Ich kann Siemens nicht leiden, ehrlich. Oder besser gesagt „nicht mehr“, denn früher war alles besser. Das S6 - jaaaaa, was für ein Handy. Groß wie eine Tischplatte und dabei sagenhafte 30 Stunden Standby, ein Traum (und mein erstes Handy, damals im Jahre 1997).
Und danach das S10 active – Mann, war ich stolz auf das Ding. Farbdisplay (drei Farben! :eek: ), robust, toller Empfang, gute Sprachqualität, und dazu noch 120 Stunden Standby; was braucht man mehr?
Und dann nach der 25er Reihe kam das, was bei Siemens als neues Grunddesign Einkehr halten sollte: Man nehme ein X-beliebiges Handy, lege es drei Jahre lang in die Meeresbrandung an einem Kiesstrand (grobkörniger Sand tut’s auch), und wenn das Handy dann durch die ständige Bewegung auf dem Kies oder Sand ordentlich rundgeschliffen wurde, holt man es aus dem Wasser, et voilá: Die 35er Reihe; technisch nicht schlecht, aber das Design war ein Alptaum – der mit der 45er Reihe noch verschlimmert wurde, da hier (zumindest beim S45) noch Verarbeitungsqualität a lá Nokia hinzukam - die sowohl optisch als auch technisch wirklich äußerst ansprechenden SL42 / 45 klammere ich hier aus.
Und über die 55er, die IMHO durch die Bank ein absoluter Witz war, habe ich mir hier bereits oft und ausführlich genug den Mund zerrissen, so daß ich hier nun den verdienten Mantel des Schweigens über diese gesamte Reihe breiten möchte.
Und jetzt haben wir die Ära 65. Das S65 ist bestimmt wieder nur so eine im Schnellverfahren aus dem Boden gestampfte Antwort auf T610 / K700i, und das M65, tja, das wird sicherlich auch bloß wieder so ein pseudo-outdoor-Handy sein; so eine Art Handy für den M-Klasse-Fahrer, der zwar mit seinem Auto nie ins Gelände geht, der aber ein passendes Handy haben möchte, falls vor seinem Auto mal ein Bächlein über die Ufer tritt.
Warum habe ich mir das Ding eigentlich gekauft?
Weil ich es haben wollte – und zwar ab dem Moment, als ich es zum ersten Mal in der Hand hatte. Und dieses „Haben wollen“ ging sogar so weit, daß ich tatsächlich ein gebrandetes Gerät genommen habe (T-mobile).
--- Das Äußere ---
Leider gibt es bei T-mobile nicht die Farbvariante mit den orangefarbenen Gummiteilen (ich weiß gerade nicht, wie diese Farbvariante heißt), daher mußte ich mit der etwas dezenteren Variante „Cool Grey Silver“ vorlieb nehmen – aber was tut man nicht alles…
Ich war etwas erstaunt, als ich das Handy zum ersten Mal in der Hand hatte, denn es wirkt deutlich größer und wuchtiger als das, was man erwartet hätte – das ist aber mehr oder weniger eine Täuschung, die nicht zuletzt durch das gigantisch große Display verursacht wird; der metallene „Überrollbügel“ tut hier sein Übriges. Die Daten: 109 x 49 x 19 mm bei 104 g Gewicht.
Die Vorderseite des Handys wird absolut vom Display dominiert; die Tastatur drängt sich darunter regelrecht zusammen und wirkt im Vergleich nahezu unterdimensioniert. Generell wirkt das Handy in dieser Farbvariante eigentlich sogar relativ dezent – unter den Autos wäre beispielsweise der Audi Allroad der passende Vergleich.
