Diesel wird teuer, aktuell 150,9 cent/l

  • Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass da ernsthaft jemand nachrechnet, ob da jemand zu zügig mit dem Firmenwagen unterwegs ist, und doch eigentlich 18,63 Euro auf ner dreitägigen Dienstreise sparen könnte. Da spielen ganz andere Kosten eine viel größere Rolle.


    Aber nochmal ein Wort zur aufkeimenden Diskussion über den Verbrauch von schnellen und großen Fahrzeugen.
    Da sollte man vielleicht nicht vergessen, dass der Anteil von Q7, S-Klassen, Touaregs, 911er und 7er BMWs gegenüber den anderen Fahrzeugen im Straßenverkehr verschwindend gering ist, deshalb wird ja auch so oft über den Flottenverbrauch diskutiert.
    Das bringt nämlich garnix wenn man den bösen, großen SUV endlich durch Strafsteuern oder Verbote aus dem Verkehr entfernt hat, aber der popelige Kleinwagen mit mittelmäßigem Benzinmotor immer noch 7 Liter schluckt, den gibt es nämlich 100 Mal so oft im Straßenverkehr.


    Da bewegt man sich dann nämlich schnell wieder in Richtung von Neid- und Scheindebatten. Interesse muss doch daran bestehen den Verbrauch insgesamt signifikant zu senken und sich nicht bloß an den bösen Stinkern abzuarbeiten oder den Kraftstoffverbrauch "gerecht" zu verteilen oder sowas.
    Das gleiche gilt für Vergleiche mit Fernreisen, teuren Uhren (?), Formel 1 oder was auch immer. Wenn man nur mit dem Finger auf andere Umweltverschmutzer zeigt, muss man am Ende garnix tun.


    Aber all diese Dinge kosten Geld, und wenn manch einer in der glücklichen Lage ist sich Umweltverschmutzung leisten zu können, dann wird er es wohl, wenn einem sein Gewissen nicht was anderes sagt, auch tun.
    Wenn man hier was ändern und regulierend eingreifen möchte, dann bedeutet das, dass man den Spaß teurer machen muss.
    Aber vielleicht nimmt uns ja auch der "natürliche" Preisanstieg bei den Energiekosten diese Aufgabe ab. ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von senderlisteffm
    Von was reden wir hier? Von 6 Euro pro Stunde? Wenn der Mitarbeiter dadurch 5 Minuten kürzer seine Zeit im Auto verplempert?


    Leutz, die Benzinkosten sind bei einem Firmenfahrzeug sowas von - naja Ihr wißt schon. :D


    6 EUR pro Mitarbeiter auf 100 km.... gespart.... macht bei einer Tankfüllung so um die 36 EUR... und das hochrechnen auf 1000 Mitarbeiter.... Das läppert sich... Dies mag jetzt vielleicht noch irrelevant sein, aber wenn mal der Diesel die 2 EUR ankratzt... dann könnte sich das ändern

  • Zitat

    Original geschrieben von Kanalratte
    6 EUR pro Mitarbeiter auf 100 km....

    Ein "IT Consultant" hat heute nicht selten einen Tagessatz von 750 Euro oder mehr. Die McKinseys dieser Welt produzieren die teuersten PowerPoint-Folien der Welt und können auch schonmal 10.000 Euro am Tag kosten. In beiden Fällen sind +-10 Euro Sprit am Tag tatsächlich mal grad egal.


    Geleimt sind alle Berufspendler, die nicht zu Fuß zur Arbeit laufen können. Und da sind Autofahrer natürlich genauso betroffen wie Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel.


    Also entweder muss eine günstige, regenerative und/oder unerschöpfliche Energiequelle her (Fusion?), oder aber der größte Teil der Arbeit wird künftig von zu Hause erledigt (Telearbeit). Für ersteres brauchts einen technischen Durchbruch (manche würden sagen: Wunder), für letzteres einen gesellschaftlichen Reset.


    Was kommt zuerst? ;)



    Hadraniel,
    dem bei 1.40 EUR fürn Diesel und 1.50 EUR für Benzin sogar ein ganz kleines bisschen die Lust aufs Möppifahren am WE vergeht.

