Ausbildungsplatz trotz Vertrag vor Ausbildung wechseln?

  • Ich kann die Argumente von matze schon in einer Weise nachvollziehen, aber da ich selbst in einigen Unternehmen in der Management-Etage gearbeitet habe/arbeite, kann ich natürlich auch visioneer sehr sehr gut verstehen. Es gibt IMHO kein Patentrezept, welches eine korrekt Vorgehensweise beim Auswahlprozess vorgibt. Als Personalchef etc. hat man i.d.R. auch eine gewisse Menschenkenntnis, sodass man bei einem Vorstellungsgespräch sehr schnell merkt, ob der Bewerber in den Rahmen passt oder eben nicht. Fakt ist jedoch auch, dass ich in irgendeiner Weise Bewerber aussortieren muss, denn ich kann nicht 1000 Bewerber zum Gespräch laden. So - und da ich nur ein paar fettige Zeugnisse und das Abendbrot vom Vortag gepaart mit ein bisschen Druckerschwärze vor mir habe, bleibt mir nichts anderes übrig als diese eben zu sortieren.


    Es gibt noch weit andere Auswahlverfahren, z.B. kann ich dir, matze, ein sehr verbreitetes Verfahren bei der Auswahl der Bewerber für Manager-Posten nennen: Man nehme den Namen und das Geburtsdatum des Bewerbers und lasse von einem (renomierten) Wahrsager/in ein Persönlichkeitsprofil erstellen. Anhand dieses Profils werden dann die letzten Bewerber ausgesiebt. Ich weiß, das klingt irre und pervers, aber das beruht auf einer persönlichen Erfahrung die ich bei einem weltweit agierenden Unternehmen gemacht habe.


    Michael,

  • Ich sag ja garnicht das man bei der Flut von Bewerbern irgendein Weg finden muß die Besten rauszufiltern. Aber wir kamen glaub ich über den Umweg des Nichtfindens von Auszubildenen auf das Thema. Ich habe gesagt das es eben nicht sein kann aus 1500 Bewerbern keine genügende Anzahl von guten Auszubildenen zu finden. Dem widerspreche ich nämlich immer noch. Die Ansprüche des Unternehmens sind in vielen Bereichen IMHO teilweise zu hoch geschraubt....z.B. die Geschichte mit dem Bauarbeiter der ja locker eben eine DIN A4 Seite ausarbeiten kann...welcher Bauarbeiter kann das eigentlich ???? Ist ja auch total schwachsinnig, der Mann soll Steine schleppen und vernüftig seine Arbeit erledigen....als Bauarbeiter kann JEDER wirklich JEDER arbeiten nach einer entsprechenden Einarbeitung..

  • Ich gehe mal nicht auf meine Vorredner ein, sondern sage einfach meine Meinung zur Frage des OP SiemensmasterXXX.


    Im harten Arbeitsleben wird einem nichts geschenkt, und eine Firma, die
    dich nicht mehr braucht, wird keinerlei Skrupel haben, dich zu kündigen. Und sei es am letzten Tag der Probezeit. Ob du dann wieder eine Stelle findest, ist dem Unternehmen relativ egal, solange es nichts bezahlen muss. Du wirst mit einem "wir wünschen ihnen alles Gute für die Zukunft" verabschiedet.
    Je länger du selbst im Arbeitsleben stehst, umso mehr Ungerechtigkeiten wirst du sehen, und dadurch härter werden.


    Mit diesem Hintergrund sehe ich die Sache so: Nimm die Stelle, die dir am besten gefällt, und nimm dabei keine Rücksicht. Sei aber so fair, sofort abzusagen, wenn du sicher bist, eine andere Stelle annehmen zu wollen. Das ist einfach eine gute Umgangsform.


    Viele Grüße
    Thomas

  • Ich bezweilfe wehement, dass ein Bauarbeiter schriftliche Bewerbungen vorbringen muss. Wenn ich mir so manche Bauarbeiter in Deutschland ansehe, dann bezweilfe ich sogar, dass diese "Hallo" sagen können. ;) Bei solch "minderqualifizierten" Berufen (das ist keine Abwertung), würde ich von schriftlichen Bewerbungen absehen, sondern eher nach Gefühl und Einschätzung beim Gespräch einstellen. Das bezieht sich aber nicht auf Ausbildungsplätze. Von einem frischen Schulabgänger kann man durchaus verlangen, dass er die paar DIN-Regeln für einen Geschäftsbrief im petto hat und auch zu Papier bringen kann. Bei einer Ausbildung fällt, wie du sicher weißt, auch eine Abschlüssprüfung an und wenn der Bewerber schon bei der Bewerbung danebenschiesst, wie soll ich mich dann davon überzeugen dass er die Prüfung (bei der übrigends Fächer wie Deutsch und Mathe durchaus vorkommen sollen :) ) besteht?


