Zahnmedizin studieren mi 2,9er Abi?

  • Hallo!
    Bei einem Kollegen von mir ist das Abi weniger gut gelaufen, er kriegt wahrscheinlich nur einen Schnitt von 2,9 oder sogar 3,0.
    So wie es aussieht wird er über die ZVS keinen Studienplatz für Zahnmedizin finden...
    Welche Möglichkeiten/welche Unis (auch Ausland) kennt ihr, mit einem solchen Schnitt noch Zahnmedizin studieren zu können?


    Grüße
    Macgyver

  • Hallo,


    da kann er wohl nur versuchen sich einzuklagen...
    Das solle funktionieren, am besten mal zum ASTA seiner wunsch Uni gehen und sich beraten lassen.
    Vorher sollte er sich aber überlegen, ob Medizin das richtige für ihn ist.
    Sein Abi-Schnitt scheint ja nicht gerade darauf zu deuten, dass er gerne sehr sehr sehr viel Auswendig lernen mag, was gerade bei diesem Studiengang notwendig ist. Denke, dass er dann schon extrem an Medizin interessiert sein müsste um das zu packen (obwohl es mir schon klar ist, dass kein zwingender Zusammenhang zwischen Schule und Uni ist)


    Viel Erfolg


    BB

  • Hallo!
    Er hat Pech mit seiner LK-Wahl gehabt (z.B. Schnitt in der Abiklausur des LKs: 6P), wobei er durchaus auch ein wenig faul ist.
    Zahnmedizin ist schon das richtige für ihn. Er hat sich über den Studiengang an sich gut informiert, so dass er ziemlich überzeugt ist sich da reinzuhängen.


    Steinie
    :D Mein Abi ist schon ein Jahr her, hatte einen Schnitt von 1,9 und Studiere bereits BWL

  • Ich habe mal gehört, dass der Abischnitt sich pro Jahr um 0,1 verbessert, was die Uni-Zulassung betrifft. Mit Mitte 30 ist man doch noch lange nicht zu alt, um ein Studium zu beginnen :D
    Nein, im Ernst: ich habe auch ein 2,9er Abi und bange gerade darum, bei der Uni Mannheim für einen Anglistik-Studiengang genommen zu werden. Vielleicht sollte sich Dein Kollege auch eher mal nach etwas umsehen, das in seiner NC-Liga liegt...

  • Zitat

    Original geschrieben von perfectdark
    Ich habe mal gehört, dass der Abischnitt sich pro Jahr um 0,1 verbessert, was die Uni-Zulassung betrifft.


    Schön, ist aber Blödsinn. :P Es geht einfach nur nach Wartesemestern, ganz egal wie dabei der Abischnitt ist (ob man es also ganz knapp oder mit 3,9 verpasst hat). Wieviele Wartesemster (während der Zeit darf man alles machen außer in D zu studieren) man wahrscheinlich in etwa braucht, kann man http://www.zvs.de entnehmen. Hier kann man auch sehen, welchen Schnitt man in etwa braucht, um möglicherweise bei einer Uni über die Plätze, die die Unis inzwischen direkt vergeben dürfen, reinzukommen. Möglicherweise ist es da auch geschickt, die verschiedenen Auswahlverfahren zu vergleichen und eine bestimmte Uni als Wunsch anzugeben. Prinzipiell sollte man dazu aber sagen: Wenn der Kollege solchen drang verspürt, Zahnmedizin zu studieren, dann sollte er sich durch das zvs-Heftchen oder die Homepage auch alleine durcharbeiten können... ;) Eine weitere Möglcihekeit, die er dabei bemerken wird, ist das Losverfahren, in dem nicht eingenommene Plätze belegt werden.


    Ausland ist natürlich auch eine Möglichkeit, kommt dann aber natürlich drauf an, wie motiviert er ist, u.U. eine neue Sprache zu lernen... :D Bei den Humanmedizinern ist die deutsche Uni in Budapest recht beliebt (Vorteil: deutsche Sprache; Nachteil: nicht ganz billig...). Eine Freundin studiert in Gent Tiermedizin, denke Zahnmedizin ist da auch kein Prob, die Belgier haben keinen NC, sie sieben im ersten Jahr (und das nicht zu knapp. Man kann sich darauf einstellen, dass man es -neue Sprache, schon nicht so ganz guter Schnitt im Abi- mal wenigestens 2 mal macht bei Topmotivation, ansonsten halt öfter und dann kann man ggf. auch Wartesemester in D einlegen...).


    Es wird auf jeden Fall ganz schön hart, der Schnitt ist wirklich nicht besonders und der wird auch nicht von einer unglücklichen Abiklausur dermaßen versaut (das Prob damit hatte ich selber, aber keins mit dem NC...;) ), da wird es schwer sein, in den "schulischen" Fächern des Studiums, die mit ZM nichts zu tun haben, wie Biochemie, Physiologie etc., mitzuhalten...

  • Ein Tipp für Wartesemester ist auch eine Lehre als Zahntechniker zu beginnen/abzuschließen.
    Super Vorausetzung für ein erfolgreiches Zahnmed. Studium.
    Das besteht nicht nur aus Auswendig lernen, sondern auch aus einem Haufen handwerklicher Arbeit.
    Gundwehrdienst, oder Zivildienst ist auch eine Möglichkeit, oder wie oben beschrieben in Budapest zu studieren. Vorteil: bis zum Physikum (5.Semester) auf deutsch.

