Ausbildungsplatz trotz Vertrag vor Ausbildung wechseln?

  • Zitat

    Original geschrieben von matze929
    Es ging nur darum das visioneer der Ansicht ist das z. B. Bauarbeiter eine DIN A4 Seite mal eben so locker ausgearbeitet auf den Tisch legen können. Und wenn die es nicht schaffen (weil es von Ihm ja erwartet wird) es auch nicht Wert sind überhaupt einen Job zu finden...Aufträge würde er solchen Leuten wohl auch nicht erteilen. Demnächst sehen wir wohl nur noch Studierte auf der Baustelle...


    Also ich möchte dich doch bitten einmal richtig zu lesen!! So habe ich das nie geschrieben! Von Bauarbeiter redest du jetzt, oben war von KFZ Mechanikern die Rede, wo es normal ist das man auch mal die mittlere Kolbengeschwindigkeit ausrechnen kann, oder Bremswege, Ventilsitze, etc.! Ich habe hier von Mathe gesprochen, nicht von Deutsch! Und das mit DIN kam von jemand ganz anderen!


    Gerade bei Bauarbeitern kann ich Michael Karl nur zustimmen! Dennoch bleibt die Tatsache, dass ich auch hier als erstes die Firma anschreiben muß! Wobei ich allerdings sicher bin, das dort das Zeugnis selber weniger ausschlaggebend ist, als das Auftreten bei einem Bewerbungsgespräch! Aber das Bauarbeiter mit ihrer Arbeit auftrumpfen können, stimmt leider nicht! Da ich gerade Baubetreuung mache, kann ich nur sagen das ordentlich Arbeit bei Bauarbeitern ehr die Ausnahme als die Regel ist! Leider... gehört aber auch in einen anderen Thread!


    Übrigens, Firmen die dir eine Garantie geben dich als Auszubildenden zu übernehmen, würde ich an deiner Stelle eh nicht glauben! Heutzutage kann keiner mehr etwas garantieren, was drei Jahre in der Zukunft liegt! Wir haben auch schon Auszubildende übernommen, wo wir zunächst gesagt haben, dass wohl die wirtschaftliche Lage dies nicht hergibt! Wenn dann aber wer in Mutterschaftsurlaub geht, etc. geht es dann doch!


    Und wenn du schreibst, dass ich Unternehmerfreundlich bin, ist dies sicherlich nicht korrekt! Um über Sinn und Unsinn von Selbstständigkeit zu diskutieren, den Risiken, Rechten und Pflichten, etc. können wir gerne einen neuen Thread auf machen! Dazu kann ich nämlich auch noch einiges ablassen, da ich ab nächsten Monat selber mit zwei Partnern in die Selbstständigkeit starte! Was sicherlich selten dämlich ist! ;)


    Sicher ist nur eines, man kann nicht alles über einen Kamm scheren!


    L.

    Microfaser ist eine Weiterentwicklung der Baumwolle... (Zitat QVC)

  • Was ihr hier wieder für moralische Ansprüche aufführt! Natürlich behält er seinen jetzigen Vertrag, sollte sich dann zu einem späteren Zeitpunkt etwas besseres finden, kündigt er und tritt die Stelle erst gar nicht an, schlimstenfalls kostet dies ein geringfügiges Bußgeld, zu meiner Zeit waren es 100 DM! ;)
    Allerdings sollte er dann schon einen neuen Vertrag sicher haben!


    Laß dir hier nicht ins Gewissen pfuschen, alles andere wäre dumm! Richtig dumm!
    In der heutigen Zeit haben gerade größere Unternehmen keinerlei Skrupel, Chefs würden dich für eine kleine Prämie sofort auf die Straße setzen, wenn möglich, that's it.....


    Gruß,


    Oliver

  • Ich bin selber auch selbstständig nur noch mal eben als Hinweis....


    Habe ehrlich auch kein Bock mehr mich weiter hier auszulassen. Es muß ja auch nicht jeder die gleiche Meinung vertreten. Abschließend möchte ich nur nochmal betonen das Siemens xxx oder wie er sich nennt ruhig diese andere Stelle bei der Stadtverwaltung annehmen sollte. Ob schon unterschrieben oder nicht. Es ist nunmal seine Zukunft. Geschenkt wird einem nichts, Unternehmer sind genauso skruppelos. Anders kommt man IMHO in dieser schwieriger Zeit auch nicht durch, ob nun als Unternehmer oder als Arbeitnehmer/Auszubildener. Dankbarkeit kennt keiner mehr. Das ist meine Meinung. Und mit Sicherheit auch einigen anderen....


