ZitatOriginal geschrieben von floeru
Natürlich kann es bei dem System mit den Wahlmännern kleine Verzerrungen geben. Das ist halt ein Nachteil dieses Systems, wenn das Resultat jedoch eindeutig wäre, würde das gar nicht auffallen.
Wenn bei einer Monarchie oder Diktatur, der Staatsführer von der Mehrheit des Volks geliebt wird und diese ihn unterstützen, dann wäre das was "hinten rauskommt" auch "irgendwie" gleich, und Leute die sich in so einer Situation sehen, sind auch der Meinung, dass sie im Interesse des Volks handeln. Trotzdem würde sich unsereiner (hoffe ich) schwer damit tun es als Demokratie zu bezeichnen.
Im Idealbild des Kommunismus heißt es auch, dass sich das Volk selbst regiert. Aber trotzdem hat die DDR (das zweite D steht für "demokratische") oder die Sowjetunion nicht unbedingt ein über und über demokratisches Image.
In der Wikipedia gab es mal eine sehr interessante Diskussion über die den Inhalt der Seite für "Demokratie". Und dort wurde (von einer Minderheit) die Meinung vertreten, dass sich lediglich eine direkte Demokratie tatsächlich eine Demokratie schimpfen kann. Alle anderen Systeme die sich demokratisch nennen (also insbesondere repräsentative), haben zwar alle X Jahren mal Wahlen, weisen in der Zeit zwischen den Wahlen aber kaum die Merkmale einer "echten" Demokratie auf. Eine solche Umdefinierung von etablierten Begriffen hat sich dort natürlich/glücklicherweise nicht durchgesetzt.
Was man aber aus der Diskussion mitnehmen kann, ist dass oft als rhetorisches Mittel eine falsche Dichotomie zwischen Diktatur auf der einen und Demokratie auf der anderen Seite gezeichnet wird. Wenn man sich aber mit den politischen Systemen stärker auseinandersetzt und zwar in der Theorie wie in der Praxis, merkt man, dass die Welt nicht Schwarz und Weiß ist. Und es macht durchaus Sinn von verschieden starken Graden von Demokratie zu sprechen.
Es gibt durchaus so etwas wie zuviel Demokratie, und das ist der Grund warum jede Demokratie die funktionieren will und sich dauerhaft halten will, auch Mittel braucht, die die Demokratie an bestimmten Stellen einzuschränken.
Das wichtige und schwierige ist halt die richtige Mischung zu finden. Das System in den USA ist auf dieser Skala auch nach der Meinung vieler Stimmen in den USA nicht unproblematisch.
Interessant in diesem Zusammenhang sind neben dem politischen System auch die vielen dokumentierten Versuche der Wahlmanipulation bei denen systematisch versucht wird Minderheiten oder Schwarze Vom gang an die Wahlurne abzuhalten. Die Leute die dies tun sehen sich selbst auch nicht als anti-demokratisch, sondern sind überzeugt ihrem Land einen Dienst zu erweisen, getreu dem Motto "Der Zweck heiligt die Mittel".
ZitatNun ja, ich denke schon, dass eine Demokratie auch in diesen Ländern funktionieren kann - trotz dem Islam.
Das Problem ist nicht der Islam, sondern das Problem ist, eine im 20. Jh. entstandene Strömung die gemeinhin als Islamismus bezeichnet wird. Und die steht der Demokratie in der Tat stark entgegen.
ZitatDie bisherigen Strafzölle sind ein Witz gegenüber dem, was Kerry sich so vorstellt. Da werden die USA wieder ein typischer Protektionsstaat.
Ich habe ja schon gehört, dass es eine Sünde für Christen sei, Kerry zu unterstützen, aber das ist mir neu. Wo kann ich mehr darüber erfahren?