Würden deutsche Soldaten auch im Irak foltern?

  • interessant wäre es doch mal, wenn man der usa die stirn bieten würde.


    fakt ist, die usa verpesten am meisten die luft, bleiben aber uneinsichtig. erkennen das kriegsverbrechertribunal nicht an, weil wahrscheinlich einige soldaten, wie auch vielleicht herr bush, sich dort verantworten müssten und das würde einer fehlerfreien us-army widersprechen. dann lieber scheuklappen auf und durch.


    man muss schon fast sagen, die alte welt und die usa. ich weiss gar nicht, wieso sich die amerikanische regierung für gottgegeben hält. wieso sie immer wieder meinen, das sprachrohr gottes sein zu müssen, aber dann so verlogen und untolerant auftreten.


    fand es sehr amüsant, als die belgier für kurze zeit herrn bush damit gedroht haben, bei betreten von belgischen boden seinen hintern sofort nach den haag zu verfrachten. das ganze war noch zu beginn des irak-krieges. wäre toll, wenn ganz europa so denken und handeln würde!


    bin gespannt in welches zeitalter uns all diese vorkommnisse bringen werden.

    "Es ist schon alles gesagt! Nur noch nicht von allen!" - Karl Valentin
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    Jeden Tag verschwinden Rentner im Internet, weil sie gleichzeitig alt und entfernen drücken.

  • Zitat

    Original geschrieben von Jochen

    Mir wird hier etwas zu sehr pauschalisiert. Und Aussagen wie tut man eben doch genau das, was man angeblich eigentlich nicht will: .


    Ich rede eigentlich nur von Fakten: Hab mal 'ne Statistik gesehen, nach der sich Abiturienten viel seltener entschließen zum Bund zu gehen als zu verweigern. Bei Hauptschülern lag die Zahl der "potentiellen Bundis" wesentlich höher.


    Ich habe wirklich Respekt vor der Entscheidung "Deutschland am Hindukusch zu verteidigen" und zum Bund zu gehen. Auch wenn ich aus Gewissensgründen verweigert habe. -Bitte jetzt nicht über "Gewissen" streiten. Hatten wir irgensdwann schon mal!

    Let the young fight the wars.

  • Da ich beruflich täglich mit amerikanischen Soldaten zu tun habe, möchte ich mich auch noch mal äußern...


    Für mich ist das ganze nicht mehr so einfach, genau die größte Einheit, die jetzt im Einsatz ist, besteht sozusagen aus "meinen" Jungs.


    Daher habe ich ein ähnliches Problem, das ich auch den beschuldigten Soldaten mal so unterstelle : Wenn man persönlich beteiligt ist, sieht das ganze wieder ganz anders aus.... ich sehe z.B.auch nicht einfach "nur" die Bilder von zerstörten Fahrzeugen, ich sehe die Soldaten, die da drin gesessen haben.


    Wenn ich mir jetzt vorstelle, die Jungs , die als Aufseher gearbeitet haben, sind jeden Tag an den Listen mit toten und verwundeten Kameraden vorbeigelaufen, haben die toten vielleicht sogar persönlich gekannt, haben die Toten gesehen, da entsteht verdammt viel Hass und Wut.
    Und, auch wenns falsch ist, rein menschlich kann ich nachvollziehen, daß der Hass auf die Gefangenen projieziert wurde.


    Von daher richte ich meine Vorwürfe eher ans Pentagon, da sitzen Militärberater, die zum Teil noch im Vietnamkrieg als Soldaten gekämpft haben, diese Leute hätten nie 18,19,20 -jährige Soldaten ohne jede psychologische Unterstützung da hinschicken dürfen.
    Diese Leute wissen ganz genau, was Krieg bedeutet, und wie schwer es ist mit dem erlebten fertig zu werden, und wie Soldaten in Extremsituationen reagieren, wenn niemand da ist, der sie unterstützt.


    Wenn ich Soldaten in die Augen sehe, die zurück gekommen sind, dann muß ich denen nur in die Augen schauen, um mir vorstellen zu können, was die erlebt haben.


    Die Betreung dieser Soldaten findet z.B. auch nur in den Presssemitteilungen statt, die werden nach Hause geschickt und alleine gelassen.

