35h-Woche am Ende

  • Schön mal wieder etwas von den jungen Liberalen zu hören! ;-)


    Toll, erneut geht die Rechnung des Großkapitales auf!!
    Der "kleine Mann" ist nun (wieder) so weit zu erkennen, dass er und nur er, den Gürtel enger schallen muss.
    Kleinverdiener erklären auch hier bei TT huldvoll ihre patriotische Pflicht auf Lohnverzicht und Mehrarbeit, doll! :top:
    Mein Respekt gebührt den Stimmungsmachern der FDP und CDU/CSU Fraktion!
    Deutschland ist mit Erfolg klein geredt worden, niemand ist mehr Stolz auf den (immer noch amtierenden!!) Exportweltmeister und das bezieht sich eben nicht auf eine Biersorte ;) Die Produktivitätsquote ist immer noch Weltspitze!
    Aber diese Realitäten verschwinden zunehmend!


    Noch nie gab es soviele Milliardäre und Millionäre in Deutschland (Fakt nicht Legende!), noch nie hatten Firmenvorstände/Vorstandsvorsitzende solch hohe Einkommen.
    Allerdings gab es in D auch noch nie soviele verantwortungslose, ja sogar skruppellose Führungskräfte, für die soziale Verantwortung ein Fremdwort ist!


    Es kann wohl nicht so sein (auch wenn sich das Kapital noch so wünscht), dass aufgrund der vorgeschobenen Globalisierung, sich die deutschen Löhne/Arbeitszeiten langfristig, z.B. an pakistanischen Tagelöhnern orientieren soll! :rolleyes:


    Wenn hier wieder die internationale Konkurrenzfähigkeit als das einzige Allheilmittel angeführt wird, müssen deren hiesige Fürsprecher auch wissen, dass sie irgendwann einmal (so weit gebracht werden), dass sie dann eben auch genau so innbrünstig, z.B. für die Einführung der Kinderarbeit sein müssen.


    Das freie Spiel der Kräfte, führt eben zwangsläufig, genau in diese Richtung!
    Gewinner bleiben eben immer die, die schon immer auf der sicheren Seite waren nur das dann der Kreis der Verlierer noch größer wird. Aber das ist letztlich die Idee die dahinter steht! :mad:



    P.S.
    Bin weder aus Ostdeutschland (PDS), noch Betriebsrat, noch Mitglied eines kommunistischen Kaders o.ä. :p
    Allerdings erlaube ich es mir, eben gezielt gestreute Legenden zu hinterfragen.
    Mit einer Endlosschleife von Westerwelle-Zitaten u.ä. erfüllen manche hier bereitwillig, nur die ihnen von höherer Stelle zugedachte Rolle als "Opferlamm" , schon einmal in die Richtung gedacht? :confused:

    Ich bin zu allem fähig, aber zu nichts zu gebrauchen!

  • Zitat

    Stichwort Verwaltung: wenn man sich anguckt, wie viel Geld die Verwaltung der Arbeitnehmer kostet, fragt man sich eh, warum ein Unternehmen überhaupt noch wen beschäftigt. Der gesamte Verwaltungsapparat mit all den Sesselfurzern, Bedenkenträgern und Paragraphenjungeln in diesem Land gehört nicht "verschlimmbessert" (wie es alle Parteien seit Jahren versprechen), sondern komplett zerschlagen und von Null neu aufgebaut. Es kann nicht angehen, dass man ab 10 Leuten im Grunde ne Personalabteilung braucht, die nur damit beschäftigt ist, Formulare für zig Ämter und die Steuer auszufüllen.


    Wie soll das funktionieren? Die ARbeit liegen lassen, alle entlassen und nur nochmal von vorne anfangen? Das wird nicht funktionieren! Bei uns in der Verwaltung hat jeder zweite Überstunden von durchschnittlich 50-100! Die Leute sind mit der Zeit ausgebrannt.


    Es kommt wie immer auf den Einzelfall an. Wenn 10 Leute in einer Personalabteilung sitzen, muss man sich fragen, für wieviele Leute sie was tun. Selbst wenn sie nur den ganzen Tag Formulare für die Angstellten ausfüllen, wer soll das sonst machen? Man kann auch in dem Bereich nicht alles automatisieren.
    Ich sehe schon die Klagen der Leute, wenn sie mal einen Urlaub einreichen, oder die Stunden falsch berechenet wurden, und die Hotline in der Personalabteilung mal wieder überlastet ist :rolleyes: ;)


    Nur weil man nicht sieht, was wirklich dort abgeht, heißt es nicht, dass sie nichts zu tun haben!