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  • Zitat

    Original geschrieben von fahrsfahrwerkaus
    Die Autos werden immer schneller und luxuriöser, die Autobahnen sind gerammelt voll, und wenn letzteres mal nicht zutrifft, freut sich jeder, mal >180 mit seinem 150PS-Schätzchen zu fahren. Werden eigentlich noch Autos unter 150PS (Annahme: Golfklasse) verkauft?


    Zitat

    Original geschrieben von tobias2k
    Wenn ich die Statisik noch richtig in Erinnerung habe, wählt ein Großteil aller Golf-Käufer die kleinste Maschine (75PS). Nagel mich nicht fest aber ich meine, es wären irgendwas um die 50%.


    Ich denke die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen, der 1.4 59KW(80PS) ist eher der typische Rentnergolf, in der Masse glaub ich nicht das der sich so gut verkauft.


    Die Topsellermotorisierungen sind beim Golf IV imho eindeutig die beiden 1.9 TDI mit 66KW(90PS) und 77KW(105PS) und bei den Benzinern die beiden 1.4TSI mit 90KW(122PS) und 103KW(140PS).


    Ich denke so 90-105 Diesel-PS und 120-140 Benzin-PS sind beim Golf V auch ein sinnvoller Kompromiss zwischen Wirtschaftlichkeit und Fahrleistungen.


    Zitat

    Original geschrieben von fahrsfahrwerkaus
    Von einer Einschränkung oder gar Verzicht merke ich überhaupt nichts. Und solange Nachfrage besteht, wird der Preis nicht kleiner werden.


    Die stärkere Nachfrage nach Rohöl kommt aber eindeutig daher das die Leute in den Schwellenländern vom Fahrrad auf Moped und Roller umsteigt und die dortige Oberschicht vom Moped und Roller aufs Auto. Ausserdem steigt in den dortigen Ländern auch die Nachfrage nach Kunsstoffprodukten, für die auch das Rohöls Ausgangsrohstoff ist.


    Wenn wir hier in Europa unseren Spritverbrauch um 1 l/100km senken würden, dann würde das die Rohölnachfrage und damit den Rohölpreis auch nicht grossartige beinflussen,


    Ausserdem sind wird im Vergleich zu unseren Freunden auf der anderen Seite des Teichs bezüglich das durchschnittlichen Spritverbrauchs geradezu vorbildlich.


    Bevor wir uns in Europa gedanken über den Spritverbrauch unserer Fahrzeuge machen, sollen erstmal die Amis vorlegen, wenn sie sich schon beim Kyotoprotokoll gedrückt haben.

  • Es sind sowieso immer die anderen Schuld.


    Die Chinesen, die Amis, die mit den dicken Autos....


    Und die USA hatten Kyoto übrigens unterzeichnet, dass nur nebenbei.

  • Und was soll man sonst machen, ausser zu versuchen ein halbwegs spritparendes Fahrzeug und ne halbwegs spritsparende Fahrweise an den Tag zu legen.


    Aber ales muss eben in einem vernünftigen Rahmen bleiben, übertreiben soll und braucht man auch nicht, wie es unser fahrsfahrwerkaus hier ständig nach Al Gore Manier tut.


    BTW: Ihr heisst wohl nicht im normalen Leben zufällig Russ Cargill?

