TT-ler wählen den US Präsidenten: John Kerry vs. Georg W. Bush

  • Das ist wirklich haarsträubend. :flop:
    Müller-Vogg hat die Argumente des Bush-Wahlkampf Teams einfach 1:1 übernommen. Die meisten Unterstellungen konnte Kerry bei den "Fernseh-Duellen" entkräftigen. Gerade bei der Frage der Weiterverbreitung von Nuklearwaffen hat er Bush scharf attackiert und ein entschlosseneres Handeln angekündigt.
    Punkt 7 ist lächerlich. Amerika wird, egal unter welcher Regierung, ein Partner Israels sein. Das ihnen das Probleme einbringt ist klar, aber diesen Punkt brauchen wir hier nicht diskutieren. Das führt zu weit vom Thema weg.


    Auffällig sind die Punkte 9 und 10, die letztlich die selbe Aussage haben (der Autor hat sich wirklich schwer getan, volle 10 Argumente für Bush zu finden. :D )
    Das Problem ist allerdings, daß bei manchen Wählern dieser Punkt zieht. Bush hat es gezielt darauf angelegt, den Wahlkampf auf die Frage des "War on terror" zu konzentrieren. Auf diesem Gebiet hat er sich ein Image als "harter Hund" erarbeitet. Mit diesem Image in der Welt hat er es einerseits leichter, Länder in Schach zu halten (Beispiel Libyen) und könnte im Irak möglicherweise auch eher den Rückzug antreten. Kerry wäre unter Umständen gezwungen, unnötig Stärke zu zeigen, um das Image zu abzulegen, das ihm Bushs Wahlkampfmanager aufgedrückt haben.
    Es gibt eine alte Theorie, nach der es rechte/konservative Regierungen leichter haben, Kriege zu beenden und linke/sozialdemokratische Parteien leichter soziale Einschnitte durchdrücken können. (Hmh, wie war das nochmal mit der Agenda 2010? :rolleyes:;) )
    Bezeichnend ist auch die Wahlempfehlung aus dem Iran für Bush. (siehe das letzte Drittel [URL=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,323953,00.html]dieses Artikels[/URL]) Die Geiselnahme in der US-Botschaft in Tehran war ein wesentlicher Punkt, der Jimmy Carter die Wiederwahl gekostet hat. An dem Tag, an dem Reagan in sein Amt eingeführt wurde, kamen die Geiseln frei. Später wurden dann im Rahmen der fast vergessenen Iran-Contra-Affäre Waffen in den Iran geliefert. Die kleinen schmutzigen Aktionen sind wohl anscheinend eine Spezialität republikanischer Präsidenten bzw. insbesondere ihres Umfelds.


    Was ich sagen will ist, daß die Ausstrahlung von Stärke, die sich Bush zu geben versucht, viele Wähler beeindruckt. Mit diesem Image könnte er in seiner zweiten Amtszeit eine sehr besonnene Politik machen. Leider ist er aber dazu intellektuell überhaupt nicht in der Lage und zeigt diese Realitätsblindheit. Seine persönlichen Defizite machen ihn anfällig für schlechte Beratung seiner neokonservativen Freunde und Lobby-Politik allgemein.
    Hoffentlich wachen die Wähler auf und gehen das (scheinbare) Risiko ein, Kerry zu wählen. Es ist im übrigen auch merkwürdig, daß viele derjenigen, die sich vom "war on terror"-Argument beeindrucken lassen, in abgelegenen Gegenden in der Mitte des Landes leben, in die sich islamistische Terroristen eher selten verirren. Die Einwohner der gefährdeten Großstädte wie New York oder Washington D.C. lassen sich davon weniger beeinflussen und stimmen für Kerry.

    Die Revolution (der mobilen Datenkommunikation) frisst ihre Kinder.
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    Mein MMS-Server ist offline.

  • Hier nochmal die Stimme von "The American Conservative" welche gegen eine zweite Amtszeit von Bush und für einen Wahlsieg von Kerry ist. (Zwar nur um die republikanische Partei zu retten, aber auch das sagt ja schon einiges...)


    http://www.amconmag.com/2004_11_08/cover1.html


    Zitat


    Bush has behaved like a caricature of what a right-wing president is supposed to be, and his continuation in office will discredit any sort of conservatism for generations.
    [...]
    George W. Bush has come to embody a politics that is antithetical to almost any kind of thoughtful conservatism. His international policies have been based on the hopelessly naïve belief that foreign peoples are eager to be liberated by American armies—a notion more grounded in Leon Trotsky’s concept of global revolution than any sort of conservative statecraft. His immigration policies—temporarily put on hold while he runs for re-election—are just as extreme. A re-elected President Bush would be committed to bringing in millions of low-wage immigrants to do jobs Americans “won’t do.” This election is all about George W. Bush, and those issues are enough to render him unworthy of any conservative support.

    "That's not a hair question. I'm sorry." - 01/31/07 - Never forget!

  • Das Witzigste an diesen 10 Punkten ist das, was darunter steht:


    Übrigens: Es gab schon einmal einen US-Präsidenten, den die meisten Deutschen für einen tumben Toren hielten. Sein Name: Ronald Reagan. Ihm verdanken wir das Ende des kalten Krieges und die Wiedervereinigung.