  • Ich habe mit Mehrarbeit keine Probleme.In meinem Vertrag stehn 38h.Ich arbeite meist mehr.Und da die Überstunden bei uns eh nicht bezahlt werden,kommt das aufs selbe raus,als wenn man 40 h ohne Lohnausgleich macht.
    Was mir nur auffällt ist,das bei uns seit dem abschaffen der bezahlten Überstunden,der Krankenstand sprunghaft angestiegen ist.Woran das wohl liegt?Unsere Teppichbodenabteilung macht natürlich keine Überstunden,die kommen nicht Samstags.Der Loser ist mal wieder der Mann/die Frau in der Produktion.Das allerschlimmste sind unsere Russen.Nach einigen Unterhaltungen habe ich mitbekommen,das die selbst noch länger arbeiten würden,für noch weniger Geld.Und dabei ist der Verdienst bei uns schon mies.
    Hier läuft was in die Falsche Richtung.Aber wenn es mal so läuft,das nur noch Ausländer arbeiten,welche man kaum versteht (ist zumindest in unserer Firma so),dann Gute Nacht.

    "Ich bin wie ich will und ich rede wie ich will. Wer das nicht kapiert, kann mich mal am Arsch lecken."

  • Zitat

    Original geschrieben von Zeus
    Die Beiträge die du bzw. dein Arbeitgeber diesen Monat einzahlen werden nächsten Monat an die aktuellen Rentner ausgezahlt. ...

    Das ist mir auch klar ;) Genauso klar ist mir, dass das Rentensystem genau so ausgelegt ist. Fakt ist aber trotzdem *seit Jahren*, dass wir immer weniger Einzahler haben und haben werden, so dass dieses System nicht mehr aufrecht zu erhalten ist. Alle wissen es, trotzdem machen wir mit ein paar kleinen, wirkungslosen Veränderungen weiter :rolleyes: "Und das prangere ich an!" Entsprechend muss hier was neues her, wo ich bzw. mein Arbeitgeber weniger einzahlt und ich als Einzelner mehr in die Verantwortung komme. Es ist ja schön und gut, dass ich nicht nur für mich und meinen Lebensunterhalt, sondern auch noch für den Lebensunterhalt von 1-2 weiteren Personen arbeite - aber das wird in Zukunft nicht mehr funktionieren, denn wenn ich 65 bin, wird es niemand mehr geben, der für mich dann aktuell einzahlt.



    @AdminDr:
    Du hast diesen Punkt von mir komplett falsch verstanden.
    Dass die Leute auf den Ämtern überlastet sind, ist mir bekannt. Außerdem habe ich nicht von 10 Leuten in der Personalabteilung gesprochen, sondern dass eine Personalabteilung *ab* 10 Leute im Unternehmen unumgänglich sind. Weiterhin will ich auch nicht all die Leute die da aktuell arbeiten von heute auf morgen auf die Straße setzen, eine Übergangszeit gar nicht mehr (be)arbeiten lassen. Auch geht es nicht um Automatisierung o.ä.


    Mir geht es in diesem Punkt darum, dass wir einen zu hohen Verwaltungsaufwand haben. Es werden zu viele Fomulare permanent zwischen verschiedensten Stellen hin- und hergeschoben. Und damit muss Schluss sein. Im Laufe der 50 Jahre BRD haben sich zu viele Paragrafen angesammelt, die jeden kleinen Furz verwalten. Und damit sind alle überlastet. Schlimmer noch: es lähmt sämtliche Produktivität.
    Letztes Jahr war im glaub Stern mal ein Beispiel drinne, was es kostet, einen neuen Arbeitnehmer einzustellen und wie viel Aufwand nötig ist, ihn angestellt zu halten. Wie gesagt, ab 10 Mann im Unternehmen brauchst Du eine volle Arbeitskraf nur dafür. Deshalb: den Bürokratismus radikal zerschlagen und was neues sinnvolles aufbauen. Die vielen Stellen, die da sicher frei werden können und werden sich hinterher wo anderst produktiv einbringen. Aber derzeit nehmen sie uns allen immer mehr die Luft zum Atmen.



