Infos zum P@l-mate gesucht - jetzt mit Bericht

Moin Jungs,

gerade hat sich meine bessere Hälfte beim Surfen im Netz in einen PDA verliebt und möchte ihn unbedigt haben! Das gute Stück nennt sich P@l-mate und sieht so aus:

Auf der Website des Herstellers (oder Distris) ist das Teil nur ganz grob beschrieben und man findet keine wirklich fundierten Infos zum System, der Speicherkapazität und ähnlichem. Ich glaube zwar, dass ich auf der CeBIT kurz mit dem Gerät gespielt habe, ich kann mich aber nicht mehr so recht erinnern.

Bevor ich meiner Freundin jetzt den letzten Schrott schenke, wäre es klasse, wenn jemand von euch genauere Infos oder vielleicht sogar eigene Erfahrungen mit dem Gerät hätte!

Gruß & Dank,

Mooney

Vielen Dank für eure Antworten!

Versteh einer die Frauen! Da ich ja diese Woche meinen Commi kriege, habe ich ihr angeboten, meinen Palm zu nehmen, aber sie wollte nicht - der Pal-mate ist schließlich "süüüüüß"!
Der Link von Pearl ist übrigens wirklich klasse - super! Ich habe jetzt drei Stück bestellt, da man bei dem Preis wirklich nichts falsch machen kann: einmal anschauen und dann zu eBay...

Hat das Teilchen eigentlich eine Hintergrundbeleuchtung?

Liebe Grüße,

Mooney

So, nachdem heute das Paket von Pearl gekommen ist, will ich mal versuchen, einen kleinen Bericht zum Pal-Mate zu schreiben. Leider ist statt den 6 bestellten Geräten nur eins gekommen, so dass ich die Datenübertragung von Pal-Mate zu Pal-Mate nicht testen konnte - ich reiche dies nach, wenn die anderen Geräte nachgeliefert worden sind.

Wie ich befürchtet habe, ist das Gerät ziemlicher Schrott, aber lest selbst:

Lieferumfang, Verpackung:

Neben dem Pal-Mate in silber gehören noch zwei Ersatzstiftchen, ein Halteclip mit Tragegurt/Halsband, eine 30-seitige Anleitung und eine Software-CD zu Standard-Lieferumfang. Die beiden Knopfzellen, die den Strom liefern, sind bereits ins Gerät eingelegt.
Die Lieferung erfolgte in meinem Fall nicht in dem des öfteren abgebildeten Blister, sondern in einer schmucklosen, weißen Pappschachtel mit einem Pearl-Aufkleber.

Äußerlichkeiten:

Von der Gehäuseform und dem Design der Front erinnert der Pal-Mate ein wenig an einen geschrumpften Palm m100. Die Seiten sind zwar nicht so tailliert wie beim m100, aber das abgerundete untere Ende und der Display-Rahmen, der auch die Navigationstasten umfasst, lehnen sich doch stark an das Design der Einsteiger-Palms an.
Die Vorderseite macht aus der Entfernung einen einigermaßen schicken und wertigen Eindruck, der allerdings durch die extrem billigen weißen Gummitasten deutlich getrübt wird. Aus direkter Nähe betrachtet, erkennt man zusätzlich, dass der verwendete Kunststoff ebenfalls ein sehr billiger ist.
Die Rückseite ist unscheinbar und nicht besonders ansehnlich: am oberen Ende befinden sich die zwei Dioden für die Datenübertragung, links eine Ausbuchtung des Stylus-Fachs, in der Mitte ein Loch für den Reset-Knopf und darunter das Batteriefach. Zwei hervostehende "Noppen" (also Kunststoffstiftchen) auf der rechten Seite sorgen dafür, dass der Pal-Mate ohne zu Wackeln auf einer Unterfläche liegt; die andere Auflagefläche ist die erwähnte Stylus-Ausbuchtung. Die "Noppen" dienen auch dazu, zwei Pal-Mates in der richtigen Position bei einer Datenübertragung zu halten - auf der linken Site sind zwei passende Löcher vorhanden, so dass man zwei Pal-Mates so zusammenstecken kann, dass die Dioden genau übereinanderliegen.
Es sind zwei Ösen für den Clip vorhanden, so dass das Band in der Mitte der Oberseite oder an der linken Ecke befestigtr werden kann.
Die Abmessungen betragen 71x45x10mm, das Gewicht 35g. Als kleine Veranschaulichung: der gesamte Pal-Mate passt fast vollständig in das Display des schon erwähnten Palm m100.

Display:

Das Display besitzt eine Größe von 38x31mm, wobei der effektiv anzeigende Teil nur 24mm hoch ist - die unteren 14mm werden durch das Tastenfeld belegt . Es handelt sich auch bei der eigentlichen Anzeigefläche um eine Touchscreen, der allerdings nicht konsequent und logisch genutzt wird. Es können zwar die Menü-Icons und die einzelnen Einträge direkt ausgewählt werden, beim Ändern eines Eintrages z.B. aber kann man nicht direkt an die zu ändernde Stelle klicken, sondern muss die beiden Navi-Tasten zu Hilfe nehmen.
Die Auflösung ist eine Katastrophe: es werden zwei Zeilen a maximal 8 Zeichen angezeigt, wobei ein einzelner Pixel ca. 1mm² groß ist! Diese Extrem-Klötzchengrafik hat zwar den Vorteil, dass man einen Eintrag auch noch aus ein paar Metern Entfernung lesen kann, ist aber für den zweckmäßigen Gebrauch meiner meinung nach absolut ungeeignet. Eine mehrzeilige, feiner auflösende Anzeige hätte meiner Meinung nach deutlich mehr Sinn gemacht und ich hätte dafür auch eine Preiserhöhung in Kauf genommen.
Eine Displaybeleuchtung ist nicht vorhanden; dies hätte mich bei dem niedrigen Preis des Geräts aber auch gewundert.