Das prägende Element der Rückseite ist definitiv die Gummi-Abdeckung des Kameraobjektivs, die gleichermaßen auch den externen Antennenanschluß abdeckt. Man kann die Abdeckung übrigens auch gegen einen kleinen Schutzring austauschen, der dann die Linse der Kamera umgibt; der Sinn ist mir nur ehrlich gesagt nicht ganz klar, denn in diesem Zustand ist dann weder der externe Antennenanschluß noch die Linse der Kamera geschützt (wobei letztere natürlich schon einen gewissen Schutz durch die Erhebung des Rings erfährt)
Im unteren Teil des Handys wird der genoppte Akkudeckel (der Rest des Gehäuses ist relativ glatt) von dem zusammenlaufenden Metallbügel umschlossen und durch einen kleinen Plastikriegel gesichert, der auch mich keinen wirklich vertrauenswürdigen Eindruck macht, aber ich sollte vielleicht wirklich nicht die Metallschrauben des R310s als Maßstab nehmen.
Solange das Ding so hält, ist mir relativ egal, aus welchem Material der Riegel ist, der sich übrigens beim Zudrehen leicht in das Gehäuse schraubt und so den Metallbügel fest auf den mit Gummidichtungen versehenen Akkudeckel preßt.
Die am unteren Ende des Handys befindliche Steckerleiste (wobei das eher als Steckdose zu bezeichnen ist) wird übrigens ebenfalls mit einem Gummistöpsel verschlossen, von dem sich glücklicherweise gleich drei im Lieferumfang befinden (ebenso wie zwei der oben bereits genannten Ringe für das Objektiv)
--- Das Display ---
Das war ehrlich gesagt einer der Gründe, weswegen mich das Handy innerhalb kürzester Zeit in seinen Bann gezogen hat. Man mag es kaum glauben, aber die bei Siemens haben es nach diesen schlechten Display-Witzen der 55er Reihe (die ja noch jetzt ihre Anwendung in diversen Low-Budget-Modellen bei Siemens finden) tatsächlich gelernt, anständige Displays zu bauen! :eek:
Das TFT-Display, das 65k Farben bei einer Auflösung von 132 x 176 Bildpunkten darstellen kann, besticht nicht nur durch seine schiere Größe, sondern auch durch seine Leuchtkraft, seine Brillanz und die sehr kräftige Farbwiedergabe. Für jemanden, der wie ich ein T610 gewöhnt ist, ist dieses Display wirklich wie der Umstieg von einem Golf auf eine S-Klasse – ganz besonders dann, wenn man die Wohnung verläßt und sich im (momentan äußerst raren) Sonnenlicht befindet - und trotzdem noch problemlos das Display ablesen kann.
Im Standby-Betrieb wird das Display durch einen Bildschirmschoner überlagert, dessen „Wartezeit“ man zwischen einer und 99 Minuten frei wählen und ihn weiterhin mit einer Codeeingabe sichern kann; weiterhin ist es auch möglich, den Schoner komplett zu deaktivieren. Als Schoner selbst lassen sich diverse Bilder, eine Digitaluhr, eine Analoguhr und eine reine Anzeige des Netzbetreibers wählen. Letztere Variante wird im Menü als „Energie sparen“) bezeichnet; wird sich zeigen, ob sie das hält, was sie verspricht.
Ansonsten wird im normalen Betrieb der Name des Netzbetreibers, die Feldstärke des Netzes in sechs Stufen, die Akku-Kapazität (mehr oder weniger stufenlos, bzw. in den Abstufungen, die die Pixel des Displays zulassen), das Datum und die Uhrzeit angezeigt; weiterhin erscheinen natürlich noch diverse Sonderfunktionen als Symbol am oberen Rand des Displays (z. B. wenn GPRS oder die IR-Schnittstelle aktiviert sind)
Geprägt wird das Display durch das jeweilige Hintergrundbild, das sich aber ebenfalls abstellen läßt, wenn man es eher puristisch mag.
Die Beleuchtung ist wie schon gesagt absolut klasse; die Helligkeit läßt sich in Abständen von jeweils 10% zwischen 100% und 10% wählen, falls sie zu grell erscheint.
Generell läßt sich das Display aus einem relativ großen Blickwinkel-Bereich hervorragend ablesen, bevor die Farben sich verfälschen oder das Display nur noch eine leuchtende Fläche nahezu ohne Konturen ist.
