Studium abbrechen? Was für Lebenslauf am besten?

  • Hallo TT-Gemeinde,


    ich bin in einer ziemlich ratlosen Situation, da ich den Gedanken aber schon lange mit mir rumschleppe, wollte ich mal Leute fragen, die sich evtl. gut mit Problematik Studium/ Lebenslauf auskennen (darunter zähle ich auch Euch).


    Verfahrene Situation: Ich habe bereits 6 Semester studiert, habe noch 1 Semester, um das Grundstudium fertig zu machen und mir fehlen noch (je nachdem wie die Prüfungen jetzt ausfallen) 6 bis 8 Prüfungen (3 habe ich dieses Semester schon (wieder) „vergeigt“). Es sieht ganz allgemein recht düster aus, die Prüfungen alle noch zu bestehen, gemäß Prüfungsordnung wäre ich dann „draußen“.
    Für mich stellt sich jetzt die Frage, welche der drei Möglichkeiten ich wählen soll;

    1) ob ich durch das Wechseln an eine andere (leichtere?) Uni bzw. ähnliches Studienfach diese „Beschränkung“ umgehen und fleißig weiterstudieren soll, oder
    2) ob ich jetzt so weitermache (es also drauf ankommen lassen soll, evtl. mit Härteantrag),
    3) ob ich komplett was Neues machen soll (wobei ich mir hier den Vorwurf machen muss, mich zu spät drum gekümmert zu haben, weil ich mir noch vor 6 Monaten so sicher war, das alles jetzt zu packen).
    Aber wenn ja, was?
    -Etwas im Bereich Informatik? BA? würde mir zwar sehr Spaß machen- aber ich muss mir alles hart erarbeiten, was andere Kiddies schon mit 16 mit links beherrschen.
    -Oder etwas im Bereich Mathe/BWL, wobei ich da auch nicht sonderlich gut bin;
    -evtl. was in Richtung Maschinenbau/ E-Technik? Da würde ich mir
    wahrscheinlich ähnlich schwer tun, aber es wäre IMHO relativ karriere/zukunftssicher
    -oder ganz was anderes?



    So wie ich mich selbst einschätze, bin ich jemand, der sich sehr viel Zeit für Uni und Lernen nimmt, allerdings a) nicht schnell lernt (brauche sehr viel Übung, bis ich eine Themengebiet gut beherrsche) und b) in der Vergangenheit z. T. völlig falsche Lernstrategien hatte und viel Zeit einfach unnötig (z.B. bei Gruppenprojekten) in den Sand gesetzt hat.




    Vorwürfe mache ich mir genug, ich bitte einfach nur darum, „allgemeines Bashing“ ohne konstruktiven Hintergrund sein zu lassen und wende mich einfach mit der Bitte an Euch, mir hilfreiche Tipps zu geben, wie ich meinen Lebenslauf aus dieser Situation heraus noch halbwegs gut gestalten kann, um später eine gute Stelle zu bekommen.



    [Weitergehende Infos:
    Nach zwei Semestern hatte ich von BWL auf Wirtschaftsinformatik gewechselt, daher die 7 Semester Grundstudium, bin jetzt 23
    17 Prüfungen habe ich insgesamt im Grundstudium, bisherige Durchschnittsnote 3,4 Uni Mannheim]

  • Re: Studium abbrechen? Was für Lebenslauf am besten?


    Zitat

    Original geschrieben von didenth


    2) ob ich jetzt so weitermache (es also drauf ankommen lassen soll, evtl. mit Härteantrag),


    Hi,


    greife mir einfach mal Punkt Nr. 2 raus. Auf die Methode mit den Härteanträgen würde ich definitiv verzichten. Du kannst in Baden-Württemberg max. 3 Härteanträge während des gesamten Studiums stellen. Natürlich vorausgesetzt, der Prüfungsausschuß akzeptiert Deine Gründe und das ist im Grundstudium nicht so sicher, da die Kriterien da oft strenger ausgelegt werden. Außerdem, wenn Du diese Härteanträge schon für das Grundstudium aufbrauchst und dann vielleicht kurz vorm Diplom exmatrikuliert wirst - da keine Härteanträge mehr vorhanden - hast Du nur viel Zeit verloren und stehst ohne was da.
    Würde daher eher über Alternativen nachdenken. Setze Dich mal in ein paar andere Vorlesungen rein, schau in Klausuren aus anderen Studiengängen und überlege Dir in Ruhe, ob Dir das mehr liegen würde.
    Vielleicht hilft auch ein Wechsel an eine FH. Es ist dort zwar nicht leichter, Du hast oft eine Menge Stoff aber wirst dafür mehr durch das Studium geführt. Und mit der richtigen FH sind Deine Jobchanchen zur Zeit so gar besser, als mit einem Uni-Abschluß. (FH'ler sind praxisnäher ausgebildet und last but not least billiger für die Firmen)
    Grüße,
    Dogushi

