Warum wird die Ehe vom Staat subventioniert?

  • Mal ne ganz dumme Frage: Wo wird denn die Ehe subventioniert? Ich für meinen Teil kann da absolut nichts entdecken.


    Bei einer Ehe schließen 2 Leute eine Gemeinschaft, somit können sie die doppelten Freibeträge für die Gemeinschaft beanspruchen. Wenn nun beide arbeiten gehen, bleibt am Ende das Gleiche übrig wie bei zwei einzelnen Individuen.


    Wenn ein Ehepartner zu Hause bleibt, kann eben der andere die beiden Freibeträge ausschöpfen, allerdings nur bei Zusammenveranlagung. Das ist auch mehr als billig, denn eine Frau, die zu Hause für Ordnung sorgt, putzt, wäscht, Essen macht und dabei noch die Kinder hütet, trägt doch auch zum Erwerbsleben bei. Und zwar ganz einfach dadurch, dass sie ihrem Mann "den Rücken freihält".


    Dass dieses vom Staat nicht besser unterstützt wird, finde ich persönlich nicht gut. Wenn man die beiden nämlich in Relation sieht, gehen beide arbieten, aber nur einer bekommt Geld dafür. Dass dieser dann die Freibeträge des anderen (es geht im Wesentlichen nur um den Grundfreibetrag) mit ausnutzen kann, ist mehr als Recht.


    Also: in meinen Augen gibt es keinerlei Subvention für die Ehe. Oder kann mir einer das Gegenteil aufzeigen?

    Bunt ist das Dasein und granatenstark! Volle Kanne, Hoschi.


    PS: CLK sind meine Initialen, haben auch nichts mit dem Auto zu tun. Gruß, Christian!

  • Zitat

    Original geschrieben von CLK
    Mal ne ganz dumme Frage: Wo wird denn die Ehe subventioniert? Ich für meinen Teil kann da absolut nichts entdecken....
    Also: in meinen Augen gibt es keinerlei Subvention für die Ehe. Oder kann mir einer das Gegenteil aufzeigen?


    Moin,
    nun das wüde mich jetzt auch interessieren wo die Ehe subventioniert wird. Ich persönlich kann keine Vorteile entdecken. Als finanzamtgebeutelter alleinversuchender... äh versorgender Familienvater merke ich jeden Monat wie mir der Staat hilfreich in die... äh zur Seite springt ;).
    Bevor man "Subvention, Subvention!" schreit, sollte man erstmal prüfen ob dem wirklich so ist.
    Der besondere Schutz der Ehe und Familie steht im Grundgesetz. Die Artikel des Grundgesetzes stehen nicht zur alltäglichen politischen Disposition. Dies auch mal an die Adresse der Ehe-Reformer aus der grünen Ecke.
    Es ist aber wohl auch unumstritten, zumindest werden mir alle Familienväter und -mütter da beipflichten, das dieser Artikel Tag für Tag von der Politik mit Füssen getreten wird.


    Bei uns in BaWü gibt es eine Familienförderung für Familien ab 4 Kinder. Das ist richtig und gut so. Aber mit ein oder zwei Kinder bist Du der Arsch der Nation. Du darfst die Rentner verköstigen, den Nachwuchs großziehen und deine Arztkosten selber trage. Wo bitte ist da ein Subventionierung von Ehe und Familie?


    cu

  • Genauso ist es. Ich konnte auch nach meiner Heirat nicht mehr NETTO auf mein Konto feststellen. Davon ging ich vorher eigentlich aus. Wir gehen beide arbeiten. IMHO lohnt es sich erst wenn Kinder geboren werden. Achja und beim Lohnsteuerjahresausgleich wird man zusammen veranlagt, das ist das einzigst neue. Also aus rein finanziellen Gründen zu heiraten lohnt meines Erachtens nicht wirklich....

  • Zitat

    Original geschrieben von Jens Groß
    Wär ein bisschen naiv zu glauben, dass jemand in der heutigen Zeit der
    beispielsweise vor dem Wehrdienst (mit ca. 20 Jahren) heiratet, eine Heirat
    auf Lebenszeit hat. Und eine Kinderförderung für einen Azubi (ohne Ausbildung)
    wäre ja auch nicht gerade sinnvoll.


    Da magst Du Recht haben. Aber weisst Du, wie viele Menschen das im Jahr betrifft, die wehrfähig und wehrwillig sind? Nicht mehr als 800. Die (aktuelle) Regelung, dass verheiratete nicht eingezogen werden, hat den Grund, dass die BW derzeit die Kapazitäten nicht mehr hat, alle Wehrpflichtigen unterzubringen. Also wird auf diese Art und Weise die Zahl der möglichen Rekruten reduziert.

