Anspruchsvolle TV-Tipps (Sammel-Thread)

3sat, Samstag, 14.01., 19:20 - 20:00 Uhr

Da es sich um eine Erstausstrahlung handelt, kann ich über folgende Sendung nur sagen: Klingt sehr interessant! :top:

Kulturzeit extra: Der ultimative Trip - Der Erfinder des LSD wird 100

Wiederholungen:
14.01., 03:30, 3sat Kulturzeit extra
16.01., 06:25, 3sat Kulturzeit extra
16.01., 09:05, 3sat Kulturzeit extra

"Er hat die Welt verändert: Als Albert Hofmann 1943 aus dem Mutterkorn des Roggens ein Alkaloid destilliert, hatte er gehofft, ein Kreislaufmittel damit zu produzieren. Das gefundene Lysergsäurediäthylamid (LSD) aber verändert Hofmanns Leben und das unzähliger Menschen dramatisch. Am 11. Januar wird der Erfinder des Halluzinogens 100 Jahre alt. [...]
Ralf Breiers zeigt in seinem Film den Einfluss von LSD auf die Kunst und Musik der 1960er Jahre. So erzählt der Mitbegründer der Rockband 'Animals', Eric Burdon, wie LSD die Musik veränderte. Zunächst stark vom 'Yeah, Yeah, Yeah'-Sound geprägt, wandelten sich die Songs der Beatles nach deren LSD-Erfahrungen und es entstanden so komplexe Kompositionen wie 'Lucy in the Sky with Diamonds'. Burdon schildert, zu welch unglaublichen musikalischen Exzessen auch Jimmy Hendrix unter Einfluss der Droge fähig war. Der Film taucht ab in die Zeit der Hippiebewegung und geht ein auf diese kulturelle Gegenbewegung unter ihren geistigen Führern Timothy Leary, Allan Ginsburg und Paul Krassner, dem Herausgeber des berühmten Intellektuellenmagazins 'The Realist'. Regisseur H.G. Giger beschreibt, wie ein Horrortrip auf LSD ihn zu einem seiner größten Werke inspirierte: 'Alien 1'. Ein Ausflug zu einer 'Velada', einer 'Nachtwache', führt in das Jahr 1959. Albert Hofmann hatte damals Mexiko besucht, um die mazatekischen Schamanin und Heilerin Maria Sabina zu besuchen. Sie demonstriert bei dieser Zeremonie ihr umfassendes Wissen um die Kraft pflanzlicher Gifte.
Bevor aber LSD seinen 'Siegeszug' antreten konnte, testete zunächst der CIA das Präparat auf sein mögliches Potential als Waffe. In den 1960er Jahren wird das Mittel dann vor allem durch Künstler und Musiker zur Modedroge popularisiert.
Psychedelische Trips mit LSD lösen bald eine Bewegung aus, die die gesamte westliche Welt umfasst.
Bereits 0,01 Gramm LSD reichen aus, um die Wahrnehmung komplett aus den Angeln zu heben. Der Naturstoffchemiker Hofmann unternimmt den Selbstversuch und ist beeindruckt von den massiven Bewusstseinsveränderungen. Aldous Huxley besucht ihn 1962. Seine Frau, Laura Huxley, beschreibt im Film, wie sich der schwerkranke Schriftsteller mit LSD seinen Übergang ins Jenseits erleichterte. Populär macht LSD der Havard Professor Timothy Leary. Er bestellt die Droge gleich 100-grammweise bei Sandoz, Hofmanns Arbeitgeber. Hofmann ist nicht begeistert - die Menge reicht für über eine Million Trips! Leary propagiert LSD für alle und kreiert eine Massenbewegung: Er wird zum Guru der Hippie-Ära.
Nach dem Verbot von LSD und dem Ende der Hippiebewegung nimmt der Konsum rapide ab. Neueste Studien bringen aber wieder den medizinischen Nutzen von LSD ins Spiel. In Holland werden traumatisierte KZ-Überlebende des Holocaust mit der Droge behandelt und in den USA wird LSD verstärkt in der Psychiatrie eingesetzt. Der Film zeigt die jüngsten Forschungsergebnisse von Professor Franz Vollenweider an der Universität Zürich. Er erzielt bei der Behandlung von Depression und Magersucht mit LSD wegweisende Ergebnisse. Bilder, die er von Kranken vor und nach der Therapie zeichnen lässt, zeigen erstaunliche Resultate. Dies alles stimmt Albert Hofmann sehr hoffnungsvoll: 'Endlich erfährt meine Entdeckung die Nutzung, für die sie eigentlich gedacht war.'"