  • Hi,


    viele in meinem Bekanntenkreis mit aehnlichem Schicksal sind auf die FH gewechselt. Gerade, wenn einem das Lernen stupider Theorie nicht besonders liegt, duerfte die FH eh die bessere Wahl sein (speziell als Berufsausbildung konnte ich dem Uni-Diplom eh nicht besonders viel abgewinnen).


    Falls Dein "neues" Fach dort artverwandt zu Deinem "alten" an an der Uni ist, wirst Du Unmengen an Pruefungen und Scheinen anerkannt bekommen (zumindest ist es hier in Muenchen bei Informatik so) und so einiges an Wochenstunden einsparen koennen.


    Insbesondere, falls Du durch deine Diplomarbeit dort (oder Praktika, Werki-Stellen etc.) einen Kontakt zu einem potentiellen spaeteren Arbeitgeber findest, wird dich niemand genauer nach dem Studienabbruch fragen. Dazu kommt ja, dass bei Bewerbungen ja auch oft Akademiker sitzen, die das entweder selbst genauso erlebt haben, oder es zumindest aus ihrem Bekanntenkreis kennen.


    Denk zumindest darueber nach, falls Du eine akademische Ausbildung willst, ist das eine ernsthafte Alternative.


    cu
    XlF

  • Hallo.


    Hört sich fast so an wie die Geschichte eines Freundes.
    Der ist im sechsten Semester BWL/Mannheim exmatrikuliert worden. Danach ist er an die FH Worms gewechselt und studiert dort sehr erfolgreich internationale BWL.
    Die FH scheint wohl "einfacher" zu sein, da er in Mannheim wegen seiner Noten raus geflogen ist und in Worms viele Einser schreibt.


    Grüße SpeedTriple

  • Zitat

    Original geschrieben von XlF42
    Insbesondere, falls Du durch deine Diplomarbeit dort (oder Praktika, Werki-Stellen etc.) einen Kontakt zu einem potentiellen spaeteren Arbeitgeber findest, wird dich niemand genauer nach dem Studienabbruch fragen. Dazu kommt ja, dass bei Bewerbungen ja auch oft Akademiker sitzen, die das entweder selbst genauso erlebt haben, oder es zumindest aus ihrem Bekanntenkreis kennen.


    Mit sowas wäre ich sehr vorsichtig! So einen Bruch im Lebenslauf erkennt ein guter Personaler sofort, da kannst du dir sicher sein! Der Wechsel einer Uni im gleichen Fach wird dagegen als Vorteil gewertet, nicht aber der Wechsel bzw. Abbruch des Faches.


    BTT:
    Du solltest bedenken, dass du bei einem kompletten Neuanfang mindestens 4 Jahre bis zum Abschluss brauchst,du wärst demnach 27, was schon ein reiferes Alter ist, besonders ohne eine Ausbildung, Urlaubssemester etc.
    Ich kann dir eigentlich auch nur den Wechsel an eine FH nahelegen.
    FHs sind häufig einfacher vom Lernstoff, man kriegt sehr viel mehr vorgesetzt und muss sich wesentlich weniger selbst erarbeiten.
    Bei den FHs musst du dann einzeln anfragen, was die dir anerkennen. Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass bei einem Wechsel Uni-FH die FH wesentlich mehr Scheine anerkennt als umgekehrt.