--- Die Tastatur ---
Es hängt hier wie so oft von der körperlichen Konstitution ab, ob man mit der Tastatur zurechtkommt. Ich habe ja relativ schmale Hände und komme daher weitestgehend problemlos klar; lediglich die sehr eng beieinander liegenden Softkeys und Anruftasten kommen sich hier gelegentlich etwas in die Quere. Zwar habe ich auch bei diesen vier Tasten noch keine ungewollt betätigt, allerdings fühlt es sich ab und zu so an, als würde zu einem falschen Tastendruck nicht mehr viel fehlen.
Tendenziell ebenfalls besser bedienen lassen sich die beiden äußeren Tastenreihen, da hier vertikal gesehen ein deutlicher Zwischenraum zwischen den einzelnen Tasten vorhanden ist, während die Tasten der mittleren Reihe mehr oder weniger nahtlos aneinander anschließen. Zwar wird dieses Problem durch die leicht erhobenen Tastenmitten der mittleren Reihe etwas abgemildert, wenn aber jemand etwas breitere Hände hat, dürfte es da schon zu der einen oder anderen Fehlbedienung kommen.
Ansonsten ist an der Tastatur nichts auszusetzen. Die Tasten haben einen herrlich knackigen Druckpunkt; auch der 5-Wege-Joystick läßt sich präzise bedienen, wenn auch öfters mal ein etwas beherzterer Druck auf den Stick nötig ist, wenn man beispielsweise einen Befehl bestätigen möchte.
Das einzige, was sich hier gelegentlich als Nachteil herausstellt, ist die Beschichtung des Joysticks, bzw. so eine Art flachgedrückter Gummitropfen, der sich auf der Oberseite befindet, um anscheinend die Haftung des Daumens zu unterstützen. Das funktioniert wunderbar – solange man absolut trockene Hände hat. Schwitzt man auch nur minimal, hat der Tropfen eher eine gegenteilige Wirkung; da rutscht man dann schon auch ganz gerne mal etwas ab.
An der Beleuchtung der Tastatur ist, wie auf den Bildern am Ende zu sehen, absolut nichts auszusetzen; insbesondere die durchsichtigen Tasten leuchten wunderbar kräftig (was aber letztlich nicht wirklich überraschend ist *g*). Ansonsten dürfte lediglich die rote Hörertaste etwas kräftiger leuchten.
--- Das Menü ---
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob meine Beurteilung hier repräsentativ ist, da ich nicht weiß, ob es von der Struktur her Unterschiede zwischen der ungebrandeten und der gebrandeten Variante gibt, wenn ich auch davon ausgehe, daß die Struktur im Wesentlichen gleich ist und sich nur hinsichtlich der Icons unterscheidet. Egal.
Vielleicht ist es nur die Umgewöhnung von Ericsson / Sony Ericsson / Nokia, aber auf den ersten Klick erschien mir das Menü des M65 nicht so intuitiv bedienbar wie die meiner bisherigen Handys; insbesondere das Einstellen der (streckenweise einfach nur grauenhaften) Ruftöne hat sich anfangs als etwas kompliziert erwiesen, besonders weil man nicht einfach nur einen Rufton auswählen kann. Man muß sowohl für Anrufer aus dem Telefonbuch, für solche, die darin nicht enthalten sind, und dazu noch für die, die zu einer Gruppe gehören (zumindest ist das bei den VIPs so, bei den anderen weiß ich es nicht, da ich es ehrlich gesagt nicht ausprobiert habe); stellt man hier nichts ein, ertönt für die jeweiligen Anrufer ein (in meinem Fall von T-mobile) voreingestellter Standardrufton. Also entweder stelle ich mich einfach fürchterlich blöd an, oder die Entwickler bei Siemens hatten die Befürchtung, daß ihren Kunden beim Einrichten ihres neuen Handys zu schnell langweilig werden würde, weswegen sie das Ganze etwas – ähm – interessanter gestalten wollten.
