edit: Achtung:
Da ich gerade in letzter Zeit (seit dem die 1.3.2.7er Version der Widcomm-Software von TDK erhältlich ist) häufiger Anfragen zu meiner Anleitung bekomme, möchte ich Folgendes anmerken:
1. Diese Anleitung ist nicht geeignet, um den Lock der 1.3.2.7er TDK-Version zu umgehen. Das sind zwei völlig verschiedene Baustellen. Stand heute kann man sich die 1.3.2.7 von Anycom downloaden, diese ist ebensowenig gelockt wie frühere Widcomm-Versionen.
2. Nach dieser Anleitung kann auch weiterhin vorgegangen werden, wenn z.B. besagte Anycom-Version den gewünschten Adapter nicht unterstützt. Der Aufbau der INF-Datei ist derselbe.
3. Ich bitte von jeglichen Anfragen per PN Abstand zu nehmen. Diese Anleitung richtet sich an Leute, die zumindest prinzipiell wissen, worum es geht, wenn man über INF-Dateien, Registry usw. spricht. Mir ist bewusst, daß nicht jeder 100%ig versteht, worum es geht. Ich bringe mein Auto auch in die Werkstatt, wenn es kaputt ist, obwohl ein Experte neben mir stehen und mir Schritt für Schritt erklären könnte, was ich machen muss. Es kann halt nunmal nicht jeder alles.
Wer nach u.s. Anleitung vorgeht und alles richtig macht, bei dem funktioniert es auch. Wenn es nicht funktioniert, kann es 3 Ursachen haben:
a) Der verwendete Adapter hat einen anderen Chipsatz und kann somit nicht gehen.
b) Die verwendete Softwareversion hat einen Lock (so wie die 1.3.2.7 von TDK).
b) Es wurde irgend etwas falsch gemacht.
Man muss halt auch einfach das nötige Grundwissen haben, um zu verstehen, was sich hinter Punkt c) alles verstecken kann. Da können irgendwelche alten Treiber, INFs o.dgl. noch im System sein, veraltete COM-Port-Zuordnungen in der Registry stehen usw. usf.. Es können hier nicht alle Eventualitäten abgedeckt werden. Fakt ist aber nunmal, dass wenn der verwendete BT-Adapter denselben Chipsatz hat wie die Adapter, die von der jeweiligen Software unterstützt werden, dann geht es auf jeden Fall. Bei wem es nicht geht, der hat irgendwas falsch gemacht.
Dank zweier aufmerksamer User (Dank an Tesla0 und wandrinstar :top: ) ist mein HK-Artikel wieder "aufgetaucht". Da er scheinbar für einige Leute ganz hilfreich war - da ist er nochmal.
Da ich einige Anfragen per PN bzgl. des Einbindens von BT-Adaptern in einen fremden Softwarestack hatte, will ich hier nochmal kurz eine allgemeine Anleitung posten, die für die meisten Adapter und Softwarestacks gelten dürfte.
Um einen BT-Adapter mit einer nicht dazugehörenden Software zu nutzen, muß dieser mit dem Treiber laufen, der zur fraglichen Software dazugehört. Dies ist rein technisch kein Problem, da ganz offensichtlich die allermeisten BT-Adapter Chips ein- und desselben Herstellers (Sillicon Radio irgendwas) verwenden. Das Problem ist nur, daß ein Fremdtreiber den Adapter aufgrund seiner Hardware-ID identifiziert. Diese ist im BT-Adapter fest gespeichert und wird seitens des Treiberinstallers über die Installations-Informations-Datei (.inf) gegengeprüft. Nur wenn in der .inf - Datei die tatsächliche Hardware-ID des gefundenen Adapters gefunden wird, wird der Treiber installiert.
Folglich ist es notwendig, die jeweilige .inf - Datei des Treibers dahingehend anzupassen, daß sie die Hardware-ID des verwendeten Adapters enthält. Step 1 besteht daher darin, diese Hardware-ID rauszufinden. Hierfür gibt es möglicherweise auch irgendwelche Tools, die die ID auslesen, auch ohne daß ein Treiber installiert ist. Ich kenne jedoch leider keins und bin daher bisher immer so vorgegangen, daß ich zunächst den Originaltreiber des Adapters installiert habe. Bei der 3Com-Software muß man hierzu nicht die gesamte Software installieren. Nach dem Entpacken der Software gibt es ein Unterverzeichnis, wo der Treiber drinliegt. Nach dem Anstecken des Adapters fragt der Hardwareassistent nach, wo der Treiber liegt. Man zeigt ihm das besagte Verzeichnis, der Treiber wird installiert, fertig. Bei der Widcomm-Software wird diese leider gleich komplett installiert. So oder so geht man halt den ganz normalen Weg für die jeweilige Originalsoftware, um deren Treiber zu installieren. Also Adapter anstecken, Treiber autom. finden lassen (Widcomm) bzw. auf Verzeichnis verweisen, fertig.
