TT-ler wählen den US Präsidenten: John Kerry vs. Georg W. Bush

  • Hier noch ein Link vom Tagesanzeiger (Schweiz). Auch wenn einer der beiden um einige wenige Prozent vorne liegt, heisst das noch nicht, dass er auch gewählt wird. Es geht um die Elektoren (Wahlmänner), deren Anzahl je nach Staat variiert. Da die Wahl von der Anzahl Elektoren abhängt und nicht vom Volksmehr kommt es also darauf an, die Mehrheit in den bevölkerungsreichen Staaten (haben mehr Elektoren) zu gewinnen.
    Irgendwie eine komische Art von Wahl, nicht wirklich durchschaubar.


    Gruss
    Philipp

    Ein Kompromiss ist nur dann gerecht, brauchbar und dauerhaft, wenn beide Partner damit gleich unzufrieden sind.
    Henry Kissinger

  • Stimmt, ist schon komisch diese Art zu wählen. Das hat noch weniger mit Demokratie zu tun als bei uns. Hier wird ja auch "nur" die Zusammensetzung des Bundestags gewählt, der wiederrum den Bundeskanzler wählt, der dann vom Bundestagspräsidenten ernannt wird. :cool:
    Aber zumindest ist hierzulande die prozentuale Verteilung der Mandate mit den Prozenten der Wahl abgestimmt (wenn man mal die 5%-Hürde vernachlässigt)

  • Zitat

    Original geschrieben von AdministratorDr
    Schon komisch, wobei doch keiner ihn wählen würde :rolleyes:


    Du meinst in Deutschland? Ich persönlich kenne eine menge Amis, die ihn wählen werden (und zu Steinis Beruhigung: Natürlich nicht ihn, sondern seinen Wahlmann :rolleyes: )


    Ich freu mich aber schon die entsetzten deutschen Gesichter zu sehen, wenn Kerry (wunschgemäß) an die Macht kommt, und er sein Programm durchzieht. Dann bin ich mal gespannt wenn Opel auf einmal nur eines unter vielen US-Unternehmen ist, dass sich auch Deutschland zurückzieht. Mal sehen, ob dann immer noch viele gegen einen krieg im Irak sind, wenn sie selber auf einmal auf der Strasse stehen. Auch der Dt. ist sich am liebsten immer noch der Nähste.


    greetz,
    autares

  • autares


    Ob Bush jetzt aber so gut für die dt. Witschaft ist? Hab da nicht ganz so den Background aber war da nicht was mit riesigen Strafzöllen auf manche Güter? Oder irgendwelches Gen - Ami - Food und Saatgut das er der EU aufzwängen möchte (oder schon geschaft hat, keine Ahnung)


    Was mich angeht, ich bin lieber arm als in einem Terroranschlag oder Weltkrieg zu verecken. Möchte z.b. nicht wissen was ist wenn die Sache mit China vs. Taiwan eskaliert und die Amis da eingreifen. Aber das würde auch sicher unter Kerry übel werden.

  • autares:


    Du wirst nicht ernsthaft behaupten wollen, dass der Wahlausgang einen Einfluss darauf hat, wie GM mit Opel weiter verfährt, oder? ;)


    Und selbst wenn es einen Zusammenhang gäbe, würde den hierzulande kaum jemand herstellen, insofern spielts auch wieder keine Rolle... :D


    Die Annahme jedenfalls, die Stimmung würde umkippen, "nur" weil Opel dicht gemacht wird (ohne Opelanern zu nahe treten zu wollen, aber D ist halt doch etwas mehr als "Opel"), ist völliger Humbug.

