Alle miniDV Cams mit miserabler Bildqualität?

  • Hallo,


    Seit geraumer Zeit besitze ich eine ältere Sony Hi8 DV Cam, die bei Zimmerhelligkeit (unter 100 W) und auch abends außer Haus leider nur vollkommen unbefriedigende Filme produziert. Das Bild ist von Krieseln und Rauschen durchsetzt, dunkle Flächen (z.B. Straßen) werden bei genauerem Hinsehen von einem rot-grünen Muster begleitet.
    Halt ein altes Gerät, dachte ich mir. Die neuen sind eh viel kleiner und schöner. Also prompt zum Mediamarkt marschiert, mich von einer minderjährigen Azubine beraten lassen - wie es sich für einen Käufer mit zu viel Geld und noch mehr Sinn für Service gehört, und mit einer neuen mini-DV Cam nach Hause spaziert. Das gute Stück ist eine Canon MV X200.


    Die Freude war nur von kurzer Dauer. Das brandneue Gerät liefert genau die gleiche miserable Bildqualität bei Zimmerlicht. An einen Defekt beider Cameras kann ich nicht glauben, und DV Material kann meines Wissens auch nicht falsch auf den PC transportiert werden.


    Jetzt google ich gerade etwas und muss mit Erstaunen lesen, dass angeblich alle "CCD-basierten" Cams das selbe Problem mit "zu wenig Licht" haben. Was soll das ? Die Angabe mit 1 Lux oder noch weniger sagt offenbar über die Bildqualität nicht das geringste aus, wenn selbst Aufnahmen bei Zimmerlicht in höchstem Maße lausig sind. Ohne Übertreibung würde ich behaupten, dass man von einer herkömmlichen SVHS/Hi8 Camera durch Digitalisierung ein weitaus besseres Bild für DVDs bekommt.


    Wie seht ihr die Sache? Und gibts Alternativen?


    Danke.

    S5, LG2X, 6510 und 7110

  • hm....also ich hab ein paar kleine Filmchen mit mini-DV von Sony und Panasonic gedreht und die sind sehr gut geworden von der Bildqualität her. Auch in eher dunkelen Räumen. Ich würde also eher sagen das die Cam vieleicht nicht so toll ist die du hast. Oder der Raum ist halt wirklich vieeel zu dunkel. Ganz im dunkelem kann natürlich die beste Cam nichts aufnehmen, dann mußt du halt das was du Filmen möchtest beleuchten.


    viele Cams bieten auch einiges an Einstellmöglichkeiten, ich kenne deine zwar jetzt nicht aber da geht es sicher auch. Versuch doch mal ein wenig daran herumzuspielen, vieleicht bringt es ja was. Ansonsten würde ich die Kamera umtauschen gehen und mir eine von einem anderem Hersteller holen.


    War auch bei den Dreharbeiten für einen Vampir-Film dabei der fast nur mit mini-DV gedreht wurde. Und der Film hat überwiegend im dunkelen oder schlecht beleuchteten Raümen gespielt und sieht doch sehr gut aus. Bei einigen Szenen mußten jedoch die Schauspieler angestrahlt werden damit man die Gesichter gut erkennen kann.

  • Hallo symbian,


    Ich war heute in weiteren Geschäften und konnte weitere Cams ausprobieren. U.a. die aktuellen Panasonic, Sony und JVC. Was soll ich sagen - die Qualität ist bei den meisten Geräten vergleichbar schlecht. Schlecht im Sinne von unprofessionell, denn für Hobbyfilmer reicht die Qualität natürlich dicke aus. Ich bin keinesfalls Profi, ganz im Gegenteil, nämlich blutiger Amateur, dennoch waren meine Ansprüche ("DVD Qualität") einfach zu hoch. Durch die Miniaturisierung der Geräte und v.a. dieser CCD Chips sind die DV Cams nicht mehr in der Lage, gute Aufnahmen im Dunkeln und selbst bei Zimmerlicht (75 Watt) zu machen. Selbstverständlich erkennt man alle Details auf den Bändern, keine Frage. Doch werden die Farben verfälscht und Flächen verkommen von gerade noch akzeptablem Farbrauschen zu rot-grünem Mischmasch. Zwei Verkäufer meinten auch, das sehe doch ganz normal aus, aber dem ist beileibe nicht so. Ich gebe keinesfalls 2000 Mark für ein Gerät aus, das keine bessere Qualität liefert als eine 3 Jahre SVHS Cam. So bringen mit 1,5 Lux (Sony 0,7Lux) beworbene Geräte tatsächlich auch bei richtiger Dunkelheit ein Bild, aber meine Güte, das kann doch kein Mensch anschauen. Ebenso verhält es sich bei den Einstellungstricks wie Nightshot, Lowlight und wie sie alle heißen. Man erkennt natürlich noch viele Details, aber: solche Filter gibt es einfach nicht, die diese Verfremdungen wieder entfernen. Digi-Cams haben ab einer bestimmten Pixelanzahl das gleiche Problem: je mehr Pixel es sind, desto weniger Licht fällt auf das einzelne. 6 oder 8MP Cams im Einsteigersektor bis 1500 Euro sind schlicht und einfach Schrott bei fortgeschrittener Dämmerung. Aber zurück zu DV: Panasonic versucht dem bekannten Problem mit "3Chip"-Cameras abzuhelfen, doch sind diese mit afaik über 2000 Euro LP noch sehr teuer und liefern angeblich auch kein besseres Bild als gute 1Chip Cams.
    Ich ließ mich einfach von dem netten Äußeren und der vermeintlich fortgeschrittenen Entwicklung täuschen. Und natürlich dem günstigen Preis, Qualität kostet einfach mehr. Den Schuh muss ich mir anziehen. So hat man von einer alten ("großen") SVHS und auch Hi8 noch weitaus bessere Qualität bei Dämmerung - selbst nach einer Digitalisierung. Der geringe Verlust an Schärfe ist zu verschmerzen. Bei Tageslicht sind miniDV und Co. selbstverständlich eine Bank, keine Frage. Für Urlaubsschnipsel ebenso.

