ich denke, dass wir in einer zeit leben, die durch ihre umbrüche bedingt nunmal zu gewissen disparitäten geführt hat... doch nicht erst durch den beitritt der neuen eu-mitgliedsländer in osteurope werden sich diese disparitäten langsam ausgleichen. erst dann wird sich auch das gesamtlohnniveau angleichen und der globalisierungsprozess ist an seinem ende angelangt... bleibt nur die frage, was mit d bis dahin passiert ist
35h-Woche am Ende
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Ich kann nicht so recht erkennen, woher Du diesen Optimismus nimmst.
Die deutsche Einheit ist jetzt 15 Jahre alt, und davon, dass sich Ost und West aneinander angeglichen hätten, kann noch keine Rede sein. Angefangen beim Lohnniveau, über die Arbeitslosenquote, Infrastruktur, bis hin zum Wahlverhalten klaffen nach wie vor tiefe Unterschiede zwischen den beiden Hälften Deutschlands. Nicht, dass sich gar nichts getan hätte. Aber am Ende angekommen ist dieser Prozess noch lange lange nicht...
Wie soll das erst bei völlig verschiedenen Ländern funktionieren? Die EU war schon vor der Osterweiterung ein Zusammenschluß von Ländern, die, so hat es den Anschein, mehr trennt, als sie gemeinsam haben. Das ist mit dem 01.05. nicht besser geworden...
Neben den Menschen, die hierzulande einsehen müssen, dass man manch liebgewonnenen Luxus aufgeben muss, müssen andererseits natürlich auch die Arbeitgeber einsehen, dass das unendliche Auslagern von Arbeit nix bringt. Denn wenn keiner mehr arbeitet, gibts auch keinen mehr, der das Ganze im Ausland billiger produzierte Zeugs kauft - egal WIE billig es ist.
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Ich kann mich mit der 40h nicht so recht anfreunden, und ich denke das der die Gewerkschaften, und auch die Politik den Forderungen der Unternehmen nicht so leicht nachgeben sollten, obwohl ich eigentlich eher kein Anhänder der Gewerkschaften bin. Aber z.B. gerade von Siemens denke ich, das sich die herzlich wenig darum kümmern, ob sie jetzt Arbeitsplätze in Deutschland erhalten können oder ins Ausland auslagern müssen. Die Entscheidung ist bestimmt schon gefallen. Und wenn man die Forderung durchsetzen kann, beutet man die Arbeitnehmer eben noch ein paar Jährchen aus, und stellt dann etweder noch grausamere Forderungen und Schlussendlich verlagert man die Arbeitsplätze doch ins Ausland. Die Geschäftsanalysen sind manchmal verdammt kurzsichtig.
Und um mal zu sagen, wie sehr sich die Unternehmen für die Wirtschaft in Deutschland intressieren. Schaut euch mal Müller Milch an.
Und wie es bei deutschen Unternehmen in Ausland läuft, wissen ja wohl die meisten, die bei einem Unternehmen mit Niederlassungen in Osteuropa arbeiten, und Gelegenheit zum Blick in die Zahlen , das dort nur noch Hire&Fire herrscht, und die Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit nicht in Jahren sondern in Monaten oder Wochen ausgedrückt wird.
Aber 40h sind wohl doch etwas viel, wenn man sich im Job engagieren will. Dann herrst wohl seitens der Mitarbeiter mehr Dienst nach Vorschrift als Intresse für das Unternehmen. Man muss bedenken, das wer z.B. 37h arbeitet, wird wohl ohnehin schon auf die 40h oder noch mehr kommen. Und dann kommt noch die Forderung nach erhöhter Flexibilität ... das heisst dann, der Arbeitnehmer darf vielleicht mal ganz woanders hinfahren, und täglich zwei Standen mehr im Auto sitzen. Und dann werden sich die meisten wohl überlegen ob das ganze wirklich einen Sinn hat ... es gibt ja nicht nur das Unternehmen, sonder auch noch Familie, Freunde und eigene Intressen.
Irgendwann muss die Industrie wie auch die Politik begreifen, das die Konsumenten keine Melkkuh sind.
