Da ich eigentlich ein großer NEC-Fan bin, aber momentan kein E-Plus nutze, habe ich mir das NEC e235 aus Italien besorgt (189 Euro, ohne Vertrag). Das e235 entspricht in etwa dem NEC n331i, welches als i-mode Gerät unter anderem in Frankreich bei eBay erhältlich ist. Welchem i-mode Nutzer das e235 gefällt, der kann ja mal bei eBay schauen. Allerdings gibt es einige Unterschiede zwischen den Handys, denn das e235 hat eine VGA-Kamera und Java. Hier mein Testbericht:
Design
Im Vergleich zum NEC n341i ist das e235 erheblich kompakter geraten. Es liegt sehr gut in der Hand und lässt sich gut mit einer Hand aufklappen. Auf der linken Seite sind zwei oben/unten Tasten angebracht sowie der USB-/ und Netzteilanschluss. Rechts findet sich dann nur noch der Anschluss für das mitgelieferte Headset. Ein USB-Kabel ist übrigens nur separat erhältlich. Das Handy wirkt sehr stabil, wenngleich es manchmal etwas knackt und knistert, aber das liegt wohl an dem Plastik. Ein kleines Außendisplay wird von einem edlen spiegelnden Ring umschlossen. Darüber sitzt noch eine LED-Leuchte, die über eingehende SMS informiert.
Displays
Im geschlossenen Zustand fällt gleich auf, dass das NEC kein Farbdisplay hat, wie die anderen aktuellen Modelle. Einige Nutzer mag dies stören, denn Anruferbilder können so nur auf dem Innendisplay dargestellt werden, aber für meinen Geschmack reicht dies aus. Das Display ist beleuchtet und zeigt im normalen Zustand die Uhr an. Nach einer gewissen Zeit geht aber auch dies aus. Darüber hinaus werden verpasste Anrufe, SMS und die verschiedenen Alarmtypen angezeigt. Die über dem Display sitzende LED leuchtet in unterschiedlichen Farben, je nach Einstellung. Sie leuchtet auch so lange, bis man eine neue SMS gelesen hat. Batteriestatus und Netzstärke werden nicht angezeigt. Generell finde ich die Displayoptionen aber gut umgesetzt.
Das innere TFT-Display erstrahlt in über 65.000 Farben und kann es von der Farbtiefe mit allen neuen Modellen von Samsung und Co. Aufnehmen. Die Farben sind satter als beim NEC n341i. Die Auflösung beträgt zwar „nur“ 128x160 Pixel, aber aufgrund der geringeren Größe (1.8’ versus 2.2’ beim NEC n400i) werden Bilder sehr klar dargestellt. Nutzt man das Display als Kamerasucher so zieht das Bild überhaupt nicht nach. Dies ist sicherlich ein Beweis für die gute Qualität des Displays. Aber dafür ist NEC ja bekannt. Auch was die Helligkeit betrifft, so gibt es nichts zu beklagen. Das Display ist sehr gut ausgeleuchtet. Auch von der Seite und von oben lässt sich das Display noch ablesen.
Tastatur
Die Tastatur hinterlässt einen etwas zwiespältigen Eindruck. Einerseits stehen die Tasten alle so weit hinaus, dass man Sie bequem ertasten und drücken kann. Durch die geringere Größe des Handys, liegen die relativ kleinen Tasten aber etwas enger beisammen. Ab und zu finden Sie die Finger deshalb auf zwei Tasten wieder, wenn man große Hände hat. Dies ist zwar nicht wirklich ein Problem, fällt aber doch auf. Das Steuerkreuz überzeugt dagegen auf ganzer Linie. Der Bestätigungsknopf, der nicht wie bei den Samsung-Handys ins Wap führt, hat einen sehr guten Druckpunkt, und die zusätzlichen Tasten (links/rechts, oben/unten) lösen durch leichten Druck folgende Funktionen aus:
Oben: Umgebungsprofile (Allgemein, Meeting, Draussen, KFZ)
Unten: Downloads
Links: Ankommende Anrufe
Rechts: Verpasste Anrufe
Zusätzlich gibt es noch 4 Funktionstasten, die links und rechts vom Steuerkreuz liegen. Durch Druck auf die beiden oberen Tasten erhält man Zugriff auf das SMS/MMS-Menü und Wap. Die unteren Tasten führen ins Menü und die Telefonliste. Die Seitentasten dienen dazu, die Lautstärke zu ändern. Darüber hinaus fungiert die obere Taste auch als Auslöser für die Kamera.
