[Kino]Shyamalans "The Village"

  • Zitat

    Original geschrieben von SirShagalot
    Du hast unrecht... ich stimme in Großen und Ganzen schon mit dir überein. Ich habe nie behauptet, daß die Filme fehlerfrei sind - nur bin ich halt der Meinung, daß man die Filme um einiges besser genießen kann, wenn man nicht anfängt die Filme rational zu "zerlegen". Jeder der Filme hat in gewisser Weise logische Schwächen, aber diese sind m.E. schwer vermeidbar, wenn man einen gewissen Effekt beim Zuschauer erzielen will. In einer Zeit, in der jeder denkt, er wäre ein professioneller Kritiker, versucht doch jeder logische Fehler in den Filmen zu finden, damit man auch bei Diskussionen über den Film "klug" mitreden kann. Nur manche Filme sollte man halt nicht auf Logik überprüfen, sondern einfach hinnehmen und sich in eine Welt entführen lassen, in der die Geschichte halt nicht unlogisch ist. ;)


    Um nochmal auf dieses "Schubladendenken" zurück zu kommen: Action- oder Fantasyfilme kommen auch ganz gut mit ein paar Logikschwächen aus oder will jemand behaupten, Filme wie "Terminator 2", "Krieg der Sterne", "Herr der Ringe", "Harry Potter", "Amelié" o.ä. wären 100% logisch und realistisch? Deshalb sind es doch noch keinen schlechten Filme.

    Sehe ich eigentlich genauso wie du. Ich habe auch nichts dagegen, wenn ein Film 1-2 kleinere Logikfehler hat, wenn er sonst gut ist genieße ich ihn auch, wie z.B. auch Signs, Unbreakable und Sixth Sense. ich bin auch nicht jemand, der einen auf großer Kritiker macht und hingeht und die ganze Zeit nach Fehlern sucht. Nur wenn es Logikfehler gibt, fallen sie mir einfach auf, und das finde ich immer schade, da sie den Filmspaß schon mindern können, je nachdem wie groß sie sind und wie gut der Film sonst ist.


    Übrigens finde ich diese New-Horror-Filme wie Scream, ich weiß was du letzten Sommer getan hast, etc. alles andere als gruselig. Gruselig finde ich Filme, die mit deinen Erwartungen spielen, dich immer wieder denken lassen, dass etwas passiert, und es passiert nichts, und du bist die ganze Zeit gespannt, und gerade dann, wenn du denkst, es kommt doch nichts, passiert plötzlich etwas, und trifft dich dann völlig unerwartet. Sinnloses Gemetzel finde ich dagegen öde und kein bisschen gruselig.


    Hm, jetzt frage ich mich wirklich, ob ich mir den Film mal anschauen soll, oder nicht. Ich gehe eigentlich selten ins Kino (ergibt sich irgendwie nie) und schaue mir dann auch nur die Filme an, die mich wirklich brennend interessieren, es gibt zwar immer viele Filme, die ich interessant finde, aber die sehe ich dann nicht, da ich mir auch keine Filme herunterlade.

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    Der Mensch erfand die Atombombe. Keine Maus würde auf die Idee kommen, eine Mausefalle zu bauen. (Albert Einstein)

  • Habe ich den Film scheinbar doch bisschen falsch verstanden ?!
    Ich hab es so verstanden :
    also der film lehnt irgendwie ein bisschen an The Beach an, also vom Grundgedanken her.