  • Viele haben schon angesprochen, dass man niemals "nie" sagen sollte. Ich würde meine Hand auch nicht ins Feuer legen, dass Deutsche Soldaten nicht foltern würden. Persönlichkeiten sind zu unterschiedlich um dort eine pauschale Aussage zu treffen.
    Ich bin selber Soldat und habe da eine Devise: Behandle deine Gefangenen so, wie du selbe erwartest behandelt zu werden, falls du in Gefangenschaft gerätst!



    Ich denke aber ihr liegt richtig, wenn ihr sagt, dass die Anfälligkeit geringer ist. Die Bundeswehr unterliegt relativ scharfer Kontrolle und sehr engen rechtlichen Grenzen. Straftaten müssen bei Bekanntwerden gemeldet werden und gehen auch nicht im Militär verloren (Staatsanwaltschaft ist auch für Auslandseinsätze verantwortlich.


    Was die Foltervorwürfe in den USA angeht denke ich aber, dass man die Bauernopfer gefunden hat. Es sind ausnahmslos einfache Soldaten verantwortlich gemacht wurden. Was ist mit den Offizieren ? Ein Offizier hat die Pflicht zur Dienstaufsicht und ist für das verantwortlich, was seine Männer tun.
    Das ist bei uns so und sollte auch bei den Amerikanern so sein. Jedoch steht kein Offizier vor Gericht.
    Ich glaube, dass in der Tat die Geheimdienste dahinter stecken und Folterungen bewusst und systematisch begangen wurden. Die Soldaten wurden geopfert, weil sie zu trauriger Berühmtheit gelangten und die Menschen Opfer sehen wollten.
    Das heisst nicht, dass sie unschuldig sind...aber die wirklichen Verantwortlichen sitzen wo anders.


    Was eure Diskussionen über die humane Struktur der Streitkräfte angeht: Ich habe ein Abi mit 2,1 und nur ganz wenige meiner Kameraden liegen schlechter als 3,5. Einen Durchschnitt von 3,6 halte ich für ein schlechtes Gerücht. Sicherlich wird ein Medizin-Studiengang in Heidelberg einen besseren Durchschnitt aufweisen können, aber Menschen sind eben unterschiedlich.
    Allerdings habt ihr auch Recht, wenn ihr sagt, dass sich spezielle Menschen von den Streitkräften angezogen fühlen. Das sind jedoch die Leute, die ich nicht unbedingt als Untergebene haben will. Für mich auch einer der Gründe gegen eine Berufsarmee!



    Hoffe weitergeholfen zu haben


    MfG

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn


    Bevor der Thread jetzt möglicherweise geschlossen wird:

    Noch mal: So lange dieser Thread so verläuft, wie er das bisher getan hat, besteht dazu IMHO nicht der geringste Grund.

    Sic gorgiamus allos subjectatos nunc.

  • Zielorientierte Folter


    Übrigens, bei den Vorkomnissen im Irak darf man nicht vergessen, dass sie ganz offensichtlich den örtlichen Gegebenheiten angepasst, ja sogar speziell benutzt wurde.
    Einem Europäer wäre es zwar, sorry möchte hier nicht untertreiben, aber sagen wir: unangenehm, nackt vor seinen Kameraden u. viell. einer Frau "präsentiert" zu werden. Aber großen seelischen Schaden würde er garantiert nicht davon tragen.
    Für einen Moslem, stellt aber solch eine zur Schaustellung, ein extrem ehrabschneidendes Verhalten dar.
    Mir kann jedoch niemand vormachen, dass z.B. diese "Feinheit" einem Kuhjungen aus Texas, oder sonst einem jungen mehrheitlichen Hinterwäldler, der sonst gerade in der US-Army Dienst tut, bekannt ist.


    Insofern ist für mich absolut sicher , dass diese "besonderen Verhörmethoden" vom (u.a.) CIA bewußt u. breitflächig im Irak, gewissermaßen als geheime Dienstvorschrift, vorgegeben wurden.
    Gerade deshalb drängt sich der Eindruck auf, dass es sich bei all diesen Fällen immer um gesteuerte Folter handelt. Das wiederum würde eben in letzter Konsequenz heißen, dass die Folterer eben nicht Einzeltäter waren, sondern dort ganz gezielt, auf Weisung von (ganz) oben vorgegangen wurde.


