Funktelefon: Multibasisbetrieb mit TK-Anlage?

  • Zitat

    Original geschrieben von Fiete747
    Wieso muss ich Repeater einsetzen, wenn ich mehrere Basisstationen übers ganze Haus verteilt habe (angeschlossen an analogen Dosen), die Multibasisfähig sind laut Hersteller (z.B. SIEMENS Gigaset SL150)? Ich stelle mir das so vor, dass ich die vier Basisstationen alle über das sternförmige analoge vorhandene Hausnetz an die TK-Anlage anschließe und dass damit ein Handover zwischen den Stationen gewährleistet ist. Oder hab ich da jetzt irgendwas grundsätzlich missverstanden?

    Ja, da hast du etwas grundsätzlich missverstanden. Ein Handover, sprich das Wechseln des Funkbereiches während eines Gespräches, ist nur im Repeaterbetrieb möglich.


    Das kann man auch recht einfach verdeutlichen. Wenn du vier Basisstationen an einer TK-Anlage betreibst, dann reagieren zwar alle auf die gleiche externe Rufnummer, aber die erste hat die Nebenstelle 11, die zweite die 12, die dritte 13 und die vierte die 14. Alle Mobilteile der vier Basisstationen werden an alle Stationen angemeldet (MT1 als INT 1 an BS 1-4, MT2 als INT 2 an BS 1-4, MT3 als INT 3 an BS 1-4, MT4 als INT 4 an BS 1-4).


    Wenn jetzt ein Anruf kommt, dann wird dieser an allen Basisstationen signalisiert. Das Gespräch wird jetzt zum Beispiel am MT1 entgegen genommen, das sich zu diesem Zeitpunkt bei der Basisstation 2 eingebucht hat. Wenn man jetzt den Funkbereich der Basisstation 2 während des Gespräches verlässt und sich nun im Funkbereich der Basisstaion 4 befindet, dann könnte sich rein theoretisch das Mobilteil auf die Basisstation 4 einbuchen, das Gespräch ist aber immer noch auf der Basisstation 2. Das geht also nicht!


    Und jetzt sage ich dir das es doch möglich ist, oder besser ausgedrückt, es war schon mal möglich. Mit einer Sinus 44 isdn bzw. Gigaset 2060 isdn hättest du das realisieren können. Bei diesen Basisstaionen kann man einen Mehrzellenbetrieb konfigurieren.


    Zitat

    Sie können am Mehrgeräteanschluß durch Betrieb in mehreren (maximal 4) Zellen (Feststationen Sinus 44isdn) den Reichweitenbereich Ihrer Handgeräte erweitern.
    Alle Handgeräte sind für ankommende externe Gespräche unter der gleichen Rufnummer (MSN) erreichbar, unabhängig, in welcher Funkzelle (Station) Sie sich befinden. Abgehende externe Gespräche sind von jeder Zelle möglich.
    Sie können auch während eines Gespräches die Funkzelle (Feststation) wechseln, ohne das Gespräch abzubrechen. Mit der Softtaste "Wechsel" wird automatisch das Gespräch mit Parknummer = Handgerät-Intern-Nr. – geparkt –, Funkverbindung zur anderen Station (Zelle) aufgebaut und dort – entparkt –.


    Voraussetzungen:
    - ISDN Anschluss mit Leistungsmerkmal "Parken"
    - ein S0-Bus (keine Sternverkabelung)


    Wenn die alten analogen Kabelsternförmig verlegt sind, das ist es möglich, wenn die Kabel mindestens 8 Adern haben.


    Aber wie schon gesagt, das war einmal. Die Anlagen gibt es schon lange nicht mehr.


    cu termi0815

    Vorbeugen ist besser als auf die Füße kotzen!

  • Hallo Fiete747!


    Hier mein Vorschlag:


    Nimm ein Gigaset SX205isdn oder 255isdn (mit integriertem AB) und montiere es neben dem NT. Dazu brauchst du noch vier passende Mobilteile, bevorzugt das S1 oder SL1 wegen der umfangreichen Funktionen. Siemens hat mittlerweile auch schon entsprechende Nachfolgermodelle angekündigt, die es natürlich auch tun würden.