Menü
Das Menü entspricht weitestgehend den Menüs der aktuellen i-mode. 9 bunte Icons führen zu den einzelnen Funktionen, die wie folgt zusammengefasst sind:
1. Einstellungen
2. Mitteilung
3. Internet
4. Telefonbuch
5. Kamera
6. Meine Downloads
7. Java
8. Zubehör
9. SMS-Services
Wie bei NEC üblich kommt man ganz schnell durch drücken der entsprechenden Nummer der einzelnen Menüpunkte voran. Das Menü ist komplett in Deutsch. An ganz wenigen Stellen haben sich allerdings manchmal fast schon witzige Rechtschreibefehler eingeschlichen. So wird im Adressbuch aus Büro Böro. Meiner Meinung nach sollte so was zwar nicht passieren, aber wie gesagt, dies sind nur kleine Patzer. Das deutsche T9 funktioniert hingegen einwandfrei. Es lassen sich verschiedene farbige Hintergründe festlegen, und natürlich kann man auch verschiedene Hintergrundbilder auswählen.
Speicher
Das e235 speichert 400 SMS und bietet 1.8 MB für Java Programme sowie zusätzlich 2 MB für Bilder, Klingeltöne und MMS.
Kamera
Dies ist sicherlich ein Highlight des e235. Die Kamera entspricht weitestgehend der des NEC n400i, allerdings wurde auf die Videofunktion verzicht, was bei der Speicherkapazität auch Sinn macht. Die Kamera macht Bilder in VGA-Qualität. Darüber hinaus lassen sich noch zwei kleiner Größen (128x128 und 64x64 Pixel) auswählen. Generell bietet das Kamera-Menü sehr viele Einstellmöglichkeiten. Es lassen sich Serienbilder schiessen. Außerdem kann man aus 6 verschiedenen Modi auswählen. Der Nachtmodus hellt die Umgebung sichtbar auf. Die Bildqualität kann man einstellen. Gleiches gilt für das Kamerageräusch, welches sich aber nicht ausschalten lässt.
Das interne Display fungiert als Kamerasucher. Auch wenn man den Sucher bewegt, kommt es zu keinen sichtbaren Verzerrungen. Der max. 3-fache digitale Zoom (Zoom nicht möglich im VGA-Modus) vergrössert zwar sichtbar, aber leider verschlechtert sich dann auch die Qualität. Besser ist da schon der integrierte Blitz. Auch hier handelt es sich mehr um ein zuschaltbares Kameralicht, welches aber gerade in dunkler Umgebung sehr lichtstark ist und wirklich Bilder von Personen auch noch in dunkler Umgebung ermöglicht.
Selbstportaits sind auch ohne farbiges Außendisplay möglich. Der zwischen Kameralinse und Blitzlicht angebrachte etwas kleine Spiegel ermöglicht eine ungefähre Idee des Bildausschnitts. Schliesst man das Handy bei eingeschalteter Kamerafunktion so erscheint auf dem Außendisplay ein Kamera-Symbol als Zeichen, dass man die Kamera auch so nutzen kann. Die obere Lautstärketaste ist dann der Kameraauslöser. Einen Selbstauslöser gibt es ebenfalls. Das Blitzlicht funktioniert ebenfalls im geschlossenen Zustand.
Wie bei NEC allgemein üblich bietet auch das e235 einige interessante Möglichkeiten, ein aufgenommenes Foto zu bearbeiten. Mann kann es verkleinern, drehen, einen Ausschnitt ausschneiden und das Bild drehen oder mit einem Rahmen versehen 8für MMS). Es ist auch möglich, sich eigene Ordner anzulegen, z.B. für Anruferbilder, Urlaubsfotos etc.