    Eine Lösung für all die Probleme hab ich auch nicht. Aber ich nehme mir trotzdem raus, den salzigen Finger tief in die Wunde zu stecken und die Dinge zu hinterfragen. Genauso werde ich die (angeblichen) Lösungen hinterfragen, die unsere Politiker etc. auf den Tisch bringen. Das meiste davon sind nämlich imho Verschlimmbesserungen. Da wird eine Vorschrift abgeschafft, auf der anderen Seite kommen dafür 2 neue dazu.

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Kann sich noch irgendjemand hier (und sei es nur aus Erzählungen) daran erinnern, dass vor ein paar Jahrzehnten in D noch weit mehr als 40 Stunden die Woche und auch Samstags gearbeitet wurde?


    Der Lebensstandard und das Durchschnittseinkommen haben sich in Deutschland seither stetig erhöht, die Sozialabgaben und -ausgaben ebenso. Nur ein Wert ist immer kleiner geworden: Die Arbeitszeit. Heisst weiterhin, dass die Arbeit in Deutschland immer teurer geworden ist.


    Und genau an diesem Punkt muss angesetzt werden. Auch wenn es schmerzt, muss die Arbeitsleistung in Deutschland günstiger werden, um auf Dauer national und international konkurrenzfähig zu bleiben. Und das ist kein Nachgelaber der Parteien, sondern knallharte Realität. Das kann natürlich nicht nur durch die Erhöhung der Arbeitszeit geleistet werden, vor allem die Verwaltung der Arbeits muss, wie es DUSA-2772 schon ansprach, vereinfacht und verringert werden. Die 40-Stunden Woche flächendeckend wieder einzuführen ist nur ein Schritt in die richtige Richtung.



    Ich gehe auf das populistische Gewerkschaftsgerede über die überbezahlten Manager und die bis aufs Letzte ausgebeuteten Angestellten der Großkonzerne erst garnicht ein, sondern erkläre einfach mal die Situation, in der ich mich befinde, was auf mehrere zehntausend andere mittelständische Betriebe übertragbar ist.


    In meinem Arbeitsvertrag stehen 40 Wochenstunden und ich bekomme 26 Tage Urlaub pro Jahr (ein Aufschrei geht durch TT). Überstunden werden nicht vergütet.


    Im Mai 2002 habe ich dort angefangen. Damit wurde meine "Abteilung" personell um 30% aufgestockt. 2002 war - gegen den Trend - ein relativ gutes Jahr, im September wurden zumindest zwei (die ersten seit 5 Jahren) Azubis eingestellt, die ihre Ausbildung zum IT-Systemkaufmann absolvieren. Welche Flaschen wir uns dadurch ans Bein gebunden haben, ist ein ganz anderes Thema.


    2003 dagegen hat uns die Flaute der Wirtschaft und die Panikmache der Politik (Gesundheitspolitik) voll erwischt: 25% Umsatzeinbruch, an Gewinn war nicht zu denken. Personal wurde nicht abgebaut.


    2004 hingegen läuft wieder relativ gut, in den ersten beiden Quartalen wurden bereits 80% des Jahresumsatzes 2003 erwirtschaftet. Die Pläne, einen vierten Mann in meiner Abteilung einzustellen, sind sehr konkret. Und das nicht aus sozialen Gründen auf Kosten der Anderen, sondern weil er gebraucht wird.


    Auf der anderen Seite hingegen haben sich bis dato bei mir 650 Überstunden angesammelt und ich habe dieses Jahr einen Resturlaubsanspruch von 35 Tagen.


    Wo kann man jetzt also die schlauen Gewerkschaftsvorschläge ansetzen? 4-Tage Woche? Arbeitszeitverkürzung? Kurzarbeit?


    So wie ich müssen Millionen anderer Arbeitnehmer in mittelständischen Unternehmen die Arschbacken zusammenkneifen. Beklagen sich diese ständig? Sicher nicht.