Um nun die Hardware-ID herauszufinden, öffnet man die Registry. Die ID findet man an mehreren Stellen. Am einfachsten ist es, wenn man zuvor im Gerätemanager nachschaut, wie das Teil genau heißt, und dann die Registry nach diesem Namen durchsucht. Unter XP z.B. findet man einen Eintrag unter HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\ControlSet1\Enum\USB. Die Einträge dort fangen alle mit "Vid_" an. Einer dieser Keys ist für den BT-Adapter. Dessen Name steht jeweils im Klartext in diesem Key drin, ist also leicht zu finden. Und das "Vid_..." ist auch schon die Hardware-ID. Diese hat für alle USB-Adapter immer die Form "Vid_xxxx&Pid_xxxx", wobei x ein beliebiges Zeichen sein kann. Diese ID notiert man sich. Anschließend kann man den Treiber wieder löschen. Falls man die komplette SW installiert hat, kann man deren Deinstaller verwenden, ansonsten einfach alle Einträge aus dem Gerätemanager löschen. Hierbei beachten, daß nicht nur der USB-Adapter, sondern auch diverse COM-Ports und meist auch ein LAN-Gerät installiert wurden. Nach dem Entfernen der Treiber aus dem Gerätemanager müssen auf jeden Fall noch die .inf - Dateien gelöscht werden. Diese findet man in c:\windows\inf. Unter NT, 2k und XP werden alle Hardware-INFs von später installierten Komponenten umbenannt nach OEMx.INF. Man öffnet also einfach die zuletzt dazugekommenen .inf - Dateien. Die letzten ca. 5 Dateien dürften vom BT-Adapter kommen. Die Identifizierung sollte nicht allzu schwer sein, da bereits in der Titelzeile fast immer irgendwas mit BT drinsteht. Beim Löschen darauf achten, daß nicht nur die .inf, sondern (wenn vorhanden) auch die gleichnamige .pnf - Datei gelöscht wird. Unter 9x/Me behalten die .inf - Dateien ihren Originalnamen. Man kann also einfach in das Treiberverzeichnis des BT-Stacks schauen und nachsehen, wie die .inf - Dateien heißen. I.d.R. werden sie "bt......inf" heißen. Unter 9x/Me müssen dann auch noch die Treiberdatenbanken gelöscht werden, das sind die beiden .bin - Dateien im \inf - Verzeichnis. Keine Sorge, die werden beim nächsten Erkennen irgendwelcher Hardware neu aufgebaut. Schlußendlich sollte man c:\windows\system (bzw. \system32 unter NT, 2k, XP) darauf prüfen, ob die Treiberdateien wirklich gelöscht wurden. Auch hier schaut man einfach wieder im Installationsverzeichnis des Treibers nach, wie die Dateien heißen. Und wenn mans extrem sauber machen will, scannt man auch nochmal die Registry nach Vorkomnissen des alten Treibers ab (also nach dem Gerätenamen und nach Treiberdateinamen suchen und entspr. Einträge löschen).
Nun den USB-Adapter abziehen und die Hütte neu starten.
Nun geht man in das Treiberinstallationsverzeichnis des BT-Stacks, welchen man verwenden will. Bei der Widcomm-Software (TDK, IBM, Acer u.a.) muß man auf jeden Fall erst die komplette Software installieren. Der Treiber befindet sich dann im Zielverzeichnis der Installation im Unterverzeichnis \bin. Die 3Com-Software kann man zunächst ganz normal entpacken und installiert erst dann. Hier liegen die Treiber in den Unterverzeichnissen \drivers.w2k bzw. \drivers.w98. Das Auffinden des Treiberverzeichnisses sollte i.A. kein großes Problem sein.