    S5, LG2X, 6510 und 7110

  • Also zum Helligkeitsproblem: Es gibt Kameras mit Licht. Die Samsung VP-D20 hat eine eingebaute Leuchte, damit kannst du auch im dunklen schön helle Aufnahmen machen, außerdem hat sie ein spezielles Nachtprogramm usw.


    Ist ein schönes Gerät, Preis liegt etwa bei 390 €.


    Grüße,
    Benny

  • Re: Alle miniDV Cams mit miserabler Bildqualität?


    Hallo,


    Zitat

    Die Angabe mit 1 Lux oder noch weniger sagt offenbar über die Bildqualität nicht das geringste aus


    nö, der Empfindlichkeitswert gibt an, bei wie wenig Lux man überhaupt noch ein Bild bekommt.


    Zitat

    dass angeblich alle "CCD-basierten" Cams das selbe Problem mit "zu wenig Licht" haben.


    nö, das Problem "zu wenig Licht" hat der Hobbyfilmer weil er nicht bereit ist Scheinwerfer zu kaufen und aufzustellen.


    Ein kleinerer Chip braucht mehr Licht, Drei-Chip ist empfindlicher als Ein-Chip, kleinere Objektive haben geringere Lichtstärke, und kleine Unterschiede zwischen den verschiedenen Herstellern gibt es auch. All das verblaßt aber völlig gegenüber Scheinwerfer vorhanden / nicht vorhanden. Schau doch mal welchen Aufwand die Profis machen, da wird stundenlang am Licht bearbeitet auch wenn nur ein paar Minuten gefilmt wird.


    Zitat

    Was soll das ?


    Der Kunde will billig und klein, folglich ist weiterhin Ein-Chip Standard und die Chips und Objektive werden immer kleiner.


    Schlimm finde ich das nicht, denn die unempfindlichste Kamera zusammen mit zwei Baumarktstrahlern bringt ein viel besseres Bild als die Luxuskamera bei einer Glühbirne.


    Also freu Dich über die schicke günstige kleine Kamera und investiere in Lichtquellen (nicht Lichtpünktchen).


    Gruß, Wolfgang

  • Hallo,


    So genial die Idee mit der Leuchte auch ist, so unmöglich ist sie leider umzusetzen. Zugegeben, ich habe nicht ausdrücklich nachgehakt, aber dennoch würden diverse Scheinwerfer - selbst wenn deren nur einer auf der Cam säße, auf einer gemütlichen Geburtstagsfeier im Gasthaus eher befremdlich wirken ;). Hauptsächlich für solche Zwecke wie Familienfeiern und Co. und an sich weniger für Urlaube wurde sie angeschafft.


    Zitat

    nö, der Empfindlichkeitswert gibt an, bei wie wenig Lux man überhaupt noch ein Bild bekommt.


    Ich meinte natürlich, dass die Lux Angabe kaum etwas über die Bildqualität "im Dunkeln" aussagt. Man erkennt Objekte vielleicht besser, aber das leidige Rauschen nimmt trotzdem überhand. Die meisten sehen das ja gar nicht (erinnert etwas an das DVD Rippen mit One-Click-Tools - wer die Klötze nicht sieht, ist einfach blind). Ich ging aufgrund mangelnder Infos meinerseits fälschlicherweise von einer besseren Qualität bzw überhaupt Weiterentwicklung in diese Richtung aus. Es ist ja nicht so, dass die Canon hier vollkommen untauglich wäre, das Bild ist durchaus brauchbar, aber eben nicht mehr als Durchschnitt und alles andere als die viel zitierte und oftmals suggerierte "DVD Qualität". Geht man mit einer solchen Erwartungshaltung an die Sache ran, wird man zwangsläufig enttäuscht. Eine 3CCD Cam zu ~2.000 Euro ist für meine Zwecke des Preises wegen leider überdimensioniert. Vielleicht sprechen sich die aktuellen Mängel in nächster Zukunft etwas besser herum, so dass die Entwicklung nicht nur weiter in Richtung Miniaturisierung geht (die aktuelle "Größe" finde ich wirklich sehr akzeptabel), sdn auch der Low Light Aspekt Berücksichtigung findet.


    In diesem Sinne,
    Otti, der sich über die schicke "Kleine" freut und über die Mängel nach der ersten Enttäuschung etwas besser hinweg sehen kann ... :)

    S5, LG2X, 6510 und 7110

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