    Ich wage zu behaupten, dass dort noch eine andere Arbeitseinstellung und -Moral herrscht als in den von hauptamtlichen Betriebsräten und Gewerkschaften verhätschelten Großbetrieben sowie Verwaltungen. Ich habe auch beide anderen Seiten miterlebt. In einem Konzern mit 25.000 Mitarbeitern und einer 3.000 Mann starken Stadtverwaltung. Dort wurde am meisten gejammert und am wenigsten gearbeitet. Und genau deshalb bin ich mit meiner momentanen beruflichen Situation recht zufrieden. Ich habe zwar etwas weniger Freizeit, werde aber gebraucht und meine Arbeitsleistung wird anerkannt. Zum jammern und heulen bleibt dabei sowieso keine Zeit.



    Und jetzt kommt mir nochmal, dass 40 Stunden Ausbeutung sind und die Freizeit des Arbeitnehmers immernoch das höchste Gut sind. Und nochmal: Ich spreche dabei nicht nur für mich, sondern für viele Millionen andere Arbeitnehmer auch.



    Aber solange man die Bildzeitung zitieren kann, ist ja alles in bester deutscher Ordnung.



    Stefan

  • Ja,Stefan ist ja ganz nett,wenn dir deine Arbeit gefällt.Ich sehe es nur nicht ein,das ich jeden 2.Samstag für Nothing arbeiten soll und unsere Sesselpfurzer eine Etage höher sich zu Hause die Eier schaukeln.

    "Ich bin wie ich will und ich rede wie ich will. Wer das nicht kapiert, kann mich mal am Arsch lecken."


  • Die Analyse finde ich wirklich richtig gut.


    Ich denke auch das eine Erhöhung der nominellen Arbeitszeit absolut der falsche Weg ist. Denn wenn es nötig ist, erlauben auch die jetzigen Tarifverträge schon Abweichungen. Und noch mehr arbeiten, wäre imho weder für die Konsumenten noch für die Arbeitsmarktlage förderlich. Stattdessen sollte man eher versuchen, z.B. Schulabgänger zu höheren Schulabschlüssen zu motivieren. In Europa wird man in Zukunft wahrscheinlich eher Arbeitensplätze im gehobenen Dienstleisterbereich, Developerbereicht, Rechtsberatungsbreich haben. Arbeitsplätze im Produktionsbreich und unteren Dienstleistungsbereich, werden einfach tendenziell ins Ausland verlagert. Aber wenn man bei der man darauf richtig reagieren würde, kann man sicher hier auch wirtschaftlich überleben. Ausserdem kann man durch eine länger Schulbildung die Lebensarbeitszeit senken, ohne das die Wochenarbeitszeit innerhalb eines Unternehmens zurückgehen würde. Und da denke ich z.B. das das G12 genau der falsche Weg ist. Wer der Industrie blind vertraut, die 40 Stundenwoche vertritt, und noch freiwillig in den gewerblichen Bereich geht, der begeht imho wirtschaftlichen Selbstmord über den Weg der Leibeigenschaft.


    Das mit dem Controlling kann ich auch bestätigen. Aber ich muss auch dafür sprechen, nicht ständig über Betriebswirte und Controller zu schimpfen. Die meisten tun wirklich ihr Bestes, aber beste Controller kann nichts anderes machen, wenn sich die Geschäftsleitung anders entscheidet, weil sie vieles zu kurzfristig sieht. Im Controlling wird schon auch vieles vorausgesehen, aber in anderen Abteilungen, auch z.B. in der Produktion verläuft es sich dann. Manchmal sind auch die Leute dort schuld, indem sie Angebote einfach nicht annehmen, und zuwenig eigenverantwortlich handeln. Wenn z.B. die Arbeiter sich auch wo wie die Controller mit dem Unternehmen beschäftigen würden, könnte man viel Verschwendungen eher erkennen und darauf reagieren.

  • @Dr Z:


    Diesmal hast Du Dir aber lange Zeit gelassen - ich hatte deutlich eher mit Dir gerechnet... ;)


    Manchmal machst Du es Dir allerdings ein wenig zu einfach. Bzw. hälst Dein Publikum ein wenig für zu dumm... ;)


    Es wirkt zwar auf den ersten Blick wahnsinnig intelektuell und natürlich wahrheitsgetreu, wenn jemand mit ein paar Stichworten wie "Großkapital", "Produktivitätsweltmeister" oder "pakistanischer Tagelohn" um sich wirft. Das Problem ist nur: Das meiste davon sind eben DOCH Legenden und KEINE Fakten... :D


    Was nicht heißt, dass nicht an dem einen oder anderen Deiner Gedankengänge durchaus auch was dran ist.