  • Jedes Semester nach dem Abi zählt als Wartesemester, sofern man nicht bei einer Uni als Student eingeschrieben war (egal für welches Fach). Daher ist eine Ausbildung in dem Bereich zur Überbrückung der Wartezeit sicher eine gute Idee. Bei Medizinstudenten z.B. sieht man immer wieder, dass Krankenpfleger durch ihre Ausbildung schon ein nicht unbeträchtliches Vorwissen angehäuft haben, das beim weiteren Studium hilft.
    Bei Medizin liegen die Wartezeiten zwischen 6 und 8 Wartesemestern (das wird jedes Jahr neu aus den aktuellen Bewerbezahlen ausgerechnet und so die Zulassungsgrenze unter Einbezug der zur Verfügung stehenden Studienplätze festgelegt). Der Ortswunsch ist für die Zulassung zunächst einmal nicht relevant. Erst wenn man aufgrund von NC (dieser ist aber bundeslandabhängig unterschiedlich) oder Wartezeit für einen Studienplatz zugelassen ist, kommt der gewünschte Studienort mit ins Spiel: Hat man einen Wunschort angegeben, dann hängt es vorrangig von der sozialen Einstufung ab (und von den Bewerberzahlen für diesen Ort) und davon ob es sich um die nächste Uni vom Wohnort aus gesehen handelt (dazu gibt es bei der ZVS Tabellen) ob man den Studienplatz dort bekommt oder an eine andere Uni verwiesen wird. Ob und welche Wunschstudienorte man bei der Bewerbung angibt und ob man evtl. vorher noch eine Ummeldung beim Einwohnermeldeamt vornehmen solle hängt von ziemlich vielen Faktoren ab und man braucht u.U. eine Menge Zeit um sich hier den richtigen Weg zu überlegen.
    Es gibt auch Unis in Deutschland, die das Studium auf privater Basis anbieten. IMHO gehört Witten-Herdecke dazu. Ich weiß nicht wie es bei Zahnmedizin aussieht aber bei Medizin kann man sich direkt bei der Uni bewerben und wird dann zu einem Auswahlgespräch eingeladen. Die Studiengebühren sind zwar relativ hoch aber im Vergleich zum internationalen Maßstab doch eher ein Taschengeld. Betrachtet man die Qualität der Lehre und die Möglichkeit zur Zwischenfinanzierung ist auch eine solche Privatuni eine Alternative.

    "Technisch sind wir Übermenschen; moralisch sind wir noch nicht einmal Menschen." Aldous Huxley

  • Die Frage sollte doch auch lauten - wieso Zahnmedizin?


    Mein Vater ist Zahnarzt, hat seit 1987 eine eigene Praxis. Dann Anfang der 90er zwei Helferinnen, die schwanger wurden - nix dagegen, nur für meinen Vater damals eine Katastrophe! Er muss sie bezahlen - aber sie "bringen nix ein".
    Gut, dann hat mein Vater die "fetten" Jahre in den frühen 80ern verpasst. Was meint ihr, wie lange er an der Praxis gezahlt hat? So eine Praxis kostet Hunderttausende!


    Wenn man eine Praxis übernehmen kann, sieht es anders aus. Aber wenn man die selber aufbauen und finanzieren muss - viel Spaß!


    Mein Vater hat ständig Theater mit den Kassen, die feilschen um die einzelnen Positionen auf der Rechnung. Wohl dem Zahnarzt, der nur Implantate macht, oder eine große Schar Privatpatienten hat. Wer vor allem auf Kasse bohrt, hats schwer.


    Laut Prognosen werden in den nächsten angeblich bis zu 30-40% der jungen Zahnarztpraxen pleite gehen, da die Kosten weiter steigen und der Verdienst weiter sinkt. Für jemanden, der nen Haufen Kredite an der Backe hat, bedeutet das das evtl. aus nach wenigen Jahrn - mit einem Haufen Schulden.


    Mit nem Schnitt von 2.9 kam man sicher auch andere Berufe erlernen. Aber warum Zahnmedizin?
    Überleben kann man nur, wenn man sich eine Nische sucht.


    Zum Berufsimage: ja es gibt sie die Abzocker! Aber das baden die aus, die ehrlich sind...

    Gruß,
    Johannes

  • Hi,


    hier noch was ganz interessantes für deinen Freund:


    "Der seit zwei Jahren zu beobachtende Nachfrageboom nach medizinischen Studienplätzen hält auch zum Sommersemester 2004 an: Medizin wollen 23 Prozent mehr Abiturienten als im Vorjahr studieren, die Zahnmedizin erlebt sogar einen Rekordzuwachs von 47 Prozent. Das geht aus einer Übersicht hervor, die die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) in Dortmund heute zum Versand der Zulassungsbescheide veröffentlichte."


    (zvs.de)


    Viel Glück :D



    Gruß,
    Sebastian

    "Wie wird die Welt regiert und in den Krieg geführt? Diplomaten belügen Journalisten und glauben es, wenn sie`s lesen." Karl Kraus

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