Oskar Lafontaine und seine Äußerungen


  • Wir brauchen auch in der Regierung Leute, die sagen, was sie denken;-) und in beiden Lagern auch Leute, die neben Ihrer geäußerten Kritik auch Alternativen aufzeigen. Und Lafontaines Hauptargument "die SPD verliert jede Wahl, sie muss ihre Politik ändern" mag schön und logisch klingen, ist und bleibt aber substanzlos, wenn der gute Oskaer nicht auch mal äußerst, wie er sich diese Politik realistisch vorstellt.

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

  • Lafontaine ist und bleibt ein unverbesserlicher Sozialromantiker. Er gehört neben den Gewerkschaften zu den Betonköpfen, die den Knall noch nicht gehört haben und denken der Staat soll sich weiter bis über beide Ohren verschulden. Was er damit bei zukünftigen Generationen anrichtet ist ihm anscheinend völlig egal.
    Ob er, der ja früher Wirtschaftsminister war, sich manchmal Gedanken macht, warumm es die sog. Maastricht-Kriterien gibt, die Staaten das unkontrollierte Schulden machen untersagen? :flop:

    Chuck Norris liest keine Bücher: Er starrt sie so lange an, bis sie ihm freiwillig sagen, was er wissen will.

  • Zitat

    Original geschrieben von Bob_Harris
    Es ist zwar korrekt, was Du schreibst, Lafontaine hat nicht zu Unrecht auf die "Gefahren" der Einheit, insb. finanzieller Natur, hingewiesen.
    Was aber wäre denn die Alternative gewesen, ...? ...


    OL hatte damals Alternativen genannt, IIRC wollte er die DDR langsamer integrieren und nicht so hopplahopp wie die damalige Regierung das mit allen negativen Konsequenzen durchgezogen hat. Dazu sollte IIRC die D-Mark im Osten später eingeführt werden und er war auch gegen einen 1:1 Umrechnungskurs von D-Mark zu DDR-Mark. Jedenfalls hatte er auf die Risiken hingewiesen und er hatte Alternativen genannt. Ob sein Weg ex post der bessere gewesen wäre, wird wohl niemals beantwortet werden könnnen.


    Trotzdem sind die derzeitigen Äußerungen von OL zutreffend. Er nennt, gelinde gesagt, die Diskrepanz zwischen Wahlprogramm der SPD und tatsächlicher Regierungspolitik und dies zurecht, denn die Leute vergessen schnell, IMHO zu schnell.


    Gruß


    muli

  • Zitat

    Original geschrieben von muli
    Trotzdem sind die derzeitigen Äußerungen von OL zutreffend. Er nennt, gelinde gesagt, die Diskrepanz zwischen Wahlprogramm der SPD und tatsächlicher Regierungspolitik und dies zurecht, denn die Leute vergessen schnell, IMHO zu schnell.


    Dann soll er sich mal an seine eigene Rede als SPD-Parteivorsitzender erinnern, auf der er die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe (wie jetzt nach Hartz IV) SELBST propagiert hat :rolleyes:
    OL ist und bleibt IMHO ein unverbesserlicher Populist. :flop:

    Chuck Norris liest keine Bücher: Er starrt sie so lange an, bis sie ihm freiwillig sagen, was er wissen will.

  • Zitat

    Original geschrieben von Bob_Harris
    ... und denken der Staat soll sich weiter bis über beide Ohren verschulden. Was er damit bei zukünftigen Generationen anrichtet ist ihm anscheinend völlig egal. ...


    Geht's den Amis (derzeit) schlecht? IMHO geht es denen volkswirtschaftlich gesehen besser als uns und dies trotz eines Milliardendefizits. Ich heiße die Rüstungsausgaben die zu diesem Defizit geführt haben keineswegs gut, jedoch ist IMHO eine hohe Staatsverschuldung nicht ganz so problematisch wie sie oft dargestellt wird, insbesondere der Hinweis auf die zukünftigen Generationen ist IMHO pures Politikergeschwätz. Da gibt es andere Dinge, die man diesem Globus nicht antun dürfte, wenn man zukünftige Generationen für schützenswert hält.


    Gruß


    muli

  • Niemand sagt, daß andere Sünden besser oder schlechter wären.
    Aber wer soll die Schulden denn jemals zurückzahlen? Der Weg geht nur in eine Richtung, nicht in die andere.

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Zitat

    Original geschrieben von muli
    ...jedoch ist IMHO eine hohe Staatsverschuldung nicht ganz so problematisch wie sie oft dargestellt wird, insbesondere der Hinweis auf die zukünftigen Generationen ist IMHO pures Politikergeschwätz.


    Sorry, aber das ist wirklich Unsinn. Auch der Staat muss für seine Kredite Zinsen zahlen. Dieser Schuldendienst nimmt bereits heute einen großen Teil der staatlichen Steuereinnahmen in Anspruch.
    Aus volkswirtschaftlicher Sicht kann man daher eine Nettokreditaufnahme des Staates mit zukünftig höherer Steuerbelastung gleichsetzen. Daher werden also zukünftige Generationen die Rückzahlung heute aufgenommener Schulden übernehmen.
    Das der Staats mit seiner Kreditnachfrage generell ein steigendes Zinsniveau mit negativen Auswirkungen für die Privatwirtschaft herebiführt kommt hinzu.

    Chuck Norris liest keine Bücher: Er starrt sie so lange an, bis sie ihm freiwillig sagen, was er wissen will.

  • Zitat

    Original geschrieben von Bob_Harris
    Dann soll er sich mal an seine eigene Rede als SPD-Parteivorsitzender erinnern, auf der er die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe (wie jetzt nach Hartz IV) SELBST propagiert hat ....


    Und hat er diese Aussagen als verantwortlicher Parteivorsitzender in das Wahlprogramm der SPD reinschreiben lassen? Nein hat er nicht! Insofern hat er wohl die Aussagen dieser Rede zurückgenommen, jedenfalls hat er sie nicht weiter verfolgt.


    Zitat

    Original geschrieben von Bob_Harris
    ...Das der Staats mit seiner Kreditnachfrage generell ein steigendes Zinsniveau mit negativen Auswirkungen für die Privatwirtschaft herebiführt kommt hinzu. ...


    Darum haben wir sowohl in Amiland, wie auch bei uns derzeit exorbitant hohe Zinsen. Alles klar. :rolleyes:



    Gruß


    muli

  • Zitat

    Original geschrieben von Jochen
    Niemand sagt, daß andere Sünden besser oder schlechter wären.
    Aber wer soll die Schulden denn jemals zurückzahlen? Der Weg geht nur in eine Richtung, nicht in die andere.


    Der Weg kann in beide Richtungen gehen. Die Amis haben es bewiesen. Bush sen. hatte enorme Staatsschulden angehäuft (Rüstungsausgaben), Clinton hat sie fast bis auf Null abgebaut! In Zeiten konjunkturellem Wachstums können also Staatsschulden durchaus abgebaut werden.


    Gruß


    muli

  • Können, ja. Aber genau das ist ja der springende Punkt. ;)

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

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