Autocrash gegen Wand = Frontalcrash zweier gleicher Autos?

  • Koelly ;)


    Ich hab doch das gleiche geschrieben wie du (war ich so unverständlich? Werde mich ggf. zukünftig um längere Sätze bemühen) -- als ich mit meinem Posting angefangen hab war deines noch nicht da, ich bezog mich also auf den Beitrag über deinem.

  • Ich glaube nicht, daß das so richtig ist!


    Die Geschwindigkeit ist denke ich schon "egal". Es kommt eher auf die Energie an, die der jeweilige Körper inne hat.


    Ich denke, man kann die Geschwindigkeiten nicht so einfach addieren!


    Wenn ein Auto mit 100 km/h in ein Stehendes rast, dann hat das stehende Auto kaum Energie gegen das Fahrende und wird einfach weggeschoben.


    Wenn allerdings beide mit 50 km/h fahren, haben beide die exakt gleiche kinetische Energie und der große Schrotthaufen müsste ziemlich genau auf dem gleichen Ort zum stehen kommen, wo auch die Erstberührung war. Wie bei einer Mauer.


    Z.Z. Bin ich noch der Überzeugung, daß alleine die Verformung beider Autos (bei der Mauer ja NUR die Mauer) der einzige Unterschied ist. Dadurch dürfte der Zusammenstoß zweier Autos mit 50 km/h weniger "zerstörerisch" sein als mit Auto-Mauer.


    Jetzt muss cih aber ins Bett!
    Hoffentlich steht morgen ein Physiker für mich/uns auf der Matte :)


    Gute N8!


    Kölly

  • wenn zwei Autos mit je 50km/h aufeinanderprallen, so entspricht das einem Aufprall eines Autos auf eine Wand mit 50km/h. Voraussetzung ist die nicht erreichbare Idealform des Aufpralls, also exakter Treffer und daraus resultierende Verzögerung exakt auf einer Linie (nämlich der gedachten Mauer). Da addiert sich keine Geschwindigkeit auf 100 km/h. Die Energie wird bei diesem Idealfall genau an einer Line abgebaut. Also die selbe Situation wie bei einer Mauer, die nicht nachgibt.
    Dieses Thema habe ich vor längerer Zeit die halbe Nacht mit einem Mathematiker durchdiskutiert, wobei dieser die besseren Argumente hatte als ich ( :gpaul: ). Ich finde es auch absolut logisch...


    Gruss
    Jens

  • Ganz einfach:


    Die Energie eines Autos berechnet sich aus der Masse und der Geschwindigkeit: E = 0,5*m*v².


    Trifft dieses Auto mit 50km/h auf eine Wand (und diese bleibt stehen), so muss es die gesamte Energie (durch Deformation) selbst absorbieren.


    Treffen zwei Autos mit der gleichen Energie (Masse & Geschwindigkeit) aus unterschiedlichen Richtungen aufeinander, müssen beide Fahrzeuge die gleiche (in diesem Fall die eigene) Energie absorbieren und es gibt die gleichen Deformationen. Es ist ja quasi auch die doppelte Energie vorhanden.


    Aufgrund dieser Formel, ist auch die Energie, die bei einem Unfall mit 100km/h zu absorbieren ist, 4 mal so hoch wie die Energie bei 50km/h.


    Hoffe ich konnte mich halbwegs verständlich ausdrücken... :rolleyes:


    Gruß, Axel ;)

  • Im Idealfall wären die selben Deformationen bei einem Frontalcrash zweier Autos die 50km/h fahren und einem Auto das mit 50 km/h gegen eine Mauer fährt zu erwarten.


    Erklärung siehe Post über meinem (Energieerhaltung).

  • @Koelly


    Ich lach mich schlapp :top:
    GENAU diese Frage stelle ich mir schon seit 5 Jahren.. Keiner, aber wirklich keiner, auch kein Physiklehrer konnte mir diese Frage beantworten (waren immerhin 4 Stück), Mathematiklehrer waren damit auch überfragt..


