Ärger mit Autowerkstatt: Wie am besten vorgehen?

  • Ich habe da mal eine Frage an die (Hobby-)"Juristen" unter Euch:


    Kürzlich hatten irgendwelche "Vollprofis" meinen Pkw aufgebrochen. Nach dem üblichen Verfahren mit Anzeigenerstattung bei der Polizei und Schadensmeldung bei der Kfz.-Versicherung, habe ich meinen Wagen in eine Vertragswerkstatt des Herstellers zwecks Reparatur gegeben. Auf dem Auftrag hieß es dann lapidar: "Einbruchschaden beheben".


    Der Kundendienstmeister sagte mir dazu, dass man zwei Fensterscheiben einbauen und im Schloßbereich der Beifahrertür das Blech beirichten müsse.
    Dann müsse wegen der Arbeiten im Türgriffbereich die !komplette! Tür neu lackiert werden. Ich fragte noch, ob da Probleme hinsichtlich Farbabweichungen zu den anderen Fzg.-Teilen zu erwarten seien? Schließlich handelt es sich um eine Perleffekt-Lackierung.
    Der Meister sagte mir ggü., dass man mit der Firma, die die Lackkierarbeiten (also ein Subunternehmer!!!) ausführt bisher gute Erfahrungen gemacht habe.
    Das übliche Gelaber halt - was sollte er auch sonst sagen, wenn er den Auftrag haben will?


    Mit etwas mülmigem Gefühl im Bauch ließen wir den Wagen dann dort. Ist ja schließlich eine Vertragswerkstatt u. keine billige Hinterhofklitsche, so dachten wir.


    Als wir unseren Wagen nach einer Woche wieder abgholt haben (zeitlich schön zum Feierabend der Werkstatt), stellten wir kurz danach fest, dass die lackierte Tür nun wesentlich dunkler als der Originallack der anderen Fzg.-Teile ist. Weiterhin hat der Lack keinen Tiefenglanz mehr. Es sieht vielmehr so aus, dass die Vorarbeiten großflächig schlecht gemacht wurden. Der Lack sieht schräg von der Seite betrachtet richtig fleckig aus. Der Klarlack besticht nun durch eine Oberfläche, die einer Apfelsinenschale nicht unähnlich ist.
    Also alles in allem eher die Arbeit einer Hinterhofklitsche als eine fachgerechte Arbeit eines Meisterbetriebs.


    Einen Tag später habe ich die Werkstatt sofort wieder aufgesucht und reklamiert.


    Der Meister, übrigens ein anderer, als der, der den Auftrag angenommen hatte, schien offensichtlich nicht sehr erfreut darüber zu sein, dass ein Kunde sich erdreistet den geleisteten Pfusch zu beanstanden.
    In sehr unfreundlicher Art versuchte er mir klar zu machen, dass diese Arbeit in seinen Augen in Ordnung sei. Nachdem ich ihm entgegnete, dass ich diese Arbeit nicht hinnehme, lenkte er schließlich ein und wir machten einen neuen Termin.
    Zu diesem Termin soll der Lackierer erscheinen und sich zur gezeigten Höchstleistung äußern. Dies wolle der Meister nicht mehr tun und dem Termin nicht vorgreifen.


    Ich bin kurz davor zum Anwalt zu gehen, um der Firma mal zu zeigen "wo der Bartel den Most holt".
    Bevor ich zu solchen Mitteln greife, wollte ich ja bisher schon im Vorfeld im persönlichen Gespräch mit einem Vertreter der Fa. abklären, wie die Nacherfüllung ablaufen könne.
    Ich befürchte nur, dass auch der Termin mit dem Lackierer erfolglos verstreicht.


    Ich möchte mich auch nicht länger vertrösten u. hinhalten lassen und bin nicht gewillt mit einer andersaussehenden Tür an meinem 10 Monate alten Pkw herumzufahren. Ein Schreiben mit Fristsetzung zur Nacherfüllung habe ich bereits fertig in der Tasche. Das bekommt die Werkstatt dann auf den Tresen gelegt, wenn der Termin mit dem Lackierer fruchtlos bleiben sollte. Eine Zweiwochen-Fristsetzung ist doch wohl hierbei angemessen, oder?
    Der Versicherung habe ich jedenfalls erstmal Kenntnis gegeben, dass die noch kein Geld für den Pfusch an die "Meisterwerkstatt" zahlen sollen. Bis auf die Selbstbeteiligung sehen die nämlich noch kein Geld. Ich denke, das stärkt meine Verhandlungsposition, oder? Blödes Wort eigendlich, ich bin doch kein Bittsteller, sondern will nur mein gutes Recht.