Weiterhin hat man die Möglichkeit, die beliebtesten Menüpunkte in einer Art Favoritenmenü abzulegen, das sich innerhalb des normalen Menüs durch einen Druck auf den linken Softkey aufrufen läßt. Das wäre eine klasse Sache, wenn man in der Auflistung aller Punkte, die in diesem Untermenü abgelegt werden können, nicht leider den Menüpunkt vergessen hätte, den ich (und vermutlich andere) mit am häufigsten brauche: Die Profile; so muß ich zu jedem Profilwechsel durch das normale Menü navigieren, was angesichts der gelegentlich etwas träge reagierenden Software nicht unbedingt zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehört.
Ansonsten birgt das Menü keine großen Überraschungen, und alles ist mehr oder weniger da, wo man es erwarten würde.
--- Die Stabilität der Software ---
Bisher bin ich in meinen Testberichten immer ohne einen derartigen Punkt zurechtgekommen, diesmal aber muß das sein, denn das, was Siemens da firmwaremäßig auf seine Kunden losgelassen hat, hätte ich bisher eigentlich nur von Nokias in frühen SW-Stadien erwartet.
Ich hatte in den insgesamt vermutlich knapp vier Stunden, in denen ich mit dem Handy herumgespielt habe, bisher vermutlich ca. 10x das Vergnügen, den Akku ziehen zu dürfen (was wegen der obligatorischen Demontage des Metallbügels ein ganz besonderes Vergnügen ist), da sich wirklich nichts mehr bewegt hat und kein Tastendruck mehr Wirkung zeigte. Aber das ist sicherlich ganz alleine meine Schuld, da bei Siemens ja niemand ahnen konnte, daß einer ihrer Kunden derart exotische Dinge mit dem M65 machen würde, wie beispielsweise den Versuch, eines der serienmäßig integrierten Spiele zu testen, oder einem Eintrag im Telefonbuch ein Bild zuzuordnen.
Das Absurde daran ist, daß das diese Abstürze nicht zu reproduzieren sind. Mal kann man ein Spiel öffnen, mal kann man es nicht, weil „nicht genug Speicher vorhanden“ ist, und mal hängt sich das Gerät einfach auf. Das ist kein Handy, das ist eine absolute Zicke – da drängt sich mir der Verdacht auf, daß man mittlerweile auch bei Siemens dazu übergegangen ist, in Kunden keine Kunden, sondern Beta-Tester zu sehen.
Im Ernst – das ist meiner Ansicht nach inakzeptabel, besonders da die Version 06, die sich auf meinem Handy befindet, ja nicht unbedingt als veraltet zu bezeichnen ist. Mein Beileid gilt hier übrigens den armen Schweinen, die das Vergnügen hatten, die Version 04 auf ihrem Handy zu haben, die ja noch wesentlich instabiler gewesen sein muß.
Naja, demnächst müßte ja mein Datenkabel eintrudeln, und ich habe die Hoffnung, daß sich in der momentan ja gängigen Version 08 einiges getan hat – ansonsten geht das Handy wieder zurück, was eigentlich echt schade wäre.
Sollten die SW-Probleme übrigens auf das Branding und nicht auf Siemens zurückzuführen sein (was für mich natürlich nicht zu erkennen ist), ersetze man in den oberen Absätzen den Begriff „Siemens“ durch „T-mobile“; letztlich ist das aber eigentlich sekundär, denn wer auch immer dafür verantwortlich ist – so eine Firmware kann man einfach nicht unter die Leute bringen.
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Nachdem ich mittlerweile die Version 12 auf dem Handy habe, haben sich sämtliche Probleme in Luft aufgelöst. Das Handy läuft deutlich schneller und ist seit dem Update nicht mehr abgestürzt.
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--- Die Klangqualität ---
Hier würde ich das Handy im oberen Mittelfeld einordnen; es könnte aber wirklich auch etwas besser klingen. Der Gesprächspartner wird zwar relativ rauschfrei, dafür aber mit einem leichten Mangel an Höhen, also etwas dumpf wiedergegeben. Auch die Lautstärke dürfte einen Tick höher ausfallen, wenn auch man bei lauter Umgebung besser als beispielsweise mit einem T610 telefonieren kann. Einen Hauptstraßentest habe ich allerdings bisher noch nicht damit gemacht.