    Vielleicht solltet ihr diese Frage nicht beantworten, sonst löst sich meine Lebensfrage in Luft auf :D
    Spass beiseite, wenn jemand wirklich das ganze erklären kann wäre es gut. (Auch evt. physisch beweisen).


    PS: Ich meine mit Formeln o.Ä. nicht mit 2 Autos ;)

    "Irgendwie haben die Leute das mit der Meinungsfreiheit falsch verstanden, man darf eine Meinung haben, man muss nicht. Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    - Dieter Nuhr

  • Lieber Koelly,


    dein Problem ist, daß du "Effekt" nicht genauer definierst...


    Die Argumentation mit der Energie ist natürlich richtig, aber für die Frage, welcher "Effekt" gemeint ist, hilft sie nicht weiter. Ein Auto ist jedenfalls dafür gebaut, nicht-elastisch zu stoßen, so daß Energie in den Crashboxen und Längsträgern absorbiert wird. Ein Smart ist insoweit übrigens erheblich "steifer" als eine S-Klasse, so daß bei einem Kompatilitätscrash die S-Klasse ziemlich matschig aussieht, während der Smart eher geringe Schäden hat. Die S-Klasse soll sich also für den Smart "opfern".


    Für mich ist das Überlebens-/Verletzungsrisiko der relevante Effekt, und da würde ich den 50 km/h-Betonwand-Crash vorziehen: dieser Crashtyp ist ein Standard-Test für die USA (US-NCAP und Gesetzgebung FMVSS 208, bitte g**glen).


    Grüße,
    MM.

    Man braucht zwei Jahre, um sprechen zu lernen, und fünfzig Jahre, um schweigen zu lernen.
    Ernest Hemingway

  • Man kann es vielleicht einfach mal mit zwei gleich schweren Kugeln erklären, die aufeinander stoßen. Beim Stoß nehmen die beiden Kugeln ja im Prinzip die Energie der anderen Kugel auf. Sind beide Kugeln gleich schwer und gleich schnell, haben beide am Ende die gleiche Energie aufgenommen (nämlich betragsmäßig die gleiche, die sie auch vorher hatten).


    Wenn nur eine Kugel gegen eine Wand stößt, gibt sie ihre Energie an die Wand ab, diese gibt die Energie aber sofort wieder an die Kugel zurück. Die Kugel hat also den gleichen Energiebetrag wie im ersten Fall aufzunehmen.


    Nur wenn eine der Kugeln im ersten Fall eine höhere kinetische Energie hat (höhere Geschwindigkeit oder höhere Masse), muss die andere mehr Energie aufnehmen, also in Verformung/Wärme/usw. umwandeln.

  • Zitat

    Original geschrieben von fon454
    Man kann es vielleicht einfach mal mit zwei gleich schweren Kugeln erklären, die aufeinander stoßen. .


    Gute Idee! Oder ausprobieren. Es haben doch sicher einige dieses Managerspielzeug, wo einige Metallkugeln in einer Reihe an einem Gestell hängen, auf ihrem Schreibtisch stehen.


    Wenn es egal ist, ob Auto oder Mauer, müßte die Kugel genau so weit zurückprallen, wenn sie


    a. auf eine unten festgehaltene 2. Kugel trifft und
    b. aus der selben Höhe auf die 2., aus der identischen Höhe losgelassenen Kugel trift.


    Wer probiert es aus ?


    Gruß Oern1

    Wer den Pfeil der Wahrheit verschießt sollte die Spitze in Honig tauchen ! (arabisches Sprichwort)

  • Dem Fahrzeug steht nur die Länge der eigenen Knautschzone als "Bremsweg" zur Verfügung, egal ob es gegen eine Mauer oder frontal gegen ein gleichschnelles, gleichschweres Fahrzeug prallt.

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