    Achja höflich absagen sollte er schon. Das hat was mit Anstand zutun. Unternehmer wünschen Ihren Entlassenden zumindest auch noch "alles Gute für die Zukunft" :)

  • Heidernei diskutiert ihr hier wild durch die Gegend ;)


    Wie schon geschrieben, kann man das nicht über einen Kamm scheren. Ich als Eignungsdiagnostiker sage dazu: bevor ich eine Ausschreibung mache und Kandidaten einlade - egal um welche Stelle es geht, vom Azubi bis zum Vorstandsfuzzi - fängt der Prozess mit einer *Anforderungsanalyse* an! Und da werden die Ergebnisse weit auseinander gehen, je nach zu besetzender Stelle, je nach Ausbildungsgang! Was aber die meisten Stellen gemeinsam haben dürften, ist die Beherrschung der grundlegenden Kulturtechniken: lesen, schreiben, rechnen. Und dazu kommt noch: Auftreten oder im fachchinesisch: soziale Kompetenz.
    So, und wenn meine Anforderungen stehen, entwickle ich ein Verfahren, um diese Anforderungen erfassen, sprich diagnostizieren zu können. Das ein viel zu großer Teil an Stellen in der Praxis "nach Haarschnitt" vergeben wird, weiß ich auch - diese Unternehmen sind halt selbst schuld.


    Soviel also zum Thema Eignungsdiagnostik.


    Ein weiteres Thema ist, ob es nun genug den Anforderungen gerechte Azubis für alle Ausbildungsplätze gibt. Schwer zu sagen - denn die Anforderungen sind ja sehr verschieden. Ich kann nur für den Bankenbereich sprechen: anhand unseres standardisierten Berufseignungstests der seit Jahren eingesetzt wird, lässt sich über die Jahre sehr schön sehen, wie die Ergebnisse *im Durchschnitt* schlechter werden - und damit auch die Anzahl der guten Bewerber kleiner wird. Entsprechend gibt es je nach Region schon mal Engpässe und es bleiben Stellen unbesetzt. Und zu diesem Zeitpunkt haben wir noch keinen Blick auf das Auftreten geworfen...
    Ob jetzt eine Ausbildungsplatzabgabe Sinn macht oder nicht, ist eine *politische* Entscheidung. Ich persönlich und auf Grund meiner Erfahrung von ~1800 *getesteten* Bewerbern pro Jahr sage: reine Schickane. Es laufen mehr Pfeifen da draußen rum als uns lieb sein kann - und entsprechend behebt die Abgabe in keinster Weise das Problem.



    So, nun endlich zu der Ausgangsfrage hier im Thread:
    Klar befindest Du Dich hier in einem Interessenskonflikt. Du hast Dein Interesse einen möglichst interessanten Ausbildungsplatz bei einem möglichst interessanten Arbeitgeber zu bekommen. Das Unternehmen hat das Interesse, die schon ausgewählten Bewerber durch die Unterschrift an sich zu binden, schließlich steht es in einem Wettbewerb um die besten Bewerber.
    Keine Ahnung, was für ne Firma das ist, bei der Du Dich vertraglich schon gebunden hast. Aber genauso wenig, wie die meisten (und vor allem großen) Unternehmen sich noch irgendwie ihren Angestellten verpflichtet fühlen, sind die Mitarbeiter noch loyal ihrem Unternehmen gegenüber. Das ist eben die Kehrseite der Medallie, worüber sich die wenigsten Vorstände Gedanken machen. Denn die guten Leute sind als erste weg und warten nicht drauf, bis sie von heute auf morgen vor die Tür gesetzt werden.


    Fazit: auch wenn es "nicht die feine englische Art" ist, "unfair" ist usw - das Leben ist hart und in der Wirtschaft mit am härtesten. That's the game und die Auswirkungen lassen sich täglich im Handesblatt u.ä. verfolgen. Wenn Du einen zweiten Vertrag vorgelegt bekommst und Dir dieses Unternehmen besser gefällt, die Ausbildung auch noch besser ist: unterschreiben. Und den anderen absagen. Shit happens! That's life.

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Hallo an alle.


    Ich muss jetzt mal meine Erfahrung mit meiner Ausbildung loswerden.