Ausstattung:

Wie zu erwarten war ist die Ausstattung minimalistisch:

• Telefonbuch: Es können 100 Namen mit einer Rufnummer und einem Texteintrag gespeichert werden, wobei für Name und Nummer jeweils 12 und für den Texteintrag 45 Zeichen zur Verfügung stehen.
• Uhr: Leider nur 12h-Anzeige möglich (AM/PM)
• Wecker und Aufgabenliste: Maximale Eintragslänge sind 65 Zeichen, die Kapazität muss ich noch ermitteln
• Taschenrechner: beherrscht die Grundrechenarten, Memory und Prozentrechnung
• Biorhythmus/Partnersuche: Nach Eingabe des Geburtstags zeigt einem der Pal-Mate an, wie es momentan gerade um "Health", "Luck" und "Lovelife" bestellt ist. Hält man zwei Pal-Mates aneinander, wird anhand dieser Daten eine angebliche "Kompatibiltät" der Besitzer angezeigt. In meinen Augen absoluter Schwachsinn, aber es mag bestimmt auch Personen geben, die ihren Zyklus von einem Handy berechnen lassen...
• Slot-Machine: ein "einarmiger Bandit" für Arme
• Autorennen: Man fährt mit seinem Klötzchen-Rennwagen auf einem scrollenden Klötzchen-Kurs gegen Klötzchen-Konkurrenten. Ein Dreijähriger mag vielleicht länger Freude daran haben, mir ist jedoch nach ca. 5 Sekunden die Lust vergangen.

Menüführung, Bedienung:

Das Menü (sofern man es so nennen kann) besteht aus Icons für die obengenannten Punkte, die horizontal bei Betätigung der Navigationstasten durchs Bild Scrollen. Die Auswahl eines Icons erfolgt durch Darauftippen mit dem Stylus.
Die vier Funktionstasten sind mit "Mode", "Phone", "Time" und "Link" belegt und dienen innerhalb des Menüs unterschiedlichen Zwecken. Eine genauere Beschreibung dürfte eher für Verwirrung sorgen...
Ungünstig gelöst ist, dass die Tastatur mit den Fingern so gut wie unbedienbar ist - die kleinen Mulden in den Tasten zeigen aber, dass auch hier eine Bedienung mit dem Stift vorgesehen ist.

Software, Datenübertragung:

Die mitgelieferte Software ist ein einfaches Programm zum Bearbeiten des Telefonbuchs und des Terminkalenders sowie zum Erstellen von simplen Grafiken, die dann als "Animation" durch das Display gescrollt werden. Die Installation verläuft problemlos, was aufgrund der geringen Dateigröße aber auch keine Kunst ist.
Wegen der fummeligen Bedienung und Texteingabe am Pal-Mate selbst empfiehlt es sich, sämliche Einträge am PC einzugeben und sie dann auf das Gerät zu übertragen.
Wie schon von meinen Vorrednern erwähnt, erfolgt die Datenübertragung, indem man die Rückseite des Pal-Mates an den Monitor des PCs hält - es erscheint ein Fenster, das in schneller Folge seine Farbe (schwarz/weiß) ändert. Durch den spezifischen "Flacker-Rhythmus" werden die Daten codiert, so dass sie vom Pal-Mate erkannt werden. Der Nachteil dieser sehr ungewönlichen Übertragungsform ist, dass sie ziemlich lange dauert. In Anbetracht der Tatsache, dass ein einziger Testeintrag beinahe 10 Sekunden in Anspruch genommen hat, dürfte bei der Übertragung eines kompletten Telefonbuchs eine halbe Ewigkeit vergehen.
Eine Übertragung zwischen zwei Pal-Mates war mir noch nicht möglich, da ja erst ein Gerät gekommen ist - ich liefere die Resultate nach.

Fazit:

Zugegebendermaßen bin ich durch ausgewachsene PDAs verwöhnt, aber ich kann den Pal-Mate auch bei bestem Willen nicht empfehlen. Jedes billige Prepaid-Handy und jede Tchibo-Datenbank für 10 € ist mit besseren PIM-Funktionen ausgestattet! Der Touchscreen und die unkonventionelle Datenübertragung sind die einzige Merkmale, die halbwegs interessant sein können; das extremst grobpixelige Display, die schlechte Bedienbarkeit und der miserable Funktionsumfang sorgten allerdings dafür, dass zumindest bei mir keinerlei Freude aufkam.
Selbst meine Freundin, die von dem Design auf den Bildern so angetan war, würdigt den Pal-Mate inzwischen keines Blickes mehr, so dass er in kurzer Zeit vermutlich in der dunklen Ecke einer Schublade sein restliches Dasein fristen wird.
Als Geschenk für den 9-jährigen Neffen mag der Pal-Mate vielleicht etwas taugen, zu mehr meiner Meinung nach aber nicht.

Liebe Grüße,

Mooney