  • Ich wundere mich ehrlich gesagt ein bisschen über diese hitzige Diskussion. Das ein ziemlich radikaler Wandel bezüglich des pro Kopf Energieverbrauchs stattfinden muss ist doch unbestritten oder???
    Was kannst man da tun? Das eigene Verhalten ändern und das Bewusstsein anderer positiv beeinflussen.
    Globale/politische Entscheidung treffen die vom Volk gewählten. Also kann man sich auch überlegen diese Einstellung in die eigene Wahlentscheidung einfliessen zu lassen und auf anderen Wegen die Politik und die Menschen der Welt zu beeinflussen.
    Anderen die Verantwortung zu zu schieben a la "die Amis und die Schwellenländer sind schuld" kann doch niemand als aussichtsreiche Alternative sehen oder? Natürlich wollen die Leute in den Schwellenländern genauso wenig auf Komfort & Luxus verzichten wie jeder hier.
    Ich kann nach wie vor nicht verstehen warum in einer Grossstadt wie z.B. hier in Hamburg die Anzahl derer, die mit dem eigenen PKW unterwegs sind die Zahl der Leute, die den öffentlichen Nahverkehr nutzen oder radfahren so exorbitant überschreitet. Ich würde mal schätzen das deutlich mehr als die Hälfte dieser im Auto zurückgelegten Wege genausogut auch anders zurückgelegt werden könnten ohne das jemand länger als 10 Minuten zur nächsten Haltestelle laufen müsste.
    Genauso unverständlich ist es für mich warum man nicht ein Limit von 120 auf Autobahnen einführt. Das sind schiesslich öffentliche Strassen und nicht Rennstrecken für Hobby-Motorsportler.
    Und so gering finde ich den Anteil von übergrossen, übermotorisierten Autos auch nicht. Man könnte auch ohne unkomfortabler zu fahren mit Sicherheit Autos fahren die auf die Masse gesehen im Schnitt locker 20% weniger verbrauchen...wenn man denn wollte.
    Und nein...das ist nicht alles wissenschaftlich belegt sondern meine Einschätzung.
    Gruss, Pete

  • Zitat

    Original geschrieben von PauliPete
    Und so gering finde ich den Anteil von übergrossen, übermotorisierten Autos auch nicht. Man könnte auch ohne unkomfortabler zu fahren mit Sicherheit Autos fahren die auf die Masse gesehen im Schnitt locker 20% weniger verbrauchen...wenn man denn wollte.
    Und nein...das ist nicht alles wissenschaftlich belegt sondern meine Einschätzung.
    Gruss, Pete


    Hier mal Zahlen über Zulassungen von großen Limousinen wie 7er und Co. Golf wurde bis Ende 2002 über 25 Millionen mal verkauft. Also ist der Anteil bei weitem nicht so groß.


    Zitat

    die den öffentlichen Nahverkehr nutzen oder radfahren so exorbitant überschreitet.


    Kann ich sehr gut nachvollziegen. Mit dem Auto brauche ich 10 min. in die Arbeit, abends, wg. Stau max. 20 min. zurück (und ja, ich nehme auch Kollegen mit, wenn es nötig ist). Mit dem Bike brauche ich 20 min. (ich fahre Fahrrad, wenn das Wetter passt) und mit den Öffentlichen mehr als eine Stunde einfach (inkl. Fußweg). Sorry, aber ein einhalb Stunden meiner Freizeit zu verschenken? Ich arbeite 10-12 Stunden am Tag, da bin ich um jede Minute Freizeit glücklich.


    Zitat

    Aber ales muss eben in einem vernünftigen Rahmen bleiben, übertreiben soll und braucht man auch nicht..


    Das sehe ich genauso.. ALLE müssen was tun, nicht nur wir Europäer.


  • Öko!

  • brasax
    Da scheint bei euch das Nahverkehrsnetz wirklich nicht sonderlich gut zu funktionieren. In Hamburg habe ich festgestellt das ich für den Weg zu Arbeit mit der Bahn incl. Fussweg zu und von den Haltestellen 30 Minuten brauche. Mit dem Rad 15-20 Minuten und mit dem Auto inclusive Parkplatzsuche ebenfalls 15-20 Minuten. Für den Weg ins Zentrum liegt das Rad sogar vorn weil Parkplätze dort fast unmöglich zu finden sind. Und selbst wenn ich einmal quer durch die ganze Stadt muss spare ich mit dem Auto gegenüber der Bahn und dem Rad ca. 5 Minuten.


    Mit übermotorisiert meinte ich auch nicht nur die extremen Protzkarren. Auch der normale Kleinwagen würde mit 50 statt mit 75 PS seinen Zweck erfüllen.


    Chefkoch85
    Danke das du dein intellektuelles Level zum wiederholten male so klar zum Ausdruck brings das man sich über deine Kommentare keine Gedanken machen muss. :)

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