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Wer sich dafür interessiert worauf der Erfolg der Republikaner, und damit auch Bush aufbaut, der sollte sich das Sample-Chapter (PDF, 1MB) von dem Buch "Don't think of an elephant" durchlesen.


    http://www.chelseagreen.com/2004/items/elephant
    Direktlink: http://www.chelseagreen.com/images/DTE_Sampler.pdf


    Der Autor George Lakoff ist kein Unbekannter, mehr über ihn hier:
    http://en.wikipedia.org/wiki/George_Lakoff


    Es gibt auch viele Artikel und Interviews über/von ihm und das "Framing" welches er beschreibt:
    http://del.icio.us/tag/framing/4 (den Links dort folgen)



    Wenn man bedenkt wie effektiv dies in den USA funktioniert, dann muß man die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass auch Deutschland sich stärker in eine solche Richtung der Debatte bewegen wird. Auch wenn es nicht so extreme Ausmaße nehmen wird (IMHO), da die Bevölkerung in Deutschland insgesamt eher aufgeklärter ist.

    "That's not a hair question. I'm sorry." - 01/31/07 - Never forget!

  • Zitat

    Original geschrieben von Alli
    Stimmt, ist schon komisch diese Art zu wählen. Das hat noch weniger mit Demokratie zu tun als bei uns.


    Jetzt mal halblang... :rolleyes: Nur weil der amerikanische Präsident indirekt gewählt wird und weil die Wahl an einem Dienstag stattfindet, sind die USA nach wie vor eine funktionierende Demokratie. Auch wenn das Wahlsystem anders ist als in Deutschland, ist es noch lange nicht 'schlecht' oder 'undemokratisch'. Natürlich kann es bei dem System mit den Wahlmännern kleine Verzerrungen geben. Das ist halt ein Nachteil dieses Systems, wenn das Resultat jedoch eindeutig wäre, würde das gar nicht auffallen.


    Zudem scheinen einige hier zu vergessen, dass die USA die Vorbild-Demokratie dieser Welt sind. Die Vereinigten Staaten von Amerika haben seit über 200 Jahren ein stabiles und gut funktionierendes demokratisches System. Nur England ist länger ununterbrochen demokratisch (allerdings konstitutionelle Monarchie). Deutschland hat bekanntlich ein paar Jährchen länger gebraucht, bis sich sich ein demokratisches System dauerhaft etablieren konnte... Die Constitution of the United States diente für sehr viele Nationen (z. B. Schweiz) als Vorbild für ihre eigene Verfassung.



    Ich persönlich hoffe auch, dass John F. Kerry gewählt wird. Die Chancen stehen meiner Meinung nach aber ziemlich schlecht :( Aber die Hoffnung stirbt ja zuletzt...

    An Apple a day keeps the doctor away.

  • Zitat

    Original geschrieben von floeru
    Zudem scheinen einige hier zu vergessen, dass die USA die Vorbild-Demokratie dieser Welt sind. Die Vereinigten Staaten von Amerika haben seit über 200 Jahren ein stabiles und gut funktionierendes demokratisches System.


    Da hast Du recht (auch wenn man demokratische Systeme sogar schon in einer deutlich weiter entfernten Vergangenheit finden kann, aber dies nur am Rande...). Leider entwickelt sich dieser Umstand zunehmend zum Problem, denn die Amerikaner (zumindest solche vom Schlage eines Bush) schlussfolgern aus dieser Tatsache, dass sie die Demokratieweisheit mit Löffeln gefressen haben, dass sie der ganzen Welt vorzeigen können, wie die einzig wahre Demokratie zu funktionieren hat und - und das ist das Schlimmste - dass dieses System überall auf der Welt funktioniert. Auf die Idee, dass man demokratische Strukturen nicht von außen quasi "erzeugen" kann, so wie man sich das für den Irak oder auch Afghanistan vorstellt, kommen diese Leute nicht. Deren Denke ist zu beschränkt, um zu erkennen, dass unser System in diesen Ländern halt einfach nicht funktioniert. Man mag das widersinnig finden, aber ein Land wie Irak ist auf dem heutigen Stand einfach besser dran, wenn es von einer starken Hand (halt nicht unbedingt einem Saddam) geführt wird. Diese Menschen können mit Demokratie nix anfangen. Aber sowas fällt einem Abgesandten Gottes natürlich nicht ein.


