Ich habe auch diesen Brief vom juristischen Referat erhalten - offensichtlich als Formblatt ausgedruckt, da die Anrede allgemein gehalten ist und die Adresse handschriftlich eingetragen wirde.
Aber was solls? Otto hat einen Fehler gemacht und wurde daraufhin von einer großen Anzahl an Bestellungen überschwemmt. Daß die sich jetzt die Arbeitsabläufe so einfach wie möglich machen, ist doch selbsverständlich. Ich hätte mir dabei sogar noch das Porto gespart und diese Mitteilung an die gleiche eMail-Adresse wie die Bestätigungsmail versandt. Juristisch war Otto ja eh auf der sicheren Seite, da bisher noch gar kein Vertrag zustandegekommen war.
Ich verstehe jetzt ehrlich gesagt nicht, warum jetzt hier einige von Otto eine große Entschuldigung oder Wiedergutmachung erwarten. Sie haben einen Fehler gemacht. Schön. Dafür haben sie die Quittung bekommen in der Form, daß jetzt hunderte oder tausende (kein Mensch weiß, in was für Foren dieses Angebot noch gepostet wurde) von Bestellungen manuell daraufhin sortieren müssen, ob ein Radio oder tatsächlich eine Matratzenauflage gewünscht wird. Wenn ihnen das nicht zu 100% gelingt, kommen noch Portokosten hinzu. Der Kunde hat im Gegensatz dazu keinerlei Schaden erlitten. Und selbst wenn einzelne Kunden diese Lebensaufgabe, ein Paket zurückzuschicken, aufgebürdet bekommen - selbst Schuld. Wer das Angebot für real gehalten hat, ist wohl kaum berechtigterweise voll geschäftsfähig.
Außerdem ist das Schreiben von Otto keinesfalls unfreundlich sondern lediglich sehr sachlich geschrieben. Eben von Anwälten anstatt von Marketing-Knilchen. Es wird klargestellt, daß die Radios nicht geliefert werden und daß die möglicherweise gelieferten Matratzen bitte zurückgeschickt werden sollen. Wo dieses Schreiben den Kunden als "modernen Raubritter" hinstellt ist mir jedenfalls auch beim wiederholten Lesen nicht klargeworden. Wobei dieser Vorwurf nicht ganz unberechtigt wäre.
Eine Entschuldigung wäre m. E. jedenfalls nicht angebracht. Im Gegenteil: wenn man die Enttäuschung über das geplatzte Superschnäppchen mal beiseite schiebt und versucht, das ganze neutral zu betrachten, wird einem doch klar, daß ein Versandhaus auf Kunden wie uns doch eigentlich ganz gut verzichten kann.