Das heisst jetzt nicht, das ich nicht bereit wäre, meinen Beitrag zur Schaffung von Arbeitsplätzen zu leisten. Vor mir aus können wir z.B. gerne über eine zusätzliche Versicherung für Weiterbildung und Arbeitsbeschaffung im Rahmen der Sozialversicherung reden. Mal als Vorschlag.
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Hola,
ich kann die Aufregung über flexible Arbeitszeitregelungen nicht verstehen. Wenn es notwendig ist sollten Firmen und Gewerkschaften einen Konsens finden und die Arbeitszeiten nach oben setzen. Es kann doch jedem Mitarbeiter zugemutet werden sich den momentanen Gegebenheiten anzupassen und auch 40+ Stunden die Woche zu arbeiten.
Es gibt Branchen in denen <40 Stunden die Woche nie vorkommen werden und dort beschwert sich niemand.
Es ist immer unschön in der Vergangenheit erworbene Privilegien wieder zu verlieren, aber diese bis zum letzten zu verteidigen zeugt von einer Verbohrtheit die ich nicht verstehen kann.just my 2 cents
ruag
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Zitat
Original geschrieben von Martyn
Das heisst jetzt nicht, das ich nicht bereit wäre, meinen Beitrag zur Schaffung von Arbeitsplätzen zu leisten. Vor mir aus können wir z.B. gerne über eine zusätzliche Versicherung für Weiterbildung und Arbeitsbeschaffung im Rahmen der Sozialversicherung reden. Mal als Vorschlag.
Dazu muss ich jetzt sagen das vor ein paar Monaten ein schöner Bericht im Fernsehen kam, in dem berichtet wurde, dass sich eine arbeitslose Frau als Jobvermittlerin selbstständig gemacht hat. Es wurde berichtet wie sie einem 52 jährigen Maurer (verheiratet, 2 Kinder), einen Job in Frankreich besorgt hat. Der Mann bekam ihn D 850 Euro und war schon über zweieinhalb Jahre arbeitslos und lebte mit seiner Familie am Existenzminimum. Sie hat alles gemanaged von der Kontaktaufnahme in Frankreich, bis zum Vertragsabschluss :top:
Die Firma baut ürbrigens Pensionen, Blockhütten.
Der Mann verdient jetzt gut 2000 Euro, und hat für mindestens 5 Jahre einen gesicherten Arbeitsplatz :top:7 weiteren Langzeitarbeitslosen konnte sie ebenfalls als Zimmerer, Installateur etc. einen Job vermitteln.
Und dann kam das was ich nicht verstanden habe :confused:
Die Paragraphen in Deutschland sehen für eine erfolgreiche Vermittlung eines (Langzeit-) Arbeitslosen durch eine Fremdfirma eine Provision in Höhe von 2500 Euro vor, die ich angesichts des Aufwands und der Auslagen auch für gerechtfertigt halte.
Aber statt dass das zuständige Amt das Geld für die erfolgreiche Vermittlung überwiesen hätte stellten sie sich quer. Eine Vermittlung ins Ausland fällt nicht unter diesen Paragraphen...
Und das versteh ich jetzt partout nicht. Die Frau hat ihren Job erfolgreich gemacht und den Mann vermittelt wieso bekommt sie dann nicht ihren Lohn? Stattdessen wird lieber auf Paragraphen behaart. Das die Frau auch Auslagen hatte und auch leben ist dem Amt egal. :flop: :flop: Sie hat selbst gesagt, dass sie so nicht weiterarbeiten kann und bald Bankrott wäre.
Dem Arbeitsamt war es lieber die Frau meldet Konkurs an als ihr das Geld auszuzahlen.Dabei hätte das Arbeitsamt innerhalb von nicht ganz 3 Monaten den gleichen Betrag als Arbeitslosengeld ausbezahlen müssen, wir hätten einen Arbeitslosen wengier und er hätte dem Staat kein Geld mehr gekostet, vom Vorteil für sich und seine Familie (2 Kinder) ganz zu schweigen.
Ich finde also wir brauchen keine zusätzliche Sozialversicherung sondern die Mittel die zur Verügung stehen, sollten richtig genutzt werden, und zwar so dass sie dem Allgemeinwohl nützen.
