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Um nicht einen neuen Thread aufzumachen, wollte ich mal nen kleinen Erfahrungsbericht posten.
Bisher bin ich knapp 15.000 km mit gefahren - bisher nur ein Prob (Thermostat wurde getauscht). Angelehnt an den Test vom verehrten Stefan (über den Golf V ) hab ich mir gedacht, schreib ich auch mal was zum Primera.
Generell:
Den Primera gibt seit einigen Jahren schon in der dritten Version. Ich hab bekanntlich die erste (interner Code: P10). Der P10 soll (lt. zahlreichen Usermeinungen im Nissanforum) der robusteste von allen 3 Versionen sein.
Der Innenraum:
Soweit ich das beurteilen kann ist er sehr funktionell gestaltet. Das pure Plastikfeeling, was man bei einem so alten Wagen vermutet findet man jedoch nicht. Dagegen hab ich ihn wieder gefunden, als mein Wagen in der ersten Inspektion war, da bekam ich nämlich nen aktuellen Kleinwagen von Nissan. Grauenvoll sag ich da nur. Naja, meiner ist jedenfalls ziemlich funktionell. Was ich klasse finde: Die Steuerung für die Fensterheber befindet sich in der Mittelkonsole neben der Armlehne. Sehr praktisch für den Fahrer. Leider nicht für den Beifahrer, der unbeholfen wie er ist, den Schalter immer erst an der Tür vermutet
Negativ zu bewerten ist die Heizung, die ewig brauch um den Innenraum zu heizen. Hier würde ich Kaufinteressenten zu dem Modell mit der Klimaanlage raten. Im übrigen ist der Innenraum des P10 vergleichbar mit dem eines Golf III.
Motor / Fahrleistungen / Fahrwerk:
Hier bin ich am meisten überrascht worden. Die Beschleunigung auf 100 ist in ca. 9,6 Sekunden vollbracht. Wenn man sich bewußt ist, dass aktuelle Wagen knapp 10-12 Sekunden für den Sprint brauchen, bin ich doch ganz zufrieden - und das bei nur 115 PS (2.0 Maschine). Jetzt werden die Spötter sagen "Na und wie schaut es mit der Elastizität aus?" und da muss ich ihnen nur zum Teil recht geben. Natürlich kommt der Wagen nicht an die Elaszität eines aktuellen Diesels ran, trotzdem komme ich relativ zügig hinterher, nämlich immer dann wenn bei den Dieseln das Turboloch einsetzt. Eingetragen ist er mit 200 km/h, lt. Tacho war er aber auch schon auf 225 km/h (gerade ebene). An sich ne tolle Sache wenn man mal zügig unterwegs sein möchte/muss.
Ich bin immer wieder erstaunt, wie die 1.9 TDI Fraktion meint mich eines besseren belehren zu müssen. Da krieg ich immer ein breites Grinsen im Gesicht
Man muss aber schon ordentlich Drehorgel spielen, ab knapp 3000 Umdrehungen liegt dann auch erst ne stärkere spürbare Beschleunigung vor, die erst bei 6500 märklich nachlässt (is klar: Begrenzer)
Das Fahrwerk ist sehr hart, fast schon zu hart für meine Verhältnisse. Ich setze da eher auf Komfort aber der P10 ist eher ne Rennsemmel. Im warsten Sinne des Wortes. Nicht das ich das mal ausgetestet hätte, aber der Wagen liegt echt bretthart in der Kurve - keinerlei Neigung. Die einen freuds- mich eher weniger.
Die Verarbeitung...:
Da der Wagen über 10 Jahre ist vermutet man inzwischen ne alte Klapperkiste, dem ist aber glücklicherweise nicht so. Der Zahn der Zeit nagt zwar an ihm, aber kaum spürbar. Rost? Eine kleine Stelle, die man aber nur sieht wenn man die hintere Türe aufmacht. Werd ich wohl im Sommer beseitigen, ansonsten keine Alterserscheinungen.
Kosten:
Nun, das ist ein Kapitel für sich. Der Verbrauch pendelt so um die 10 Liter/100 km. Ich geb mir schon Mühe früh zu schalten, aber auch dann schaff ich es maximal auf 9 Liter. Weniger hab ich jedenfalls noch nicht geschafft. Lediglich bei einer Langstrecke von mehreren 100 Kilometern geht der Verbrauch runter, aber nur bei konstanter Fahrweise Bis 140 km/h kann man beruhigt auf der Bahn fahren ohne den Verbrauch merklich zu erhöhen. Alles darüber sollte hier besser nicht erwähnt werden.
Die Versicherungssumme hält sich in Grenzen, ist aber bezahlbar. Teuer ist, wie immer, die Teilkasko. Die Regionalklassen sind bei mir dieses Jahr gesunken. Und wie schon an anderer Stelle hier im Forum berichtet, lohnt sich ein Verhandeln immer. So spare ich jetzt jedes halbe Jahr über 30 €.
Fazit:
Wer sich nen gebrauchten zulegen will/muss sollte den Blick zu Nissan nicht scheuen. Der Primera hat erstaunlich sportliche Fahrleistungen und ist auch nach über 10 Jahren von innen und außen noch top. Langeweile im Innenraum? Vielleicht bei anderen Japanern, nicht aber bei Nissan. Die Kosten sollten immer berücksichtigt werden, aber ich sehe den Wagen da eher im Mittelfeld. Der Unterhalt ist ein wenig teurer - der Anschaffungspreis dafür um so geringer.