Nach den Foltervorwürfen gegen amerikanisches und britisches Militär im Irak,stellt sich mir die Frage:Wie würden deutsche Soldaten reagieren?
Bekanntlich waren ja Frau Merkel und Herr Stoiber von CDU/CSU ganz heiss darauf deutsche Soldaten mit in den Irak-Krieg zu schicken.
Können solche Sachen auch in der Bundeswehr passieren, oder gibt es Mechanismen in der Bundeswehr, die solche Sachen verhindern?
Würden deutsche Soldaten auch im Irak foltern?
-
-
-
Ich denke eher das das in der Bundeswehr nicht der fall ist, den wir haben viele Psychologische Tests und nicht den harten Drill wie er in den USA der Fall ist.
MFG Max
-
Re: Würden deutsche Soldaten unter Merkel un Co. auch im Irak foltern?
ZitatOriginal geschrieben von Handydoctor
[...]
Bekanntlich waren ja Frau Merkel und Herr Stoiber von CDU/CSU ganz heiss darauf deutsche Soldaten mit in den Irak-Krieg zu schicken.
[...]Ach ja? ... ohne Worte ...
-
Ich denke, dass sowas überall passieren kann!
Es brauchen doch nur ein, zwei oder drei Soldaten eines Landes abticken und schon foltert die ganze Armee. Ich denke, dass Krieg eh die Hölle ist und wir uns alle gar kein Urteil bilden können, weil jeder vermutlich unter dem Druck anders reagieren würde, als er denkt.
-
Re: Würden deutsche Soldaten unter Merkel un Co. auch im Irak foltern?
ZitatOriginal geschrieben von Handydoctor
Bekanntlich waren ja Frau Merkel und Herr Stoiber von CDU/CSU ganz heiss darauf deutsche Soldaten mit in den Irak-Krieg zu schicken."Heiß darauf" ist jawohl der falsche Ausdruck! :flop:
-
also über die notwendigkeit mancher threads muß man sich ja manchmal schon wundern...wie man von CDU gleich auf foltern kommt???? :confused:
aber zum thema:
mittlerweile kristallisiert es sich ja zunehmend heraus, dass die folterungen ja nicht auf den eigenen mist der Soldaten gewachsen sind, sondern vielleicht befohlen worden sind. dass diese kranken leute dann da noch spaß dran haben, muß man glaub nicht kommentieren, oder?und soweit ich mich erinnern kann, ist ja im moment die spd an der regierung. also kann die cdu/csu schon mal gar nichts machen,bzw sind von daher solche fragen shcon mal sinnlos. die spd kann zwar noch weniger, aber Folterungen zu befehlen, denke ich wäre in Deutschland nicht möglich. Und ich denke, dass jeder Vorgesetzte sehr schnell mitbekommt, was so läuft. wenn er nicht auf beiden Augen blind ist, bzw blind gemacht wurde. und so würde ich sagen, dass in Deutschland "blindes" Gehorsam wohl nicht so verbreitet ist, wie in Amerika. Hier denken die Leute ja zumindest teilweise ein bißchen mit. Und nicht jeder Hinz und Kunz kann auf Einsätze im Ausland...somit denk ich,dass das bei uns nicht möglich wäre.
was noch zu bedenken ist:
man soll zwar nicht gleiches mit gleichem vergelten, ich lehne das verhalten der amis strikt ab, aber was unter saddam gelaufen ist, weiß zum glück keiner... -
Bevor sich ein gewisser Herr hier im Thread meldet, ein Flamewar losgeht und das - IMHO sowieso kommende - Schloss verhängt wird, hier mein einziges Posting zu dem Thema. Solche Sachen sind IMHO eh' besser in de.talk.tagesgeschehen oder de.soc.politik.* als im TT aufgehoben.
Falls den Mods das Copyright-technisch zu weit geht, löscht dieses Posting einfach.ZitatOriginal geschrieben von Deep Blue
Ich denke eher das das in der Bundeswehr nicht der fall ist, den wir haben viele Psychologische Tests und nicht den harten Drill wie er in den USA der Fall ist.
Nun, amerikanische Soldaten sind genauso Menschen wie auch deutsche Soldaten, somit dürfte folgendes bekanntes Experiment auch 1:1 auf Deutschland zu beziehen sein.Zitat
Das Stanford-Prison-Experiment.
An einem schönen Sommertag wurde der sonntägliche Friede des kalifornischen College-Studenten Tommy Whitlow von Polizeisirenen jäh unterbrochen. Ein Polizeiwagen hielt mit quietschenden Reifen vor seinem Haus. Wenige Minuten später war der Student eines Verbrechens angeklagt, über seine verfassungsmäßigen Rechte aufgeklärt, durchsucht und mit Handschellen gefesselt worden. Nachdem seine Personalien aufgenommen und Fingerabdrücke genommen worden waren, wurde Tommy Whitlow mit verbundenen Augen ins Stanford-County-Gefängnis überführt, wo er sich zunächst ausziehen mußte, mit Desinfektionsmitteln abgesprüht und in einen Sträflingskittel gesteckt wurde, auf dem vorne und hinten Nummern angebracht waren. Tommy Whitlow wurde zum Gefangenen Nr. 647. Neun andere College-Studenten wurden ebenfalls auf diese Art und Weise gefangen genommen und mit Nummern versehen.