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Ich würde mit auch keinen Fall gegen flexible Arbeitszeitreglungen sträuben, insofern sie sozialverträglich ist. Das vielleicht mal kurzfristig länger gearbeitet werden muss, dafür hab ich sogar Verständniss. Aber das erlauben ja auch die bisherigen Tarifverträge. Das man nie mehr als 40 Stunden arbeiten muss, das erwartet ja wohl niemand. Aber so lange Arbeitszeiten dürfen einfach nicht zur Regel werden. Das was die Arbeitgeber wollen ist viel mehr.
Das "flexible" bei flexiblen Arbeitszeiten, so wie die Industrie es wohl versteht, ist eindeutig nur auf der Arbeitgeberseite.
Wenn z.B. für ein Projekt ein jetzt für ein paar Wochen länger arbeiten müsste, und die Arbeitszeiten abweichend wäre, dann macht man das natürlich schon mit. Aber wenn es dann auf sowas wie 40h Schichtarbeit hinauslaufen würde ... dann ist das nicht mehr Zumutbar. Wie soll man sich dann z.B. noch so um was kümmer können, wenn dann z.B. die Freundin andere "flexible" Arbeitszeiten hat.
Ich will mich nicht hineinsteigern, zum Glück bin ich nicht im produzierenden Sektor tätig, also ganz so schlimm wie für die Arbeiter wirds für uns schon nicht werden ... aber wären wir davon natürlich auch. Aber für die nächsten Jahre ab Herbst ist eh FH angesagt ... also, dann mal schaun.
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Zitat
Original geschrieben von Martyn
Und wenn man die Forderung durchsetzen kann, beutet man die Arbeitnehmer eben noch ein paar Jährchen aus, und stellt dann etweder noch grausamere Forderungen und Schlussendlich verlagert man die Arbeitsplätze doch ins Ausland. Die Geschäftsanalysen sind manchmal verdammt kurzsichtig.
Jo. Wenn das alles so ist, dann können wir hier ja eigentlich auch gleich komplett zumachen. Hat ja dann eh alles keinen Sinn. Ist alles schon fertig geplant - die Industrie wandert komplett ab.Alles klar... :D:D
ZitatAber 40h sind wohl doch etwas viel, wenn man sich im Job engagieren will.
Bei solchen Sätzen wird mir wirklich richtig schlecht... <würg>Aber Du hast Recht - jetzt verstehe ich, wo mein Problem im Job ist. Die 40h (wohlgemerkt "nominelle") Arbeitszeit ist einfach zu viel. Um mich ordentlich zu engagieren, bräuchte ich WENIGER Zeit. DAS ist die Lösung. Danke, mein Freund! :top:
ZitatIrgendwann muss die Industrie wie auch die Politik begreifen, das die Konsumenten keine Melkkuh sind.
Leuten wir Dir stelle ich die Frage dann auch gerne nochmal direkt: Warum meinst Du, ist es in den allermeisten anderen Industriestaaten Usus, dass dort 40h gearbeitet wird? Bei weniger Urlaub? Warum denkst Du, dass ausgerechnet wir Deutschen uns einen Luxus leisten können, den sich kein Japaner, kein Ami, kein Franzose, kein Engländer leistet? BTW - Frauen / Freundinnen / Familien haben die dort auch... -
Ich weis gar nicht was ihr alle habt. Ich habe jetzt in meiner Ausbildung 3 Jahre 40 Std. gearbeitet und demnächst arbeite ich 38 3/4 Std. in Wechselschicht also pro Tag ne 1/4 Std. weniger. Ich finde 40 Std. in keinster weise schlimm.
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Genau, hab bis jetzt in jedem Job >= 40h gearbeitet und kann das Geschrei um die Abschaffung der 35 Stunden Woche keinesfalls verstehen. Auch wird es Zeit, dass dicke Urlaubszuschläge etc. abgeschafft werden zu Gunsten von neuen Stellen. Bin auch nicht gerade der Fan von Prämien und hab darüber in der Vergangenheit schon eine Menge Debatten gehalten. Bin durch viel Arbeit (und Überstunden) jetzt in einer Position in der man gut leben kann - ohne viel Arbeit erreicht man in dieser Welt nichts und es wird Zeit das auch Gewerkschaftler etc. das endlich einsehen.