    Ist der Ablauf, den ich mir überlegt habe, so überhaupt in Ordnung, oder sollte ich die ersten Schritte auch schon vom Anwalt unternehmen lassen?


    Gruß herold

    Neulich im Baumarkt: "Guten Tag, ich brauche eine Laubsäge." "In der Gartenabteilung..."

  • Für den KFZ-Sektor gibt es doch Schiedsstellen an die man sich wenden kann.


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  • Zitat

    Original geschrieben von igel-online
    Für den KFZ-Sektor gibt es doch Schiedsstellen an die man sich wenden kann.


    Guckst Du hier !


    Was bringen aber Schiedsstellen, wenn solche Deletanten am Werk sind? Ich kann herold schon verstehen.


    Zitat

    Türgriffbereich die !komplette! Tür neu lackiert werden


    Kann es sein, dass die mal wieder ihre Rechnungen ggü. der Versicherung erhöhen wollten? Kann mir jedenfalls nicht vorstellen, das eine Tür komplett lackiert werden muss, wenn dort einige Kratzer vorhanden sind :confused:

  • Hatte neulich einen ähnlichen Fall, die Werkstatt hat sich geweigert nachzubessern. Habe dem Meister gesagt, dass ich es dann woanders machen lasse und er die Rechnung bekommt. Da war er dann wieder suuuper freundlich :D

  • Zitat

    Original geschrieben von Rodelli
    Hatte neulich einen ähnlichen Fall, die Werkstatt hat sich geweigert nachzubessern. Habe dem Meister gesagt, dass ich es dann woanders machen lasse und er die Rechnung bekommt. Da war er dann wieder suuuper freundlich :D


    Den Vorschlag würde ich dem Meister auch mal unterbreiten. Wenn er nicht darauf eingeht, ihm eben klar machen, dass die Sache somit vor Gericht geht. :rolleyes:


    MfG


    Stefan

    Wer Rechtschreibfehler findet kann sie behalten!!!

  • Zitat

    Original geschrieben von AdministratorDr
    ... Kann es sein, dass die mal wieder ihre Rechnungen ggü. der Versicherung erhöhen wollten? Kann mir jedenfalls nicht vorstellen, das eine Tür komplett lackiert werden muss, wenn dort einige Kratzer vorhanden sind :confused:


    Das würde mich auch mal brennend interessieren!
    Ich habe langsam den Kaffee total auf, was das Dienstleistungsgewerbe i. A. betrifft. Wohin man auch sieht, überall wird für das gute Geld des Kunden nur noch Pfusch abgeliefert. Premium-Preise für solch miese Arbeit? Das kann es nicht sein. Kein Wunder, warum die Wirtschaft mit dem Rücken an der Wand steht. Das einzige, was man heute noch kaufen kann, sind wohl komplett auf automatischen Fertigungsstraßen gefertigte Elektronik. Sobald die menschliche Komponennte dazu kommt, geht's los mit dem Pfusch.


    Ich bin nicht bereit einzusehen, dass nur das Werk, während der Herstellung des Pkw, eine tadellose Lackierung hinbekommt. Wobei da ja auch einiges im Argen lag oder noch liegt.
    Stattdessen bekommt man vom Kundendienstmeister gesagt, dass man die Tür ruhig 3 oder 4 mal lackieren könne; man würde immer einen Unterscheid sehen. Das ist ja wohl der Witz schlechthin. Darüber hätte er mich bei Auftragserteilung in Kenntnis setzen müssen, dass die es möglicherweise nicht hinbekommen. Stattdessen wird man über diesen Umstand getäuscht.


    Wenn die einen billigen Subunternehmer beauftragen, der in einer Hinterhoflackiererei seine Arbei macht, wundert es mich nicht, dass der Farbton abweicht und der Lack in seiner sonstigen Beschaffenheit nicht gleichwertig zum Originallack ist.


    Entweder kann der Lackierer sein Handwerk nicht, weil er es nie richtig gelernt hat, oder er hat nicht die technischen Möglichkeiten zur Verfügung.
    Eine gute sachgerecht ausgeführte Reparaturlackierung kann man nicht mehr vom Originallack unterscheiden. Natürlich nur dann, wenn auch Profis am Werk waren und die haben auch die entsprechende Ausrüstung.


