Arbeitslosengeld II

Re: Re: Verwandte

Zitat

Original geschrieben von addictivebn
Da kann man nur jedem Langzeitarbeitslosen raten, kurz vor der Umstellung von Arbeitslosengeld I auf II eine Ich-AG zu gründen, um somit wenigstens 600 Euro monatlich zu erhalten!

Diese Empfehlung wird sogar jetzt schon gegeben. Soviel ich weiß ist das Thema nur eine vorübergehende Regelung bis 2005. Danach gibt es weiterhin nur noch die Förderung per Überbrückungsgeld und dem damit verbundenden Buissnessplan.

ich ag

das mit der " ICH AG " kannst vergessen , von dem geld müssen krankenkasse und rentenversicherung bezahlt werden !

ich denke dieses gesetz ist der weg in die zweiklassen-gesellschaft in der brd ! es wird noch mehr armut geben ,noch mehr lug und trug und wie es momentan in der wirtschaft aussieht gibt es keinen arbeitsplatz mehr ,daran ist auch die hochgepriesene globalisierung dran schuld ! arbeitsplätze gehen in den osten weil die durch eu-subventionen und aufbauhilfen die aiuch von der brd mitfinanziert werden den wechselwilligen firmen superkonditionen anbieten können ! Siehe Siemens und Opel .........

Tja nur leider bringen die angeblichen "Superkonditionen" für die Unternehmen in Ostdeutschland auch nichts. Trotz niedriger Löhne geht es dem Osten so schlecht wie noch nie und es wird nicht besser. Der Osten ist für mich das beste Beispiel das eine Erhöhung der Wochenarbeitszeit wie auch die Streichung von Urlaub (die neueste Meldung) nicht einen neuen Arbeitsplatz bringen werden. Arbeitslosengeld II wird IMHO die Menschen nur weiter verarmen und das im großen Stil.

Re: Re: Verwandte

Zitat

Original geschrieben von addictivebn
Da kann man nur jedem Langzeitarbeitslosen raten, kurz vor der Umstellung von Arbeitslosengeld I auf II eine Ich-AG zu gründen, um somit wenigstens 600 Euro monatlich zu erhalten!

Prima. Und die Ich-AG fahren wir dann nach einem Jahr vor die Wand und dann? Warum scheitern denn so viele Ich-AGs. Nicht, weil das Konzept scheisse ist, sondern weil sich Leute ohne Konzept selbständig machen nach dem Motto "ich bekomm da ja erstmal n Zuschuß, wird schon schiefgehen". Geschäftsplan? Steuerberater? Für viele, die sich selbständig machen wollen leider Fremdworte.

strikeme: es gibt jede Menge freien und auch bezahlbaren Wohnraum in Deutschland. Wir haben die höchsten Leerstände seit Jahren im Wohnraum.

@ Rincewind: das Problem liegt da, dass ich keine Lust habe, meine Steuergelder dafür auszugeben, dass sich jemand BEWUSST ausruht. Wenn jemand unverschuldet in Not gerät, okay. Aber die Einstellung "ich hol mir nur zurück, was mir zusteht" ist Gift für das System. Darauf ist es nicht ausgerichtet.

addictive: warum sollten Langzeitarbeitslose nicht jeden Job annehmen müssen? Natürlich ist das bitter, aber wenn ich nach 5 Jahren merke, dass es nix wird, dann geh ich glaube ich auch lieber im Supermarkt Tüten einpacken, Strasse kehren oder sonstwas als den ganzen Tag zu Hause zu liegen.

Re: Re: Re: Verwandte

Zitat

Original geschrieben von Erik Meijer

addictive: warum sollten Langzeitarbeitslose nicht jeden Job annehmen müssen? Natürlich ist das bitter, aber wenn ich nach 5 Jahren merke, dass es nix wird, dann geh ich glaube ich auch lieber im Supermarkt Tüten einpacken, Strasse kehren oder sonstwas als den ganzen Tag zu Hause zu liegen.

Ähm Langzeitarbeitsloser ist man in Zukunft schon nach einem Jahr (und nicht erst nach 5 !) und bezieht sofort Arbeitslosengeld II mit all den Konsequenzen. Wielange Du vorher eingezahlt hast spielt KEINE Rolle mehr, JEDER kriegt nur noch HÖCHSTENS 12 Monate Arbeitslosengeld I und dann ist Ende Gelände. Und 1 Jahr geht bei dieser miesen Arbeitsmarktlage schnell vorbei.....

Arbeitslosengeld II

Wenn jetzt meine Eltern Arbeitslosengeld II bekommen bedeutet dass ich (berufstätig) für meine Eltern zahlen muss? :eek:

Habe schon bei google gesucht aber nicht wirklich etwas passendes gefunden.

