Edit:
Es geht wieder weiter.
Link zu den Postings vom November.
Hallo,
ich habe in den letzten Monaten schon häufiger hier im Forum davon gesprochen, daß ich freie MMS-Dienste für eine hochinteressante Sache halte und auch schon ein paar Erfahrungen mit einem eigenen MMS-Server gesammelt habe. Ich habe mich jetzt entschlossen, soetwas im Testbetrieb auch interessierten TT'lern zur Verfügung zu stellen.
Ob später ein kommerzielles Projekt in größeren Rahmen folgt, ist noch nicht klar.
Was ist ein freier MMS-Server?
Normalerweise hat jeder Netzbetreiber seinen eigenen MMS-Server. Bei Versand einer MMS baut das Handy eine kostenlose WAP-Verbindung über einen speziellen GPRS-Zugangspunkt (MMS-APN) auf und schickt die MMS an den Server. Dieser schaut, wo die MMS hin soll. MMS an Emailadressen wandelt er in ein Email-taugliches Format und schickt sie ab. Soll die MMS zu einer Rufnummer beim gleichen Betreiber, erzeugt er Benachrichtungs-SMS, die das Handy des Empfängers auffordern, die MMS per WAP kostenlos bei ihm abzuholen. Für den Fall, daß die Empfängerrufnummer zu einem anderen Netzbetreiber gehört, erzeugt er keine SMS, sondern leitet die MMS an den fremden MMS-Server weiter, der dann die Zustellung übernimmt. Wenn die Betreiber nicht kooperieren, geht die MMS verloren.
Beim herkömmlichen Konzept erfolgt die Datenübertragung für Sender und Empfänger also kostenlos, dafür muss der Absender aber einen Pauschalpreis von 39 bzw. 99 Cent zahlen, wenn er an Emailadressen oder Nummern im gleichen Netz schickt. MMS in fremde Netze sind nochmal teurer.
Bei Benutzung eines freien MMS-Dienstes erfolgt die Übertragung über die normalen WAP-Zugänge, d.h. Sender und Empfänger zahlen dafür Datenübertragungskosten. Dies mag zunächst als Nachteil erscheinen, aber zum einen gibt es relativ günstige GPRS-Volumenpakete und zum anderen die WAP-Flatrates von O2 und derzeit auch Vodafone.
Da beim unabhängigen Dienst alles über einen Server läuft, spielt es keine Rolle, welche Netze Sender und Empfänger nutzen. Es ist z.B. auch der Versand von einer ausländischen Prepaidkarte per CSD über eine dortige (hoffentlich günstige) Einwahlnummer möglich.
Wer eine Flatrate hat, kann damit beliebig große MMS (mehr als 100kb erlauben die Handys allerdings nicht) mit Bildern, Tönen, Videos und natürlich Texten verschicken. Es wurde oft bemängelt, daß beim O2 Surf&Mail-Paket die Benutzung des eingebauten Emailclients nicht von der Flatrate abgedeckt wird. Bei einigen Handys kann man hier auf die Benutzung eines JAVA-Emailclients ausweichen, aber die sind zum Teil auch recht teuer, recht unkomfortabel und man kann mit ihnen keine Anhänge versenden. Selbst die eingebauten Emailprogramme erlauben häufig nicht den Versand von Bildern, so daß nur der Versand per MMS bleibt. Bei den aktuellen Preisen für MMS überlegt man sich das doppelt und dreifach. Hat man eine Flatrate oder ein gutes GPRS-Volumenpaket, kann man sich jetzt bei manchen Handymodellen fragen, ob sich überhaupt lohnt, ein Datenkabel oder einen IrDa-Adapter für die Übertragung zum PC zu kaufen.
Beim Sharp GX10(ohne i) bekommt man die Fotos gar nicht anders als per MMS aus den Gerät heraus.
Wer jetzt Interesse bekommen hat, schickt mir einfach eine PN oder eine Email an mmstt@snafu.de mit dem gewünschten Usernamen und einem beliebigen Passwort. Der Username ist gleichzeitig die Emailadresse, die beim Empfänger jener MMS, die als Email verschickt werden, als Absender angezeigt wird. Dies ist ein weiterer Unterschied zu den MMS-Diensten der Netzbetreiber. Dort erscheint als Absender soetwas wie +49177xxxxxx@mms.eplus.de. Versucht der ahnungslose Empfänger dann diese Mail zu beantworten, verschwindet sie im Nichts oder er erhält ständig die Nachricht, daß die Mail nicht zugestellt werden konnte. Dies liegt an dem Konzept, daß der Empfang von MMS grundsätzlich kostenfrei sein soll. Dem Absender einer normalen Email bei irgendeinem Internetprovider auf der Welt kann man die Kosten nicht in Rechnung stellen, also bleibt das eine Einbahnstraße.