Generell kann man aber nicht klagen.
--- Die Empfangsqualität ---
Auch hier kann man sehr wenig sagen; das Handy hält sich hier hinsichtlich der Geräte, die bei mir herumstehen, im Mittelfeld. Also ein normales Handy halt. Den Tiefgaragen-Test hat es allerdings nicht bestanden, was aber keine Schande ist. Da haben schon ganz andere versagt…
--- Die Verarbeitung ---
Jaaaaaaaaaa… *hechel*
Das ist ein Handy für mich. Es liegt gut und massiv in der Hand, gibt auch bei stärkerem Druck nicht nach, knarzt nicht, nichts wackelt – so muß das sein.
Aber ehrlich gesagt mache ich mir einige Gedanken um die Spaltmaße, was die Dreckfestigkeit angeht. Die Zwischenräume zwischen den Tasten sind relativ groß, so daß da bei härterem Einsatz einfach Dreck hineingelangen muß, das geht schon physikalisch überhaupt nicht anders. Gut, das wäre letztlich nicht schlimm, wenn mir auch nur ansatzweise klar wäre, wie man den Dreck da wieder herausbekommt, denn man kann ja schlecht mal eben die Tastatur rausreißen. Ich meine, das kann man natürlich schon, allerdings dürfte es sich dabei eher um ein einmaliges Vergnügen handeln.
Selbst wenn das Handy ja als Gerät für aktive Menschen beworben wird, beispielsweise zum Mountainbiking, dürfte es schwierig werden, das Handy nach einem eventuellen Sturz mit dem Bike wieder zu säubern. Ich bin gespannt, wie das Ding in etwa einem Jahr aussieht…
Zur Wasserfestigkeit kann ich nichts sagen, da ich den Teufel tun werde, das Handy absichtlich Regen oder anderer Form von Feuchtigkeit auszusetzen. Ich weiß vom R250s, wie richtige Gummidichtungen aussehen müssen, und habe daher leichte Probleme, denen des M65 zu vertrauen. Naja, offiziell ist das Handy ja spritzwassergeschützt, daher hoffe ich einfach mal, daß Siemens hier nicht zuviel versprochen hat, wenn ich mit dem Handy mal in einen Regenguß gerate.
Von vielen Usern hier wurde ja bereits von einem massiven Staubproblem beim M65 berichtet; es habe innerhalb kürzester einen ganzen Sandkasten hinter der Displayscheibe. Dieses Problem ist bei mir (noch) nicht vorhanden, beweist aber (wenn man bedenkt, daß das Handy eigentlich ja staubgeschützt ist), daß die Kunst, ein wirklich brauchbares Outdoor-Handy zu bauen, mit R250s, R310s und 6250 (vorerst) der Vergangenheit angehört. Naja, vielleicht hab ich ja Glück, und bei meinem Gerät passiert das nicht. Mal abwarten.