    Ferner solltest du dich fragen, ob du auf das, was du im Moment studierst wirklich Lust hast. Ansonsten solltest du ernsthaft überlegen komplett zu wechseln aber dir schon einmal eine tolle "Ausrede" für spätere Bewerbungsgespräche ausdenken.
    Mein Tip wäre somit bei einem Neuanfang zumindest etwas artverwandtes zu studieren, damit kannst du das in ein bisschen besseres Licht rücken.


    greetz,
    autares

  • Bezüglich Härtefallanträgen und Uni Mannheim:


    Die sind da wohl sehr restriktiv in der Auslegung, wie bereits gesagt. Solltest du wirklich keine externen Gründe angeben können (Krankheit, Pflegefall in der Familie etc.), wird es hart, den durchzubekommen.


    Ich nehme mal an, dass dir vor allem noch die Mathescheine aus Wifo fehlen, oder? Das sind, ähnlich wie bei uns BWLern die VWL-Fächer, die Kick-out-Fächer.


    Meiner Meinung nach solltest du dir vor allem jetzt erstmal grundsätzlich Gedanken darüber, was du überhaupt erreichen/machen willst. Wie autares bereits erwähnt hat, wirst du bei einem völligen Neuanfang mit frühestens 27 abschliessen.
    Und andersrum gefragt: willst du wirklich das Risiko eines Härtefallantrages eingehen? Ist dir dein Studium wirklich soviel wert? Oder ist eine FH nicht vielleicht der bessere Weg für dich, vor allem, was das Lernen und die Lernstrategien angeht?

  • Moin zusammen,


    also ich bin da auch ein gebranntes Kind. Habe 2 Semester VWL in Kiel und 4 Semester in Heidelberg studiert. Danach haben die mich ohne wenn und aber aus dem Studium gekegelt, obwohl nur 2 Scheine fehlten. Nicht einmal die Nachholklausuren durfte ich mitschreiben, denn die hätten ja terminlich schon im nächsten Semester gelegen. Schöner Mist war das.
    Habe dann ein Praxissemester gemacht und bin zur FH gewechselt und studiere jetzt internationale BWL im Hauptstudium. Nächstes Jahr schreibe ich hoffentlich schon Diplomarbeit.
    Mit wurde so ziemlich alles anerkannt und der Stoff ist an der FH nicht leichter, jedoch nicht so abstrakt wie an der Uni. Würde Dir also wärmstens einen Wechsel an die FH empfehlen. Wird aber zum WS 04/05 nicht mehr so einfach, weil die ja schon am 15. Juni Bewerbunsschluß haben, gleiches Problem habe ich auch gehabt und deshalb ein Praxissemester gemacht.


    Gruß


    Chris


    P.S. Kann hier jemand mal ein paar Tipps geben, wie ich an eine Diplomarbeit im Bereich Immobilien rankomme? Würde gerne bei Lidl schreiben, any hints? Danke

  • Zitat

    Original geschrieben von Vergie



    P.S. Kann hier jemand mal ein paar Tipps geben, wie ich an eine Diplomarbeit im Bereich Immobilien rankomme? Würde gerne bei Lidl schreiben, any hints? Danke


    Ganz einfach, du gehst in das Sekretariat einer auf Immobilienwirtschaft spezialisierten Fakultät, trägst dein Anliegen vor und kopierst dir mit der Genehmigung eines Mitarbeiters einige Diplomarbeiten.
    Woher kommst du?


    Allerdings kann ich dir den Tipp geben, sie erst dann zu lesen, wenn du bereits angefangen hast, deine eigene Diplomarbeit zu schreiben, da du sonst Gefahr läufst, zu kopieren!


    Ich selber habe eine Diplomarbeit über das Reporting eines Immobilienunternehmens geschrieben, die bekommst du aber nicht! :D


    Gruß,


    Oliver

  • Es ging mir mehr darum wie ich an eine Diplomandenstelle bei - im Optimalfall - Lidl o.ä. rankomme... nicht um eine getippte Diplomarbeit. Pfui... kopieren... :p

  • Zitat

    Original geschrieben von Vergie
    Es ging mir mehr darum wie ich an eine Diplomandenstelle bei - im Optimalfall - Lidl o.ä. rankomme... nicht um eine getippte Diplomarbeit. Pfui... kopieren... :p


    Lidl als Arbeitgeber (und wenn es nur eine Diplomandenstelle ist) ist - sagen wir mal - "suboptimal". Nähere Informationen liefert das Forum von access.de.


    MfG
    bimmelbommel

    Es ist besser seinen Mund zu halten, um für einen Narren gehalten zu werden als den Mund aufzumachen, um alle Zweifel zu beseitigen.

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