35h-Woche am Ende


  • Die Wirtschaftswoche hat das Unternehmensergebnis betrachtet, dies setzte sich, soweit ich mich noch erinnere, aus Umsatz-, Gewinn- und Aktienkursentwicklung zusammen. Ein entsprechender Zusammenhang mit der Gehaltsentwicklung durch Aktienoptionen sollte da auch gegeben sein.



    Zitat

    ...Ein Argument wie "der da oben verdient soviel" muss wohl immer mit der Verantwortung des Jobs hinterfragt werden.


    Eben, viel Verantwortung aber offensichtlich i.d.Regel keinerlei persönliche Verantwortung (=Konsequenzen). Die Zeche zahlen zumeist andere (Mitarbeiter, Aktionäre, Sozialversicherungen oder Steuerzahler).


    Gruß


    Pitter


  • Kannst du mir obigen Zusammenhang erklären? Wie beeinhaltet ein Unternehmensergebnis den Aktienkurs?
    Du verdrehst die Worte, ich habe bereits gesagt, dass die Gehaltsentwicklung, von den Aktienoptionen abhängt :confused:
    In dem von dir zitierten Abschnitt geht es um die Unternehmensentwicklung, also den Umsatz, den Gewinn und den Aktienkurs. In den Jahren 1995 bis 2000 sind die Aktien überproportional gestiegen, sicherlich deutlicher als 13%. Die von dir geschilderten 13% Gehaltsanstieg der Manager setzt sich somit wahrscheinlich zu 75% aus diesen gestiegenen Aktienkursen und dem wahrscheinlich deutlich geringer gestiegenen Grundgehalt zusammen.


    Des weiteren möchte ich gerne mal einen Vergleich zwischen einem Wachstumsfaktor und einer Gehaltssteigerung erklärt haben. Du denkst also, wenn man 13% mehr bekommt, muss das Unternehmen auch um 13% wachsen?
    Das möchte ich bei Unternehmen, die in gesättigten Märkten agieren mal erleben, dass du da ein Wachstum von 13% hast.


    Dein Vorschlag, die Lohnerhöhungen an die Gehaltserhöhungen des Vorstandes zu knüpfen, kannst du ja mal gerne für die 400000 Beschäftigten von Siemens ausrechnen und dem dann den Gesamtgewinn entgegenstellen.


    greetz,
    autares

  • Mit Mathematik kommt man eben nicht zur Lösung der (und übrigens ähnlicher) Probleme, sondern nur mit Moral und Verantwortungsbewußtsein, aber eben auch "gelebt" in den jeweiligen Vorstandsetagen!


    Stichwort: Wasser predigen und selbst Wein trinken!

    Ich bin zu allem fähig, aber zu nichts zu gebrauchen!

  • Zitat

    Original geschrieben von dr zuzelbach
    Mit Mathematik kommt man eben nicht zur Lösung der (und übrigens ähnlicher) Probleme, sondern nur mit Moral und Verantwortungsbewußtsein, aber eben auch "gelebt" in den jeweiligen Vorstandsetagen!


    Stichwort: Wasser predigen und selbst Wein trinken!


    Manchmal hat man echt das Gefühl, als würdest du noch im vorletzten Jahrhundert leben?


    Das man mit Moral und Verantwortungsbewusstsein zur Lösung kommt, wäre mir dagegen neu, aber das ist wie gesagt Einstellungssache....


    greetz,
    autares

  • Ich glaube eher durch die Diskussion um weniger Urlaub und speziell die 50 Std. Woche soll das vorherige Jahrhundert wieder eingeführt werden :D

  • Zitat

    Original geschrieben von matze929
    Ich glaube eher durch die Diskussion um weniger Urlaub und speziell die 50 Std. Woche soll das vorherige Jahrhundert wieder eingeführt werden :D


    Wenn ich mir die Amis angucke mit ihren 20 Tagen Urlaub, wenn ich mir die Japaner angucke mit ihren 15 Tagen Urlaub, wenn ich mir die Spanier angucke, die inzwischen mehr arbeiten als die Deutschen, dann frage ich mich, ob wir mit unseren kläglichen Jammern und anti-Innovations-Gejammer nicht im vorletzten Jahrhundert stehengeblieben sind?


    greetz,
    autares

  • Nur glaub nicht das es denen besser geht. Die Spirale zwischen Arm und Reich klafft IMHO nur weiter auseinander.

