Fahrenheit 9/11

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Original geschrieben von Jochen
(...)Also, wenn Du was behauptest und ich nicht alles tue, um das Gegenteil zu beweisen, dann sprichst Du die Wahrheit?
Das ist ja einfach.

Hab den hier schon gesehen, aber sicher sind dir die Verhältnisse in den USA - in D ja ähnlich - was das Behaupten von unwahren Tatsachen angeht, bekannt. Glaubst du, die Bushs würden ausgerechnet in diesem Streifen, Lügen so stehen lassen? Ich nicht.

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Mir liegt es fern, hier Partei für Bush zu ergreifen, es geht mir darum, Moore kritischer zu sehen.

Ich finde Moore bzw. seine Art, sagen wir mal, Kritik zu üben, nicht uneingeschränkt anerkennungswert.

Den Film finde ich jedoch beachtlich, da Tatsachen genannnt werden, die einem doch sehr übel aufstoßen. Was das drumherum angeht, seh ich das wie BigBlue007: manchmal heilgt der Zweck die Mittel.

Zitat

Zu den Saudis: das Königshaus ist für die USA der beste Verbündete im Nahen Osten. Mit denen will man es sich auf keinen Fall irgendwie verscherzen.
Von daher hat es mich weniger gewundert, daß man bei den Saudis nach 9/11 eine Ausnahme gemacht hat.
Das ist keine Rechtfertigung!

Nein? Gerade bezüglich dieses Umstandes trifft der Film imho den Nagel auf den Kopf! Was passiert, wenn in D wegen Mordes ermittelt wird? Die Familie des Mörders wird ausgeflogen, obwohl alle Grenzen dicht sind und nach dem Täter (einem Familienmitglied) gefahndet wird? Eher nicht, oder? Man befragt doch die Angehörigen, auch wenn es die freundschaftlich verbundene Familie Bin Laden ist.

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Original geschrieben von Zappi
Hab den hier schon gesehen, aber sicher sind dir die Verhältnisse in den USA - in D ja ähnlich - was das Behaupten von unwahren Tatsachen angeht, bekannt. Glaubst du, die Bushs würden ausgerechnet in diesem Streifen, Lügen so stehen lassen? Ich nicht.

Es gibt politische Entscheidungen, die nicht immer logisch sind.
Aber daraus auf das Zutreffen der Behauptungen zu schließen, ist verfehlt.
Und wenn sie sie anfechten würden, wäre auch das noch keinerlei Beweis. Wer sollte denn irgendwas nachweisen, einfach so?

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Nein? Gerade bezüglich dieses Umstandes trifft der Film imho den Nagel auf den Kopf! Was passiert, wenn in D wegen Mordes ermittelt wird? Die Familie des Mörders wird ausgeflogen, obwohl alle Grenzen dicht sind und nach dem Täter (einem Familienmitglied) gefahndet wird? Eher nicht, oder? Man befragt doch die Angehörigen, auch wenn es die freundschaftlich verbundene Familie Bin Laden ist.

Ich sagte: das ist keine Rechtfertigung, nur ein möglicher Grund.
Und ich heiße es auch sicher nicht gut.
Also bitte nichts durcheinander werfen!

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Original geschrieben von Zappi
Gerade bezüglich dieses Umstandes trifft der Film imho den Nagel auf den Kopf! Was passiert, wenn in D wegen Mordes ermittelt wird? Die Familie des Mörders wird ausgeflogen, obwohl alle Grenzen dicht sind und nach dem Täter (einem Familienmitglied) gefahndet wird? Eher nicht, oder? Man befragt doch die Angehörigen, auch wenn es die freundschaftlich verbundene Familie Bin Laden ist.

wo liegt das problem?

ich denke es kommt dabei darauf an wer der mörder ist
ist der mörder irgend x-beliebiger typ aus der nachbarschaft dann wird nix ausgeflogen

hier geht es aber um leute die viele milliarden $$ investieren

außerdem weiß man ja wo/wie man seine familie findet
die laufen nicht weg

Ich hab "Fahrenheit 9/11" gestern das erste Mal gesehen und ja, der Film ist partiell sehr polemisch aufgezogen und der Off-Kommentar ist "zu subjektiv", als dass man den Film als Dokumentation durchgehen lassen könnte, aber das ändert nichts an einigen Tatsache, die in dem Film zur Sprache gekommen sind.

Z.B. die Verbindungen der Familien Binladen und Bush:
Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass einige Binladens Kontakt zu ihrem angeblichen "schwarzen Schaf" Usama hatten und haben und dass diese auch Bescheid wussten, über dessen Anschlagspläne. Die Frage stellt sich nur, ob die Binladens die Bushs informiert haben und diese tatenlos 9/11 zugesehen haben, um dann endlich ihre neoliberale Falkenpolitik verwirklichen zu können, was auch erklären würde, warum die Geheimdienstberichte nicht ernst genommen wurden und man die Binladens ruckzuck aus dem Land geschafft hat, bevor das FBI sie befragen konnte. Es gibt ja ohnehin noch sehr viele Ungereimtheiten, was 9/11 betrifft, die sich heute eigentlich keiner erklären kann. Möglich ist natürlich auch, dass die Binladens die Bush-Familie nicht informiert haben und die US-Regierung nach den Anschlägen Angst hatte, es sich mit den Saudis zu verscherzen und daher darauf verzichtet hat, Binladen wirklich zu finden und den Tod von fast 3.000 Menschen wirklich aufzuklären. Als Opium fürs Volk gab es dann den Krieg in Afghanistan.