Danke

Re: Re: Re: Verwandte

Zitat

Original geschrieben von Erik Meijer

@ Rincewind: das Problem liegt da, dass ich keine Lust habe, meine Steuergelder dafür auszugeben, dass sich jemand BEWUSST ausruht. Wenn jemand unverschuldet in Not gerät, okay. Aber die Einstellung "ich hol mir nur zurück, was mir zusteht" ist Gift für das System. Darauf ist es nicht ausgerichtet.

Von bewußt ausruhen kann bei z.b. 18% in meiner Ex-Heimatgemeinde keine Rede sein. Hier wird mit allen Mitteln gespart, ohne auch nur ansatzweise über Konsequenzen nachzudenken! Wie die Situation in heute schon schwach strukturierten Gebieten in 2 oder 3 Jahren aussieht, wage ich nicht einzuschätzen. Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, das es über kurz oder lang zu sozialen Unruhen kommt.:mad:

Das meinte ich ja, meine Mutter hat mit einer Freundin gesprochen die bei Arbeitsamt ähm "Agentur für Arbeit" arbeitet.
Die haben regelrecht ANGST vor dem 1.1. 2005 das die Leute dort reihenweise Amok laufen!

Und zum Thema jeden Job annehmen:
Wem nützt es wenn Arbeitslose für 1€/h die Grünanlagen putzen wenn
gleichzeitig das örtliche Gartenbau Unternehmen mit 10 Vollzeitkräften eben DIESE Aufträge von der Stadt dann nichtmehr bekommt?
Schonmal darüber nachgedacht?

Macht auf die Dauer 10 neue Arbeitslose die dann wieder als Dumpinglöhner die
restlichen Handwerksbetriebe in die Pleite treiben.
Tolles Konzept Herr Clement!

Die Ansätze von Hartz IV sind durchaus sinnvoll - die Geldtöpfe sind nunmal leer, das Anspruchsdenken, dass der Staat den Bürgern den "alten" Lebensstandard weiterfinanzieren soll, wenn diese in soziale Notlagen wie z.B. Arbeitslosigkeit kommen, muss überwunden werden. Auch wenn es schwerfällt, einmal Errungenes wieder aufzugeben - aber hier gelten nunmal die gleichen Bedingungen wie bei allen anderen Annehmlichkeiten des Lebens - auf Dauer kann das nur funktionieren, wenn die Finanzierung stimmt. Die Lösung, die Finanzierungslücke durch noch tieferen Griff in die Taschen der Arbeitenden zu schließen, ist nicht mehr möglich, in der Vergangenheit ist man hier bereits zu weit gegangen.

Also setzt der Staat richtigerweise auf ein Umdenken: die Grundlage, sich selbst zu helfen und wieder den alten Standard erreichen zu können, muss geschaffen werden. Nicht mehr und nicht weniger.

Aber:
Dies ist nur ein Aspekt des Problems, die verfolgte Absicht funktioniert nur dann, wenn es auch möglich ist, kurzfristig wieder einen neuen Arbeitsplatz zu erhalten. Hier sind einerseits, wie schon oben bemerkt wurde, die Unternehmer gefordert. Damit diese jedoch aktiv werden, sind Maßnahmen seitens des Staates nötig, den Arbeitsmarkt generell flexibler zu machen, sodass auch bei kurzfristig guter Auftragslage die Möglichkeit besteht, neue Mitarbeiter anzustellen, denen aber in schlechten Zeiten auch wieder relativ problemlos gekündigt werden kann.

Das eigentliche Problem liegt woanders

Das Hartz IV wird ganz bestimmt sehr viele Menschen treffen, die für Ihre Situation nichts können und ganz in die Armut abstürzen,wenn sie Pech haben.

Richtig ist auch, daß alles Regierungen der letzten Jahrzehnte die Sozialkassen geleert haben und das System an den Rand des Ruins getrieben haben.

Der Bürger zahlt Millarden € allein an Zinsen ab und die Sozialkassen erreichen ein Rekorddefizit nach dem Anderen.

Aber wenn man genau hinsieht gibt es einige Hauptgründe:

1. Steuerausfälle durch Schwarzarbeit in Höhe von ca. 100 Milliarden €
2.Steuerausfälle durch Steuerhinterziehung ebenfalls in Milliardenhöhe
3. Sozialausgaben für Zuwanderer, die seit Ende der 80 ziger Jahre ins Land gekommen sind und größtenteils von Sozialhilfe leben.
Fakten: 1988 - 4,5 Millionen Menschen ohne deutschen Pass -ca. 2.1 Millionen Arbeitnehmer davon
2003 - ca. 7,0 Milionen Menschen ohne deutschen Pass - ca. 2.3 Mllionen Arbeitnehmer davon
4. Abbau von Arbeitsplätzen durch die Globalisierung ca. 500.000 netto in den letzten Jahren
5. Mißbrauch der Sozialsysteme durch den Staat - keine Rückführung entnommer Gelder, schlechte Geldanlagen

Hartz IV will zwar Mißbrauch bekämpfen und diejenigen die mißbrauchen, wird es auch treffen. Allerdings werden die meisten der Betroffenen eben Unschuldige sein.