    Genau da unterscheidet sich, meiner Meinung nach, Medien-Berichterstattung und Tatsachen.
    Klar dabei, dass es einfacher ist, einzelne Folterknechte als "Ausreißer" darzustellen, als eine ganze Heeresführung anzuprangern.


    Für mich steht fest, die Bush Öl-Lobby hat bei diesem Feldzug gegen das Böse, von vorneherein diese "Taktik" eingeplant und auch entspr. perverse Sadisten gezielt eingeflogen um dort "Schulungen" veranlasst.


    Das aber eine Staatsführung so vorgeht, ist der eigentliche Skandal !



    Das es dabei, leider immer wieder willfährige Menschen gibt, die auch so etwas mitmachen, ist aber leider kein US-spezifisches Problem, sondern liegt eben an der grundsätzlichen Wesensstruktur mancher Menschen, egal wo in der Welt.

    Ich bin zu allem fähig, aber zu nichts zu gebrauchen!

  • Tja man kann nur hoffen das dieser schreckliche Krieg bald vorbei ist und auch kein weiterer (Syrien oder so) folgt.


    Wobei sich mein positives Bild das ich mal von den USA und ***** hatte komplett gewandelt hat. Ich kann die "andere Seite" inzwischen schon ganz gut verstehen.


    Das traurige ist das in diesem Konflikt wieder unschuldige Soldaten und Zivilisten auf beiden Seiten das ausbaden dürfen was einige wenige "Führer" geplant haben. Und während die es sich gut gehen lassen verecken die armen Schweine da unten.


    wobei ich den USA gar nichts mehr Glaube. In diesem Krieg wurden schon soviele zweifelhafte Sachen von denen gebracht, und es gibt ja auch genug Beispiele aus der Vergangenheit. Nur früher hatten sie es noch geschaft sich irgendwie positiv darzustellen.

  • Preis der (US) Freiheit


    Zitat

    Original geschrieben von symbian
    wobei ich den USA gar nichts mehr Glaube. In diesem Krieg wurden schon soviele zweifelhafte Sachen von denen gebracht, und es gibt ja auch genug Beispiele aus der Vergangenheit. Nur früher hatten sie es noch geschaft sich irgendwie positiv darzustellen.


    Selbst wenn die ganze restliche Welt dies erkennen würde, ändern würde sich leider trotzdem nichts.
    Die USA hat wohl auf längere Zeit hin das alleinige Gewaltmonopol auf Erden. So pervers dies klingen mag, nach dem Zerfall des Ostblockes sind jegliche Regularien weggefallen.


    Wer also nicht gekauft werden kann, wird dann eben mit allen Mitteln geknechtet.
    Bloß das nun langsam auch für den verbohrtesten offensichtlich wird, um was es der USA immer, also auch bei diesem Krieg ging, eben die weitere Sicherung eigener finanzieller Interessen, egal wie und egal gegen wenn!


    Nur das sich der aktuelle Haufen von US-Führungsriege, so selten dämlich dabei anstellt, dass es wohl nun langsam an der Zeit ist, einige "führende" Köpfe zumindest der Form halber, auszutauschen.


    Ich bin übrigens der Meinung, dass selbst die Abwahl von Bush, soweit man bei den Verhältnissen in den USA überhaupt noch von einer Wahl sprechen kann ....
    Also selbst ein Sieg der Demokraten, einzig Kosmetik darstellen würde.


    Den tatsächlichen Lauf der Dinge bestimmen nämlich schon lange, ganz andere! ;)

    Ich bin zu allem fähig, aber zu nichts zu gebrauchen!

  • Würden deutsche Soldaten auch im Irak foltern?


    Bisher weiß offenbar zwar "nur" die BILD davon, wir dürfen aber gespannt sein:


    => http://de.news.yahoo.com/040526/286/41uhl.html
    => http://de.news.yahoo.com/040526/286/41ujr.html


    BTW, da oben die Äußerungen von Prof. Wolffsohn von der Bundeswehr-Uni angesprochen wurden:
    An der Uni Heidelberg lehrt ebenfalls ein Professor (Fb. Rechtswissenschaften), der (schon seit Jahren) in gewissen Situationen die Folter befürwortet:


    => "Darf der Staat foltern?" - Eine Podiumsdiskussion"

  • Immerhin ist der Vorwurf der angeblich im Kosovo folternden deutschen Soldaten auch im Verteidigungsmin. bekannt und wird untersucht.

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