Hartz IV und Bürgerversicherung ... warum statt dessen keine sozialliberale Lösung?

  • Zitat

    Original geschrieben von strikeme
    durch basel2 sind die kriterien für die krediterlangung ja höher gesetzt worden!...


    Ein Arbeitsloser bekommt mit oder ohne Basel II keinen Kredit! Ich hatte Deine ursprüngliche Frage dahingehend aufgefasst, was passiert, wenn erwartet wird, daß bestehende Kredite allgemein aufgrund ALG-2 nicht mehr bedient werden können.


    Zitat

    Original geschrieben von strikeme
    ...und für ganz krasse fälle gibt es ja die privatinsolvenz da schaut die bank nur noch in die röhre !


    Jein, da Privatinsolvenz nicht zwingend heißt, daß die Forderungen zu 100 % ausfallen. Die Banken müssen dann aber eine sogenannte Einzelwertberichtigung in Höhe des tatsächlichen Ausfalls bilden.


    Gruß


    muli

  • Zitat

    Original geschrieben von Erik Meijer



    Und hör bitte auf, mir ständig Aussagen in den Mund zu legen, die ich nie getätigt habe! Wo habe ich geschrieben, ein ALG-II Bezieher könnte jeden Monat reichlich was zurücklegen?


    Nein ?


    Zitat

    Original geschrieben von Erik Meijer
    btw: auch ein Arbeitsloser kann seine jährlichen Kosten umlegen, das Geld z.B. monatl. beiseite packen und es dann zum Zahlungstermin von dem Packen wieder runter nehmen. Das funktioniert auch einkommensunabhängig.


    Zitat

    Original geschrieben von Erik Meijer


    An der jetzigen Sozialhilfe ist imho in der Tat nicht viel anders als an ALG-II. ALG-II ist die Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe.


    Gut erkannt. Aber warum zum Teufel hat man als Maßstab für ALG2 das Sozialhilfeniveu gewählt ? Hätte es nicht auch ein Mittelwert zwischen der jetzigen Sozialhilfe und durchschnittliche Arbeitslosenhilfe getan ?


    Zitat

    Original geschrieben von Erik Meijer


    Ich finde sie richtig, Du nicht. Deswegen bin ich kein besserer Mensch und Du kein schlechterer.


    Ich akzeptiere Deine Meinung. Aber bitte verstehe auch meine Gründe wieso ich nicht viel von Hartz IV halte.

  • Zitat

    Original geschrieben von matze929
    Aha aha, was funktioniert denn dann ? Vielleicht gehst Du besser in die Politik und verräts denen mal was funktioniert. Wir alle könnten dieses geniale Wissen bestimmt gut gebrauchen. Die Politik (ob nun rot oder schwarz) rätselt jedenfalls seit Jahren, geklappt hat bis jetzt aber noch nicht viel.


    Hartz 4 ist doch der Schritt in die richtige Richtung - die sind nicht so dumm, wie viele immer glauben wollen. Das Problem ist nur, dass immer viele Meinungen unter einen Hut gebracht werden müssen - so kommt es zu Kompromissen.


    Die Idee eines "Grundeinkommens über der Sozialhilfe" ist nicht weit vom Irrglaube entfernt, der Staat könne durch vermehrtes Gelddrucken die finanziellen Probleme lösen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Rincewind
    Ich weiß sogar wie die heißen... -> Unternehmer ;)


    oder auch alleinerziehende Mütter, die meinte ich jetzt eher ;) ähnlich wie eine ganze Reihe Sozialhilfeempfänger. war vor 14 Tagen mal in der Rheinischen Post.


    @matze:reichlich was beiseite legen ist für mich was anderes als ein Umlegen der jährl. entstehenden Kosten, was ich mit meinem von Dir zitierten Abschnitt eigentlich meinte. Und da war meine Aussage ja auch, dass wer das monatlich nicht kann, die Beträge jährlich erst recht nicht wird zahlen können. Das impliziert doch, dass ich auch weiß, dass es nicht jeder kann. Meinte aber, dass das Grundprinzip einkommensunabhängig funktioniert. Da hast Du mir weiter oben ja zugestimmt.


    Was die Höhe des ALG-II angeht, ist die Frage, ob es finanzierbar gewesen wäre, einen höheren Betrag zu nehmen. Und wie wäre die Reaktion dann gewesen? Man fordert ja an und für sich immer mehr als man bekommt. D.h. ich vermute mal mit einem Mittelwert wären auch längst nicht alle zufrieden gewesen.

