TT-ler wählen den US Präsidenten: John Kerry vs. Georg W. Bush

  • Zitat

    Original geschrieben von floeru
    Natürlich kann es bei dem System mit den Wahlmännern kleine Verzerrungen geben. Das ist halt ein Nachteil dieses Systems, wenn das Resultat jedoch eindeutig wäre, würde das gar nicht auffallen.


    Wenn bei einer Monarchie oder Diktatur, der Staatsführer von der Mehrheit des Volks geliebt wird und diese ihn unterstützen, dann wäre das was "hinten rauskommt" auch "irgendwie" gleich, und Leute die sich in so einer Situation sehen, sind auch der Meinung, dass sie im Interesse des Volks handeln. Trotzdem würde sich unsereiner (hoffe ich) schwer damit tun es als Demokratie zu bezeichnen.


    Im Idealbild des Kommunismus heißt es auch, dass sich das Volk selbst regiert. Aber trotzdem hat die DDR (das zweite D steht für "demokratische") oder die Sowjetunion nicht unbedingt ein über und über demokratisches Image.


    In der Wikipedia gab es mal eine sehr interessante Diskussion über die den Inhalt der Seite für "Demokratie". Und dort wurde (von einer Minderheit) die Meinung vertreten, dass sich lediglich eine direkte Demokratie tatsächlich eine Demokratie schimpfen kann. Alle anderen Systeme die sich demokratisch nennen (also insbesondere repräsentative), haben zwar alle X Jahren mal Wahlen, weisen in der Zeit zwischen den Wahlen aber kaum die Merkmale einer "echten" Demokratie auf. Eine solche Umdefinierung von etablierten Begriffen hat sich dort natürlich/glücklicherweise nicht durchgesetzt.



    Was man aber aus der Diskussion mitnehmen kann, ist dass oft als rhetorisches Mittel eine falsche Dichotomie zwischen Diktatur auf der einen und Demokratie auf der anderen Seite gezeichnet wird. Wenn man sich aber mit den politischen Systemen stärker auseinandersetzt und zwar in der Theorie wie in der Praxis, merkt man, dass die Welt nicht Schwarz und Weiß ist. Und es macht durchaus Sinn von verschieden starken Graden von Demokratie zu sprechen.
    Es gibt durchaus so etwas wie zuviel Demokratie, und das ist der Grund warum jede Demokratie die funktionieren will und sich dauerhaft halten will, auch Mittel braucht, die die Demokratie an bestimmten Stellen einzuschränken.
    Das wichtige und schwierige ist halt die richtige Mischung zu finden. Das System in den USA ist auf dieser Skala auch nach der Meinung vieler Stimmen in den USA nicht unproblematisch.


    Interessant in diesem Zusammenhang sind neben dem politischen System auch die vielen dokumentierten Versuche der Wahlmanipulation bei denen systematisch versucht wird Minderheiten oder Schwarze Vom gang an die Wahlurne abzuhalten. Die Leute die dies tun sehen sich selbst auch nicht als anti-demokratisch, sondern sind überzeugt ihrem Land einen Dienst zu erweisen, getreu dem Motto "Der Zweck heiligt die Mittel".

    Zitat

    Nun ja, ich denke schon, dass eine Demokratie auch in diesen Ländern funktionieren kann - trotz dem Islam.


    Das Problem ist nicht der Islam, sondern das Problem ist, eine im 20. Jh. entstandene Strömung die gemeinhin als Islamismus bezeichnet wird. Und die steht der Demokratie in der Tat stark entgegen.



    Zitat

    Die bisherigen Strafzölle sind ein Witz gegenüber dem, was Kerry sich so vorstellt. Da werden die USA wieder ein typischer Protektionsstaat.


    Ich habe ja schon gehört, dass es eine Sünde für Christen sei, Kerry zu unterstützen, aber das ist mir neu. Wo kann ich mehr darüber erfahren?

    "That's not a hair question. I'm sorry." - 01/31/07 - Never forget!

  • Zitat

    Original geschrieben von Sencer
    Ich habe ja schon gehört, dass es eine Sünde für Christen sei, Kerry zu unterstützen, aber das ist mir neu. Wo kann ich mehr darüber erfahren?


    Mir ist das mit den Christen neu :D Du musst seine Reden hören/lesen und sein Programm lesen. Gibt es noch auf seiner HP galub ich, ansonsten auf der Partei-HP.


    greetz,
    autares

  • Also das mit der "Sünde" wurde Kerry sogar unfairerweise in der dritten Präsidenten-Debatte vom Moderator gefragt. (Dass es Bemühungen gibt Bush, Cheney etc. aus der Kirche zu schmeissen wurde bspw. nicht genannt - Welche Relevanz solche Fragen, auch wenn sie negiert werden, haben können, ist unter den Links in meinem Beitrag auf Seite 6 zu G. Lakoff zu lesen).