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Zitat

    Original geschrieben von Stefan
    ...
    Auf der anderen Seite hingegen haben sich bis dato bei mir 650 Überstunden angesammelt und ich habe dieses Jahr einen Resturlaubsanspruch von 35 Tagen.


    Wo kann man jetzt also die schlauen Gewerkschaftsvorschläge ansetzen? 4-Tage Woche? Arbeitszeitverkürzung? Kurzarbeit?
    ...

    Sach ich doch: die 40-Std.-Woche ist längst Realität ;)


    Aber wenn ich mir Deine Zahlen mal rausgreife und exemplarisch betrachte: rein statistisch fehlt Deinem Unternehmen also eine Arbeitskraft für 162 Tage inkl. Urlaub - das wäre also mehr als eine halbe Stelle.
    Dass diese Rechnung natürlich nur hier in der Theorie funktioniert, ist mir auch bewusst. Erstens kosten die Überstunden nix, und wenn schon die Urlaubstage nicht genommen werden können (warum sei mal dahin gestellt), ist mit abfeiern auch nichts. (Ich persönlich würde sie aber regelmäßiger verfallen und auf Null setzen lassen, dann fällt es nicht so auf ;)) Und die ganzen Sozialabgaben sowie Verwaltungskosten für die theoretische Halbtagskraft werden auch eingespart.


    Trotzdem stimmt da doch was nicht. Wie kann es sein, dass tausende Arbeitnehmer Überstunden en masse ansammeln und sogar auf ihren Urlaub verzichten? Und das, wo andere auf der Straße hocken (dass die wenigsten für diese potenziellen Stellen ausreichend qualifiziert sind, ist natürlich ein weiteres Problem...). Irgendwo ist da doch ein (oder mehrere) Fehler im System. Jedenfalls imho.

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Zitat

    Original geschrieben von DUSA-2772
    Sach ich doch: die 40-Std.-Woche ist längst Realität ;)


    Aber wenn ich mir Deine Zahlen mal rausgreife und exemplarisch betrachte: rein statistisch fehlt Deinem Unternehmen also eine Arbeitskraft für 162 Tage inkl. Urlaub - das wäre also mehr als eine halbe Stelle.(...)


    Nimmt man die Überstunden der Kollegen noch dazu, besteht rein Stundenmäßig der Bedarf für 2 weitere Mitarbeiter. Das Problem ist wie so oft ein finanzielles. Zum einen sind die Gehälter in diesem Bereich keine Schnäppchen und dann muss auch noch ein Geschäftswagen finanziert werden, was Mehrkosten von ca. 600-800.- € mtl. pro Mitarbeiter ausmacht. Insgesamt wären wir dann knapp im sechsstelligen Bereich allein für die Kosten der beiden Mitarbeiter.


    Bis also ein finanzielles Fundament für einen weiteren Mitarbeiter steht (was wir wohl glücklicherweise dieses Jahr noch erreichen werden), muss jeder Stunden kloppen.


    Vor diesem Hintergrund, der einen Großteil der mittelständischen Unternehmen betrifft, kann ich nicht nachvollziehen, dass sich so viele vor der 40-Stunden Woche fürchten. Es kann eben nicht immer nur alles nach den Wünschen der Arbeitnehmer geschehen. In wirtschaftlich schlechten Zeiten muss sich halt jeder mal etwas am Riemen reissen und mehr Leistung erbringen.


    Bis die Politik zu Potte kommt, kann es noch dauern. Wobei ich die von der Bundesregierung initiierte "Job-Card", für einen großen Schritt halte, wenngleich sie den gewaltigen Verwaltungsapparat nur vereinfacht, aber nicht verringert. Wenigstens ein Schritt in die richtige Richtung. Die Datenschutzbedenken sollten dann durch diverse Anpassungen bis zum geplanten Start auch ausgeräumt sein. Aber irgendwas is ja immer. ;)



    Stefan

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!