  • Zitat

    Original geschrieben von matze929
    Genauso ist es. Ich konnte auch nach meiner Heirat nicht mehr NETTO auf mein Konto feststellen. Davon ging ich vorher eigentlich aus. Wir gehen beide arbeiten. IMHO lohnt es sich erst wenn Kinder geboren werden...


    Nein, in D wird die Ehe steuerlich gefördert, nicht das Kinderhaben. Gefördert wird über das Ehegattensplitting, und zwar umso mehr, je unterschiedlicher die Einkommen sind. Bei zwei gleich hohen Einkommen bringt es allerdings keine Vorteile.


    Gruß


    Pitter

  • nur mal zum laut denken:


    Das Ehegattensplitting funktioniert nur dann so richtig (d. h. Erhöhung des Nettoeinkommens) wenn zwischen den Einkommen der Partner ein großer Unterschied besteht. Im Normalfall müsste also ein Partner durchschnittlich verdienen, der andere unterdurchschnittlich.


    Das Pendant in der Steuererklärung zusammenlebender Paare wäre die "Unterstützung bedürftiger Personen" unter dem Stichpunkt "außergewöhnliche Belastungen". Auch hier müsste ein Partner durchschnittlich verdienen, der andere unterdurchschnittlich. Das ganze geht meines Wissens in etwa auf den gleichen Betrag hinaus.


    Wenn dem so ist kann ich eine Subventionierung der Ehe in steuerlicher Hinsicht nicht erkennen.


    Bei der Beantragung von Sozialhilfe, Wohngeld und evtl. weiterer "Stütze vom Staat" sind gemeinsam lebende Paare imho gleichgestellt mit Ehepaaren. Auch hier aus meiner Sicht keine Bevorzugung.


    Wenn meine Gedanken richtig wären, gäbe es imho keine Subventionierung der Ehe.

    Och danke! Und selbst so?

  • Zitat

    Original geschrieben von GeneralCuster
    Aber mit ein oder zwei Kinder bist Du der Arsch der Nation. Du darfst die Rentner verköstigen, den Nachwuchs großziehen und deine Arztkosten selber trage. Wo bitte ist da ein Subventionierung von Ehe und Familie?


    cu


    Da kann ich als Vater von zwei Kindern nur traurig zustimmend nicken.


    Die Putzfrau soll ich dann ploetzlich auch noch versichern, die Tagesmutter ist eh illegal, Kindergarten geht nur bis 12, bei der privaten Krankenversicherung gibt es fuer Frau und zwei Toechter die Hoechststrafe.


    Wie sagte neulich einer im Fernsehen: oekonomisch gesehen muesste man Eltern in Deutschland fuer geistesgestoert erklaeren.


    Frank.


  • Wozu benötigt man denn eine Putzfrau?
    Kindergarten geht nur bis 12?
    Tagemutter?
    Private Krankenversicherung für eine Familie mit Kindern?


    Mal im Ernst, wenn ihr dies alles benötigt, warum habt ihr dann Kinder?


    Für mich gehört die Ehe zu unserer abendländischen, christlichen Kultur und ich werde sie selber mit meiner Freundin im nächsten Jahr eingehen.
    Leider benötigst du in D bei vielen Dingen einen Trauschein, unterhaltspflichtig ist man jedoch z.B. auch ohne ihn. ;)


    Die beiden Kleinen sind im Kinderhort bzw. in der Grundschule mit Nachmittagsbetreuung, somit sind wir beide berufstätig, ich verdiene deutlich mehr, ergo lohnt sich das Ehegattensplitting!
    Allerdings benötigen wir weder eine Putzfrau, noch eine Tagemutter und schon gar keine private Krankenversicherung.


    Und über den Staat beschweren wir uns auch nicht, wir nehmen nämlich unser Leben selbst in die Hand!


    Gruß,


    Oliver

  • Zitat

    Original geschrieben von Blarney
    Da kann ich als Vater von zwei Kindern nur traurig zustimmend nicken.


    Die Putzfrau soll ich dann ploetzlich auch noch versichern, die Tagesmutter ist eh illegal, Kindergarten geht nur bis 12, bei der privaten Krankenversicherung gibt es fuer Frau und zwei Toechter die Hoechststrafe.


    Wer soll das denn sonst bezahlen, wenn nicht Du? Etwa der Staat? Soll ich also Deine Putze mitfinanzieren? Wie wär's noch mit 'nem Gärtner auf Staatskosten? :confused:

    Stimmts oder hab' ich recht?

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