    Die Leute aus "The Village" kommen ursprünglich doch alle aus der Stadt und sind von dort geflohen, weil ihre Lebensgefährten bzw. Verwandten getötet worden sind. Daraufhin haben sich diverse Leute aus den verschiedensten Branchen zusammengeschlossen, haben ihr Leben in der Stadt aufgegeben und haben sich ein ruhiges Plätzchen im Wald gesucht, wo sie anschließend ein Dorf aufgebaut haben. Damit der Film jetzt noch ein bisschen Spannung bekommt, hat Shyamalan die Monster eingeführt, die ja eigtl. die Dorfbewohner spielen. Der einzige Grund hierfür ist(denke ich) damit niemand aus dem Dorf verschwindet und zurück in die Stadt geht.
    Gefunden wurden die Dorfbewohner nur noch nicht, da jetzt aus dem Gebiet ein Naturschutzgebiet o.ä. gemacht wurde und der Zutritt durch Mauern und den Rangern verwehrt wurde...
    Was ich lustig an dem Film fand, war das blinde Mädchen, dass am Ende dann ganz alleine durch den ganzen Wald geht und auch noch die hohe Mauer übersteigt nur um dann den Ranger zu treffen. Besonders geschmunzelt habe ich bei der Szene als sie auf das "Monster" trifft und dann genau zu dem Baumstumpf zurückläuft der sich vor dem großen Loch befindet. Nachdem sie das "Monster" erledigt hat, weiss sie noch den genauen Weg wie man zu der Straße gelangt...
    Alles ein bisschen unrealistisch... aber es muss ja in jedem Film einen Held/in geben :rolleyes:

  • Lasse: Natürlich ist der Film "von hinten aufgerollt" nicht sonderlich einfallsreich. Das Thema von Menschen, die abgeschnitten von der realen Welt eine Subgesellschaft bilden, gibt es ja in einigen Filmen. Nur gilt das für viele Filme. Wie interessant oder spannend ist denn schon 6th Sense, wenn man das Ende vor dem Anfang kennt? Wie genial ist Memento, Pulp Fiction oder Amores Perros, wenn man sich die Szenen in der richtigen Reihenfolge ansieht? Ist also irgendwo ein sinnloser Ansatz für eine Filmkritik in diesem Zusammenhang. Manchmal ist der Weg halt wichtiger, als das Ziel. Gleiches gilt in meinen Augen für die kleinen logischen Schwächen, die man natürlich nicht verleugnen kann - und davon gibt es noch weit schlimmere als die von dir genannten. Die Umsetzung ist stellenweise schlichtweg genial (Schauspieler, Cinematography, Musik). Andere Stellen sind andererseits nur durchschnittlich. Genie und Wahnsinn sind halt sehr nah zusammen. Die Allstar Schauspieler Crew hat auch ein sehr ambivalentes Gefühl bei mir hinterlassen - z.T. waren sie einfach unterfordert und haben ihre an-sich einfachen Rollen "überspielt".


    Avalanche: Genau dieses Wissen, daß eine Shyamalan typischer "Twist" zu erwarten ist, hat mich beim Anschauen eher gestört. Das subtile Unbehagen war trotzdem zu spüren - allerdings muß ich dazu sagen, daß ich absichtlich von dem Film vorher nichts wußte außer dem Titel, Schauspieler und Regisseur natürlich.


    Shani Ace: weiß genau, was du meinst. Wenn ich ehrlich bin, weiß ich auch nicht, ob ich dir den Film empfehlen kann. Wie du ja an diesem Thread siehst, gibt es hauptsächlich Leute, die den Film langweilig oder "ganz gut" fanden. Es ist definitiv nicht der beste Film von Shyamalan, aber es ist definitiv ein "anderes Filmerlebnis". Wenn man sich ein wenig auf den Film einlässt, dann verliert man sich etwas in dieser Mischwelt aus Grimmschen Märchen, Klassischem "Monster" Gruselfilm und Kleinstadtdrama. Nur dann "funktioniert" auch dieser etwas langsamere Erzählstil, weil man dann dadurch auf die Folter gespannt wird und Geduld aufbringen muß um zu erfahren, was als nächstes passiert. Bleibt man reiner Zuschauer, dann ist natürlich anders herum klar, daß diese langsame Erzählweise nur nervig ist. Ich versuch es mal anders. Leute, die mit Filmen wie Pakt der Wölfe, In the Bedroom, Sixth Sense, Fargo, Mystic River, Insomnia, Rosemary's Baby, 7 Samurai, One flew over the Cuckoo's nest, usw klar kommen, dürften den Besuch von The Village nicht bereuen. Natürlich ist diese Aussage völlig ohne Wertung und ohne vernünftige Begründung zu sehen. ;)


    Bob_Harris: schön geschrieben. ;)

    Um wirklich Erfolg im Leben haben zu können, muß man 2 Regeln stets befolgen:


    1. Erzähl nicht alles, was du weißt.

  • War zweimal reingegangen, weil das einer der Filme ist, den man zweimal
    sehen kann im Gegensatz zu Horrorfilmen.