    Bei der von dir beschriebenen Größe des Hauses (insgesamt 500 m² auf drei Etagen) sollte das Telefonieren eigentlich auch ohne Repeater überall im Haus funktionieren, jedenfalls dann, wenn die Basis in der mittleren Etage hängt. Ansonsten müsste ein zusätzlicher Repeater dicke reichen.


    Bei dieser Konfiguration kann dir die existierende Verkabelung im Haus egal sein, weil ja alles drahtlos läuft. Die ganzen ISDN-Leistungsmerkmale (v.a. die variable MSN-Verteilung wäre vielleicht interessant) können so auch genutzt werden.


    Kostenmäßig müsste die ganze Sache unter 600 EUR zu machen sein.


    Sicher gibt es auch von anderen Herstellern Telefone, die eine entsprechende Konfiguration zulassen würden. Im Prinzip sollte es mit allen ISDN-Dect-Telefonen gehen. Allerdings gibt es nur wenige Hersteller, bei denen sich die Funkreichweite im Bedarfsfall mit einem Repeater erweitern ließe, was bei deinen Kunden ja eventuell gemacht werden müsste.


    Vielleicht konnte ich dir ja weiterhelfen.


    Gruß
    Kiwi01

  • Wenn 2 gleiczeitige externe Telefonate ausreichend sind, würde ich ebenfalls zu einer Heim-DECT-Anlage greifen.


    Je nach Baumaterial (Betondecke vs. Holzdecke) kann eine Basisstation im EG ausreichen um KG und DG mitzuversorgen.


    Plane und rechne lieber mal mit 1 x DECT-Basisstation, je 1 x Repeater für KG und DG und 4 x DECT-Handsets mit Ladeschalen.


    Ein Arbeitskollege hat diese Konstellation (allerdings nur mit 2 x DECT Handsets :) ) in seinem Ziegelmassivhaus mit traditioneller Betondecke auf 4 Ebenen erfolgreich eingesetzt.


    hjrauscher

  • Vielen Dank für die vielen Antworten! Es wurden inzwischen so viele Vorschläge gemacht. Ich fasse anhand der neuen Infos neu zusammen, was die TK-Anlage leisten können muss:


    1x S0 extern
    8x Analoge Anschlüsse intern (für 2x Fax + Türsprechanlage + evtl. Festtelefone + Alarmanlage)
    ISDN-Anschlüsse intern (2 Buchsen im Haus vorhanden)
    4x DECT-Funkzellen
    Erweiterbarkeit durch Repeater


    Ich würde mich über Links zu Händlern, Preise + Datenblätter freuen.


    Kiwi01:
    Das Gigaset SX255isdn ist mit seinen 8 Funkzellen und nur zwei weiteren analogen Buchsen leider ein wenig zu klein. Kensnt Du eine etwas größere Alternative?


    octo32:
    Ich kann weder die Kirk BS500 noch den Repeater WRFP4 über Google finden, keine Datenblätter, Händler oder Preise. Hast Du da was?

  • Hi,


    zur Kirk 500 findest Du dort etwas: http://www.kirktelecom.dk/company/suk113.asp
    oder bei http://www.tiptel.de


    Die ist aber genauso wie das SX255 nach Deiner jetzigen Spezifikation zu klein, hat keine analogen Ports und keinen internen S0.


    Auf jeden Fall sind wir wieder da wo wir angefangen sind. Im Bereich der professionellen DECT Systeme, d.h. DETEWE OpenCom (T-Comfort) oder Siemens HiPath mit entsprechender Anzahl analog/digital/RFP Schnittstellen und damit natürlich auch in einer entsprechenden Preisklasse.


    Gruß


    octo32

  • Fiete747
    Vergiß alle Gigaset-Systeme oder -Basen, die helfen Dir nicht weiter.


    Was Du brauchst, ist eine TK-Anlage mit einem integriertem DECT-System. Daran kannst Du je nach Anlage zwischen vier und mehreren hundert DECT-Basen anschließen.
    Je nach DECT-Basis sind je nach Anlage zwei bis acht Gespräche gleichzeitig möglich.


