Hallo Forum! Da ich hier schon unendlich viele, hilfreiche Informationen als Gastleser gefunden habe, möchte ich zum Einstand meine Erfahrungen zu einem "Exoten" posten:
zum NEC n400i. Leider kann ich keine Fotos reinstellen, denn ich habe keinen Webspace.
Nach vielen, vielen Handys in meinem Besitz habe ich vor ca. zwei Wochen, einem spontanen Wunsch folgend, ein NEC n400i mit nach Hause genommen und seitdem steckt es ununterbrochen in meiner Hosentasche.
Die Frage, warum für teures Geld ein solch klotziges, imode-beschränktes Telefon mit verwaschenem Image lässt sich beantworten:
Das erste. was auffällt, ist eine Verarbeitung, die ihresgleichen sucht. Selbst die vielgelobten Samsung-Clamshells haben Spiel im Scharnier- nicht so das NEC.
Gewicht und Haptik sorgen für ein äußerst wertiges Gefühl. Mein Alltagshandy davor war ein Nokia 6600 - und das knarzte von Anfang an erbärmlich, hatte Staub unter dem Display und wirkte immer ein bißchen "vorsichtsbedürftig". Aus meiner Erfahrung mit ca. 70 verschiedenen Handys gehört das n400i zumindest in die Top 3 der Qualitätshitliste.
Beim Einschalten fällt auf, dass die Tasten leider sehr tief im Gehäuse versenkt sitzen. Das schränkt zum Beispiel ein flitzendes SMS'en ein wenig ein, aber der Druckpunkt stimmt und die Haptik der Hartplastiktasten ist präzise.
Die hierauf folgenden Sekunden bieten einen ersten Ausblick darauf, was einen beim Display erwartet: 240x320 Pixel Auflösung, das sind ca. 75000 Bildpunkte - wie nur von Sharp ansonsten geboten. Das die Farbiefe "nur" 65k. erreicht, fällt in keinster Weise unangenehm ins Gewicht, das Sharp GX30 stellt Fotos und Grafiken nicht brillanter dar.
Angenehm überraschend ist die oberste Menüebene (und was darunter liegt!). Wer ein n223i oder n22i kennt und damit das Chaos an kleinen, verspielten Icons in Menü und Untermenüs wird sich freuen - aber auch im Vergleich zu populäreren Handys wirkt das Menü fein und dezent edel - gerade bei Verwendung des Nachtblauen Themes. Insgesamt stehen 8 Farbthemes zur Verfügung. Die Icons wirken fast monochrom, feingezeichnet und aufgeräumt.
Den Weg ins Menü bereitet eine separate Taste über "Grün".
Die Menüpunkte, die sich entweder über das Vierwege-Navigationsbutton oder über Zifferneingabe erreichen lassen, sind wie folgt angeordnet:
1. Einstellungen
2.Mitteilungen
3.Imode
4.Telefonbuch
5.Kamera
6.Meine Downloads
7.Java
8.Zubehör
9.E-Plus (Sim-Toolkit)
Hinter den einzelnen Menüpunkten erscheint allerdings nicht immer das, was zum Beispiel Nokia-Nutzer finden würden. Anruflisten sind zum Beispiel im Punkt "Telefonbuch" versteckt - aber auch als Shortcuts zu finden.
Navitaste nach links: Angenommene Anrufe, leider ohne Icon ob Handy, Büro oder Festnetz.
Navitaste nach rechts: Verpasste Anrufe.
"Grün": Abgehende Anrufe.
Um die Sache nicht extrem auszudehnen, will ich hier schildern, was einen als Nutzer des n400i erwartet:
-Ein phänomenales Innendisplay, dass süchtig macht und die Lust, das Handy zu wechseln, stark einschränkt. Leider ist von 65000 Farben beim äußerst blassen Aussendisplay nichts zu merken. Wallpapers werden vom Innendisplay formatfüllend abgebildet!
-Eine Empfangsstärke, die (offensichtlich hatte die Connect da recht) hervorragend ist.
-Eine Tonqualität, vor allem im Vergleich zum diesbezüglich verheerenden 6600, die satt, klar und angenehm ist.
-Leider etwas leise Klingeltöne (64 Stimmig), die jedoch fast schlechter klingen als die 40stimmigen des n223i und leider ein normales klingeln wie Oldphone oder polyring deep vermissen lassen.
-Kalender und Aufgabenliste lassen die Eingabe von reichlich Zeichen zu (immerhin 256 pro Eintrag) und ermöglichen private Einträge: einsehbar nur nach Eingabe des Telefoncodes!
Weiterhin gibt es Notizen bis 512 Zeichen, Ein Diktiergerät mit umbenennbaren Wav-Files, eine zweite Zeitzone optional auf dem Hauptdisplay, eine Kamera mit VGA-Auflösung und reichlich Optionen wie unterschiedliche Dateigrössen, Belichtungskorrektur, Digi-Zoom, Nacht- und Farbmodi, Videos in Qvga oder kleinerer "Mail"-Größe - allerdings nur bis 100k. und Led-Fotoleuchte.
Eingehenden Anrufern kann man eine visuelle Signalisierung zuordnen: Eine LED mit 8 verschiedenen Farben macht's möglich.
Anrufergruppen, Umgebungsprofile, reichlich Eingabefelder im Telefonbuch (bis 500 Einträge, auch mit Anruferbild), zwei eigene SMS-Ordner (bis 400 SMS), 4 Mb. Speicher, ein Spiel (DoJa- , leider nicht Java) und MMS über Imode gibt's natürlich auch. SMS-Menü ist über langes Drücken der separaten Telefonbuchtaste schnell erreichbar. Auch bei den Downloads, wo auch die Fotos, Videos und Klingeltöne liegen, können eigene Ordner erstellt werden.
Die Infrarotschnittstelle erlaubt zwar keinen Austausch von polyphonen Klingeltönen, aber Fotos und V-Cards lassen sich problemlos tauschen.
Auf jeden Fall macht das Gerät Spaß. Supergut verarbeitet, Abends in der Kneipe ist man Individualist und die eigentlichen Handy-Qualitäten wie gutes Telefonieren erfüllt es excellent.
Und die Akkuleistung liegt mittlerweile bei 5 Tagen.
Wer Fragen hat, der frage!
Gruß, Tom