    Was die Sache mit den Schutzzöllen angeht, wird hier auch nur mit Wasser gekocht. Genauso wie Bush bei den fundamentalistischen Christen Punkten muß und ihnen Hoffnung gibt, [url=http://www.guardian.co.uk/Columnists/Column/0,5673,1195727,00.html]dass er die Apokalyse einleitet[/url], muß Kerry eben auch die ganz linken hinter sich haben, wenn er gewinnen will. Wie sich das nachher in der Politik äußert, bleibt abzuwarten.


    Überhaupt findet sich in seinem Programm das hier:
    http://www.johnkerry.com/issues/economy/trade.html

    Zitat


    As president, John Kerry will build upon and strengthen the progress made in the Jordan Agreement by including strong and enforceable labor rights and environmental standards in the core of new free trade agreements.


    Und das klingt schon ganz anders als die Auslegungen der Worte, wie man sie bspw. hier lesen kann, auf die du dich schienbar berufst. Und es bleibt wie gesagt abzuwarten wie sich diese Willenserklärungen äußern werden.


    Ich sehe es dennoch als das kleinere Übel für Amerika, wie auch die Welt, verlgichen mit der Faith-based presidency (New York Times) des Bush, die sich immer wieder gegen das "reality-based camp", auch innerhalb der eigenen Partei gestellt hat:

    Zitat

    The aide said that guys like me were "in what we call the reality-based community," which he defined as people who "believe that solutions emerge from your judicious study of discernible reality." I nodded and murmured something about enlightenment principles and empiricism. He cut me off. "That's not the way the world really works anymore," he continued. "We're an empire now, and when we act, we create our own reality. And while you're studying that reality - judiciously, as you will - we'll act again, creating other new realities, which you can study too, and that's how things will sort out. We're history's actors . . . and you, all of you, will be left to just study what we do."


    Quelle:
    http://www.nytimes.com/2004/10/17/magazine/17BUSH.html (Pay-Artikel)
    bzw. als Mirror hier: http://www.truthout.org/docs_04/101704A.shtml

    "That's not a hair question. I'm sorry." - 01/31/07 - Never forget!

  • Zitat

    The aide said that guys like me were "in what we call the reality-based community," which he defined as people who "believe that solutions emerge from your judicious study of discernible reality." I nodded and murmured something about enlightenment principles and empiricism. He cut me off. "That's not the way the world really works anymore," he continued. "We're an empire now, and when we act, we create our own reality. And while you're studying that reality - judiciously, as you will - we'll act again, creating other new realities, which you can study too, and that's how things will sort out. We're history's actors . . . and you, all of you, will be left to just study what we do."


    ist das nicht krank :confused: zeugt für mich von absoluten größenwahn und hört sich an wie von einem gefährlichem wahnsinnigen...

  • Zitat

    Original geschrieben von symbian
    ist das nicht krank :confused: zeugt für mich von absoluten größenwahn und hört sich an wie von einem gefährlichem wahnsinnigen...


    Warum? ich kann da nichts schlimmes erkennen. Denkt so nicht jeder Politiker - spätestens auch seit Kohl die deutschen?


    greetz,
    autares

  • Ich muß Autares in einem Recht geben, daß es keine Anzeichen für einen Politikwechsel unter Kerry gibt. ich kann sogar dem Argument folgen, daß es besser wäre Bush bliebe im Amt, damit er seine eigen Suppe auslöffeln muß.
    Allein den Gedanken zu ertragen, daß es tatsächlich so kommt und weitere 4 Jahr "Un"menschen wie Rumsfeld Wolfowitz, Rice und eben Bush die Weltpolitik steuern ist einfach unerträglich.


    Nochmal, diese Leute sind Betrüger, Lügner, Protektionisten, Fundamentalisten und für mich um kein Deut besser als die Leute, die sie vorgeben zu bekämpfen.
    IMO eine Schande für ein (bis jetzt) großartiges Land wie die USA.

  • Rice ist ein gutes Stichwort. Im Grunde ist sie es ja inzw., die die eigentliche Macht im weißen Haus hat. Bush hört auf sie, Powell hört auf sie...


    Hat mal jemand diese Frau reden hören? Diese Lady hat ein wirklich ernstes Problem. Einer von den Menschen, die die Pilze rauchen statt zu essen... :eek: :D

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Vielleicht ißt sie aber auch die falschen Pilze und raucht sie nicht? :D

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    Ericsson T39m
    Legends never Die!
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  • Man (BILD-Zeitung) kann es auch anders sehen, im Gegensatz zur sonst vorherrschenden Meinung der deutschen (internationalen) Presse.
    In 10 oder 20 Jahren wird man vielleicht beurteilen können, was dieser Krieg im Irak, dem Irak und der Welt gebracht hat.





    Quelle http://www.bild.t-online.de/BT…mpfehlung__pro__bush.html



    MfG
    rainbow

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