Nun denn, sie mag vllt. als Mainstream bezeichnet werden und ihre Musik gilt häufig auch als solches, was die inzwischen 47jährige Madonna Louise Veronica Ciccone Ritchie mit ihrem neuen Werk vorstellt, schlägt allerdings dem Fass den Boden aus:
Madonna - Confessions on a Dance Floor
Track list:
1.Hung Up (Album Version)
2.Get Together (Album Version)
3.Sorry (Album Version)
4.Future Lovers (Album Version)
5.I Love New York (Album Version)
6.Let It Will Be (Album Version)
7.Forbidden Love (Album Version)
8.Jump (Album Version)
9.How High (Album Version)
10.Isaac (Album Version)
11.Push (Album Version)
12.Like It Or Not (Album Version)
Was Madonna mit diesem Album beabsichtigt, bleibt wohl nicht lange verborgen. Bereits das Pre-Release Hung Up gibt einen Einblick, was den Hörer erwartet - absolut tanzbarer Vocal-House und Dance. Meine Erwartungen an dieses Album waren auch nach dem pre-release nicht besonders hoch, zumal ich dem Namen des Albums keine sonderliche Beudetung zumessen wollte. Bereits nach einem ersten Hören sollte ich eines Besseren belehrt werden!
Die 12 Song sind vollgepackt mit Beats und Bässen, sodass mein Nachbar bereits nach 10min vor der Tür stand und sofort wissen wollte, was ich nun wieder in den Weiten der Musikwelt entdeckt hatte. Auch zu seinem Erstaunen teilt ich ihm mit, dass Madonna ein Dance-Album heraus gebracht hat.
Das Album ist dabei nicht leicht einzuordnen, vor allem mit dem Hintergedanken, dass dort "Like a virgin"- Queen of Pop - Madonna ein Album präsentiert, dass auch von einer 20jährigen aus Manchester hätte gemixt und eingesungen werden können (keine Abwertung!). Ich tue mich auch nach einem zweiten Durchhören etwas schwer mit der Einordnung. Zum einen meine ich eindeutige Wurzeln der Hed Kandi Remixe zu erkennen. Zum anderen will sich bei mir das Gefühl nicht abstellen, dass es ein zu flüssiger Remix ist. Die Tracks sind ineinander gemixt ohne Pausen, sodass man das Gefühl nicht los wird, wir hätten es lediglich mit einem Remix älterer Madonna-Werke zu tun.
Dabei spielt Madonna auch teilweise mit anderen Musikstilen. So hat Push einen sehr stark orientalischen Einfluss (Tarkan lässt grüßen :D). Get together eignet sich nicht schon aufgrund des Weckers zu Beginn als perfektes Lied zum Aufstehen, in I love New York rechnet Madonna ironisch mit allen anderen Großstädten der Welt ab, bei Let it be wird Madonnas frische Stimme von ebenso frischen Streichern tatkräftig unterstützt um schliesslich in einer Art Trance-Melodie zu verschmelzen.
Der etwas ältere Hörer wird diese CD wahrscheinlich entsetzt in das untereste Regal seines CD-Ständers verschwinden lassen. Für mich als Vocal-House Fan und Dance Fanatiker ist es ein sehr, sehr gutes Album. Jeder Titel ist tanzbar, auch wenn die Bässe in einigen Passagen imho etwas überreizt werden. Die Höhen schlagen einige Male sehr stark aus, was allerdings auch am an die Stereo angeschlossenen iPod liegen kann.
Fazit:
Ältere Madonna-Fans sollten die Finger von diesem Album lassen. Ich bin mir sicher, dass sie nicht ihre Freude an diesem Album haben werden. Dieses Album ist dagegen Pflicht für jeden Dance- und House-Fan. In meiner Begeisterung würde ich fast sagen, dass dieses Album eines der besten des Jahres in dieser Musikrichtung ist - auch wenn ich meine geliebte Hed Kandi 50s Mix nur schwer auf den zweiten Platz verbannen will
Dieses Album ist der perfekte Start in den Freitag-/Samstagabend.
Say goodbye to the Queen of Pop, welcome the Queen of Dance!