Welche Aktien kauft Ihr im Moment?

  • Zitat

    Original geschrieben von derAL
    Was interessiert z. B. ein hoher volabedingter Optionspreis, wenn man für die Dauer des Vorhabens eine unveränderte Volatilitätserwartung hat? Rechne ich dagegen mit einem Volarückgang für die beabsichtigte Haltedauer, dann ist die Ausgangslage doch wieder eine andere, es ist dann auch anders zu bewerten. Aber gut ... :)


    Die Optionsprämie ist immer (!) volabedingt! Schau dir mal Black-Scholes genauer an.


    Aber anscheinend drehen wir uns im Kreis. Meine Aussage ist schlicht und einfach, dass eine Option immer anhand der impliziten Vola bewertet wird und du somit ziemlich einfach schlussfolgern kannst, ob eine Option teuer ist oder nicht. Die Vola ist nie zu vernachlässigen, denn sie bestimmt den Preis. Ob eine 10d Option mit 0.02€ teuer ist, wirst du nur anhand der sich darauf ergebenden impl Vola bestimmen können.


    Und noch ein Satz zu deinen obigen beiden Alternativen: ich verkaufe in beiden Fällen natürlich die Option.

  • Also, betrachten wir zunächst einmal die Grundlagen. Alle Preiseinflußfaktoren (Kurs des Basisinstruments, Laufzeit, Volatilität, Zinsniveau ..) einer Option bestimmen den Optionspreis. Je nach Konstellation wirkt ein isoliert betrachteter Preiseinflußfaktor c. p. mehr oder weniger stark auf den Preis der Option. Beispiel: kurze Laufzeit - Zinsniveau, eine Veränderung dort ist in der Regel fast zu vernachlässigen, weil eine Veränderung des Zinsniveau einen höheren Einfluss auf längere Optionslaufzeiten hat. Das gleiche gilt für die Volatilität (bzw. implizite Volatilität). Jedoch: Wann ist diese im Sinne des Handelns relevant? Zunächst einmal grundlagentechnisch 'immer', da sie ja als Preiseinflußfaktor den Preis mitbestimmt. Aber wie stark? Liegt die Vola sehr hoch und ich bewege mich atm (delta 0,5), dann muß ich vor der Vola großen Respekt haben, weil eine Veränderung der Vola eine heftige Auswirkung auf die Preisveränderung hat (Kennzahl Vega). Liegt meine Option dagegen stark out oder (deep) in the money, dann kann mir selbst eine große Vola (fast) egal sein; sie hat in dieser Konstellation kaum eine Wirkung auf den Preis (gerade auch in Abgrenzung zu einer atm-Konstellation). Zusätzlich macht es immer auch Sinn, die Vola (jetzt mal weg von der isolierten Grundlage, wie man eine Option einzeln und isoliert bewertet) im Kontext der eigenen Volatilitätserwartung zu stellen. Denn die impliziten Vola's stellen ja 'nur' die Erwartungen des Marktes an die Volatilität dar, welche in den aktuellen Preis einfließen. Die weitere Frage ist, welche Volatilitätserwartungen der Handelnde hat bzw. wie die Einzelvola in die Branchen- und/oder Gesamtmarktvola insgesamt einzubetten ist (auch wenn das für die isolierte Preisermittlung zunächst einmal egal ist). Bleibt die Vola so hoch oder steigt sie sogar noch weiter? Rechnet man damit, dann kann man den (isoliert betrachtet) 'teueren' (volabedingten) Optionseinkauf gelassener betrachten. Und bin ich auf der Shortseite unterwegs (Short Call / Short Put), dann freue ich mich bei atm-Optionen doch, wenn ich einen Volarückgang erwarte, da der Long aufgrund des volabedingt 'überteuerten' Einkaufs mit sehr großer Wahrscheinlichkeit verlieren wird. Erwarte ich als Short im Gegenzug eine steigende Vola, dann werde ich meine Vorfreude wohl weniger stark ausleben ... Fazit: Grundlagen sind wichtig, das gilt insbesondere für die Preisermittlung einer Option. Es ist aber ebenso wichtig zu erkennen, wie die Option in der spezifischen Marktsituation/Optionssituation (Delta, Gamma, Omega, Vega, Rho und Theta) und zukünftigen Entwicklung reagieren wird und ob damit ein spezifisches Handeln (Trade, Absicherung, Stillhalten etc.) unterstützt. Sind wir jetzt beieinander :)?