Sound und Empfang
Die Sendeeigenschaften des NEC sind sehr gut. Die Netzversorgung ist stabil und besser als bei manchen Samsung-Handys. Man hört den Gesprächspartner klar und deutlich, wenngleich der Lautsprecher gerne etwas lauter sein könnte. Dies kann man von den 40-stimmigen Klingeltönen nicht behaupten. Diese sind sehr laut und ertönen klar und deutlich. Als SMS-Ton stehen nur 3 Töne zur Auswahl. Ansonsten kann man jedem Anrufer sowie der Alarmfunktion unterschiedliche Töne zuweisen.
Adressbuch
Hier gibt es nichts Besonderes. Es ist wie bei NEC üblich sehr umfangreich mit mehreren Feldern für Telefonnummern, 2 E-Mail Einträge und auch zwei Info-Feldern, die man für Adressen nutzen kann. Man kann jedem Eintrag eine Gruppe, eine LED-Farbe, einen Klingelton, eine Gruppe sowie an Anruferbild zu ordnen. Das Bild erscheint allerdings nur auf dem internen Display. Es ist ebenso möglich, in den Einträgen ein Sprach-Memo abzuspeichern, so dass man zum Wählen nur den Namen sagen muss.
Wap
Leider handelt es sich nicht um einen Wap 2.0 Browser, denn dann wäre dieser perfekt. Mit Wap 1.21 stellt er nur teilweise Seiten farbig da. Die Nutzung von i-mode Seiten in Farbe ist allerdings auch mit dem e235 möglich!!! Nur der Download von i-appli Programmen und der Zugriff auf nicht freie Seiten wie eBay ist nur mit dem NEC n331i möglich. Man kann aber Lesezeichen abspeichern, dafür eigene Ordner anlegen und sogar Screenshots abspeichern. Durch Nutzung der i-mode Seiten (Bilder werden auch angezeigt), macht das Surfen viel Spaß!
Java
Die zwei vorinstallierten Spiele geben nichts her. Allerdings ist es mir doch gelungen, eine Vielzahl von spielen auf das Handy zu laden, obwohl nur Midp 1.0 unterstützt wird. Allerdings muss man schon lange suchen und viel ausprobieren, bis man passende Programme findet, denn für das NEC selbst gibt es – noch – keine spezifischen Programme zum Download.
Sonstiges
Das NEC bietet natürlich auch einen Kalender mit Alarmfunktion, Wecker und die Möglichkeit, Sprachmemos aufzunehmen. 4 verschiedene Profile decken eigentlich alle Möglichkeiten ab. Diese lassen sich auch ändern. Das NEC e235, wie das n331i, besitzt einen USB-Anschluss und ist kompatibel mit der neuen NEC Mobile Suite. Das Kabel ist leider nur separat erhältlich (z.B. bei Wexim.com). Mit der Mobile Suite lassen sich alle Daten (Bilder, Fotos, Klingeltöne sowie der Kalender und das Adressbuch) hervorragend abgleichen!
Fazit
Wer ein kleines und leistungsstarkes Handys nutzt, das in Deutschland sicherlich nicht jeder hat, der sollte sich das NEC e235 anschauen. Momentan ist es leider nur in Italien (z.B. über eBay) erhältlich. Dafür kostet es auch nur 189 Euro ohne Vertrag. Das Handy kann mit jeder Karte betrieben werden und alle Einstellungen für Wap und MMS sind veränderbar. Die Menüsprache ist Deutsch, genauso wie das T9. i-mode Nutzern empfehle ich auf jeden Fall einen Blick auf das etwas leistungsschwachere NEC n331i. Meiner Meinung nach ist es ein ideales Zweithandy oder für i-mode Nutzer geeignet, die ein handlicheres NEC besitzen wollen, dass in wirklich fast jede Tasche passt. Beim n331i lassen sich auch die Schalen auswechseln.
Hier noch wie versprochen Bilder. http://homepage.mac.com/funspot51/PhotoAlbum1.html
So das war es denn auch. Fragen könnt Ihr mir gerne per PN schicken. Ich werde mich bemühen, diese zu beantworten!
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