--- Die Ausstattung ---
Eigentlich ist wirklich alles an Bord, was man so braucht, und was derzeit Stand der Technik ist – abgesehen von Bluetooth (*nerv*)
Die Highlights sind:
- Triband: GSM 900 / 1800 / 1900
- SMS / EMS / MMS
- VGA-Kamera mit 5-fachem digitalem Zoom und Video-Funktion
- 10,6 MB interner Speicher
- Telefonbuch mit Adress-Feldern und Platz für 1000 Einträge (natürlich nur dann, wenn der Speicher nicht voll ist)
- IR-Schnittstelle
- Firmware-Update einfach mit Datenkabel zu Hause möglich
- Soundrekorder, der Wave-Dateien aufnehmen kann, die dann beispielsweise als Klingeltöne verwendet werden können (die aber dann absolut grottig klingen)
- Verschiedene Lichtsignale zum Signalisieren von Anrufen oder anderem, was halt so signalisiert werden muß
- GPRS Klasse 10
- WAP 2.0
- 40-stimmige, Polyphone Klingeltöne, zusätzlich auch die Möglichkeit, altmodische, monophone Klingeltöne zu wählen, die über einen separaten Buzzer ausgegeben werden und richtig böse laut und schrill sein konnen
- Profile
Der letzte Punkt jedoch ist IMHO ein großer Kritikpunkt, denn die Profile beim M65 sind wesentlich unkomfortabler zu konfigurieren und lassen auch einige Möglichkeiten vermissen, an die ich mich sowohl bei Sony Ericsson als auch bei Nokia gewöhnt hatte. Daß das Feature der Rufumleitungen in den verschiedenen Profilen nur bei Ericsson bzw. Sony Ericsson zu finden ist, ist mir bereits beim 6310i schmerzlich klar geworden, das M65 geht hier aber noch einen Schritt weiter (bzw. macht noch einen größeren Rückschritt): Weder sind Rufumleitungen möglich, noch kann man den Profilen unterschiedliche Ruftöne zuweisen. Jedes Profil verwendet die gleichen Ruftöne und variiert sie lediglich in der Lautstärke, was ich ehrlich gesagt ziemlich daneben finde. Man kann also im Profil „Laute Umgebung“ nicht einen dieser wunderbar gräßlich lauten monophonen Klingeltöne auswählen, und dann für zu Hause („normale Umgebung“) einen angenehmen polyphonen. Das finde ich echt schwach, obwohl das sicherlich eine recht persönliche Geschichte ist, weil anderen die reine Änderung der Lautstärke vielleicht reicht. Mich persönlich allerdings nervt diese fehlende Einstellungsmöglichkeit ziemlich…
--- Connectivity ---
Zu diesem Punkt kann ich noch nicht viel sagen, da mein Datenkabel noch nicht bei mir eingetroffen ist. Ich kann derzeit also nur die IR-Schnittstelle zur Kommunikation mit meinem Palm verwenden, und das ist nicht wirklich spektakulär. Die Internet-Einwahl klappt damit, das Versenden von Bildern via IR zickt gelegentlich ein wenig (braucht mehrere Anläufe), wobei ich hier das Problem eher beim Palm suchen würde, da ich einige Programme auf dem Gerät laufen habe, die auf die IR-Schnittstelle zugreifen
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Nachdem mein Datenkabel mittlerweile da ist, kann ich auch auf die Kommunikation zwischen PC und Handy eingehen.
Mein Datenkabel ist der Nachfolger des DCA-510, nämlich das DCA-512, das letztlich ein normales DCA-510 mit integrierter, abschaltbarer Ladefunktion ist. Die entsprechende Software zur Kommunikation zwischen Handy und PC, ich verwende hier den Mobile Phone Manager, läßt sich kostenlos von der Homepage von Siemens herunterladen.
Nachdem Handy und PC mit dem Kabel verbunden wurden, dauert es eine Weile - ich schätze mal so knapp 30 Sekunden - bis das Handy auch vom MPM erkannt wird, dann kann man bequem auf das Handy zugreifen und das Adressbuch, die Klingeltöne und was weiß ich nicht noch alles bearbeiten; weiterhin läßt sich ein komplettes Backup des Handys erstellen und bei Bedarf wiederherstellen.
Der MPM ist einfach, verständlich und komfortabel gestaltet; es macht wirklich Spaß, mit dem Programm zu arbeiten.
Weiterhin wird mit dem MPM auch der Telefon-Explorer geliefert, über den der PC das Handy quasi als externes Laufwerk behandelt. Hier kann man einfach per drag & drop Dateien (z. B. Themes oder Klingeltöne) herumschieben, bzw. auf das Handy spielen und wieder löschen. Das Arbeiten mit dem Telefon-Explorer allerdings ist etwas nervenaufreibend, weil man dabei halb einschläft. Klickt man beispielsweise ma PC auf einen Ordner, dauert es 10-15 Sekunden, bis man den Ordner dann tatsächlich vor sich hat; ich weiß allerdings nicht, woran das liegt (also ob die Geschwindigkeit des USB-Anschlusses oder die Softwaregeschwindigkeit das Handys dafür verantwortlich ist)., Aus diesem Grund versuche ich, die Arbeit mit dem Explorer auf das Nötigste zu beschränken.
