auch, was man hier so für ne Anbindung hat?


    Die Frage kann man nicht beantworten, wie schon ober erwähnt, bei Richtfunk ist fast alles möglich, kommt nur auf die Technik dahinter an. Der Richtfunk selber ist dabei nur Transportmedium als Ersatz für ein Kabel. Dem ist es im Grund egal, was darüber abgewickelt wird.
    Zudem ist die Konfiguration und Ausbaustufe des RiFu abhängig von dem, was damit gemacht wird. Es ist nicht gesagt, das darüber nur eine Anbindung der BTS´n läuft, es können durch aus noch andere Leitung darüber mitgeschaltet werden.
    Im Grunde reicht eine 2 MBit-Leitung aus, um eine BTS im Ausbau mit 3 Sektoren und jeweils 4 TRXe pro Sektor zu versorgen, sog. 4+4+4 Ausbausstufen, alternative auch 2 BTS mit 2+2+2 Ausbau oder 4 BTSe mit 1+1+1 Ausbau.

  • Ist es den auch möglich eine GSM BTS über ATM-Ringe anzubinden, bei Standorten die neu aufgebaut werden müssen, und auch mit UMTS bestückt werden sollen, wäre es doch gleich sinnvoll nur eine Anbindung für den ganzen Standort zu bauen.


    Ansonsten gibt es imho auch noch kombiniert BSC/RNC aber ich weis jetzt nicht inwieweit es die bei unseren Netzbetreibern auch gibt.

  • Zitat

    Original geschrieben von Thomas4711

    Die Richtfunkstrecke ist nur das Transportmedium, was am Ende darüber läuft, ist uninteressant und man sieht es von aussen auch nicht.
    Es ist durch aus möglich, über ein un die selbe Strecke anfangs eine 2MBit-Leitung fürs die BTS zu leiten und später mit geringen Aufwand diese aufzurüsten und dort eine 34 MBit ATM-Strecke oder endsprechend viele PCM30-Strecken drauf zu packen. Von aussen macht das optisch gesehen keinen Unterschied und ich denke, wird nicht in die Schaltschränke der BTS reingeschaut haben um zu sehen, welche RiFu Technik da drin ist


    Eben. Zumal bei gängigen RF-Systemen lediglich eine andere Modulationsart verwendet werden muss, um von 2MBit auf 4, 8 bis zu 32MBit zu kommen.


    Ein Netzbetreiber macht das so, dass aus den RF-Anbindunge ein IP-Backbone gebildet wird, die Stationen werden dann über IP ins BSS eingebunden.


    N.

  • Dann würde es ja imho auch Sinn machen, in Gegenden wo man nur konventionelle Anbindungen braucht weil dort vorerst kein UMTS geplant ist, zwar die Modulation zu belassen, aber aus Gründen der Übersichtlichkeit auch auf IP umzustellen ... wird das dann auch gemacht?

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