Bei einem freien MMS-Dienst werden Emails, die an die entsprechende Adresse geschickt werden, automatisch per MMS aufs Handy geschickt. :top:
Wer Emails empfangen möchte, sollte neben Usernamen und Passwort auch die entsprechende Handynummer angeben. Dies ist auch deshalb sinnvoll, weil bei MMS von Handy zu Handy diese Nummer als Absender erscheint.
Wie muss das Handy eingestellt werden?
Bei O2 ist es ziemlich einfach, man schaut sich im Handy an, wie die offiziellen MMS-Einstellungen aussehen und schreibt sich das auf. Dann legt man ein eigenes MMS-Konto an, das ganz genauso aussieht. Einziger Unterschied: Anstelle von http://10.81.0.7:8002 trägt man http://mmstt.de/username=passwort ein und aktiviert das neue Konto.
Bei Vodafone kann man ähnlich vorgehen, nur verwendet man hier nicht die Daten aus dem alten MMS-Konto, sondern die aus dem WAP-Konto. Bei Geräten von Sony Ericsson und den Siemens S55, M55 usw. reicht es aus, das im MMS-Profil ausgewählte WAP-Konto von Vodafone-MMS auf Vodafone-WAP oder Vodafone-Live zu ändern. Als Serveradresse trägt man wie bei O2 http://mmstt.de/username=passwort ein.
Zu Eplus kann ich später etwas schreiben.
Zu den Bedingungen unter denen das läuft:
Dieser Dienst ist ein experimentelles und privates Projekt. Es gibt keine Gewähr für die Funktion und die Benutzung erfolgt ausdrücklich auf eigenes Risiko. Die Konstruktion, auf der das läuft ist leider ziemlich fragil und die Rahmenbedingungen in mancher Hinsicht schlecht. Ich wollte aber meinen Ankündigungen endlich Taten folgen lassen, auch auf das Risiko hin, daß das Teil morgen zusammenbricht.
Insbesondere ist jeder für die korrekte Einstellung des Handys selbst verantwortlich und dafür, sich über die Datenübertragungskosten bei seinem Vertrag zu informieren.
Dieses Angebot ist hauptsächlich für den Versand von MMS an Emailadressen gedacht. Weil ein freier MMS-Dienst erst richtig Spaß macht, wenn man auch MMS an Handys schicken kann, steht auch dafür ein begrenztes Kontingent zur Verfügung, das sich alle teilen. Geht damit bitte sorgfältig um. Es ist nicht dafür gedacht, daß jetzt jemand auf seinem normalen Emailaccount eine Umleitung einrichtet und sich alle Mails auf Handy schicken läßt!
Damit sich der Verbrauch in Grenzen hält, ist leider eine Quotierung eingerichtet. Man kann insgesamt nur 8 MMS am Tag verschicken, bzw. Emails als MMS empfangen.
Wenn ihr das einfach ausprobieren wollt und habt mehrere Karten zur Hand, dann schickt die MMS bitte an O2 oder T-Mobile und weniger an Vodafone und Eplus. Die Benachrichtungs-SMS an die beiden zuletzt genannten Netze zählen doppelt.
Vodafone- und Eplus- Kunden sind auch herzlich zum Testen eingeladen, nur wäre es eben nett, wenn sie die Email-an-MMS Funktion nicht so intensiv nutzen würden. Der Versand vom Handy aus an Emailadressen ist dagegen unproblematisch.
Ein ganz wichtiger Punkt noch und den muss ich leider so deutlich formulieren: Es ist nur erlaubt, MMS an Rufnummern zu schicken, deren Inhaber dem Empfang ausdrücklich zugestimmt hat, sein Handy entsprechend eingerichtet hat und bereit ist, die Datenübertragungskosten beim Empfang zu bezahlen.
Das ist natürlich eine erhebliche Einschränkung, aber ohne die geht es leider nicht. Bei D1, D2 und Eplus ist ein Empfang der MMS nur mit den entsprechenden Einstellungen möglich. Bei O2 ist der Empfang ohne zusätzliche Einstellungen möglich. Aber schickt keine MMS ohne Absprache an O2-Nummern! Nicht jeder hat eine Flatrate.
Zum Schluß noch der übliche Hinweis, keine beleidigenden, rassistischen oder sonstwie Anstoß erregenden bzw. rechtswidrigen Nachrichten über den Dienst zu verschicken.
So, das war jetzt leider sehr viel Text auf einmal. Ich hoffe, die wesentlichen Informationen sind auffindbar. Ein paar User haben ja schon im vorigen Jahr Erfahrungen mit einem freien MMS-Dienst gesammelt, der leider seinen Betrieb eingestellt hat, und wissen wie es läuft.
Ich freue mich auf eure (An-)fragen.
Grüße,
Lanturlu
Edit:
Beim Versand an Rufnummern ist das internationale Format, also +49179xxxxxxx zu verwenden, wobei man das "+" evtl. auch weglassen kann.