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

  • Zitat

    Original geschrieben von Erik Meijer



    @matze:reichlich was beiseite legen ist für mich was anderes als ein Umlegen der jährl. entstehenden Kosten, was ich mit meinem von Dir zitierten Abschnitt eigentlich meinte. Und da war meine Aussage ja auch, dass wer das monatlich nicht kann, die Beträge jährlich erst recht nicht wird zahlen können. Das impliziert doch, dass ich auch weiß, dass es nicht jeder kann. Meinte aber, dass das Grundprinzip einkommensunabhängig funktioniert. Da hast Du mir weiter oben ja zugestimmt.


    Jetzige Arbeitslose und Normalverdiener können und müssen was beiseite legen. Sonst kommt doch keiner mehr klar, oder ? Für ALG2 Empfänger sehe ich allerdings schwarz, mit weglegen wird da garnichts gehen. Eher werden sie neue Quellen suchen müssen um überhaupt einigermaßen über die Runden kommen zu können. IMHO wird auch die Kriminalität ansteigen.

    Zitat


    Was die Höhe des ALG-II angeht, ist die Frage, ob es finanzierbar gewesen wäre, einen höheren Betrag zu nehmen. Und wie wäre die Reaktion dann gewesen? Man fordert ja an und für sich immer mehr als man bekommt. D.h. ich vermute mal mit einem Mittelwert wären auch längst nicht alle zufrieden gewesen.


    Wer sagt denn das man es allen gerecht machen müßte ? Kann man das überhaupt, ist das überhaupt sinnvoll ? Bei einem höheren Betrag wären aber IMHO wesentlich mehr damit einverstanden als es jetzt ist. Und die Chance das man mit dem Geld vom ALG2 über die Runden kommt auch. Ich hoffe aber eindringlich das da noch einmal eine Nachbesserung kommen wird, wann steht in den Sternen. Hängt auch mit den Demos zusammen wie sich das weiter auswirkt.


    Und zur Frage der Finanzierbarkeit. Du hat mitgekriegt das Merz wie auch Clement beide zusammen bestätigt haben das die Regelungen von Hartz IV bei weitem mehr kosten als die jetzigen Regelungen. Somit könnten wir alles besser so lassen wie es derzeit ist und der Staat spart dabei noch. Das das auch nicht unbedingt vom Vorteil ist stimme ich Dir sogar zu. Das wie und wer für die Reformen bluten soll ist entscheidene Frage.

  • Zitat

    Original geschrieben von Erik Meijer
    oder auch alleinerziehende Mütter, die meinte ich jetzt eher ;) ähnlich wie eine ganze Reihe Sozialhilfeempfänger. war vor 14 Tagen mal in der Rheinischen Post.


    Wir sind uns aber doch einig, das die wenigsten Arbeitslosen alleinerziehende Mütter sind.
    Im überigen ist es kein positiver Aspekt, wenn es alleinerziehenden Müttern durch Harz IV besser geht. Eher ist es traurig, bzw. zu tiefst peinlich, das es in einem so sozialen Staat alleinerziehenden Müttern so schlecht geht, das sie durch Harz IV, der Strafmaßnahme der Harzreform, profitieren können.

  • Es ist in der Tat peinlich, dass es so ist, aber da kann ausnahmsweise Hartz IV nix für ;)


    Die wenigsten Arbeitslosen nicht, aber sehr sehr viele Sozialhilfeempfänger. Hartz IV betrifft ja nicht nur die Langzeitarbeitslosen, sondern auch die Sozialhilfeempfänger.

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

  • Zitat

    Original geschrieben von Erik Meijer


    Und die Gefährdung anderer Arbeitsplätze halte ich nunmal nach wie vor für Schwarzmalerei.


    Na immer noch der Auffassung ?:


    http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,316660,00.html


    Also doch 1 Euro Jobs auch für die Privatwirtschaft.
    Man beachte den Satz "In den vergangenen Wochen hatten mehrere Wirtschaftsverbände die Befürchtung geäußert, die Ein-Euro-Jobs könnten einseitig öffentlich-rechtliche Träger begünstigen."


    Somit werden selbst die schwärzesten Prognosen noch kräftig überflügelt werden. Wer bitte will kontrollieren, wann ein "normaler" Arbeitsplatz zu gunsten von einem 1-Euro-Job wegrationalisiert wurde?

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