    Und einen Azubi, der die Prüfung nicht einwandfrei ablegen kann, kann sich heute kaum noch jemand leisten.


    Edit: langsam werden wir richtig richtig OT

  • Zitat

    Original geschrieben von Michael Karl
    Fakt ist jedoch auch, dass ich in irgendeiner Weise Bewerber aussortieren muss, denn ich kann nicht 1000 Bewerber zum Gespräch laden. So - und da ich nur ein paar fettige Zeugnisse und das Abendbrot vom Vortag gepaart mit ein bisschen Druckerschwärze vor mir habe, bleibt mir nichts anderes übrig als diese eben zu sortieren.


    Dann bist Du einer der besseren Personaler. Ich kenne folgendes Beispiel - zugegebenermaßen vom Hörensagen: Auf eine Stelle kommen 400 Bewerber, ist HR zuviel Arbeit; also werden 50 Bewerbungen wahllos genommen und genauer geprüft - die restlichen 350 Bewerber bekommen eine Absage. Falls in diesen 350 bessere Kandidaten sind, hat betreffender Kandidat bzw. das Unternehmen Pech gehabt.


    Zitat


    Edit: langsam werden wir richtig richtig OT


    EDIT: Link richtig. Jo, das passt besser in diesen Thread.


    MfG
    bimmelbommel

    Es ist besser seinen Mund zu halten, um für einen Narren gehalten zu werden als den Mund aufzumachen, um alle Zweifel zu beseitigen.

  • Es ging nur darum das visioneer der Ansicht ist das z. B. Bauarbeiter eine DIN A4 Seite mal eben so locker ausgearbeitet auf den Tisch legen können. Und wenn die es nicht schaffen (weil es von Ihm ja erwartet wird) es auch nicht Wert sind überhaupt einen Job zu finden...Aufträge würde er solchen Leuten wohl auch nicht erteilen. Demnächst sehen wir wohl nur noch Studierte auf der Baustelle...

  • Zitat

    Original geschrieben von matze929
    Es ging nur darum das visioneer der Ansicht ist das z. B. Bauarbeiter eine DIN A4 Seite mal eben so locker ausgearbeitet auf den Tisch legen können. Und wenn die es nicht schaffen (weil es von Ihm ja erwartet wird) es auch nicht Wert sind überhaupt einen Job zu finden...Aufträge würde er solchen Leuten wohl auch nicht erteilen. Demnächst sehen wir wohl nur noch Studierte auf der Baustelle...


    Diese Ansicht teile ich wie oben bereits erläutert auch nicht. Gerade in der Baubranche sitzen die Hosen noch fester und da werden IMHO Leute gesucht die noch richtig anpacken können. ;)


    bimmelbommel


    dein link geht (leider) nicht. :(

  • Link oben korrigiert.


    MfG
    bimmelbommel

    Es ist besser seinen Mund zu halten, um für einen Narren gehalten zu werden als den Mund aufzumachen, um alle Zweifel zu beseitigen.

  • Zitat

    Original geschrieben von matze929
    Es ging nur darum das visioneer der Ansicht ist das z. B. Bauarbeiter eine DIN A4 Seite mal eben so locker ausgearbeitet auf den Tisch legen können. Und wenn die es nicht schaffen (weil es von Ihm ja erwartet wird) es auch nicht Wert sind überhaupt einen Job zu finden...Aufträge würde er solchen Leuten wohl auch nicht erteilen. Demnächst sehen wir wohl nur noch Studierte auf der Baustelle...


    Das war ich ;)


    Der Bauarbeiter sollte allerdings nur ein Beispiel sein - wie sich jetzt herausgestellt hat, war er ein schlechtes ;)


    Aber wie Michael Karl schon richtig sagte, jemand der frisch von der Schule kommt, sollte doch in der Lage sein sich schriftlich auf einen Ausbildungsplatz zu bewerben, oder etwa nicht?


    Das jemand mit schlechten Schulleistungen gute Arbeit leisten kann, bezweifle ich doch gar nicht. Aber wenn ich weit über 1000 Bewerbungen auf den Tisch bekomme (für eine Bürotätigkeit), dann muss ich eben auf diese Art und Weise eine gewisse Vorauswahl treffen.


    Natürlich kann jemand ein sehr guter Bauarbeiter, Gärtner oder was auch immer sein, ohne einen Dr. der Germanistik zu haben ;)


    Aber wie gesagt, wenn es um die Bewerbung für einen Ausbildungsplatz geht, dann gibt es eben Dinge, die IMHO einfach sein müssen. Und an einem Bewerbungsschreiben mit dem Umfang einer knappen DIN A 4 Seite (wovon der Briefkopf ja schon ein Drittel des Platzes einnimmt) darf es da doch nicht scheitern. Wie sollte denn so jemand die Berufsschule überstehen?

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