    Ich habe circa 50 Bewerbungen geschrieben. Allen habe ich eine Kopie des Zeugnisses des Endjahrs der neunten Klasse beigelegt. Bei vielen Firmen kam nur ein Standarttext zurück: "...hohe Bewerberzahl...konnten sie leider nicht berücksichtigen..." Sehe ich alles ein. Von einigen habe ich bis heute nichts gehört.
    Einige Firmen haben dann eine Kopie des Halbjahres der zehnten Klasse angefordert. Schön und gut. Dann wurde wieder sortiert, jenachdem ob, Verbesserungen oder Verschlechterungen zu erkennen waren. Dann folgte eine Einladung zum Einstellungstest (mein Heimatort - Firmensitz Hin-u.Rücktour 1200 km). Diesen habe ich dann auch gemacht. Nach circa 4 Wochen kam dann eine Absage nach der anderen. Durch einen Bekannten, der ein Zulieferer für eine dieser Firmen ist habe ich dann erfahren, dass ich von 100% 84% erreicht habe. Die Firmen laden alle Leute zu Tests ein, um dann erst auszuwählen. Zudem habe ich erfahren, dass dann nur Abiturienten eingestellt wurden, die vielmals eine niedrigerere Punktezahl als ich hatten. :flop: :confused:


    Da die Zeit langsam knapp wurde, habe ich mich bei einer Firma in meinem Ort beworben, da in einem Zeitungsbericht zu lesen war, dass diese Firma nur 10 Bewerber auf 6 Stellen hat. Fein dachte ich mir, bewirbst Du Dich dort mal.
    Das habe ich dann auch getan, mit Erfolg 43 von 47 Punkten beim Test. Der Test wurde sofort ausgewertet und im Anschluss fanden die Vorstellungsgepräche statt. Dort klappte auch alles und ich bekam am selben Tag eine Zusage. Zwei Wochen später erhielt ich dann den Vertrag, den ich und meine Eltern unterschrieben. Ich habe mich im Vorfeld über die Firma erkundigt und wusste, was meine Aufgabengebiete sind.


    Nach dem ersten Jahr muss ich aber sagen, dass ich sehr unzufrieden bin. In Handwerksbetrieben sind Lehrlinge leider gröstenteils nur billige Arbeitskräfte. Der Ausbildungrahmenplan wird ich keinster Weise erfüllt. Wir haben deshalb auch schon Gespräche geführt, mit dem Chef und dem s.g. "Ausbilder". Wir Lehrlinge sind nur auf Baustellen unterwegs und "dürfen" die niedersten Arbeiten verrichten. Sei es nun den ganzen Tag bohren und Fräsen bis die Hilti glüht oder Kabeltrasse montieren. Das und nichts anderes machen wir.


    Und solange die Situation so aussieht, kann ich jeden nur raten, sich schleunigst einen anderen Ausbildungsplatz zu suchen. Ich wollte diesen Beruf nicht erlernen aber war froh etwas zu haben. Nun kann ich sagen, ich gehe mit Unlust auf Arbeit und hasse meine Lehrstelle. Deshalb ist auch meine Meinung über diese Firma im Keller und der Elan bei der Arbeit gleich Null.


    Natürlich sind das Einzelfälle, aber in diesem Falle halte ich es für Legitim. Ich habe bereits ein Gespräch in einer anderen Firma gehabt und werde zu dieser Wechseln. Dort habe ich bereits mehrere Wochen Ferienarbeit abgeleistet und kenn dadurch die Leute und den Chef.


    visioneer:
    Bitte köpf mich jetzt nicht, aber das musste ich los werden. Ich versteh Deine Haltung, muss aber sagen, dass Wir (leider) in einer Gesellschaft leben, in der der persönliche Egoismus übhand genommen hat. Deshalb muss jeder für sich selbst sehen, wie er "mit dem Arsch an die Wand kommt".


    SiemensmasterXXX:
    Ich rate Dir, die Lehrstelle aunzutreten und nach einem Jahr weiter zu sehen. Wenn Du regulär mit Ende des erste Lj's kündigst, um in einer anderen Firma anzufangen ist das vollkommen in Ordnung.


    @all:
    So, dass wollte ich mal sagen.