    Diese Aussage ist an polithistorischer Idiotie kaum mehr zu übertreffen... :D:D

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Also ich muss sagen, mir gefällt das, was dieser Mann sagt:



      "Bei Bush wissen wir, was wir zu erwarten haben. Bei John Kerry weiß dagegen niemand, wofür er steht und wohin er Amerika - und die Welt - führen will", schrieb Autor Hugo Müller-Vogg, der zehn Punkte pro Bush aufführte.


      Zu möglichen weiteren Auslandseinsätzen der Bundeswehr sagte er, Bush wisse, dass Europa und Deutschland nicht über die militärischen Kapazitäten verfügten, um sich stärker als bisher zu engagieren. Deshalb würde er diesen Beitrag auch nicht einfordern. "Kerry würde aber genau das tun - und die ohnehin beschädigten deutsch-amerikanischen Beziehungen weiter belasten."


      Bush habe eindeutige Prioritäten, schrieb Müller-Vogg in dem Beitrag weiter: "Er sieht den menschenverachtenden islamistischen Fundamentalismus, die mordwütigen Mullahs als die größte Gefahr für die westliche Welt." Bush habe "die Lektionen der Geschichte gelernt. Gegen gewaltbereite Fanatiker helfen keine guten Worte, da hilft nur militärische Stärke."



  • Ist Dir wahrscheinlich entgangen, aber dieser Mann ist der, um den (bzw. dessen Bild-Artikel) es hier die ganze Zeit schon geht... ;)

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Ich bin eindeutig pro Bush!
    Und ich würde jede Wette annehmen, das Bush wiedergewählt wird.
    Es wird knapp (wird es immer), aber eindeutig!

  • Zitat

    Original geschrieben von Klaus2
    Ich bin eindeutig pro Bush!


    Und warum?!
    Das würde mich schon mal interessieren warum grad ein 21jähriger für Bush ist?! :confused:

    PARTOS meint: Es gibt ein Problem mit dem Request aufgetreten

  • Achja, nochwas:


    Zitat

    Original geschrieben von floeru
    Auch wenn das Wahlsystem anders ist als in Deutschland, ist es noch lange nicht 'schlecht' oder 'undemokratisch'.


    Rein technisch gesehen ist das Wahlsystem in den USA, bestehend aus knapp 1000 verschiedenen technischen Abstimmsystemen, ein schlechter Witz und eines Landes wie der USA eigentlich unwürdig. Sowas wäre bei uns und in vielen anderen demokratischen Ländern undenkbar.


    Ich denke, es ist vielmehr so, dass man sich hier in der Vergangenheit einfach weniger für solche Details interessiert hat. Jetzt, wo das Interesse an einer US-Präsidentschaftswahl international so groß ist wie selten zuvor, erfährt man Details, die für die Amerikaner mehr oder weniger selbstverständlich sind, die aber in so ziemlich jedem anderen westlichen demokratischen Land auf völliges Unverständnis stossen. Das Beispiel der vielen verschiedenen Wahlsysteme ist nur eines von vielen. Man muss sich das wirklich mal auf der Zunge zergehen lassen, dass es wirklich fast 1000 verschiedene, zugelassene Methoden der Abstimmung gibt. Negative Berühmtheit haben z.B. diese Stanzmaschinen erlangt, die manchmal nicht richtig stanzen. Oder das neue Computersystem, welches keine Papierausdrucke zu erstellen scheint. Wieviele der restlichen Systeme ähnlich anfällig sind, kann man nur mutmaßen.


    In einem Land wie unserem tut man sich ja schon wahnsinnig schwer, auch nur EIN EINZIGES weiteres Wahlsystem (Computer) einzuführen. Und solche Sachen wie das mit den nicht korrekt gestanzten Karten wären hierzulande ohne Zweifel ein Grund, Wahlen in einem Wahlkreis oder notfalls auch komplett für ungültig zu erklären. Nur dass hier sowas halt gar nicht erst passieren kann...


    Vorbildnation hin oder her - Fakt ist, dass sich die Amerikaner eine riesige Herde heiliger Kühe halten, deren Milch auch wirklich nur jenseits des Atlantiks genießbar ist... :rolleyes: ( <--- Was für ein Satz... :eek: :D :D )

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Zitat

    Original geschrieben von Der_Mond
    Und warum?!
    Das würde mich schon mal interessieren warum grad ein 21jähriger für Bush ist?! :confused:


    Warum wählen so viele Menschen in Sachsen etc. die rechtsextremen Parteien?!
    Ich denk mal, dass man das nicht vom Alter abhängig machen kann. Es gibt möglicherweise auch viele ältere Menschen, die Bush wählen würden.


    Für mich persönlich ist zwar auch Kerry der Kandidat (hoffe auch das er Präsident wird), aber bei Wahlen ist es nunmal so, dass eine Seite für den einen Kandidat und die andere Seite für den Anderen stimmt.


    Was meinst du denn wie viele 21 - jährige in den USA Bush wählen werden?!
    Bestimmt nicht nur 100. Das werden einige mehr, da seine Politik ihnen bessere Arbeitsbedingungen etc. verspricht... wenn sie keine Grippe haben :D


    Gruß, Patrick

    Ich habe eine Diät gemacht und fettem Essen und Alkohol abgeschworen - in zwei Wochen verlor ich 14 Tage!


    [small] - Joe E. Lewis - [/small]

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