Datenübertragung im C-Netz

  • Hallo Leute,


    schöne bunte Begriffssamlung bisher (immerhin ist einer der entscheidenden - Bandbreite - mitlerweile dabei), aber wo bleiben die Fakten?


    Wo kommen z.B. die oben genannten 4800Baud her? Das ist doch wohl nur schlecht geraten, bestimmt einfach mal unter der Annahme, daß im analogen C-Netz eine mögliche Datenübertragungsrate ja wohl geringer sein muß als im digitalen GSM. Aber einer der wesentlichen Fortschritte vom C-Netz zum GSM ist ja gerade, daß die begrenzte verfügbare Bandbreite durch die ausgeklügelte Sprachcodierung wesentlich effektiver ausgenutzt wird, D.h. daß für eine Sprachverbindung im GSM eine deutlich geringere Bandbreite benötigt wird als im analogen Mobilfunk. Im Umkehrschluß bedeutet das dann aber auch, daß für die Datenübertragung im GSM auch nur diese geringere Bandbreite zur Verfügung steht. Damit ist es prinzipiell garnicht so abwegig, daß im C-Netz höhere Übertragungsraten realisierbar sind, als im GSM.


    Im Analogen Festnetz beträgt die verfügbare Bandbreite 3,1kHz (300Hz bis 3,4kHz - in diesem Frequenzbereich stecken die Hauptinformationen der menschlichen Stimme). Überschlagsmäßig ist damit die Übertragungsrate auf etwa 3kBit/s begrenzt, wobei V.90 durch ausgeklügelte Tricks etwas darüber kommt, dazu gehört auch, daß die begrenzte Übertragungskapazität asymetrisch auf Up- und Downstream aufgeteilt wird. Lanturlu ist auf diesen Aspekt ja bereits eingegangen.


    Leider sind zum C-Netz scheinbar nicht mehr so viel Fakten verfügbar. Dann will ich mal versuchen, wenigstens etwas davon einzustreuen: Zu dem Wenigen, was mir zum C-Netz noch bekannt ist, gehört, daß dort für die Übertragung wohl eine Bandbreite von 4kHz zur Verfügung stand. Aufgrund der höheren Störanfälligkeit der Funkübertragung im Vergleich zur kabelgebundenen Übertragung bleibt ntürlich noch zu klären, wieviel von den 4kHz zur Übertragung von Daten effektiv nutzbar war. Aber dieses Verhältnis aus Bandbreitenverlust durch Störungen zu nutzbarer Bandbreite ist im GSM ja woh prinzipiell gleich, und dieses könnte ja einer der GSM-Freaks hier kennen. Dann läßt sich die effektiv verfügbare Bandbreite, und daraus die maximale Übertragungsrate abschätzen. Schneller als GSM sollte's allemal sein, da das C-Netz augrund seiner geringeren Effektivität einfach mehr Reserven hatte.


    Grüße
    Steffen

  • Nach der Faust Formel wären dann 4kHz/0.75 = 5,333kbit/s als Rohdatenrate verfügbar. Hiervon ist dan noch alles weiter abzuziehen. Bzw. der gewinn durch Kompressionsverfahren zu addieren.


    Mfg

  • Aber wieso schafft das Festnetz mit 3,1kHz (ich gehe mal davon aus das die Zahlen stimmen) eine höhere Datenübertragung?


    Alleine durch Kompression? Dann wäre dies doch auch im C-Netz möglich gewesen.

  • Interessante Links.


    Aber habe ich einen :apaul: oder sagt jeder Link etwas anderes über die mögliche Datenrate aus?


    Link 1 = Bis zu 14.400bps
    Link 2 = Maximal 2400bps
    Link 3 = Maximal 5280bps?

  • Zitat

    Original geschrieben von Andre
    Aber habe ich einen :apaul: oder sagt jeder Link etwas anderes über die mögliche Datenrate aus?


    Nee - kein Paul ... irgendwie beweist es, dass die Datenübertragung im C-Netz nicht so ganz trivial war ;).


    Ich mutmaße mal ... 2400Bd scheint eine "sichere" Geschwindigkeit gewesen zu sein. Die theoretischen 14.400 wurden wohl nur selten und bei extrem guten Bedingungen (keine Störungen etc.) erreicht - also möglich, aber unrealistisch. Die 5280 Bd sind wohl ein rechnerischer Wert, den Benj auch schon grob ausgerechnet hatte.

  • Können wir nicht wenigstens hier im Technikforum bitte zwischen der Signalrate (# der Signalwechsel pro Sekunde - in Baud) und der Datenrate (# der Übertragenen Bit pro Sekunde - in Bit/s) unterscheiden. Längst wird ja pro Signalschritt mehr als ein Bit übertragen, damit ist die Angabe einer Baudrate ziemlich informationsarm, wenn die Signaltiefe unbestimmt bleibt. Durch Kombination aus Phasen- und Amplitudenmodulation (QAM - Quadratische Amplitudenmodulation) werden pro Signalschritt z.B. 16 diskrete Zustände aufgelöst, d.h. vier Bit pro Signalschritt übertragen, bei 2400Baud also 9600Bit/s.



    Danke
    Steffen

  • gabe es im C-netz den schon 16QAM? Ich dachte die hätten damals noch mit 4QAM gearbeitet, also nur 4 Zustände.:confused:


    Mfg

  • @Andre:Also die Variante 2 war die übliche Geschwindigkeit und das funktionierte auch bei ca.150km/h aus dem Auto sehr gut.
    Benkt bitte,das die Daten im Sprachkanal übertragen wurden.Im Datenkanal(Org.-Kanal)war dafür kein "Platz".

    "Was man bei RTL erlebt, lässt am Verstand der Programmverantwortlichen zweifeln"
    Klaus Staeck

  • Hi @all!


    bei der V.90-Geschichte bitte beachten: Diese Technik nutzt auch spezielle Eigenschaften von Kupferleitungen aus, deshalb funktioniert es auch nur auf solchen. Die Bandbreite beim Telefonieren ist mit 3,1 KHz zwar beschränkt aber das noch lange nicht alles was das Kupfer zu bieten hat. Diesen Standard über Funk ( und dann noch analog C-Netz) zu bringen, bräuchte IMHO ganz andere Techniken, da es sich bekanntermaßen nicht um einen Kupferdraht handelt.


    Gruß,
    Max

    "Als ich 4 war, habe ich gesehen, wie meine Mutter 'ne Spinne erschlug - mit 'nem Teewärmer. Jahre danach wurde mir klar: es war keine Spinne. Es war mein Onkel Harold"

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