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Zitat
Original geschrieben von Zed
das klima ist wohl dermassen schlechter geworden
Das ist auch ein Aspekt. Das hab ich schon mehrmals gehört, wo dies der Fall war.ZitatUnd wenn man die Forderung durchsetzen kann, beutet man die Arbeitnehmer eben noch ein paar Jährchen aus, und stellt dann etweder noch grausamere Forderungen und Schlussendlich verlagert man die Arbeitsplätze doch ins Ausland. Die Geschäftsanalysen sind manchmal verdammt kurzsichtig.
Naja "ausbeuten" ist schon ziemlich hart gesagt, aber wenn ein Unternehmen im Ausland günstiger produzieren kann, dann wird er das auf lange Sicht also tun. Das Deutschland "know how" bieten soll, mag zwar richtig sein, nciht aber in der Praxis.
Ich weiß nicht was man ändern kann, kann mir jedoch vorstellen, dass der feste Lohn jeden Mitarbeiter den Eindruck erweckt, es läuft ja alles so weiter wie bisher. Würde man aber ein Grundlohn von 1000 € zahlen und den Rest über eine Gewinnausschüttung realisieren, dann wäre der Anreitz höher, was für sein Unternehmen zu tun.ZitatUnd dann werden sich die meisten wohl überlegen ob das ganze wirklich einen Sinn hat ... es gibt ja nicht nur das Unternehmen, sonder auch noch Familie, Freunde und eigene Intressen.
Ja, das wird oft vergessen. Ich sage immer, ich arbeite gerne, aber es ist nicht mein Leben! Wenn ich aus dem Büro gehe, versuche ich alles zu vergessen, und mache mir ein Tag später erst wieder gedanken. Das hat nichts mit Faulheit oder mit Desinteresse für meine Firma zu tun, aber ich möchte mein Privatleben genießen. Meine Freundin (zukünftige Frau), meine Freunde sind mir sehr wichtig. Trotzdem wird es nicht mehr unumgänglich sein, bald mehr arbeiten zu müssen. Bei meiner Freundin ist es schon der Fall. Im ganzen Justizbereich werden Neuverträge nur mit 41 Stunden abgeschlossen! Das ist seit einiger Zeit gang und gäbe und führt dazu, dass neue Arbeitnehmer mehr arbeiten müssen, als das bisherige Personal - das Klima ist selbstverständlich auch dort mies!Bei mir läuft es auch demnächst auch auf 41 Stunden hin, aber macht bei mir zur Zeit sowieso nix. Dadurch würden sich nur meine Überstunden reduzieren
Im Gegensatz zu den 41 Stunden sollten flexiblere Arbeitsmaßnahmen eingeführt werden, z.B: flexible Arbeitszeiten - keine Kernzeiten mehr, kurzfristigen Urlaub, etc. pp. je nach Branche. Das ist bei mir alles der Fall und führt dazu, dass mir die Arbeit doppelt Spass macht. Wenn ich nen Arzttermin oder Werkstatttermin habe, kann ich die Arbeit ohne Probleme unterbrechen.
ZitatWarum meinst Du, ist es in den allermeisten anderen Industriestaaten Usus, dass dort 40h gearbeitet wird? Bei weniger Urlaub? Warum denkst Du, dass ausgerechnet wir Deutschen uns einen Luxus leisten können, den sich kein Japaner, kein Ami, kein Franzose, kein Engländer leistet? BTW - Frauen / Freundinnen / Familien haben die dort auch...
Muss Deutschland nur hinterherziehen, weil andere Länder es ebenso handharben? Wieso den Spieß nicht umdrehen? Durch die Verringerung der Arbeitszeit würden Stellen entstehen!
Klar haben die Familien, vor allem bei den Japanern sehr interessant zu beobachten. Der ist der Job STatussymbol und es wird nur gearbeitet für seine Firma - wofür? Damit man dann wenn man Alt ist ein paar "Kröten" hat, die man nicht mal genießen kann, weil man Alt und Krank ist - tolles Leben ist das. Ich möchte mein "junges Leben" genießen, daher wären 38 1/2 (so wie zur Zeit bei mir) vollkommen in Ordnung!
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