Meine persönliche Meinung und Einschätzung ist die, dass die Saudis durchaus Kontakte mit Binladen und Al-Kaida pflegen, vielleicht diese sogar schützen und gleichzeitig den guten Freund der USA spielen und sich die Freundschaft mit Millarden an die Bush-Familie und deren Freunde erkaufen, um die US-Politik gegen verfeindete Staaten wie den Irak einzusetzen.

Trotz seiner Polemik und dass manche Tatsachen ohnehin schon bekannt waren und nochmal sehr reißerisch und sensationslüstern aufbereitet worden sind. Vielleicht war diese Art der "Dokumentation" notwendig, um einen Durchschnittsamerikaner wirklich mal die Augen zu öffnen, was sich dort in seiner Regierung abspielt.

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Original geschrieben von CK-187
außerdem weiß man ja wo/wie man seine familie findet
die laufen nicht weg

Das Problem ist nur, dass niemand von den wirklich regierungsnahen Geheimdiensten Interesse hatte, die Binladens zu befragen. Man hat die Binladens ja sozusagen vor dem FBI, das vielleicht noch am ehesten unabhängig ist, in Sicherheit gebracht.

Zitat

Original geschrieben von D-Love
Das Problem ist nur, dass niemand von den wirklich regierungsnahen Geheimdiensten Interesse hatte, die Binladens zu befragen. Man hat die Binladens ja sozusagen vor dem FBI, das vielleicht noch am ehesten unabhängig ist, in Sicherheit gebracht.

das ist mir klar
und mit gewissen (sehr sehr reichen) familien sind gute geschäftsbeziehungen eben wichtiger als alles andere

Ist ja auch übrigens sehr seltsam, dass ausgerechnet die letzten Tagen, in dem sich ein klares Stimmungshoch für Kerry abzeichnet und die Republikaner langsam aber sicher nervös und ratlos werden, weil sie ihre Felle davon schwimmen sehen, auf einmal auf einem arabischen Fernsehsender ein Videoband von Usama Bin Laden auftaucht.

Vielleicht ein Geschenk der Familie Binladen. Wenn ist es aber in die Hose gegangen, denn Bush hat das Video (zum Glück) in den Umfragen nicht geholfen.

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Original geschrieben von D-Love
Z.B. die Verbindungen der Familien Binladen und Bush:
Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass einige Binladens Kontakt zu ihrem angeblichen "schwarzen Schaf" Usama hatten und haben und dass diese auch Bescheid wussten, über dessen Anschlagspläne.

Naja, ziemlich weit hergeholt. Du weißt das Familie Müller aus D =! Familie Bin Laden aus (Saudi Arabien). Dort gibt es 20 mal so viele Brüder/Schwestern wo der eine den anderen nur vom Namen kennt

Desweiteren wäre die halbe Familie nicht in den USA, wenn sie wüssten das Usama da was planen würde.

Ich glaube was hier oftmals übersehen wird ist dass Moore nichts anderes als die Antwort auf bzw. der Gegenspieler der "rechts-konservativen" Kommentatoren der amerikanischen Medienlandschaft ist, nicht der Gegenspieler der Regierung.
Was in den USA an Kommentatoren unterwegs sind, die für eine breite Öffentlichkeit die Nachrichten vorkauen und natürlich propagandistisch ausgearbeitet weitergeben, ist bereits mehr als erschreckend.
Schaut doch mal nach Bill O'Reilly oder Rush Limbaugh.
Meine "Favoritin" ist Ann Coulter, die regelmäßig mit verbalen Entgleisungen auf sich aufmerksam macht und von breiten konservativen Kreisen geradezu für Ihre "ehrliche erfrischende Art" angebetet wird.
Hier ihre Lösung des Problems "Islamischer Terrorismus": "We should
invade their countries, kill their leaders and convert them to Christianity."
Gegen die ist Moore doch geradezu harmlos.

Was ja auch BigBlue007 schon sehr schön auf den Punkt gebracht hat:

"Deswegen ist es ja umso wichtiger, dass diese, sagen wir mal, "weniger schlauen" Menschen, die halt leider überall auf der Welt die Mehrheit bilden, wenn schon polemisch, dann wenigstens von verschiedenen Seiten mit Polemik zugetextet werden...
Wenn sie von der einen Seite (Regierung) Polemik vorgesetzt bekommen und diese blind glauben, dann aber von einer anderen Seite (hier: Moore) ebenfalls Polemik serviert bekommen, die der der Regierung diametral gegenübersteht, dann werden zumindest einige dieser Menschen vielleicht doch motiviert, das Gehirn mal einzuschalten. Egal was dabei rauskommt - begrüßenswert ist das allemal..."

Trotzdem sehe ich darin eben auch Gefahren.
Gerade solch gescheite Köpfe wie Moore und Co. wissen sicher auch,
dass es nicht unbedingt immer sinnvoll ist, seine Gegner mit seinen eigenen Waffen anzugehen.

Denn genau dies ist auch deren Absicht:
gerade darin besteht die Gefahr vollständig asimiliert zu werden,
so dass sich unsere Farbtöne @least nur noch in Nuancen von ihren Unterscheiden.

Wird dies der Fall, haben wir erst wirklich verloren....

.......Geduld haben müssen wir................
....................................................die Macht nicht benutzen........