  • Ich finde es es ein bisschen amüsant, dass du mir in einer PN "vorwirfst", ich würde die dich wie einen Laien behandeln und solle doch über die Grundlagen, die du kennen würdest, hinausgehen. Und jetzt verfasst du hier einen Kurzabriss über die Griechen...


    Zu Beginn verwechselst du übrigen iV und Vega.


    Und um es auf den Punkt zu bringen: Nein, auch bei far, far, far otm Optionen kann dir die impl Vola nicht egal sein. Oder würdest eine 20d Option von Daimler bei 300% kaufen? Und von dir als Profi möchte ich hierzu bitte einmal eine Antwort, denn dann wirst du nachvollziehen, was ich hier die ganze Zeit meine.


    Edit: die Option läuft bis Dezember

  • Also ganz offen gesagt, wird mir das jetzt hier zu Banane. Ich teile Deine Ansicht weiterhin nicht vollständig. Meine Argumente kann jeder in einem grafischen Optionsrechner nachvollziehen (2D/3D). Zudem habe ich das Gefühl, dass es Dir gar nicht um eine ernsthafte Auseinandersetzung geht, sondern eher darum, hier den unangefochtenen Chef-Alpha-Trader zu markieren (welchen man übrigens in den Handelsabteilungen sehr oft antrifft). Und dem werde ich jetzt keinen weiteren Spielraum mehr geben. Aus dem Grund werde ich mich aus dieser Debatte zurückziehen und meinen Urlaub auf Wangerooge genießen.

  • Deine Argumente sind mir vollkommen klar. Du beschreibst und erklärst ja lediglich die Griechen.


    Ich dagegen wollte von dir nur eine Aussage haben, ob du diese Option kaufen würdest. Da du eine Antwort darauf entweder nicht weisst oder aber nicht verstehst, worum es dabei geht, lässt den Schluss zu, dass du zwar von den Grundlagen Ahnung hast, aber mehr auch nicht.


    Natürlich kaufst du keine 20d Option bei 300%. Diese ist nämlich eindeutig zu teuer. Und genau das war mein Punkt. Optionen werden anhand der IV bewertet und nicht anhand des Vega oder Rho oder sonstwas. Das müsstet du aber eigentlich auch wissen, werden bei den Quotes in den Märkten Optionen fast immer mit Delta Cross und damit per IV angegeben.

  • Meine wirklich letzte Aussage hierzu: Eine Vola von 300% beschreibt doch keinen Normalfall, innerhalb derer wir uns hier anfänglich argumentativ bewegten. Natürlich kann ich mit solch einer Extrem-Frage jedes Normalargument schreddern/schwächen, weil es neben einer fachlich korrekten auch eine rhetorische ist. Das habe ich gerade auch deshalb als 'Banane' erklärt, weil es den Anschein 'auf alle Fälle Recht behalten' hatte. Und darüber habe ich mich geärgert. Wäre ja genauso, als würde ich fragen: Stimmen die OS- oder Bond-Strategie auch noch, wenn sich der Zins overnight um 1.000 Bp verändert. Das ist doch in der Regel auch ziemlich unrealistisch, oder? Meine dargelegten Argumente bezogen sich auf Normal- und nicht auf Extremo-(Phantasie-)Situationen.

  • Okay, verkaufst du mir dann eine 20d Option auf Daimler bei 50%?


    Der Unterschied zwischen dir und mir ist, dass du von der theoretischen Seite kommst und ich von der praktischen. Und mit deiner Antwort beantwortest du meine Ausgangsthese schon: 300% erscheinen dir unwahrscheinlich. Viel zu hoch. Unrealistisch, darauf Geld verdienen zu können. Und somit bewertest du diese Option ohne das Vega, das Rho, das Theta zu wissen. Du weisst noch nicht einmal die Prämie! Insofern stellt die IV die Bewertung der Option dar. Nicht mehr und nicht weniger versuche ich dir seit 6 Posts zu sagen...

  • FACEBOOK :-P


    Kleiner Scherz, ich als Student leiste mir lieber keine Aktien und lege mein kleines Geld sicher an.. ehem.. oder gebe es für Bier aus.. :D

  • Tja...Facebook...spannende Sache. Ich bin mir ja ziemlich sicher, dass es sehr schnell bergab gehen wird. "Shortscheine" sind mir aber trotzdem zu heiß...wer weiß schon, wie da noch ggf. am Kurs gedreht wird?! Die Unterstützung bei 38$ war ja schon zuuu auffällig ;)

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