  • Zitat

    Original geschrieben von matze929
    Nur glaub nicht das es denen besser geht. Die Spirale zwischen Arm und Reich klafft IMHO nur weiter auseinander.


    Gesamtwirtschaftlich eindeutig Ja!
    Aber du darfst gerne Vorschläge zur Lösung des Wirtschaftsproblems machen.


    greetz,
    autares

  • Zitat

    Original geschrieben von matze929
    Nur glaub nicht das es denen besser geht. Die Spirale zwischen Arm und Reich klafft IMHO nur weiter auseinander.


    Also lieber reich mit Vollgas gegen die Wand? ;)


    Ganz so einfach wie es auf nunmehr 15 Seiten diskutiert wird ist es wohl nicht, denn ich denke kaum, daß irgendeine Regierung dieser Welt absichtlich und vorsätzlich die Rahmenbedingungen verschlechtert, obwohl es andere Alternativen gibt.


    Weder mit absolutem Gehorsam den Konzernen und Unternehmen gegenüber ist es getan, noch mit tiefroten Parolen, die z.T. wirklich aus dem 19. Jhdt. stammen könnten. :)


    Das Problem, daß sich an diesem Thema wie auch an jeder anderen Ecke im Moment zeigt ist eben, daß im Prinzip jeder weiß (es sei denn er ist dumm oder völlig ignorant), daß die staatlichen Sicherungssysteme und damit auch sozialstaatliche oder gewerkschaftliche Errungenschaften so nicht mehr finanzierbar sind. Aber nun stellen sich alle in die Ecke und helfen nicht zur Problemlösung, sondern schreien nur laut auf, wenn sie von Kürzungen oder Einschnitten betroffen sind. Sparen ja - aber nicht bei mir! :/


    Die Gewerkschaften entziehen sich seit Jahren ihrer gesellschaftlichen Verantwortung und haben sich in meinen Augen schon lange als ernsthafter Partner der Politik disqualifiziert, zumal sie ja auch längst nicht mehr die uneingeschränkte Akzeptanz der Arbeitnehmer haben.


    Diese Diskussion ist ja gewissermaßen auch ein Spiegelbild dessen: kaum Argumente, kaum jemand geht sachlich auf Einwände der Gegenpartei ein, dogmatisch beharrt jeder auf seinem meist allzu theoretischen Gesichtspunkt.

  • Zitat

    Original geschrieben von autares
    Kannst du mir obigen Zusammenhang erklären? Wie beeinhaltet ein Unternehmensergebnis den Aktienkurs?
    Du verdrehst die Worte, ich habe bereits gesagt, dass die Gehaltsentwicklung, von den Aktienoptionen abhängt :confused:


    Du willst Du mich immer falsch verstehen, oder?
    Ich sagte, die Wirtschaftswoche hatte zum Vergleich das "Unternehmensergebnis" (von WIWO selbst kreiert) aus Umsatz, Gewinn und Aktienkurs herangezogen. Frage mich jetzt nicht, wie die einzelnen Faktoren gewichtet waren. Es diente in dem Artikel dazu, die Arbeit der Vorstände zu beurteilen und mit den Einkommen bzw. der Einkommensentwicklung zu vergleichen (die wird ja mit den Erfolgen und Leistungen begründet). Das die Wirtschaftswoche, der man ja wahrlich in keinster Weise eine Arbeitnehmerlastigkeit vorwerfen kann, zu einem solchen Ergebnis kam, sollte vielleicht doch den einen oder anderen ein wenig zum nachdenken veranlassen.


    Zitat

    ...Dein Vorschlag, die Lohnerhöhungen an die Gehaltserhöhungen des Vorstandes zu knüpfen, kannst du ja mal gerne für die 400000 Beschäftigten von Siemens ausrechnen und dem dann den Gesamtgewinn entgegenstellen.


    Das dies nicht ganz ernst gemeint war, sollte auch Dir aufgefallen sein. Aber, solche Übertreibungen dienen auch dazu bestimmte Zusammenhänge zu verdeutlichen. Das so etwas nicht bezahlbar wäre ist gleich jedem klar. Gleichzeitig soll aber eine unverhältnismässig hohe Steigerung für einige wenige richtig sein?
    Warum spendieren wir unseren Abgeordneten nicht auch jedes Jahr zweistellige Diätensteigerungen? In der Summe handelt es sich doch auch nur um relativ wenig Geld.


    Gruß


    Pitter

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