    Bye Euer FF

    -TT für mich gestorben-

  • Um mal wieder On-Topic zu kommen:
    Nun ist tatsächlich der besagte Ernstfall eingetreten. Ich habe heute eine Zusage bekommen.
    Um mal Namen zu nennen:
    Die Ausbildung, die ich schon unterschrieben habe, würde bei er Industrie- und Handelskammer zum Fachinformatiker sein.
    Die Zusage heute kam von der Telekom, bei der ich mich zum IT-Systemkaufmann ausbilden lassen kann.
    Nun stehe ich in der unangenehmen Situation, zwischen diesen beiden Möglichkeiten abzuwiegen, mit Blick auf den bereits unterschriebenen Vertrag bei der IHK.
    Mal ein paar Vor- und Nachteile:
    IHK:
    -Ich habe bereits den Vertrag unterschrieben (Vorteil??)
    -Ich werde für ein halbes Jahr übernommen, um in der Zeit was anderes zu finden, da ich danach sicher nicht weiter beschäftigt werde
    -Ich bin der erste Auszubildende in dieser Laufbahn
    -Die Stelle ist nur auf grund politischem Druck geschaffen worden


    Telekom:
    -Ich stelle mir die Ausbildung schlichtweg interessanter vor, da das Unternehmen einfach grösser ist und verschiedene Abteilungen zu bieten hat
    -Übernahmechancen stehen besser


    Vom Geld her ist beides ungefähr gleich, auch wenn das eh kein entscheidender Faktor ist.
    Nun heisst es erstmal gut überlegen.Man hat nur eine Zukunft...


    SiemensmasterXXX

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  • Vorteil:
    -Die IHK ist ne Behörde. Übernahmechancen sind dort höher als woanders.
    -Du wirst wahrscheinlich der einzige sein, der richtig versteht, was da überhaupt gemacht werden muss. War bei mir ähnlich. Dadurch sicherst du dir auch ne gewisse Position, die nicht zu verachten ist.


    Nachteil Telekom:
    - Viele kennen sich im gleichen Bereich aus und sind somit Konkurrenten. Fehler werden eher auffallen :D


    Würde ich auf jeden Fall vorziehen, zumal die Lehre als Fachinformatiker höher angesehen wird, als die eines IT-Systemkaufmann.


    It-Systemkaufleute werden häufig als bessere PC-Verkäufer gehandelt :rolleyes:


    Soviel dazu!


    Die Telekom baut doch auch stetig ab, vielleicht ist es zwar interessanter, aber die Gefahr größer später auf der Straße zu stehen. Du bist ja nur einer von vielen Mitarbeitern ;)


    Entscheide du, ich würde die IHK vorziehen, selbst wenn die Stelle nur aus politischen Gründen geschaffen worden ist. Wer weiß wie es weitergeht...

  • Ich kann das bestätigen was AdministratorDr da sagt. Eine Freundin von mir arbeitet bei der IHK, ich sag nur soviel, die Arbeitsbedingungen sind mit denen in der freien Wirtschaft NICHT zu vergleichen...Du hast Glück dort ne Zusage bekommen zu haben...


    Die Telekom ist sehr rabiat geworden. Die sind ja nun reinweg privat und genauso verhalten die sich auch. In Berlin wird zur Zeit versucht einige Beamte (ein paar gibt es dort noch) durch dubiosen Mitteln an die Luft zu setzen, auch wenn man als normaler Mensch eigentlich glaubt, Beamte seien "unkündbar".....

  • Zitat

    Original geschrieben von matze929
    ...auch wenn man als normaler Mensch eigentlich glaubt, Beamte seien "unkündbar".....


    Das ist soweit ja korrekt, als Beamter bist du 100%ig unkündbar, AAABER: Die können dich in ganz D einsetzen. Von mir aus 2 Wochen München, 2 Wochen Berlin, ... . Wohnung, ...: Dein Pech. So geht der Beamter dann ganz ganz schnell von selber. Das ist auch bei der Post, ... so. Von dem her ist das "Beamter sein" nicht mehr das Pflaster, was es mal war.


    Mein Rat: Nimm die IHK-Stelle. Telekom, naja. Musst du selber wissen. Aber dort bist du nur eine Nummer, nix besonderes. Nach der Lehre weg, fertig. Die Übernahmequote bei der Telekom (hier zumindest) war minimal.

  • Zitat

    Original geschrieben von maestro
    Das ist soweit ja korrekt, als Beamter bist du 100%ig unkündbar, AAABER: Die können dich in ganz D einsetzen. Von mir aus 2 Wochen München, 2 Wochen Berlin, ... . Wohnung, ...: Dein Pech. So geht der Beamter dann ganz ganz schnell von selber. Das ist auch bei der Post, ... so. Von dem her ist das "Beamter sein" nicht mehr das Pflaster, was es mal war.


    Nur damit man mich nicht falsch versteht. Man wird durch eine IT-Lehre in der Behörde kein Beamter, sondern nur Angstellter!


    Wie schon erwähnt, würde ich die IHK vorziehen!

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