    Für generell ungläubige Menschen wie mich ist jemand wie Bush mit seinem Gottesgeschwafel nicht viel mehr als eine Witzfigur in diesem Amt. Der Mann sollte sich als Prediger verdingen oder in die Wüste gehen und missionieren. Also persönlich, nicht von der Ferne... ;)

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    Auf die Idee, dass man demokratische Strukturen nicht von außen quasi "erzeugen" kann, so wie man sich das für den Irak oder auch Afghanistan vorstellt, kommen diese Leute nicht. Deren Denke ist zu beschränkt, um zu erkennen, dass unser System in diesen Ländern halt einfach nicht funktioniert. Man mag das widersinnig finden, aber ein Land wie Irak ist auf dem heutigen Stand einfach besser dran, wenn es von einer starken Hand (halt nicht unbedingt einem Saddam) geführt wird. Diese Menschen können mit Demokratie nix anfangen. Aber sowas fällt einem Abgesandten Gottes natürlich nicht ein.


    Nun ja, ich denke schon, dass eine Demokratie auch in diesen Ländern funktionieren kann - trotz dem Islam. Der Demokratisierungsprozess muss jedoch zwingend vom Volk aus kommen! Eine aufgezwungene Demokratie wird nie und nimmer funktionieren (z. B. Weimarer Republik)! Wenn wir schon nur an die französische Revolution denken - es hat Jahre gebraucht, bis die Grande Nation schliesslich demokratisch wurde. Und weil eben die Amis diesen beiden Völkern etwas aufzwingen wollen, wozu sie noch nicht bereit sind, wird die ganze Sache in einem riesigen Desaster enden... :(


    Es ist jedoch noch gar nicht so lange her, da hätte es niemand für möglich gehalten, dass sich das das Deutsche Volk demokratisch regieren lässt ("Das Deutsche Volk braucht eine starke Hand - ein Führer"). Aber es hat auch da schlussendlich funktioniert - deshalb bin ich zuversichtlich, dass in jedem Land dieser Welt einmal klappen wird, auch im Irak.

    An Apple a day keeps the doctor away.

  • Also, ich würde Kerry genauso (für Dt.) unberechenbar einschätzen wie Bush. Der eine Macht das nur weltpolitisch (Bush), der andere wird das klammheimlich machen (Kerry).


    Zu den Terroanschlägen: Ich nehme mal an, du meinst Anschläge in D. Da wird es mit Kerry wahrscheinlich eher zu kommen als mit Bush. Denn Bush zieht das alleine durch, Kerry wird andere Länder inkl. D zum Mitmachen auffordern. Und wie solche ein "unterstützen" ausgehen kann, zeigt das Bsp. Spaniens.
    Die bisherigen Strafzölle sind ein Witz gegenüber dem, was Kerry sich so vorstellt. Da werden die USA wieder ein typischer Protektionsstaat.


    Was soll bei China schon passieren? Das ist eine Atommacht, da werden die USA nicht machen (schon aus rein wirtschaftlichen Gründen). Zumal durch einen Einmarsch Chinas wohl kaum die Sicherheit der USA gefährdet wären.


    Ich habe nicht gesagt, dass die Stimmung kippt, nur weil Opel zugemacht wird. Ich bin gespannt, wie die Stimmung kippt, when Kerry sich so abschottet, dass die Exporte wegbrechen. Wie gesagt, auch dann sind es natürlich die Amerikaner, die alles kaputtmachen. Wenn ich schon den Spiegel-Titel dieser Woche sehe, muss ich kotzen. Wenn ein deutsches Unternehmen sowas macht, da interessiert das kein Schwein. Aber so ist das halt in diesem Land.


    greetz,
    autares

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