    Wenn Du mir einen groben Grundriß des Gebäudes geben kannst (Dimensionen wie Länge, Breite usw, sind wichtig), dann kann ich ungefähr abschätzen, wieviele Basen für eine 100%ige Ausleuchtung erforderlich sind.
    100%ige Angaben lassen sich ohne eine Ausleuchtung nicht machen, da Wände und Decken immer unterschiedlich sind und so die Reichweiten der Basen nicht immer gleich sind. Mit einer guten Schätzung kommt man aber nah dran ;)


    Du kannst mir auch gerne eine PN oder eine email (siehe Signatur) senden.



    Bess demnähx,
    Carsten

    "Das Problem an Zitaten aus dem Internet ist, daß sie nur schwer überprüfbar sind."


    Konrad Adenauer

  • Zitat

    Original geschrieben von Butterfly
    Vergiß alle Gigaset-Systeme oder -Basen, die helfen Dir nicht weiter.


    Wieso das denn?


    Bei seinen Anforderungen (siehe oben) und vernünftigem Budget sollte das mit Siemens Gigaset + Repeatern machbar sein.


    Um einen dicken Auftrag an Land zu ziehen brauchts schon etwas mehr "unique selling points" :D ;)


    hjrauscher
    (Der keine Hardware verkauft)


  • Soviel zur Theorie ;)
    Ein Auftrag wäre natürlich nett, aber darauf kommt es mir hier nun wirklich nicht an. Soviel dazu. :)


    Die Sache mit den Gigasets ist ganz nett, aber hier nicht angebracht.
    Zum einen, weil mind. vier Handsets eingesetzt werden sollen. Zwei Sprachkanäle im ganzen Haus sind da zuwenig, da würden die beiden ISDNer keinen Sinn machen. Weiterhin zeigt die Erfahrung, dass die Repeater relativ oft nicht stabil laufen, wenn mehrere an einer Basis betrieben werden (Hallo? Satzbau? :D ).
    Dazu die beschränkten Möglichkeiten, wenn es um Erweiterungen geht.....



    Bess demnähx,
    Carsten

    "Das Problem an Zitaten aus dem Internet ist, daß sie nur schwer überprüfbar sind."


    Konrad Adenauer

  • Butterfly
    ... ein Auftrag sei Dir gegönnt :D


    Hast Du so schlechte Erfahrungen mit DECT-Repeatern gemacht? Wie gesagt bei einem Arbeitskollegen laufen die von Siemens (2 Stück) tadellos seit 1 Jahr, bei 3 DECT-Handsets :top:


    BTW: Welchen Hersteller / welche Anlage würdest Du den für dieses Projekt anbieten: Siemens, Ericsson, Panasonic, etc.?



    Fiete747
    Vielleicht gibst DU uns ja ein Update zu den "harten" Anforderungen Deines Kunden - sonst reden wir uns hier die Köpfe heiß, und wissen nicht wer "näher dran ist" mit seiner Lösung :)


    Alsda wären:
    - Anzahl gleichzeitiger EXTERNER Telefonate
    - Anzahl gleichzeitiger INTERNER Telefonate
    - Anzahl gleichzeitiger Telefonate GESAMT
    - Anzahl DECT-Handsets (4, ich denke mal um von jedem Punkt im Haus schnell an eines zu kommen wenns klingelt)
    - Anzahl Anrufbeantworter
    - Anzahl analoger Anschlüße für Faxgeräte, etc.
    - Anzahl PC's die in's Internet sollen - sofern nicht DSL eh' in Frage kommt


    hjrauscher

  • Ja, ich habe öfters schlechte Erfahrungen mit Repeatern am Gigast gemacht. Vor allem im Office- oder Business-Bereich. Die meisten, die nicht sauber funktionieren, fliegen dann raus.


    Tja, wenn wir mehr Input hätten, könnte wir Empfehlungen aussprechen.
    Auch die Dimensionen des Gebäudes wären sehr wichtig.


    Bd,C

    "Das Problem an Zitaten aus dem Internet ist, daß sie nur schwer überprüfbar sind."


    Konrad Adenauer

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