Im jeweiligen Verzeichnis findet man nun mehrere .inf - Dateien. Meist sind die Treiber auch für PC-Cards, weshalb man auch dafür entspr. .inf - Dateien findet. Die .inf - Datei für den USB-Adapter dürfte i.d.R. irgendwas mit USB im Namen haben. Bei der Widcomm-Software z.B. heißt die datei btwusb.inf, bei der 3Com-Software bt3cusb.inf. Man öffnet nun diese Datei und sucht nach Einträgen im Format "USB\Vid_....." In der 3Com-Datei sieht das z.B. so aus:
[DeviceList]
%3ComBluetoothUSBDeviceDesc%=DriverInstall, USB\Vid_0506&Pid_00a0
%3ComBluetoothUSBDeviceDesc%=DriverInstall, USB\Vid_0506&Pid_00a1
%3ComBluetoothUSBDeviceDesc%=DriverInstall, USB\Vid_0506&Pid_00a2
Möglicherweise könnte man hier einfach eine neue Zeile hinzufügen, um den zu verwendenden Adapter bekannt zu machen. Ich habe einfach die erste Zeile editiert, da ich ja sowieso keinen anderen (und erst recht keinen Original-3Com) Adapter verwenden will. Nach dem Editieren sieht das Ganze bei mir dann so aus:
[DeviceList]
%3ComBluetoothUSBDeviceDesc%=DriverInstall, USB\Vid_0a12&Pid_0001
%3ComBluetoothUSBDeviceDesc%=DriverInstall, USB\Vid_0506&Pid_00a1
%3ComBluetoothUSBDeviceDesc%=DriverInstall, USB\Vid_0506&Pid_00a2
Die in der ersten Zeile geänderte ID ist die, die ich mir anhand der obigen Vorgehensweise für meinen Adapter rausgesucht habe. Übrigens haben der Acer- und der Gericom-Adapter dieselbe ID.
Bei der Widcomm-Software ist es ein wenig komplizierter, denn hier gibt es zwei Stellen, an denen die IDs stehen. Einmal hier:
[ControlFlags]
ExcludeFromSelect = USB\VID_0A12&PID_0001
ExcludeFromSelect = USB\VID_04BF&PID_030B
... und dann nochmal hier:
[WDCMOEMID]
%TDK.DeviceDesc%=BTWUSB, USB\VID_0A12&PID_0001 ; TDK CSR based VID&PID
%TDKDFU.DeviceDesc%=DFUBTUSB, USB\VID_04BF&PID_030B ; TDK CSR VID&PID DFU
Wie Ihr seht, habe ich hier auch schon den jeweils ersten Eintrag auf die ID meines Adapters geändert.
Bei der Widcomm-Software kommt noch hinzu, daß hier bereits während der Installation die .inf-Dateien in das \inf - Verzeichnis von Windows kopiert werden. Es muß also noch das \inf - Verzeichnis auf die entspr. Datei abgesucht werden. Unter 9x/Me ist das einfach, weil die Datei denselben Namen hat. Unter NT, 2k und XP heißt sie aber bereits wieder OEMx.inf. Hier muß man dann einfach suchen, welches die richtige ist. Nun auch diese analog editieren, eine eventuell vorhandene gleichnamige .PNF-Datei löschen - fertig.
Und das wars auch schon. Wenn man nun den Adapter einsteckt, sollte der Hardwareassistent im Falle der Widcomm-Soft ganz automatisch den Treiber installieren, da die .INFs ja schon kopiert wurden. Bei anderen Softwarestacks kommt dann halt die bekannte Frage, wo der Treiber liegt. Bei der Widcomm-Software ist man nun auch schon fertig, da diese ja schon installiert ist. Bei 3Com und sicher auch allen anderen startet man nun noch die normale Setup-Prozedur für die eigentliche Software.
Das wars. Bei mir funktioniert auf diese Weise der Acer-, der Mitsumi-, der Gericom- und unser IBM-Ultraport-Adapter problemlos zusammen mit der Widcomm- und der 3Com-Software. Die Widcomm ist sehr verbreitet und wird von allen möglichen Herstellern eingesetzt (wie gesagt TDK, ACER, IBM und sicher auch einige andere). Andere Softwarestacks habe ich leider noch nicht zum Downloaden gefunden, aber das Verfahren dürfte ähnlich sein.
Ich bevorzuge derzeit die 3Com-Software, weil ich a) die hier reporteten Probleme nicht nachvollziehen kann (z.B. muß ich den COM-Port im Ericsson Mobiltelefonmonitor nicht auf "reserviert" setzen) und weil damit b) der Filetransfer-Dienst zusammen mit T68(i) funktioniert. Bei der Widcomm-Soft muß man umständlicherweise SendFile via BT-Serialport nutzen.