    Ich ziehe sogar z.Z. in Erwägung, das Werk mal im Rahmen eines Beschwerdeschreibens bzgl. meiner bisherigen Kundendiensterfahrungen mit der Marke bei drei verschiedenen Vertragshändlern/-werkstätten zu informieren.
    Überall bekam ich als Kunde hinten in der Werkstatt nicht das, wofür ich vorne an der Theke im Show-Room bezahlt habe.
    So langsam bröckelt das Marken-Image nicht nur in meinen Augen. Hinter der tollen Hochglanzfassade der Vertrags-Werkstätten ist es wohl ganz schön morsch.
    Nach meinen Erfahrungen ist es oftmals so, dass ein Meister nur als Konzessionsträger anwesend und in irgendwelchen Papieren als Verantwortlicher eingetragen ist, obwohl der Werkstatt-Betrieb komplett ohne ihn läuft und die Fzge. ungesehen u. nicht überprüft dem Kunden ausgehändigt werden.
    Wenn die Abläufe in einer Werkstatt ordentlich wären, dann hätte man nicht zu viel Öl in den Motor geschüttet, die Laufrichtung der Winterreifen beim Aufziehen auf die Felge beachtet und schließlich meine Tür ordentlich lackiert. Alles bei drei verschiedenen Werkstätten der selben Marke.
    Noch mehr Beispiele gefällig? Ich hätte noch ein paar...


    Gute Arbeit darf IMHO in Deutschland auch gutes Geld kosten. Wo jedoch nur kassiert wird und trotzdem noch Pfusch die Werkstatt verlässt, da hört der Spaß auf. Zumindest bei mir. Davon habe ich in einem Jahr zuviel erlebt.


    Gruß herold

    Neulich im Baumarkt: "Guten Tag, ich brauche eine Laubsäge." "In der Gartenabteilung..."

  • Das ne Nachlackierung immer sichtbar ist, mag schon sein, aber dass sie überhaupt lackiert haben, weil es vielleicht nicht nötig war, ist viel schlimmer.


    Darf ich fragen um welche Marke es sich handelt? Oder hast du das bewußt nicht sagen wollen?

  • Zitat

    Original geschrieben von AdministratorDr
    ...
    Darf ich fragen um welche Marke es sich handelt? Oder hast du das bewußt nicht sagen wollen?


    Genau die gleiche Frage brennt mir auch unter den Nägeln. Klingt nach VW Konzern.....Seat oder direkt VW tippe ich mal,auch wenn das jetzt natürlich recht pauschal klingt. Aber es passt so schön zu meinen Erfahrungen.


    Gruß bungee1

    Das muss am Wetter liegen...

  • Zitat

    Original geschrieben von AdministratorDr
    Darf ich fragen um welche Marke es sich handelt? Oder hast du das bewußt nicht sagen wollen?


    Eigendlich wollte ich den Markennamen nicht nennen, weil ich nicht weiß, in wie weit das bei einem vermutlich zu erwartenden Rechtstreit im Nachhinein zum Problem werden könnte.
    Aber für die Autonarren unter Euch: Es handelt sich um die Marke, deren Fahrzeuge sich das normale Volk bei den Preisen bald nicht mehr leisten wird.


    Das war jedenfalls mein letzter Wagen von dieser Marke. Letztenendes ist eine Fzg.-Marke auch nur so gut, wie des Service-Netz dahinter. Genau dieses ist imho schlechter als der Ruf der Marke. Image ist nämlich nicht alles.


    Gruß herold

    Neulich im Baumarkt: "Guten Tag, ich brauche eine Laubsäge." "In der Gartenabteilung..."

  • VW macht Bauchweh ! :D


    Sowas ist natürlich immer ärgerlich für den Kunden, aber auch für den Händler.


    Wenn Du Rechtschutzversichert bist, würde ich mich ohnehin an einen Anwalt wenden und dort beraten lassen. Es geht ja schliesslich um Dein Recht.
    Es muss ja nicht unbedingt gleich auf einen Rechtsstreit hinaus laufen. Aber ein Brief von einem Anwalt macht schon mal etwas Eindruck beim Händler, wenn er sich denn so unkooperativ zeigt. So gehts ja auch wieder nicht.


    Ich würde die zu bemängelnde Meisterarbeit mal von einem Gutachter prüfen lassen und deren Meinung einholen.
    Oder wende Dich mal an die für Dich zuständige Kfz.-Innung und lege denen mal die Fakten auf den Tisch.
    Ein richtiger Lackiermeisterbetrieb ist Innungsmitglied und liefert auch richtige Profiarbeit ab, bei der man keinen Unterschied zum Altlack sieht.


    Zitat

    Kann mir jedenfalls nicht vorstellen, das eine Tür komplett lackiert werden muss, wenn dort einige Kratzer vorhanden sind


    Bin zwar kein Lackierer, aber wenn a) die Kratzer sehr tief im Lack und b) wenn es noch viele Kratzer sind, dann ist eine Lackierung der Tür oder Kotflügel immer besser, da die zu lackierende Fläche einfach grösser ist. Und grössere Flächen lassen sich besser lackieren, was man im Ergebnis dann auch sieht.
    Die Farbabweichungen von Altlack zu Neulack sind wesentlich geringer.

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    :)

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