Anmerkung: Man kann zwar mit dem Explorer Themen vom M65 entfernen, das ist allerdings äußerst aufwenig, da sich die Bestandteile der Themen auf mehrere verschiedene Unterordner verteilen (z. B. Töne, Videos, Bilder...), die mit dem Explorer alle einzeln entfernt werden müssen. Daher halte ich es für besser, Themen direkt auf dem Handy zu entfernen (unter Einstellungen -> Themen), da hierbei gleich sämtliche Bestandteile vom Handy gelöscht werden.
Die letzte Anwendung, die mit im Download enthalten ist, ist das sogenannte Siemens SmartSync, das offenbar zur Synchronisation von Handy und Outklook verwendet wird. Da ich Outlook allerdings nicht in Verwendung habe, kann ich darüber nichts sagen.
Das Update der Handy-Software klappt mit dem DCA-512 ohne Probleme, wenn man die Ladefunktion des Kabels abschaltet, was ich auch erst nach dem Prinzip von Versuch und Irrtum herausfinden mußte.
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--- Der Lieferumfang ---
Zunächst bin ich immer wieder erstaunt, wie klein die Kartons von Siemens-Handys sind. Ich habe hier Handys stehen, bei denen der Karton des Ladegeräts nur geringfügig kleiner war als der Karton des kompletten M65.
Im Lieferumfang befindet sich neben dem Handy selbst inklusive aller Bauteile (Metallrahmen, Akku, usw.) noch zwei zusätzliche Stöpsel für die Ladebuchse, zwei Ringe für die Display-Umrandung, die alternativ zu der Standard-Abdeckung verwendet werden können, ein Reiseladegerät, die Anleitung und eine Zubehörkarte. Datenkabel ist leider keines dabei, aber originale DCA-510 lassen sich bei eBay zu einem relativ humanen Preis besorgen (zwischen 20 und 25 € inklusive Versand).
--- Die Standby-Zeit ---
Dazu kann ich noch nicht viel sagen, da sich der Akku in seinem ersten Ladezyklus befindet und noch nicht seine volle Kapazität erreicht hat. Zumindest hoffe ich das, denn der Akku befindet sich bereits im letzten Viertel, obwohl ich das Handy gestern Mittag erst aufgeladen habe.
Siemens verspricht ja eine Standby-Zeit von 250 Stunden, aber ich gehen davon aus, daß das wieder einer dieser Phantasie-Wunschdenken-Werte ist, die sich lediglich im Labor unter absoluten Idealbedingungen erreichen lassen. Langfristig hoffe ich, auf die fünf Tage zu kommen, die bei dem Gerät laut der Aussage der meisten User so üblich ist.
--- Der Preis ---
Ich habe mit einer Vertragsverlängerung direkt bei T-mobile 90€ dafür gezahlt (offenbar mache ich nicht genug Umsatz, denn für Neukunden kostet das Gerät im T-Punkt 70, im Internet nur 50 €…
Ohne Vertrag und Branding liegt der Preis derzeit bei knapp 280€, wenn ich das richtig mitbekommen habe.
--- Fazit ---
Ein gutes Handy mit einer (derzeit) ziemlich verbuggten Software und beunruhigend großen Spaltmaßen für ein Outdoor-Handy, ansonsten aber alleine wegen des gigantischen Displays durchaus überlegenswert, wenn man ein Handy sucht, das technisch weitestgehend auf der Höhe der Zeit ist, und das nicht bereits bei einem etwas schärferen Blick in seine Einzelteile auseinanderfällt.
--- Bilder ---
Achtung, die sind teilweise relativ groß!
Vergleich mit R250s, 6310i, 5210
Front
Rückseite
Beleuchtung
Beleuchtung 2
Beleuchtung hell
Beleuchtung hell 2
Dynamic Light
Dynamic Light 2
Beispielfoto interne Kamera
Beispielbild interne Kamera 2
Christian für TT