Tommy und seine Zellengenossen waren Freiwillige, die sich auf eine Anzeige in der Zeitung gemeldet und zugestimmt hatten, als Teilnehmer bei einem zweiwöchigen Experiment zum Leben im Gefängnis mitzumachen. Per Los wurde entschieden, wer von den Freiwilligen die Rolle des Gefangenen und wer die Rolle des Wärters übernahm. Alle waren aus einer großen Gruppe von Studenten ausgewählt worden, die aufgrund von ausführlichen psychologischen Tests und Interviews allesamt als gesetzestreu, emotional stabil, körperlich gesund und psychisch »normal/durchschnittlich« eingeschätzt worden waren. Die Gefangenen waren rund um die Uhr im Gefängnis, und die Wärter arbeiteten in üblichen 8-h-Schichten.
Was passierte nun, nachdem diese Studenten ihre zufällig zugewiesenen Rollen angenommen hatten? In der Rolle der Wärter verhielten sich auch die Studenten aggressiv und manchmal sogar sadistisch, die eigentlich Pazifisten und »nette Jungs« gewesen waren. Die Wärter bestanden darauf, daß sich die Gefangenen allen Regeln bedingungslos und ohne Zögern unterwarfen. Abweichungen oder Vergehen führten sofort zum Entzug bestimmter Privilegien. Zunächst bestanden solche Privilegien daraus, Gelegenheit zu Lesen, zum Schreiben oder zu Gesprächen mit anderen Gefangenen zu bekommen. Später aber führte bereits der kleinste Widerspruch zum Verlust von »Privilegien« wie Essen, Schlafen oder der Gelegenheit, sich zu waschen. Regelverstöße der Gefangenen führten auch zu stumpfer und minderwertiger Arbeit, wie etwa dem Reinigen der Toiletten mit bloßen Händen. Andere Strafen bestanden in Liegestützen, wobei ein Wärter den Rücken des Gefangenen mit dem Fuß herunterdrückte, oder in stundenlanger Isolationshaft. Die Wächter entwickelten dauernd neue Strategien, um bei den Gefangenen das Gefühl von Wertlosigkeit zu erzeugen.
Psychologisch stabile und ausgeglichene Studenten verhielten sich als Gefangene schon bald pathologisch, indem sie sich passiv und resignierend in ihr unerwartetes Schicksal ergaben. Bereits weniger als 36h nach der Verhaftung brach der Gefangene 8412 (einer der Anführer einer niedergeschlagenen Rebellion der Gefangenen an diesem Morgen) zusammen und fing an, unkontrolliert zu weinen. Er hatte Wutausbrüche, desorganisierte Gedanken und schwere depressive Symptome. An den folgenden Tagen entwickelten 3 weitere Gefangene derartige Streßsymptome. Ein fünfter Gefangener bekam einen psychosomatischen Ausschlag am ganzen Körper, als eine Bewährungskommission seinen Antrag auf Entlassung zurückwies. Aufgrund der dramatischen und unerwartet schweren Auswirkungen der Inhaftierung auf Erleben und Verhalten wurden die Gefangenen mit extremen Streßreaktionen früher als vereinbart aus diesem ungewöhnlichen Gefängnis entlassen. Die Psychologen wurden aufgefordert, ihre auf 2 Wochen angelegte Studie bereits nach 6 Tagen zu beenden.
Auch wenn Tommy Whitlow später sagte, er wollte so etwas nicht noch einmal erleben, so mochte er diese persönliche Erfahrung andererseits auch nicht missen, da er in jenen Tagen so viel über sich selbst und über die menschliche Natur gelernt hatte. Glücklicherweise waren er und die anderen Teilnehmer stabil genug, um sich nach dieser besonders belastenden Situation schnell wieder zu erholen und normales Verhalten an den Tag zu legen. Auch in mehrjährigen Nachuntersuchungen ergaben sich keine überdauernden negativen Auswirkungen des Experiments. Diese Teilnehmer hatten aber zu einer wichtigen Erkenntnis beigetragen: Die Kraft jener simulierten Gefängnissituation hatte eine neue soziale Realität im Sinne eines echten Gefängnisses in den Köpfen von Gefängniswärtern und ihren Gefangenen erzeugt.Quelle: Zimbardo, P.G. / Gerrig R.J.: Psychologie, 7. Auflage, Berlin et al., Springer, 1999, S. 411
-
Diese Studie war auch die Grundlage des Films "Das Experiment" ...
Nichtsdestotrotz hat unsere Bundeswehr nach den Erfahrungen des Dritten Reiches und der Rolle der Wehrmacht folgende "Sicherheit" eingebaut: Zum einen dürfen rechtswidrige Befehle nicht ausgeführt werden. Sie können nicht nur verweigert werden, sie müssen verweigert werden. Und zum anderen muß sich jeder Soldat bei Verfehlungen oder Verbrechen vor einem ordentlichen Gericht verantworten, Militärgerichte sind abgeschafft. Dass das keine Sicherheit gibt ist klar, es schränkt aber zumindest eine strukturelle und systemimmanente Mißbrauchsmöglichkeit in der Stellung als Soldat gegenüber einem Gefangenen o.ä. ein.
-
Zitat
Original geschrieben von andi2511
Zum einen dürfen rechtswidrige Befehle ausgeführt werden.Da fehlt sicher noch was.
-
Zitat
Original geschrieben von Jochen
Da fehlt sicher noch was.Korrigiert Aus dem Kontext ergibt sich aber auch der Sinn
Jetzt mitmachen!
Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!