    Fand den Film ehrlichgesagt sehr gut und ich wurde doch positiv überrascht,
    obwohl ich natürlich auch einen Horrorfilm erwartet habe.
    In dem Film steckt eine Message - es geht um den Gedanken dass so eine
    parallele Welt letzlich tatsächlich existieren könnte, ohne dass wir etwas
    davon mitbekämen.
    Es ist einfach eine gut inszenierte Story, über die man auch im Nachhinein
    nachdenken kann und kein Action- oder Horrorfilm, wo man zwei Stunden
    lang im Stuhl zusammenzucken muss.... und wenn man das Kino dann
    verlässt "toller Film" sagt und ihn dann nie wieder anschaut.


    Jens

    Reden ist silber, Schreiben ist gold



    Geändert von Jens Groß wegen chronischer Unentschlossenheit

  • Bin am Freitag drin gewesen und fand ihn echt gut. Kalr er ist anders als anderer "Normalofilme". Aber genau das liebe ich an Filmen. Hab mich echt gut erschrocken, und musste dann Nachts noch durch einen Wald nach Hause fahren.^^ Hat gepasst. :rolleyes:


    ciao phil

  • Zitat

    Original geschrieben von Avalanche
    Und ich bin der Meinung, dass der Film an einigen Stellen ungewollt komisch ist, also ich musste ab und an schonmal ein wenig lachen. Zum Beispiel, als es am Ende heißt, das blinde Mädchen habe eines der "Monster" getötet und die Mutter von Noah anfängt zu weinen. Es gab aber noch ein paar mehr ähnlicher Szenen.


    Was fandest Du denn daran komisch?

    Chuck Norris liest keine Bücher: Er starrt sie so lange an, bis sie ihm freiwillig sagen, was er wissen will.

  • Zitat

    Original geschrieben von Lasse
    Gefunden wurden die Dorfbewohner nur noch nicht, da jetzt aus dem Gebiet ein Naturschutzgebiet o.ä. gemacht wurde


    Eben *kein* Naturschutzgebiet. Der Jeep hatte ja die Aufschrift "Walker Security" ... und wie heißt der "Gründer" des Dorfes? Ja, genau, Walker. Auch der andere "Ranger" spricht ja von einer "Grenze".

  • Zitat

    Original geschrieben von Merlin
    Eben *kein* Naturschutzgebiet. Der Jeep hatte ja die Aufschrift "Walker Security" ... und wie heißt der "Gründer" des Dorfes? Ja, genau, Walker. Auch der andere "Ranger" spricht ja von einer "Grenze".


    Richtig, das vermeintliche Naturschutzgebiet wurde aus dem Erbe von Walkers Vater gegründet. Im Film wird mehrfach erwähnt, dass er sehr wohlhabend war. Der Chef des Rangers, der nur kurz als Spiegelung in der Tür des Medikamentenschranks zu sehen ist, spricht auch davon, dass man "viel Geld an die Regierung zahlt, dass keine Flugzeuge das Gebiet überfliegen".
    Vielleicht auch ganz interessant: Die Ranger-Chef Figur wird von Shyamalan selbst gespielt.

    Chuck Norris liest keine Bücher: Er starrt sie so lange an, bis sie ihm freiwillig sagen, was er wissen will.

  • Man darf auch nicht vergessen das nur die Dorfältesten also die Gründer des Dorfes wissen das man aigentlich das Jahr 2004 schreibt - den Bewohnern im Dorf die dort geboren wurden glauben alle das das Jahr 1897 ist - es wird Ihnen also auch eine ganz andere Zeit vorgespielt. Shyamalan spielt hier ganz bewußt mit einem recht frei interpretierbaren Ende...

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